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m Geiste u berücksiä r frühes nd erst v" aufgenoi" st nach del ien auch i" Zu b- rbeiterkB Argume( abgabe di ich mache' der Expol> : Zeit until tt. e amten usschuß fil e Verhand eschrift ds' )er ptöhlb ng auf den hatte beill lde nachL ischußsitz« ühsr d" scheu Hock cipzig we> gen bilde^ ksbildun^ Den we> ingabe d^ tr. die O I (Zwicka"' > den 'örterungs" nstand b!l : (Plaue"' r dortig- h nicht at petenzgrü"! -den. räsidc" ner sozial m Polizei chtung d^ mrde, in'^ nehr übel ers zu" rr hat a' zramm ss' dem plöf andbund^ und bitte mtgegcnp Führer u" mpser de> m Wirket Ich dc'^ den Ange cative rn! der sozi" R., c- , umgebt Inschrift^ gge blei"' ourde d"' n eröffne) >er Eallj) Dollar, d" ehr. Den auf n"' gen, Freundes > ernst ge' um?" schlanke" datz si-h iqen sche^ Ein heiiN' d in di- h es ein' nicht Herz, das n ander" sie doch mdlich i sie doch md bli^ gerühch kützte deraugeN ' > er sad - da li-S z folgt.) Kurze Mitteilungen. Die Besprechungen des Ministerpräsidenten und des Ministers des Innern mit der Reichsregierung haben zu der Vereinbarung geführt, datz Sachsen in bezug aus den Belagerungszustand genau so behandelt werden wird, wie alle anderen Länder des Reiches. Das ReichsMbinett besteht auf Beibehaltung der Notverordnungen und ist bei Annahme eines Aufhebungs antrages gewillt, die Auflösung des Reichstages keim Reichspräsidenten zu beantragen. Der erste Tag Hes Hitler-Lubendorsf-Prozesses brachte sensat'vnelle Feststellungen über die Haltung von Kahrs, Lossows und Se'ssers. Hitler bekannte sich zur Tat, d'e Beschuldigung des Hochverrats lehnt er ab. Die Reichswehrtruppen in Thüringen haben Abzugs- besehl erhalten. Dem Stab ist eine Anweisung zum Ver lassen Thüringens noch nicht zugegangen. Der Reichspräsident empfing gestern in Gegenwart des Reichsautzennnmsters Stresemann den neuen japa nischen Bots Hafter Honda zur Entgegennahme seines Be glaubigungsschreibens. Die Pariser Zeitungen weisen darauf hin, datz es unmöglich ist, sich gegen einen weiteren Frankensturz da durch zu decken, datz man Russenwerte kaust. Trotzdem bleiben Russenwcrte sehr test. Die englische Diplomatie ist gegenwärtig eifrig be müht, auf die russische Sowjetregierung einzuwirken, um dcn Eintritt Rutzlanss in den Völkerbund zu veranlassen. Der Sparkommiisar umerbreitete der Reichsregierung u lästige Ersparnisvorschiägc. Der Reichslandbund sordert in einer Entschlietzung, datz die deutsche Regierung die Lüge von der Kriegs schuld Deutschlands endgültig zerstört und datz sie den Versailler Vertrag mit allen seinen Folgerungen durch das Unrecht des Nuhrcinbruchs für zerrissen erklärt. Die von den Separatisten ausgewiesenen Beamten in der Pfalz haben ihre Tätigkeit wieder ausgenommen. Es handelt sich in der Hauptsache um Bezirksamtämter, Leiter der Finanzämter, Bürgermeister und einzelne Justiz beamten. - VN — - ' - » »u ' Der Hitler-LuLendorff-Prozetz. Der erste Verhandlungstag. Nachdem der Staatsanwalt die Anklage schrift verlesen hatte, was ungefähr eine bis einein halb Stunden in Anspruch nahm, beantragte er die Oeffentlichkeit a u s z u s ch l i e tz e n. Er be gründete ,einen Antrag dahin: Die öffentliche Verhand lung könne eine Gefährdung der staatlichen Sicherheit und Ordnung herbeiführen. Die Verhandlung werde Dinge zur Sprache bringen, deren Erörterung in öffent licher Aussprache schwere Gefahren für den Staat, na mentlich in außenpolitischer Richtung, herbeiführen würde. Die Verteidiger erhoben Einspruch. Das Gericht beschloss nach kurzer Beratung, die Oeffent- lichkeit auszuschließen. Nur die Vertreter der Reichs und der Staatsbehörde würden zugelassen. Kurz vor 12 Uhr wurde die Oeffentlichkeit wiederhergestellt. Ein Beschluß über den generellen Ausschluß der Oeffentlichkeit wurde vom Vorsitzenden nicht verkündet. Der Gerichtshof trat sofort in die V e rnehmung der Angeklagten ein. Als erster wurde Adolf Hitler aufgerufen, der kurz ein Bild über seinen Lebenslauf im Felde bis zur Uebernahme des Amtes als erster Vorsitzender der Nationalsozialistischen Arbei terpartei am 29. Juli 1921 gab. Aus seinen Ausfüh rungen, die den ganzen Nachmittag beanspruchten, ging folgendes hervor: Nach Ausbruch der Revolution sei in ihm der Entschluß erwacht, sich der Politik zuzuwenden. Er habe in München die Rntezeit mitgemacht und sei dann mit sechs anderen Personen in die nationalistische Arbeiterpartei eingetreten. Die Revolution des Jah res 1918 sei nicht Hochverrat, sondern Landesverrat ge wesen. Für ihn sei und bleibe diese der Dolchstotz gegen die kämpfende Armee. Nach der Gehorsamsverweige rung Lossows könnte er seiner Meinung nach keine andere Altinative geben, als Sturm oder Kampf bis Zum äutzersten. Das war auch damals schon die Ueber- zeugung Ludendorffs. In der Aussprache mit Luden dorff habe Lossow von Verhandlung zu Verhandlung immer schärfer den Standpunkt vertreten, ich bin ent schlossen zu handeln, aber ich mutz eine 51pro- zentige Garantie für den Erfolg besitzen. Ich habe Herrn von Lossow damals erklärt, datz er sich die Sache mit der ölprozenügen Sicherheit vorher hätte überlegen Müssen, ehe er den Kampf begonnen habe. Tatsache war eins: Die ganze Zeit haben Kahr, Lossow und Seisser mit uns die gleichen Ziele verfolgt, nämlich die Reichs- rcgierung in ihrer jetzigen internationalen und parlamentarischen Einstellung zu beseitigen und an ihre Stelle eine nationale, absolut antiparlamen tarische Negierung in Form eines Direktoriums zu setzen. Die Absicht sollte, so erklärten die Herren, nicht erreicht werden auf dem Wege einer Gewaltanwendung, sondern ^ines Druckes, ob mit Gewalt oder durch einen Staatsstreich, aber nicht durch einen Staatsstreich, wie "r bisher geschichtlich aufgefaßt wurde. Wenn unser gan zes Unternehmen Hochverrat gewesen wäre, dann müssen die Herren Kahr, Lossow und Seisser die ganze Zeit -nit uns Hochverrat getrieben haben, da die ganze Zeit von nichts anderem als davon gesprochen wurde, dessent wegen w i r jetzt auf der Anklagebank sitzen. Auf Grund der Verhandlungen in der Sitzung vom 6. November habe ich den Eesamteindruck gewonnen, Lossow, Kahr und Seisser können nicht mehr zurück. Sie werden schlagen oder kapitulieren müssen. Es waren ganz wenige Personen, die Kenntnis von den geplanten Vor gängen hatten. Hitler gibt nun im folgenden eine Schil derung von den bekannten Vorgängen bis zum Ein- lleffen Ludendorffs, der erklärte, datz er genau so uberraschtsei wie die Herren, datz es nun aber a n derZeitsei, einen Entschluß zu fassen. Lossow gab sodann seine Zustimmung. Kahr erwiderte: Gut, aber meine Herren, wir sind doch alle Monarchisten, ich kann nur annehmen im Namen und als Statthalter meines Königs. Für mich persönlich war das gleich. Danach hat auch Herr von Kahr eingewilligt. Von einer Erpressung kann bei Herrn von Kahr keine Rede sein. Hätte Herr von Kahr mir erklärt, nicht mittun zu wollen, hätte ich die Konsequenzen rücksichtslos gezogen. Hitler fortfahrend: Ein Kampf gegen die Reichs- und Polizeiwehr war von uns nicht ins Auge gesatzt. Ohne diese beiden Faktoren war eine Aenderung vollkommen zwecklos und klar war uns auch, solange wir nicht die absolute Sicherheit besitzen, datz die drei aus mnerster Ueberzeugung nicht mehr mitmachen, und datz das Volk es ablehnte, mutzten wir das äußerste versuchen. Ich fuhr vom Wehrkreiskommando weg in den Bürgerbräu- keller, wohin im Lgufe des Morgens auch Ludendorff kam. Während der Unterhandlungen, die dort noch statt fanden, geschah nichts, was eine Aufklärung von jenen drei Herren an uns gemacht hätte. Es gab für uns nur zwei Möglichkeiten, die Sache aus München heraus zu verlegen, oder noch einmal zu versuchen, die öffentliche Meinung zu gewinnen. Beim Ma rsch über den Marien platz herrschte eine ungemeine Be geisterung und wir mutzten uns sagen, das Volk sei hinter uns. Hitler gab dann eine Schil derung. wie plötzlich der erste Schutz fiel, wie er viele Tote und Verwundete um sich liegen und Polizei vor sich in Anschlag gesehen habe. Am Schlüsse seiner mehr als vierstündigen Ausführungen erklärte Hitler: Ich kann mich nicht schuldig bekennen, ich bekenne mich aber zur Tat. Für schuldig bekennen des Hoch verrates kann ich mich aber nicht. Es gibt keinen Hochverrat bei einer Handlung, die sich gegen den Landesverrat von 1918 richtet. Im übrigen kann ein Hochverrat nicht in der alleinigen Tat vom 8. und 9. November liegen, sondern höchstens in den Gesin nungen und Handlungen der Wochen und Monate vor her. Wenn wir Hochverrat getrieben haben sollten, dann wundere ich mich, datz die, die damals das gleiche ge trieben haben, nicht an meiner Seite sitzen. Ich mutz jede Schuld ablehnen, solange nicht meine Umgebung hier Ergänzung findet. Ich fühle mich nicht als Hochverräter, sondern als Deutscher, der das Veste gewollt hat für sein Volk. Hierauf stellte der Vorsitzende verschiedene Fragen an Hitler. Dieser beantwortete unter anderen: Er habe gewutzt, datz die Minister verhaftet wurden. Es sei das geschehen, um Herrn von Kahr seinen Entschlutz zu erleichtern, da durch, datz ihm die Schwierigkeiten der letzten Ausein andersetzung erleichtert wurden. Es sollten vollendete Tatsachen geschaffen werden. Man wollte die Minister demnächst wieder freilassen. Wir erwarteten, so erklärte Hitler, datz eine ungeheure nationale Welle in ganz Deutschland losbrechen würde. Wenn Kahr und Lossow nicht umgefallen wären, hätte man am nächsten Tage in Berlin vor der Frage gestanden: Was nun? Darauf wurde die Verhandlung auf Mittwoch vor mittag vertagt. Die Angeklagten. Laut Anklageschrift sind die nachfolgenden Herrn des Hochverrats beschuldigt: Schriftsteller Adolf Hitler, geb. am 29. April 1889 in Braunau (Oberösterreichjr Exzellenz General d. Inf. a. D. Erich Ludendorff, geb am s. April 1885 in Ko ^ceviez; O berlandesgerichtsrat Ernst Po eh ner, geb. am 11. Ja nuar 1878 in Hof i. V.; Oderamtmann Dr. Wilhelm Frick, geb. am 17. März 1877 in Alsenz; Tierarzt Dr. Friedrich Weber, geb. am 30. Januar 1892 in Frankfurt a. M.; Hauptmann a. D. Ernst Röhm, geb. am 8. November 1887 in München; Oberleutnant d. Res. a. D. Wilhelm Brückner; Oberleutnant Robert Wagner, geb. am 13. Oktober 1885 in Lindsch; Oberleutnant a. D. Heinz Pernet, der Stiefsohn Luden dorffs. geb. am 1. September 1897 in Charlottenburg. Von den den juristischen Beisitzern beigegebenen dreiLaienrichter gehören zwei dem Kaufmanns stande an, einer ist Versicherungsbeamter. Ein Schreiben der Deutschnationalen an Hindenburg. Die Deutschnationale Volkspartei hat folgendes Telegramm an den Generalfeldmarschall von Hindenburg gerichtet: „Die Deutschnationale Volkspartei nimmt mit tiefer Dank barkeit und Genugtuung von Ew. Exzellenz Kundgebung anläß lich des Münchener Prozesses Kenntnis. Wir danken Ew. Ex zellenz für dieses erlösende Wort, das dazu beitragen möge, die heiße Vaterlandsliebe unserer Kriegshelden der Mitwelt und Nachwelt gegenüber ins rechte Licht zu stellen." Aus aller Welt. * Am Arm der Mutter von ihrem früheren Lieb haber erschossen. In Crock bei Jena wurde die 23 Jahre alte Tochter Hedwig des Gastwirts Böhm auf der Dorf- stratze am Arm ihrer Mutter von ihrem früheren Lieb habe, dem 32 Jahre alten Max Höhn erschossen. Der Täter ergriff daraus die Flucht und erschoß sich, als er von einem Gendarmen verhaftet werden sollte. * Vom Vergnügen in den Tod. In Frankfurt a. M., in der Eschersheimer Landstraße, sind zwei Gymnasiasten, die von einem Maskenball in größerer Gesellschaft heim kehrten, von einem Automobil überfahren worden. Sie waren sofort tot. * Eine schwere Gasexplosion ereignete sich am Mon tag abend in der Metzgerstratze in Frankfurt am Main. In dem Erdgeschoß des dreistöckigen Hauses, das der Stadt gehört, war eine Lackierwerkstatt eingerichtet wor den und durch einen Spengler mit Gasleitung versehen. Als der Werkstätteninhaber gegen 8 Uhr abends einen scharfen Gasgeruch merkte und der Ursache nachforschen wollte, erfolgte eine Explosion, die geradezu verheerend : wirkte. Der ungeheure Luftdruck preßte die Erdgeschoß- ' wände hinaus und fegte die Trümmer mit großer Ee- ; wall durch die ganze Gasse. Gleichzeitig wurden die . oberen Stockwerke mitsamt den Wohnungseinrichtungen ' in einem Augenblick in ein Chaos verwandelt. Die mei sten Hausbewohner wurden durch die umherfliegenden Trümmerstücke mehr oder minder schwer verletzt. Die Feuerwehr und die Rettungswache brachten sechs bis acht schwer verwundete Personen, darunter mehrere Kinder, in die Krankenhäuser. Die Feuerwehr stützte mit Bal ken das Haus, um weiteren Einsturzgefahren vorzu beugen. * Selbstmordversuch des Filmschauspielerpaares Linder. Der bekannte Filmschauspieler Max Linder und seine Frau wurden in Wien in ihrer Wohnung mit einer schweren Veronalvergiftung aufgefunden. Die Ur sache des Selbstmordversuchs ist nicht bekannt. * Vom Westminsterturm in die Tiefe. Ein entsetz liches Drama hat sich an der Kathedrale von Westminster in London abgespielt. Eine Irländerin stürzte sich mit einem fünfjährigen Mädchen und einem etwa sieben jährigen Knaben von der höchsten Plattform des Tur mes aus einer Höhe von etwa 75 Meter in die Tiefe. Die drei Personen waren auf der Stelle tot. * Ein deutsches Kanonenboot gehoben. Der „Daily Mail" wird aus Daressalam berichtet, datz es nun nach viermonatlichen Arbeiten gelungen sei, das deutsche Kanonenboot „Graf von der Goltz" aus dem Grunde des Tanganyikasees an die Oberfläche zu befördern. Das Schiff wurde von seiner deutschen Besatzung im Jahre 1916, als es mit einem englischen Kanonenboot im Ge fecht lag. versenkt. " Mnnitionsexplosion in Charkow. Im Keller des Hotels Astoria in Charkow, in dem Pulver und Geschosse untergebracht waren, fand eine Explosion statt. Aus dem oberen Stockwerk, in dem sich die Bureaus der russi schen Sowjetregierung befanden, stürzten mehrere Per sonen verzweifelt auf die Straße. Neun Personen wur den getötet, mehr als 40 schwer verletzt. * Zu Fuß über die Ostsee. Aus Kolberg wird be richtet: Weit über den Horizont hinaus, in der Breite von Meilen, blockiert jetzt das Eis die hinterpommersche Küste. Hier und da von der Strömung zu Bergen ge türmt, sonst ist eine öde weite Fläche. Fest umpackt hält es den Dampfer „Hansa"-Memel. der etwa drei See meilen nördlich von Kolberg im Eise steckt. Am Sonn tag vormittag unternahm ein Mann der Besatzung das Waanis und trat den Marsch nach der Küste an! In zweistündiger Wanderung, auf dem letzten Ende von ihm entgegegengegangenen Kolbergern begleitet, traf er wohlbehalten an Land an! Nach seiner Aussage ist der 800 Tonnen große Dampfer „Hansa" mit 14 Mann Be satzung vor zwei Wochen von Memel mit dem Ziel Leith ausgelaufen und sitzt seit der Zeit im Eise fest. Das Schiff ist auf einen Monat verproviantiert. Die etwas weiter nördlich im Eise liegenden drei anderen Dampfer wurden durch einen Eisbrecher befreit. Lohnbewestlmyen und Streiks. Die Arbeitszeit ,in der sächsischen Elek- trizitä tsindustrie ist durch folgenden Schiedsspruch geregelt worden: Für die Tagarbeiter beträgt die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit ohne Pausen 5 3 Stunden statt bisher 46 mit der Maßgabe, datz täg lich 9Vs Stunden nicht überschritten werden dürfen. Für die im dienstpia nmätzigen S chi ch t w e ch s e l be- tr i e b e Arbeitendcn betrügt die regelmäßige^ Ar beitszeit ohne Pausen innerhalb drei Wochen 168 Stun den, also vro Woche 56 Stunden statt bisher 46. Für die Bereitschaftsdienst leistenden Ar- be'jer, wie z. D. in Umspannwerkschaftstationen etc. beträgt die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit aus schließlich der Pausen 60 Stunden. Die Stundenein- teilnng für die verschiedenen Arbeitstage, sowie Beginn und Ende der Arbeitszeit und der einzufügenden Pausen regelt die Arbeitsordnung oder eine anderweite Be triebsvereinbarung. Kommt eine Betriebsvereinbarung über die Arbeitszeit und die Pausen nicht zustande, so entscheidet hierüber die im Tarifvertrag vvcgeschriebene Schlichtungsstelle. Vorstehende Arbeitszeitregelung tritt mit dem 9. März 1924 in Kraft. Sie kann erstmalig am 1. Juli 1924 für den 31. Juli 1924 gekündigt werden. Bei der Mechanischen Weberei A.-G.. Zittau, ist es zu einer Betriebsstillegung gekommen. Versammlungen und Kongresse. Auf der Tagung der sächsischen Bezirksverbände, die unter dem Vorsitze des Ämtshauptmanns Dr. Schulze am Sonnabend mittag in Dresden stattfand, sprach Amtshauptmann Dx. de Euehery (Dresden-NZ über „Die neuere Gesetzgebung und die Bezirksverbände". Der Redner legte zuerst die Aufgaben der Vezirksver- bände durch Uebernahme der neuen Eemeindeverordnung klar und erörterte eingehend die Pflichtaufgabe der ge samten Wohlfahrtspflege. Eine zweite Aufgabe sei die der Vezirksanstalten, eine dritte große Aufgabe sei mit den Lasten der sozialen Fürsorge verbunden, die reich lich groß wären. Aber noch andere Aufgaben gebe es zu lösen; z. B. die der Wegelasten. Alles dies wären Pflichtaufgaben. Hierzu kämen jedoch noch andere Auf gaben, die keine Pflichtausführung nach sich zögen, wie öffentliche Kranken- und Gesundheitspflege, das Neubau wesen, Feuerlöschwesen und anderes. Bei allen diesen Aufgaben müsse den Vezirksverbündcm aber völlige Lll- bogenfreiheit gewährt werden. Dann besprach der Red ner die drei großen Einnahmequellen an Steuern, näm lich Bezirkssteuer, andere und fremde Steuern und die Bezirksumlage. An Stelle der Reichszuschüsse müsse etwas anderes treten, und diese neue Steuerquelle sai durch die dritte Steuernotverordnung gegeben. Verbandstaq der sächsischen Hausbesitzervereine. Der Verband der sächsischen Hausbesitzervereine hält am 1. und 2. März in Chemnitz einen außerordentlichen Verbandstag ab, der sich mit den durch die dritte Steuer- notverordnung in der Wohnwirtschaft akut gewordenen Fragen der Hypothekenaufwcrtung. der Neuregelung des Mietzinses und der Auswirkungen der Zwangswirtschaft auf den Wohnungsbau und Wohnungsmarkt beschäftigen wird.