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Die neue Krankenversicherung. Eine Entscheidung in sein Kampfe zwischen Aerzten und Krankenkassen ist durch das am 1. April in Kraft getretene neue Ge' etzzur Erhaltung leistungs- fähiger Krankenkassen nicht getroffen worden. Das Gesek hat weder der Zentral-Aerzteorganisation noch den Krankenkassenverböndcn eine Steigerung ihrer Macht gebracht. Die Pflichten der Krankenkassen gegenüber den Aerzten sind die alten geblieben. Der Gesetzgeber hat sich lediglich bemüht, den Krankenkassen zu einer so weitgehenden Stärkung ihrer finanziellen Lage zu ver helfen, baß es ihnen in Zukunft möglich ist, ihre finan ziellen Pflichten gegenüber den Aerzten zu erfüllen. Da die Beiträge der Krankenkassen das erträg liche Matz bereits erreicht haben, konnte an eine Stär kung ihrer Mittel durch Beitragserhöhungen nicht gedacht werden. Das Ge etz gibt den Krankenkassen lediglich im Rahmen des ihnen bereits zustehenden Beitragsrechts die Möglichkeit, Erhöhungen auf beschleunigtem und ver- einiachtem Wege durchzusühren. Daneben, gibt das Ge setz aber den Kassen das wertvolle Recht, besonders zu Buche schlagende Leistungen auf breitere Schultern zu legen. So werden die Kosten für Krankenhilfe, die an Unfallverletzte zu gewähren sind, in Zukunft vom ersten Tage an auf die Träger der Unfallversicherung, die Bcrufsgenossenschaften, abgewälzt und die Kosten der Wochenhilfe, sowie ein bestimmter Teil der Kosten der Krankenhilfe für weibliche Versicherte werden gleich mäßig auf sämtliche Kasjenmitglreder im Bereich eines Oberversicherungsamtes verteilt (Gemeinlast.) Der einzelne Versicherte wird von diesen gesetzlichen Veränderungen persönlich nichts zu merken bekommen; sie vollziehen sich lediglich Zwischen den Trägern der Sozialversicherung selbst. Anders verhält es sich bei den Mitgliedern der Ersatzkassen der Angestell - ten. Diese erhalten jenes Drittel des Beitrags, das der Arbeitgeber bisher unmittelbar an die Kassen zu zahlen hatte, in Zukunft bei jeder Gehaltszahlung per sönlich ausgezahlt. Sie haben dieses Arbeitgeber-All teil ihres Krankenkä'senbeitrages selbst an ihre Kasse abzuführen. Infolge dieser Neuregelung können in Deutschland ein paar Hundert Kassenangestellte, die bis her mit dem Einzug der Arbeitgeber-Anteile durch die Ersatzkassen beschäftigt waren, lohnenderen Tätigkeiten zugesührt werden. Außerdem fällt für die Arbeit geber von Ersatzkassenmitgliedern vom 1. April ab die Verpflichtung zur Anmeldung dieser An gestellten bei den zuständigen Zwangskranken kassen fort und für die Ersatzkassenmitglieder selbst erübrigt sich damit das lästige Beantragen des Ruhens der Rechte und Pflichten be) den Zwangskrankenkasscn. Für die Zwangslassen aber ergibt sich die wesentliche Ersparnis, die aus der Handhabung des nunmehr fortfallenden umständlichen Meldewesens und^der Kon trolle der Lrjatzkaisenmitglieder sich ergibt. Dec Fort fall an unproduktiver Arbeit, der durch diese gesetz liche Neuregelung ermöglicht wird, dürfte sowohl bei den Zwangskrankenkassen wie bei den Ersatzkassen, bei den Versicherten und ihren Arbeitgebern, ebenfalls der Leistung von vielen hundert Arbeitskräften entsprechen. Neben diesen durchgreifenden Neuerungen, die das Kcankenkassennotgesei; bringt, enthält es noch eine ganze Reihe von anderen Bestimmungen weniger ein scheidender Art. So muß in Zukunft vor der Neuein richtung einer Betriebskrankenkaste der Betriebsrat gehört werden; ko dürfen in Zukunft Innungskrankenlassen s'ch Zu größeren leistungsfähigen Gebilden zusammen schließen; >o wird in Zukunft der Grundlohn im Rahmen der vom Arbeltsminister fcstgelegten Grenzen in verein fachter Weise festgesetzt; so wird sich in Zukunft das Verhältnis von kleineren Ortskrankenkassen und größe ren Lanoeskra nkenkassen ihres Bezirks etwas an ders gestalten. Politische Taoesschau. Aus dem Deutschen Reichstag. Präsident Löbe weist auf die neuen Uebecgriffe gegen Abgeordnete des Reichstages während der Oster pause und auf die Quälereien und Bluttaten gegen die Bewohner des Ruhrgebietes hin. Seit der gestrigen Rede des Reichskanzlers, die rm ganzen Volke ihren Wi derhall gefunden hat, hat französisches Militär neue Ge waltakte verübt, ja sogar Hand an Abgeordnete und Regierungsvertreter gelegt, die nur den Getöteten die letzte Ehre erweisen wollten. „Sie (die Franzosen) morden den Geist nicht, Ihr Brüder!" Diesen Spruch auf einer Kranzschleife am Grabe in Essen rufen wir unseren Landsleuten an der Ruhr täglich zu. Das Wort bleibt geltend, bis ihre Besreiungsstunde schlägt! Darauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein und nimmt das Gesetz über den Verkehr mit Aksynth unverändert an. - Dem Abkommen mit Dänemark zur Regelung des Luftverkehrs wurde zugestimmt. — Verschiedene kleine Vorlagen wur den dem zuständigen Ausschuß überwiesen. * Ein Geschenk für den Reichspräsidenten. Der frühere Leiter eer Quäkermission, die sich durch ihre Kinderspeisungen m Deutschland so hoch verdient ge macht hat, Alfred E. Scattcrgood in Philadelphia, hat dem Reichspräsidenten em Kunstwerk „Der heilige Ver such" überreichen mssim, das in Wort und Bild (in der Wiedergabe der Fresken des Regierungsgebäudcs in Harrisburg) das Wirken des Quäkers Penn bei der Gründung des Staates Pennsylvania und die Durch dringung der Welt mit hxm Gedanken der Nächsten liebe darstellt. Die beabsichtigte Verschärfung der Neichsmilchvcrordnung. Ueber die Besprechun gen im Neichsernährungsministerium über eine Verschär fung der am 15. Mai ablaufenden Neichsmilchvercro- nung wird mitgeteilt, daß bezüglich der Lieferpflicht der j Kleinbauern und der Molkereien einige Bestimmungen ! vorgesehen seien, die milchbedürftigen Gemeinden das Recht geben, die Erzeuger zur Lieferung einer bestimmten Menge Milch zu veranlassen. Von einer Besteuerung der Butter habe man abgesehen. Es soll eins Aktion durchgeführt werden, um der minderbemittelten Bevöl kerung Milch zu billigeren Preisen.zu liefern. Ocsterrcilv. Verringerung der Zahl der Ministe rien. Der außerordentliche Kabinettsrat hat die Ver ordnung der Bundesregierung betreffend Verringerung der Zahl der Ministerien nnt den in den Parteiverhand- lungen vereinbarten Veränderungen angenommen, wo nach es in Zukunft nur folgende Ministerien geben wird: Das Bundeskanzleramt, die Ministerien für Unterricht, soziale Verwaltung, Finanzen. Land- und Forstwirtschaft, Handel, Verkehr und Heereswcsen. Mit dem Bundes kanzleramt werden die Geschäfte des Ministeriums für Auswärtiges, des bisherigen Ministeriums des Innern und des bisherigen Justizministeriums verbunden. England. Abstimmungsniederlage des englischen Kabinetts. Aus London wird berichtet, daß die Negierung Dienstag abend bei einer Abstimmung in der inneren Politik über den Punkt: „Auszahlung an ehemalige Kriegsteilnehmer" mit l38 gegen 145 Stim men eine Niederlage erlitten hat. Als das Er gebnis der Abstimmung bekannt wurde, wurden Ruse nach Demission der Negierung laut. Die Mit glieder der Opposition, besonders die Arbeiterabgeord neten, verlangten das Erscheinen des Premierministers. Nach kurzer Debatte wurde auf Vorschlag des Arbeiter führers Ramsey Macdonald die Sitzung des Unterhau ses auf Mittwoch vertagt. Finnland. Von der Goltz in Helsingfors. General von der Goltz ist auf seiner Finnlandreise in Helsing fors eingetroffen. Er wurde im Hafen von Aboe vom Gouverneur, dem Stadtoberhaupt, Offizieren des Schutz korps und einem großen Publikum empfangen und stürmisch begrüßt. Kurze politische Mitteilungen. Der Reichsernährunzsminister Dr. Luther weilte vor einigen Tagen in Dresden wo er eine Besprechung mit Wirtschaftsminister Feliisch über die wichtigsten schwe benden Ernährung-fragen hatte. Auch eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Dr. Zeigner fand statt. Die Reichsregierung wird in nächster Zeit ihre Be mühungen um den Preisabbau fortsetzen und auch zur Drückung des Dollarkurses Finanzoperationen vornehmen, falls die Börse Haussestimmungen zeigen sollte. In Berlin ist eine amerikanische Abordnung des internationalen Handelskammerkongresses eingetroffen zur Fühlungnahme mit deutschen Finanz-und Industriekreisen. Der Termin zur Hauptverhandlung gegen den Kor vettenkapitän Erhardt wegen Hochverrat, Meineid und Verleitung zum Meineid wird spätestens auf Ende dieses Monats a nberaumt werden. Bus aller Welt. Zn Gietzen hat am Sonntag die wild- gewordene Soldateska von Trier eine 24 Stunden zuvor ausgesprochene Drohung wahrgemacht, indem sie mit ihren farbigen Afrikanern 106 Familien der Eisenbahnerkolonie von Trier-West auf die Straße setzte, weil die Männer dem Reiche den Treueid nicht brechen wollten. Erst als die Spahis die Möbel aus den Fenstern auf dieStratze warfen, griffen hilfsbereite Hände zu, um nicht alles in Stücke gehen zu lassen. Jetzt sind diese Aermsten mit Weib und Kind und ihrem Haushalt obdachlos. Flüchtlingsfürsorge zu Trier versucht, die Not zu lindern. Hilfsaktion nötig. Einer anderen 9 8 Familien starken Kolo nie der Eisenbahnbaugenossenschaft in Trier und einer 500 Familien starken Kolonie in Ehrang steht für die nächsten Tage das gleiche Schicksal zuvor. Diese irr sinnige Roheit kann nicht laut genug vor aller Welt gebrandmarkt werden." Verheerender Brand. Das Sägewerk der Holz großfirma Gebr. Zeitz in Aschaffenburg wurde mit sämt lichen Gebäuden von einem Großfeuer vernichtet. Der Schaden wird auf drei Milliarden beziffert. * Empörender Kirchenraub. Aus der katholischen Kirche zu Rünthe raubten nachts unbekannte Diebe das schwere Tabernakel, das ihren Bemühungen, es zu öffnen, Widerstand leistete. Sie trugen es in der Rich tung nach Bochum zu, fuhren es ein Stück mit einem Pfluge weiter und zertrümmerten es sodann. Sie fan den darin eine Monstranz, zwei Speisekelche u. a. im Werte von etwa 10 Millionen Mark. " Die Gewalt einer Lawine. Nach einer an den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein aus Inns bruck gelangten Mitteilung ist die Welserhütte in der Prielgruppe einer Lawine zum Opfer gefallen. Die Hütte, die in einer Höhe von 1800 Meter stand, war von mehreren hundert Älpenvereinsmitgliedern in 500 freiwilligen Arbeitstagen erbaut worden. Trotz sieben facher Verankerung ist die Hütte aus ihren Grundfesten gehoben, etwa tausend Meter talabwärts getragen und vollständig zerstört worden. * Flugverkehr Berlin—Petersburg und Berlin— London. Vom 1. Mai ab wird vom Tempelhofer Felde aus ein regelmäßiger Flugverkehr von Berlin mit Königsberg—Petersburg einerseits und Bremen—Am sterdam—London andererseits einsetzen. * Liebesdrama. In Groß-Gerau bei Darmstadt erschoß ein junges Mädchen ihren Liebhaber und tötete sich dann selbst durch einen Revolverschuß. Das Mäd chen war durch ein Fenster in das Zimmer des jungen Mannes gestiegen und hatte ihn nach kurzem Wortwech sel einfach niedergeschossen. * Sprengung einer Nhein-Herne-Kanal-Vrucko. An > der Stelle, an der der Rhein-Herne-Kanal bei Hinrich- > senburg über die Emscherbrücke führt, wurde am Sonn tag morgen gegen 5 Uhr von unbekannter Seite die Kanalbrücke gesprengt. Die Wassermassen des Kanals stürzten mit wildem Tosen in die Emscher. Mehrere Holzbrücken, die dem gewaltigen Wasserdruck nicht stand halten konnten, wurden weggeschwemmt. Der Herner Hafen und weite Strecken des Kanals wren in wenigen Stunden fast völlig wasserleer. Viele beladene Kohlen kähne sind umgekippt. Die Schleuse Nr. 7 des Kanals ist unbrauchbar geworden. * Beim Rudern verunglückt. Auf der Dahme in der Nähe von Grunau kenterte am Sonntag nachmittag ein Ruderboot mit fünf Personen. Drei der Insassen fanden den Tod. * Schnee im April. Aus dem Riesengebirge, aus Thüringen und besonders aus Vaden werden bei eini gen Grad Frost Schneefälle gemeldet. Im Schwarzwald liegt eine neue Schneedecke bis 600 Meter Berghöhe herab. (Der Flockentanz am Sonntag in unserer Gegend war also gar nichts dagegen.) * Brandstiftung im Nürnberger Bratwurstglöck- lein. Im Dachstuhl des weltbekannten „Bratwurstglöck- lein" Hal Sonntag nachmittag der Besitzer Bauer Feuer angelegt und dann Selbstmord verübt. Die Feuerwehr konnte das in Brand geratene Mobiliar in Sicherheit' bringen. Bauer hatte in letzter Zeit Zeichen von Gei stesgestörtheit gezeigt. * Vom Blitz getötet. Bei einem starken Gewitter im oberen Mühlviertel (Oesterreich) befand sich der ehe malige Reichsratsabgeordnete Hötzeneder mit seinem 18jährigen Sohne auf dem Felde. Ein niedergehender Blitz schleuderte Hötzeneder bewußtlos zu Boden, sprang dann auf den Sohn Hötzeneders über, dem er in den Scheitel eindrang und ihn sofort tötete. Auch die neben Hötzeneder einhergehenden Ochsen wurden vom Blitz er schlagen. Er selbst kam mit einem Nervenchock davon. Eine zwölfjährige Mutter. In Steinamanger wurde ein zwölfjähriges Mädchen von einem Kinde entbunden, dessen Vater der 65jährige Pflegevater des Mädchens ist. Der Mann wurde jetzt vom Gericht zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, die jugendliche Mut ter und das Kind der Fürsorge des staatlichen Kinder asyls anvertraut. * Der verarmte Voxerkönig. Alls Kalifornien wird gemeldet, daß über das Vermögen des einst gefeierten Weltmeisters der Boxkunst, Jim Jeffries, der Konkurs erklärt worden ist. Jeffries hatte sich während seiner glänzenden Karriere ein stattliches Vermögen zusam mengeboxt, so daß er nach seiner Niederlage durch Jack Johnson in Kalifornien eine Petroleumquelle und ein Goldbergwerk erwerben konnte, und einige Jahre lang schien ihm Fortuna auf diesem Gebiete ebenso wohlge sinnt zu sein wie früher im Ring. Aber vor einigen Jahren begann die Petroleumquelle zu versiegen, and auch das Eoldbergwerk lieferte immer geringere Er trüge, so daß die Gewinne der ersten Jahre bald auf gezehrt waren. Heute ist Jeffries wieder so arm wie am Beginn seiner Laufbahn vor 20 Jahren. Handel und Industrie. Aus der Tätigkeit der Handelskammer. In einem Bericht an die Handelskammer Plauen als Vorort der sächsischen Handelskammern wurde von einer gesetz lichen Einführung der Nacht- und Sonntagsruhe im Zeitungsgewerbe abgeraten. — Bei dem Wirtschafts- Ministerium wurde Einspruch gegen die Beeinträchti gung der Betriebskrankenkassen im Entwurf eines Ge setzes zur Erhaltung leistungsfähiger Krankenkassen er hoben. — In einem Bericht an den Vorort wurde ein beantragter Veredelungsverkehr mit ausländischem Honig zur Herstellung von Leb- und Honigkuchen befür wortet. — Dem Wirtschaftsministerium wurde berich tet, daß die Kammer die Ladengeschäfte ihres Bezirks vor überreich ausgestatteten Schaufensterauslagen in ihren „Mitteilungen" warnen werde. — Dem Oberlan desgerichte Dresden wurde ein Gutachten abgegeben, daß die Abrede „Ersatzlieferung und Schadenersatz aus geschlossen; bei Differenzen kann nur Wandlung ver langt werden" nur die Haftung für Lieferungsmängel, nicht aber für Nichtlieferung ausschließe. — Der Deutsche Industrie- und Handelstag hat mitgeteilt, daß die Aufbrauchfrist der alten Frachtbriefvordrucke bis 31. Dezember 1923 verlängert worden ist. Die wirtschaftliche Krise in Marienberg. Die vor einigen Wochen eingetretene wirtschaftliche Krise hat sich teilweise noch verschärft. Betroffen davon wird vor allem die Metallwaren- und Metallknopsbranche, aber auch in den Spinnereien, Filet- und Strumpfstrickereien ist der Geschäftsgang nur mäßig. Nur die Holzspiel waren- und Vlcchspielwarenfabriken halten ihre Be triebe noch voll aufrecht. In einigen Fabriken ist die 24-Stundenwoche eingeführt worden. Vermischtes — Was kostetdie Ausrüstung eines Abc - schützen? Der Familienvater, der in diesem Jahre in Gemeinden, wo die Lehrmittel nicht umsonst gestellt wer den, einen Sprößling in die Schule schicken muß, möchte einen sehr, sehr tiefen Griff in seinen Geldbeutel tun. Das zeigt folgende kleine Aufstellung, die Fachleute über die Schvlausrüstung geben: Es kostet eine lackierte Schie fertafel 3000 Mark, eine einfache Schiefertafel 2200 Mk., ein Schwämmchen dazu 75 Mark, ein Schiefergriffe! 40 Mark, ein Griffelkasten 1200 bis 1500 Mark und noch höher, ein Federhalter 200 Mark, eine Stahlfeder 75 Mark, eine Brevier Börsenfeder sogar 155 Mark, ein einfaches Schreibheft 200 Mark, ein Umschlag dazu 15 Mark, ein Tafelschoner 100 Mark, eine Fibel 3740 Mark, ein erstes Lesebuch 2400 Mark, ein Schulranzen 15 000 bis 20000 Mark, wobei aber nicht sicher ist, daß er aus Leder besteht. — So kostet 1923 die Aus rüstung eines Schulanfängers eine Summe, für die man sich noch vor fünf Jahren eine Villa bauen lassen konnte samt Einrichtung.