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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Anzeigen werden an den TrschettomzMq« bi» spätestens vormittag« 10 Uh» i» M» Geschästistelle erbeten. Die Festsetzung de« Anzeigen-Prets«« wird bei etntretender Ändemng ein« Nunn»« vorher bekamttg»g«b«. Jeder Anspruch aus Nachlaß »ritscht, »«« der Anzeigen-Bctrag durch LÄage etngeg.«« werden muß »der wen» der Uustragg«»« in Nont«« gerät. Die »Ottendorser Zeitung" erscheint Mit!- wochs und Sommdeuds. Der Bezugs-Preis wird am Ersten jeden Monats bckanntgegcben. zj Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, st wgenowelllier Störungen des Betriebes der (j Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderungs- u Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- st Eruch auf Lieferung oder Nachlieferung der U Zeitung od.aufRückzahlungd.Bezugspreises, st Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 1t5b Nummer 35 Mittwoch, den 2. Mai ^Y23 22. Jahrgang. Amtlicher Teil. OrtS-auordnung. Die Ortsbauordung für die Gemeinde Ottendorf. Okrilla liegt von heute ab 4 Wochen lang im Ratbaus — Meldeamt — während der geordneten Dienstzeit öffent lich aus. Etwaige Widersprüche find innerhalb der Auslegungs frist beim Unterzeichneten anzubringen. Htt-ndorf-HLrissa, den 30. April 1923. Der Gemeindev orftand. Oertliches rmd Sächsisches. Dttnld»rf.Dk»iAa, den 2. Mai fyrs. — Das Gesamtministerium hat zum Präsidenten der Staatspolizeiverwaltung den bisherigen Dresdner Polizei präsidenten Dr. Thomas, zu seinem Nachfolger al» Polizei präsident den Abgeordneten Bernhard Menke, zurzeit Ge- meindevorstand in Heidenau, ernannt. Der bisherige Präsident der Staattpolizeiverwaltuug Dr. jur. Adolph ist al» Ministerialrat ins Justizministerium versetzt worden. — Sind di« Eisheiligen zuverlässig? So tief der Volksglaube au die Eisheiligen (11., 12., 13. Mai, in Süddeutschlaud 12., 13., 14. Mai) eingewurzelt ist, so hat die Wissenschaft doch längst festgestellt, daß der Kälterücksall im Rai zwar häufig an den genannten Tagen eintrttt, viel aber auch früher oder später zur Erscheinung gelaugt. Bet einer Zusammenstellung der Bodenfröste hat sich ergeben, daß sich diese über den ganzen Mai, natürlich mit ab- nehmender Häufigkeit, erstrecken. Jedenfalls ist im lang- jährigen Mittel eine Temperaturstörung um Mitte Mai nicht erkennbar. Die» hat Hellmann kürzlich auch für die 150 jährige Reihe (1766 bi» 1915) von Berlin gezeigt. Zer- legt man aber nach ihm die ganze Reihe in 15 zehnjährige Reihen, so steht man, daß gegen das Jahr 1845 ein Wende- punkt im Auftreten der Maistöruug eingetreten ist: von 1766 bi» 1845 sind die Kälterückfälle an fünf Tagen, vom 11. bis 15. Mat, in sieben von den acht Jahrzehnten nachweisbar, seitdem in keinem einzigen. Die Zeit ihre« Eintreten» iß somit weniger bestimmt geworden. Wollen wir nun die ent sprechenden Verhältnisse speziell für Sachsen beobachten, so steht uns leider nur die 90 jährige Reihe von 1830 bi« 1920 von Leipzig zur Verfügung. Immerhin find auch hier in den beiden ersten Jahrzehnte«itteln, also bis 1850, die Temperaturrückfälle vom 11. bi« 15. Mat nachweisbar, später aber auch, und da« gilt für Berlin nicht, in dem Jahrzehnt 1881 bis 1890, wo sich allein sechs Jahre mit ausgesprochenem Temperaturrücksall um diese kritischen Tage häufen. Bei allen übrigen JahrzchntmiMln zeigt sich auch tu Leipzig gegenüber Berlin kein abweichendes Verhalten, jedoch kommen auch in diesem Jahrzehnt mindesten« zwei Jähre mit einem Kälterücksall an den Tagen vom 11. bis 15. Mai vor. Umfaßt man die ganze langjährige Reihe, so haben wir tu 33 v. H. aller Jahre vom 11. bt« 15. Mai einen Temperaturrücksall, und zwar verschärft sich derselbe in 11 o. H. aller Fälle noch in den folgenden Tagen vom 16. bi« 20. Mai. In 25. v. tz. aller Jahre tritt der übliche Temperaturrückgaug überhaupt erst in den letztge- nannten fünf Tagen ein. Ran steht also, daß unsere Ei»- Eiligen noch aus recht schwachen Füßen flehen. , -7- Riesrnbeteiligung beim Deutschen Turnfest. Bi« W, stad für da« Deutsche Turnfest in München über 000 Meldungen eingelaufen. Diese Zahl tritt erst dann ins recht, Licht, wenn man bedenkt, daß bei dem letzten ^"M^Turnfest in Leipzig bt« zum Schluß des Festes um vv ooo Kauen abgrsetzt wurden. m ,17^^ dem 15. April gehen Nachrichten ein vom AuSschlupfen der Nonuenräupchen au« den Eiern. Die Räupchen fitzen, ehe fix zu den Baumkronen aufsteigen einige Tage tu sogenannten Spiegeln beisammen und geben da mit bequeme Gelegenheit von ihnen zu vernichten, wa» über den Leimringen erlangbar ist. Auch ist noch immer Zeil Leimringe anzulegen, Ein sehr großer Teil der Nonnen- raupen, die die Baumkronen bereit« erreich: haben, fällt ein- mal zu Boden und muß, wenn Leimrings den Wiederauf, stieg verwehren, Hungers stechen. Au warmen Sommer tagen tritt auch nicht selten der Fall ein, daß dir Nonnen- raupen in Scharen die Kronen verlassen und zu Boden wandern. Dicht oberhalb des Leimriuge« machen sie halt, und die zusammeugedräugte Raff« ihrer haarigen Leiber läßt den Stamm mit einem Pelzmantel bekleidet erscheinen. Es ist an solchen Tagen eine leichte Mühe, die Raupen zu Boden zu kehren und so tausendwetse der Vernichtung durch Hunger zu überliefern. Dresden. Auf dem Sankt-Pauli-Friedhofe war während einer der letzten Nächte ein großer aus Bronze be- stehender Engel gestohlen worden. Man fand ihn am Tage in einem Versteck. Die Fundstelle wurde nun beobachtet; in der folgenden Nacht konnten die Diebe, zwei hiesige Arbeiter festgenommen werden, als sie ihre wertvolle Beute in Sicher- heit bringen wollten. Langburkerrdors. Am Sonntag früh 4 Uhr ereignete sich auf der Dorfstraße ein schweres Automobil- Unglück. Der in den vierziger Jahren stehende Blumen fabrikant Fricke war mit seinem Kraftwagen geschäftlich in Sebnitz gewesen. Kurz vor Frickes Wohnung rannte der von ihm gesteuerte Kraftwagen mit dem Einspänner eines Wirtschaftsbefitzers zusammen. Die Wagendeichsel stieß durch die Glasschutzscheibe des Autos und fügte dem Autobefitzer derart schwere Schädelverletzungen zu, daß der Tod augen blicklich eintrat. Die übrigen Insassen kamen mit geringeren Verletzungen davon. Bautzen. In den letzten 6 bi« 8 Wochen wurde» au» einer hiesigen Fabrik eine Rolle Gummistoff (31 Meter) auf der einen Seite braun, auf der anderen Seite graubraun gestreift, 11 Häute schwarze» Rindleder (Polsterleder) und 4 Häute roßschwarzes Polsterleder (sogenanntes antike«) im Gesamtwerte von 5 Millionen Mark gestohlen. Mittweida. Ein 21 jähriger, aus Schlesien ge bürtiger Technikum-Studierender spielte in der Wohnung seine« Studienfreunde« mit einem geladenen Revolver, den er scherzhaft an die Schläfe hielt. Dabei entlud sich die Waffe und die Kugel drang dem jungen Mann in den Kopf, der gleich darauf starb. Chemnitz. Im Stadtverordnetensaale kam es ge legentlich der Behandlung einer Eingabe der Bauarbeiter zu wüsten Lärmszrnen, an denen sich auch die Tribünenbe- sucher beteiligten. Sie ließen sich zu heftigen Drohungen gegen einzelne Mitglieder des Kollegiums hinreißen, worauf der Vorsitzende die Sitzung auf unbestimmte Zeit vertagte und die Tribünenbesucher singend das Hau« verließen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wurde u. a. 38 Millionen Mark (46 Millionen Mark sind schon ausgegeben) aus An- leihemttteln für die Gcoßrinder-Markthalle auf dem Schlacht- und Vtrhhofe und 98 Millionen Mark für die Beschaffung einer neuen Pumpe für da« städtische Wafferpumpwerk be willigt. Frankenberg. Eine hiesige Kattundruckerei wurde seit einiger Zeit von Dieben heimgesucht, die so gewandt arbeiteten, daß man ihnen nicht auf die Spur kommen konnte, bis eines Tages ein eigenartiger Umstand zur Ent deckung des geheimen Diebeslagers führte. Ein in der be- bestohlenen Fabrik beschäftigter Arbeiter sah auf der Straße eine Frau in einer Blufe, deren Stoff noch gar nicht richtig durchgedruckt war und der nur aus der betreffenden Fabrik stammen konnte, in der man an der Herstellung diese« völlig neuen Musters arbeitete. Die Gendarmerie untersuchte den Fall und stellte dabei fest, daß die Frau die verheiratete Tochter des Heizers Protze ist, in dessen Wohnung ein großes Lager gestohlener Waren aller Art gefunden wurde. Protze hatte sich zu verschiedenen Betrieben, in denen er als Heizer beschäftigt war, Nachschlüssel verschafft — man sand bei im 20 verschiedene Hauptschlüffel — und so in nächt lichen Besuchen seinen Bedarf sür sich und seine Kundschaft gedeckt Die Gendarmerie beschlagnahmte bei ihm Waren im Gesamtwerte von etwa 10 Millionen Mark, sowie einen Posten Jnfanteriemunition. Glauchau. Die hiesige Kriminalpolizei hat ermittelt daß eine in der Au-straße gelegene Gastwirtschaft für 10 Millionen Mark verkauft worden war, während im Kauf vertrag« die Kaufsumme nur auf 3 Millionen Mark lautete. 7 Millionen sollten der Steuerbehörde gegenüber verheimlicht werden. Die Beteiligten diese« Vertrage« sehen ihrer Be strafung wegen Steuerhinterziehung entgegen. Plauen. Ein schweres Automobilunglück hat sich Sonntag abend gegen V,7 Uhr in der Nähe von Plauen ereignet. Ein Person nauto der Autohandlung Riediger öc Bayer fuhr beim U verholen eines vor ihm fahrenden Kraft wagens an einem Baum und stürzte in den Straßengraben. Das Auto wurde vollständig zertrümmert. Die Jasaffen zwei Männer, drei Frauen und zwei Kinde», wurden sämt lich schwer verwundet. Reichenbach. Hier wurde der Expedient Kraut wald verhaftet, der seit länger al« einem halben Jahre da» hiesige Postamt systematisch ausplünderte. Er gestand, «ehr al- hundertmal nachts über die Mauer in da« Paketpostamt eingedruugen zu sein und zahlreiche wertvolle Pakete mit genommen zu habe», deren Wert auf mehr al« 100 Rill. Mark beziffert wird. Den Inhalt der Pakete hat er zu seinem Schwager »ach Weimar gebracht und dort verkaufen lassen. Mai-Orakel. Weiß mau, wie das Wetter wird? Nun kommt der Wonnemonat Mai, Nun ist zu Ende alle« Trauern, Der launische April vorbei Mit Sturmgebraus und Regenschauern. Der dicke Flausch wird, gottseidank, Zum Sommerschlafe eingemottet, Im Frühjahr«kleide, frei und frank, Man lächelnd durch die Straßen trottet Das heißt. Der Mensch hat sich schon oft geirrt, Und manchen Reinfall gab'«, manch' bösen; Ran weiß nie, wie das Wetter wird, Man weiß nur, wie'« gewesen. Per Taille ging'st Du gerne au« Und — holst den Flausch Dir wieder rau». Im Mai ringsum, auf Feld und Flur, In bunter Pracht die Blumen sprießen, Da lockt'«, am Busen der Natur Des Lenze» Zauber zu genießen. Mit Weib und Kind schon in der Früh Wird — raus ins Grüne! — lo-gejuckelt, Froh geht es auf die Landpartie, Den vollen Rucksack aufgepuckelt. Da« heißt. Der Rensch hat sich schon oft geirrt, Und manchen Reinsall gab'«, manch böse»; Ma» weiß nie, wie das Wetter wird. Man weiß nur, wie's gewesen. Statt daß im Sonnenbrand Du schwitzt, Beim steifen Grog Du fröstelnd fitzt. Im Mai enthüllen, wie bekannt, Sich auch die allerzartsten Triebe, Das Menschenherz gerät in Braud, Es blüht die wunderschöne Liebe. Die Raid, die Dir'« hat angetan, Nicht länger zaghaft „Nich doch!" flötet, Ihr kannst getrost Du zärtlich nah'u, Nur au« Gewohnheit fie errötet. Da« heißt. Der Reusch hat sich schon ost geirrt, Ran soll nicht Liebesplän« machen, Es kommt drauf an, wie'« Wetter wird; Jst's warm, dann kannst Du lachen, Doch ist'« noch kühl zur Maienzeit, Bleibt weiter „zugeknöpft" die Maid. Dresdner Schlachtviehmartt. 30. April 1923. Auftrieb: 84 Ochsen, 127 Bulle», 247 Kalben und Kühe, 889 Kälber, 244 Schafe, 1091 Schweine. Ochsen Lebendgew. 130000—280000, Schlachtgew. 500000 Bullen Lebendgew. 150000—270000, Schlachtgew. 456O00 Kalben u. Kühe Lebdge. 90000—280000, Schlge. 500000 Kälber Lebeudgew. 150000-250000, Schlachtge. 395200 Schafe Lebendgew. 120000—255000, Schlachtge. 500000 Schweine Lebrndge. 260000—390000, Schlachtg. 493600 Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungsstelle sür Rinder 20 o/°, fgx Kälber und Schafe 18 °/a und für Schweine 16 »/, niedriger al« di« hier aufgeführten Marktpreise.