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Hilf, lieber Vater im Him mel, entferne diesen Menschen und schütze meinen Justus. 16. Juli. Justus fragt mich heute, was mir sei. Ich sähe so blaß aus und sei nervös. Da kam mir ein retten der Gedanke. Ich bat ihn, mit mir zu verreisen, meinen Bruder zu besuchen und vielleicht eine Rheinsahrt zu machen. Auf einer Rheinsahrt habe ich ja meinen Justus kennengelernt. Justus lachte und streichelte mein Harr. So von heute auf morgen gehe das nicht, aber sobald die Ernte herein sei, wolle er mit mir reisen. Und er herzte und küßte mich. So wohl geborgen lag ich an seinem Herzen und schalt mich töricht wegen meiner Angst. Aber als er nachher fort war, da kam die Angst wieder. Ich bin an das Veilchen meiner kleinen Sanna geflüchtet. Sie lag und schlief, so süß und friedlich. Da sand ich Kraft zum Beten. Der liebe Gott kann ja nicht wollen, daß unser heiliges Glück getrübt wird durch die sinnlose Lei denschaft eines ehrlosen Menschen. 18. Juli. Wieder war Brockhoff heute da, als Iustus fortgeritten war. Aber meine treue Martha wich nicht von meiner Seite, so drohend er sie auch ansah. Sie spielte mit Sanna zu meinen Füßen und ließ ihn nicht in meine Nähe. Da ging er wieder. Ich drückte der Mamsell dankbar die Hand. 21. Juli. Brockhoff kommt jeden Lag, und mir will es scheinen, als würde das selbst meinem Justus zn viel. Brockhoff ist so unruhig und zerjahrcn, daß es endlich auch Justus ausfallcn muß. Und heute sagt er zu mir: Ich finde, daß sich Joachim sehr zu seinem Nachteil veiandsn btt. Wenn man jung ist, wählt man seine Freunde wenig vor sichtig! Da atmete ich auf und sagte: Ach Justus, wie gut, daß du das selbst findest. Ich wollte dich nicht kränken in deinem Freunde, aber ich mag ihn gar nicht leiden. Auch scheint er mir reichlich nervös und krankhaft überreizt. Ich möchte ihn am liebsten nicht mehr in Glossow sehen! Da sah mich mein lieber Mann forschend an. Aber er schwieg und strich mir nur liebevoll über die Augen, als wolle er da etwas forttvischen. Und dann sagte er ernst: In den nächsten Tagen muß er ja abreisen, sein Urlaub geht zu Ende. Sonst würde ich ihn bitten müssen, nicht mehr zu kommen. Da atmete ich auf und sagte nur leise: Gott sei Dank! Justus küßte mich innig und ging mit gedanken voller Stirn von mir. Am Nachmittag kam ein: Botschaft vom Bahnhof. Er schrieb Justus, daß er ihn am Abend zu einer Bowle mit einigen bekannten Herren in Gosserow erwarte. Justus lag nicht viel daran, aber er sagte doch zu, weil er hoffte, es sei eine Abschiedsfeier, die Brockhoff veranstaltete, und weil er wohl ohne Verstimmung von dem ehemaligen Freunde scheiden wollte.. Herzlich und innig verabschiedete sich mein Justus nach dem Abendessen von mir und meiner kleinen Sanna. Ich ließ ihn schweren Herzens ziehen, denn ich habe immer Angst, wenn ich ihn mit Brockhoff zusammen weiß. Auch treibt sich eine Zi- aeunerbande im Walde umher. Es sind unheimliche Ge sellen, und sie lagern dicht bei Gosserow, wo sie am Strande wahrsagen und Jahrmarktskurzweil treiben. Ich bin froh, daß Justus eine Waffe bei sich hat, *ür alle Fälle. Mein Herz ist so schwer, daß ich immer weinen möchte. Meine kleine Sanna wird jetzt zn Bett gebracht. Wen« ich meine Herzensnot diesem Büchlein anvertraut habe, will ich ihr gute Nacht sagen und an ihrem Nettchen beten, daß meine dumpfe unheimliche Angst von mir ge- «ommen wird/ Hier schloß das Tagebuch. Diese letzte Aufzeichnung hatte Bettina am Tage ihres Todes gemacht, kurze Zeit, bevor die Katastrophe über sie hereinbrach. Sanna saß lange unbeweglich, und ihre T/ucn fielen herab. »Arme, liebe Mutter, das Unheil kam doch über dich und Uber uns alle. Dein Gebet ist nicht erhört worden. Während du diese letzten Worte schriebst, kam es schon her- angeschlichen in der Gestalt jenes Elenden, der deinen Frieden störte. Vielleicht war dieser Mann auch ein Un glücklicher, den das Verhängnis trieb, dich zu verderben. Ich will ihn nicht richten.. - Mag seine Seele Ruhe finden, wenn er noch am Leben ist. Und Mein armer Vater — auch er ist nur ein Unglücklicher gewesen, der mußte tun, wozu ihn sein rasches Blut trieb. Aber nimmermehr kann ich nach alledem glauben, daß er an der Unschuld meiner Mutter zweifelte, kann nicht glauben, daß er mit Absicht die Waffe auf meine Mutter richtete. Ein unglücklicher Zu'ttl fügte es wohl, daß meine Mutter getroffen wurde, a!? r den Schuldigen richten wollte. Und da er die M" er sterben sah, erschoß er sich in der Verzweiflung selbst " So dachte Sanna, bis ins tiefste Herz erschüttert, l >d ste weinte, als müsse sich alles Leid in Tränen ouflö eu. Endlich trocknete sie die Tränen und richtete sich o tt. Sorglich barg ste das Tagebuch ihrer Mutter wieder n seinem Platz in dem Geheimfach. Leis: schwippe t. e Feder wieder ein und nichts war mehr zu sehen als die glattr Fläche und die Sternchenborde. Mekanntmachung! Da die Belieferung der neuen Koßten- Karlen öevorsteßt, ertauben wir uns Sie darauf aufmerksam zu machen, daß wir Anmetdungen dersetöen zur Belieferung mit MeiiMkeltt jederzeit entgegenneßmen. Auf prompte und reelle Bedienung unsererseits werden Sie rechnen können und stnd wir im Bedarfsfälle öereit, die Koßten per Geschirr oder Auto anzufaßren. Anmeldungen werden täglich in unserer Geschäftsstelle Mtendors-Gkrilla- Süd von 7 bis halb 6 entgegengenommen. WBMÄWMß r« IkM Lmlgsteller ösbnbsf vttenasrkoirrllla.ZSck Fernruf Amt Hermsdorf Nr. lO. Für äen Kekuköeäars vorschriftsmäßige SchreiS-este sowie Schut - MedartsarMet Schul bücher «olle man rechtzeitig bestellen, da in diesen der hohe« Rosten weg« Lager nicht mehr Unterhalte« «»«den tnnn. SlMalMltg 8. Mk. Vie viMe «ach vbelMelirn für unsere verdrängten Heimatsbrüder ist der oder^tiesßcke Wanäerer die älteste und bei weitem verbreitetste Tageszeitung, das bewährteste Anzeigenblatt Oberschlesiens. Wer die Vorgänge in der Heimat ver folgen will, bestelle den „Wanderer" bei der Post. Wer Personal oder Stellung sucht, etwas kaufen oder verkaufen will, wer Geschäftsverbindungen im kauf kräftigen Oberschlesien ankaüpfen will erreicht dieses am schnellsten durch eine Anzeige im Wanderer. Wer sein Grundstück, Geschäft, Fabrik, Gastwirtschaft oder Gul verkaufen will, erreicht dies mit verölüffcudem Krsolg durch eine Anzeige im „Wanderer", Hleiwitz. Einunddreißig st es Kapitel. Rolf von Gerlach war auf seiner Reise in Nizw Zn- getroffen. Die Sehnsucht zog ihn mit Macht nach Ger- lachsheim zurück, in Sannas Nähe, aber er fühlte sich vob nicht ruhig genug. Es erschien ihm unmöglich, von tt r zu lassen. Je länger er ihr fern war, je mehr sehme er sich nach ihrem Anblick. In Nizza hatte er in einem Hotel auf der Promenade beS Anglais Wohnung genommen. Diese Promenade ist breit und wundervoll angelegt, dicht am blauen Meer. Sie ist mindestens einen Kilometer lang. Die hier liegen de« Hotels sind alle erstklassig und sehen mit ihren Lerrassen und Balkons sehr vornehm aus. Nur wenige Privatvillen stehen dazwischen an dieser großartigen Promenade. (Fortsetzung folgt.) - .. Nechnunam «i'm,. 90s (Nachdruck verboten.) Noch stand Nizza nicht im Zeichen der Hochsaison, aber es herrschte doch auch jetzt schon lebhaftes und elegan tes Treiben, in dem -in junger Mann untertauchen konnte, um sich zu zerstreuen. Aber wenn Rolf zum Fenster hin aussah auf das blaue Meer und er hörte das dumpfe Brausen der an das steinige Ufer anschlagenden Wellen, oder sah auf der endlosen Wasserfläche die weißen Segel der Boote dahingleiten, dann faßte ihn die Sehnsucht nach dem Meeresstrande der Heimat, und seine Gedanken suchten die ferne Geliebte. Er traf in Nizza einige Bekannte, vermögende junge Männer, wie er selbst, und ließ sich von ihnen mit in den Strudel von Vergnügungen ziehen. Natürlich wurden auch verschiedene Ausflüge nach Monte Carlo unternommen. Eines Tages saß Rolf mit einigen Herren im Hotel de Paris in Monte Carlo nach dem Diner bei Kaffee und Zigaretten. Man plauderte von den interessanten Reuig« keilen des Tages. Ein junger amerikanischer Multi millionär hatte sich eine Villa aus weißem Marmor bauen lassen, um längere Zeit in der paradiesischen Schönheit dieses Erdenfleckchens zu leben, und er sorgte durch seine kostspieligen Extravaganzen für Gesprächsstoff. Während die Herren darüber plauderten, sahen sie einen mit schäbi ger Eleganz gekleideten, sehr hageren Herrn vorübergehen. Er hielt sich vornübergeneigt, und sein durchfurchtes, bleiches Gesicht sah sehr elend aus. Aus diesem Gesicht glühten zwei schwarze Augen mit einem Ausdruck des ver zweifelten Elends, so daß Rolf ihm unwillkürlich inter essiert nachsah. „Eine seltsame Erscheinung," sagte er zu seinem Nachbar. Dieser blickte auf. „Oh — Sie meinen den Stammgast von Monte Carlo. Der ist immer hier zu finden und verbringt den größten Teil seines Lebens im Spielsaal. Sicher ist er wieder ans dem Wege dorthin. Ein unheimlicher Mensch. Sie müßten ihn beim Spiel sehen. Soll übrigens ein ehe maliger deutscher Offizier sein. Er hat auch einen deut schen Namen, trotzdem man ihn hier für einen Franzosen oder Spanier halten sollte mit seinen schwarzen Feuer rädern im Kopse, aus denen ungebändigte Leidenschaften glühen." j „Wie heißt er denn?" fragte Rolfl ' „Joachim von Brockhoff," antwortete sein Nachbar und wandte sich dann einem anderen Herrn zu, der auch eine Auskunft von ihm forderte. Rolf sah dem schäbig gekleideten Manne sinnend nach. Joachim von Brockhoff? Diesen Namen hatte er doch schon gehört? Und plötzlich ging es wie ein Ruck durch seine Gestalt. Er wußte mit einem Male, daß das der Name jenes Mannes war, der im innigen Zusammenhang mit der Katastrophe von Glossow stand. Nach einer Weile erhob sich Rolf von Gerlach unv verabschiedete sich von den Herren, die nach Nizza zurück kehren wollten. „Kommen Sie nicht mit uns, Gerlach?"' fragt» ih« einer der Herren. „Nein, ich möchte noch einmal nach dem Kasino.* ' „Oho — wollen Sie leichtsinnig sein? Hüten St» Ach vor dem Spielteufel!" Er schüttelte nur den Kopf und ging. ' Zu Fuß legte er den kurzen Weg nach dem zurück. Er betrat den großen Saal, in dem eine fieberhaft erregte Menge das Spiel mit atemlosem Interesse ver folgte. Am ersten Lisch blieb er eine Weile stehen und sa- sich suchend um. Aber hier sah er Joachim von Brockhoff nicht. Langsam schlenderte er weiter zu dem andern Lisch. Auch hier dasselbe Bild — und auch hier fand er nichts den er suchte. So kam er in den zweiten Saal. Und hier erblickte er sofort den Gesuchten. Kr saß am Tisch, vor sich ein kleines Buch, das mit seltsamen Zeichen bedeckt war. Zwischen diesem Buch und der ruhelos herum laufenden Kugel hastete sein glühender Blick hin und her. Seine lange, schmale Hand wühlte nervös in dem ge lichteten, graumelierten Haar, daS seinen Schädel bedeckte. Wenn die rollende Kugel in ein Fach fiel, zuckte eL jedes» i mal nervös in seinem Gesicht., Er schien mit Verlust zu spielen, und in seinen Zügen prägte sich eine verbissene^ Wüste Leidenschaft. Endlich lange hatte Rolf reglos gestanden und ihn angesehen — schien er das letzte Geldstück verloren z« haben. Er erhob sich mit einem starren, unsicheren Blick und schritt, wankend wie ein Trunkener, davon. Rolf von Gerlach folgte, wieder wie von einer zwin genden Gewalt getrieben, dem unheimlichen Spieler. Dessen Haltung wurde etwas ruhiger, als er in- Freie trat. Aber wieder und wieder blieb er stehen, alS ziehe es ihn zurück zu den Spielsälen. Langsam schleppte er sich weiter, in zögernden, kraft losen Schritten, durch die wundervollen Anlagen, hinüb« nach der Meeresküste. Rolf folgte ihm Schritt für Schritt, ohne daß er sich Rechenschaft über sein Tun ablegen konnte. Und dann sah er im dämmernden Halbdunkel, daß Joachim von Brock hoffs Schritte kraftloser und taumelnder wurden und daßi er endlich zusammenbrach. , Schnell war er an seiner Seite und beugte sich Werth* „Kann ich Ihnen helfen, mein Herr? Bitte, nenne« Sie mir Ihre Wohnung, Sie stnd unwohl, ich will Sil nach Hause fahren lassen," sagte er. i Der Gefallene richtete sich mühsam, von Roy «M« stützt, auf und starrte ihm ins Gesicht. f „Ein Landsmann! Oh, mein Herr — es ist nichts eine plötzliche Herzschwäche — ich — ich vergaß, glawck ich — heute zu essen — und nun der Körper P M Tyrann, mein Herr. Ich danke Ihnen." Rolf führte ihn langsam nach der Straß« pttsck »M rief einen Wagen an. / „Wo darf ich Sie hinbringen?" fragte «. . Joachim von Brockhoff nannte ein kleines H^teklHlW Klasse. „Indes, mein Herr - ich besitze keinen Grosche« »M — alles verspielt," stammelte er. (Fortsetzung M-UZ! ÄÄMOln Vesta (oberschl.) Ctr. 3000.— Dorethea Ctr. 3800.— Max Herrsch.