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Vvbo I-i- Mk. (Nachdruck verboten.) 2800 2900—3300 Eüci>>ucn ans i« der Wacht vom Montag L>eniz ourcy oen Waro geruren uno parrerre iem Psero dicht vor ihr. Sein Gaul war mit Schaumflocken bedeckt abhanden und dort >—4300 4000 6000 3400 war, wo sie hinter den Dünen die Trollschlucht wußte, lenkte sie quer über den Strand nach den Dünen hinüber. Langsam schritt das Pferd über die Dünen nach der Troll- schlucht und wollte Lanie den schmalen Pfad hinaufreiten, der an der Trollschlucht emporführte und an dem gefähr lichen Steilweg endete. Kurz bevor sie diesen Weg erreicht hatte, kam plötzlich zwischen den Bäumen hervor Hans von Seltiz durch den Wald geritten und parierte sein Pferd Meer geritten und ließ nun das Pferd im Schritt auf dem glatt- und festgespülten Sand dahinschreiten. Es eilte ihr nicht, ihr Ziel zu erreichen. Sie hatte sich von Gerlachs- heim entfernt, weil sie in einer trostlosen Stimmung war, die ihr die Tränen in die Augen trieb, sobald jemand mit ihr sprach. Und sie fürchtete sich, Hans von Seltiz in dieser Stimmung zu begegnen. -Trotzdem sie sich ihm gegenüber in einen spöttischen Trotz hineinsteigerte und ihn verächt lich abtun wollte, fühlte sie doch von Tag zu Tag stärker, wie lieb sie ihn hatte. Und sie litt unsagbar unter seinem vermeintlichen Unwert und unter der Gewißheit, daß er sich um Sanna von Glossow bewarb. Es half ihr nichts, daß sie sich hinter ihrem Stolz verschanzte und sich einroden wollte, er sei ihr gleichgültig und verächtlich. Nachdem sie am Strand bis zu der Stelle gekommen gekommenes Kahrrad Aus- knait geben Kan«. Meldungen erbeten an die Geschäftsstelle dss Blattes. lingen würde, das wußte er nur zu gut. Er wußte aber auch, daß Seltiz jetzt auf Tod Leben auf die Trollschlucht zujagen und sicher eher sein würde, als Lanie. Dreiundzwanzigstes Kapitel. Komteß Lanie war langsam durch den Wald bis Am große Berliner Zeitung BertinerAllgemeim Heilung kme kelobuung demjenigen, der über ein wolle man rechtzeitig bestellen, da in diese« d« hohen Roste« weg« Lager nicht mehr unterhalten werde« »lMsnallmg 6. Mir. Für tlen Rekmköeäark empfehle «rschrist-mWa, Schreibest« kawie Schul - Aedarfrmtiilek So klar lag für ihn nun zutage, wie sich Lanie und Hans im Herzen gegenüberstanden. Er wünschte sehnlichst, daß auch zwischen ihm und Sanna ein offenes Wort ge nügte, um alle Hindernisse zwischen ihm und der Geliebten zu beseitigen. So einfach lag seine Angelegenheit nun frei lich nicht, aber von feinem Herzen war doch der dumpfe, quälende Druck der Eifersucht genommen. Als die beiden Freunde nach Hause kamen, hörten sie von der Gräfin, daß die Komtesse gleich nach dem Früh stück ausgeritten war. „Ganz allein?" fragte Rolf. „Ja, ganz allein." „Weißt du, welchen Weg sie geritten ist, liebste Tante?" Die Gräfin legte die Hand an die Stirn, wie sich be sinnend. „Ja, sie sprach davon. Erst wollte sie an den Strand reiten und dann über die Trollschlucht nach Glossow, um Fräulein von Glossow zu besuchen." „über die Trollschlucht?" fragte Hans von Seltiz er schrocken, und sein frisches Gesicht verfärbte sich. „So sagte meine Tochter. Sie meinte, sie wollte heute einen Weg reiten, der sie schon lange gereizt hätte." „Um Gotteswillen — doch nicht den Steilweg?" rief Seltiz außer sich. Nun wurde auch die Gräfin unruhig. „Das weiß ich nicht. Aber weshalb erschrecken Sie so, meine Herren?" „Weil das ein sehr gefährlicher Weg ist, liebe Tante, den ich Lanie streng verboten habe," antwortete Rolf sehr beunruhigt. i „Wann ist die Komtesse fort?" fragte Seltiz hastig. . „Vor einer Viertelstunde etwa." „Ich eile der Komtesse nach, so schnell ich kann. Du hast jetzt zu tun, Rolf, und kannst nicht fort. Ich reite quer durch den Wald direkt nach der Trollschlucht und komme ihr hoffentlich zuvor, ehe sie dieselbe erreicht." Die Gräfin war sehr erschrocken. „Mein Gott, ich habe doch keine Ahnung gehabt, daß es sich um solch einen gefährlichen Weg handelt. Und Lanie schien mir ohnedies heute so nervös. Ach lieber Herr von Seltiz — bitte, eilen Sie, ich bin Ihnen so dank bar, daß Sie sich die Mühe machen wollen." „Das ist doch selbstverständlich, Frau Gräfin. Seien Sie unbesorgt, wenn Komteß Lanie erst nach dem Strande geritten ist und keinen größeren Vorsprung hat, hole ich sie ein." Damit schwang sich Seltiz eiligst auf sein Pferd. „Leiden Sie nicht, daß sie den gefährlichen Weg reitet!" rief ihm die Gräfin zu. Rolf hatte keinen Versuch gemacht, ihn zu halten oder an seiner Seite zu reiten. Er suchte nun die Gräfin zu be ruhigen, obwohl er selbst in großer Sorge war. Schon oft hatte Lanie diesen Weg reiten wollen, aber er hatte es ihr stets untersagt und ihr erklärt, daß eine Dame im Damen sattel unmöglich da hinunterreiten könne. Und nun wollte der Trotzkopf anscheinend doch dies Wagnis ausführen, ein Wagnis, daß ihr keinesfalls ge z. KW, und in seinem Gesicht zuckte es wie Wetterleuchten. Aber er zeigte es nicht, wie glücklich er war, daß er sie noch heil und gesund vor sich sah und ihr anscheinend noch im letz ten Moment den gefährlichen Weg abgeschnitten hatte. „Guten Morgen, Komteß Lanie!" stieß er ziemlich atemlos hervor. Sie war zusammengezuckt bei seinem Anblick. „Guten Morgen, Herr von Seltiz! Wie kommen Sie hierher? Ich denke, Sie sind mit Rolf auf die Felder ge ritten." „Ganz recht. Aber als wir heimkamen, sagte uns die Frau Gräfin Mutter, daß Sie die Absicht ausgesprochen hatten, über die Trollschlucht zu reiten. Rolf hatte nicht Zeit — und da bin ich hierher geeilt, um Sie von diesem Vorhaben abzuhalten. Gottlob, komme ich noch zur rechten Zeit. Sie wissen doch, wie gefährlich der Weg ist. Schon dieser schmale Pfad aufwärts ist ein Wagnis, zumal für eine Dame. Das Pferd darf nur den kleinsten Fehltritt machen, dann stürzen Sie samt dem Pferd in die Schlucht hinab. Ganz sicher kommen Sie aber den Steilweg nicht hinab im Damensattel. Das hat Ihne« doch Rolf schon gesagt." . > ' i Er hatte sehr erregt gesprochen und vermochte sich ihrer spöttischen Miene gegenüber nur ichstM LV b.e- zwingen. " > - (Fortsetzung folgt»k-" 5!^/^ kostenloser Unfallvergütung * Mark für ave Leser und deren "" der Bestimmungen: das ist die saal.^riefmarken-Sammler, großem Kurszettel u Mit Bunte Weltöezüge, 2 Wezüge, 4 Kiffe« Mk. 86000 Meiße gestickt- Wezüge „ „ „ noooo Kandtücher, Wischtücher, Taschentücher, Wadetücher, WutertE«, Waten öcke, Kemden, Kinsahkemöe», —« Kerrm-Kragen, Selöstvinder Aröeitshose«, Unterhosen, vlaue Wel-rmhose« ns«. 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Aber hier nützt Ihnen alle Sicherheit nichts. Selbst wenn Sie, wie ich für möglich halte, ohne Unfall hier hinaufkommen würden, den Steilweg hinab kommen Sie im Damensattel un möglich, ohne sich mit dem Pferd zu überschlagen." Seltiz sah ganz blaß und erregt aus. Die Komtesse zuckte indes nur spöttisch die Achseln. „Ich werde dennoch diesen Weg reiten, wie ich es mir fest vorgenommen habe." „Und ich werde es nicht dulden — selbst gegen Ihren Willen werde ich Sie hindern," sagte er mit sester, metal lisch klingender Stimme und sah sie fast finster an, die Zähne fest zusammenbeißend. Da lachte sie trotzig auf. „Das werden wir sehen!" rief sie laut, und ehe er wußte, was sie wollte, war sie an ihm vorübergejagt und hatte den gefährlichen Weg beschritten. Als er sich von sei ner Überraschung erholt hatte, war sie schon ein gutes Stück emporgeritten. „Auf Wiedersehen, Herr von Seltiz!" rief sie ihm von oben zu. Er war außer sich vor Angst und Zorn. Aber folgen konnte er ihr nicht. Auf diesem schmalen Weg, wo knapp ein Pferd schreiten konnte, war es nicht möglich, sie einzu holen und festzuhalten. Das hätte nur die Katastrophe be schleunigt. Er hätte also nur folgen können, ohne ihr hel fen zu können, wenn sie stürzte. Aber er war nicht der Mann, tatenlos zuzusehen bei diesem Wagnis einer Dame — zumal einer Dame, die er mit der ganzen Inbrunst seines Herzens liebte. Blitzschnell kam ihm der Gedanke, daß er auf jeden Fall und um jeden Preis ihren Abstieg über den Steilweg hindern müsse. Und ohne sich lange zu besinnen, jagte er wie der Wind quer durch das Unterholz unterhalb des Abhanges dahin, ohne auf das dornige Gestrüpp zu achten, bis zu dem von oben herabführenden Steilweg. Dort sprang er mit einem Satz aus dem Sattel, überließ das Pferd sich selbst und kletterte in wilder Eile den Steilweg empor. Die Komtesse hatte oben viel langsamer reiten müssen, hatte auch einige Augenblicke angehalten, um den herrlichen Ausblick zu genießen. So kam ihr Seltiz zuvor. Gerade, als sie bis an den Steilweg herangekommen war, stand er plötzlich wie aus dem Boden gewachsen vor ihr. Wie eine Mauer hielt er da und faßte mit einem tiefen erlösten Atemzug ihrem Pferd in die Zügel. Sie war erschrocken, weil sie nicht vermutet hatte, daß er ihr auf diese Weise den Weg abschnitt. „Was soll das? Bitte geben Sie den Weg frei!" for derte sie erregt und warf stolz den Kopf zurück. „Nein!" rief er entschlossen. Und dieses Nein durch- schnitt die Luft wie ein Messer, so hart und scharf klang es. „Ich will hier hinunter," trotzte sie. „Da müßten Sie mich schon erst zu Boden reiten, Kom tesse," erwiderte er, ruhiger geworden. „Das ist unerhört. Was erlauben Sie sich, Herr von Seltiz?" Er stand wie eine Mauer und rührte sich nicht. „Bitte, steigen Sie ab," sagte er im ruhigen Tone, als sei das selbstverständlich. Dunkle Röte stieg in ihr Gesichts Ihre Augen funkel ten zornig. „Nein, ich will hier hinunter reiten, nun erst recht." Sein Gesicht war sehr bleich, aber kein Muskel zuckte darin. „So lange ich es hindern kann, sicher nicht, Komtesse. Sie würden unfehlbar stürzen." In ihren Augen glühte eS düster auf, daß sie fast schwarz erschienen. „Und wenn auch — was geht eS Sie an, „ob ich mich hier zu Tode stürze? Das ist doch meine Sache." „Nein, in diesem Falle ist das auch meine Sach«. Ich werde Sie hindern, em so unsinniges Vorhaben auszu« führen." „Mit welchem Rechte?" Er sah sie an — mit einem Blick, der ihr bis in di« tiefste Seele drang. „Mit welchem Rechte?" fragte er mit seltsamer Stimme. „Nun — ich könnte Ihnen sagen, daß mich Ihre Frau Gräfin Mutter beauftragt hat, Sie von diesem Wag nis zurückzuhalten. Aber ich habe auch noch ein andere- Recht — das Recht, das ein Mensch an einem andern hat, der es mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele liebt. Wenn Sie stürzten, würden Sie nicht nur sich und Ihrer Mutter, sondern auch mir namenloses Leid zufügen. Und ich habe das Recht mich mit aller Kraft vor cinem solchen Leid zu bewahren. So Komtesse! Sie brauchen diese Erklärung nicht gehört zu haben, ich habe sie Ihnen nicht gegeben, weil ich die Absicht habe, Sie um Ihre Hand zu bitten, sondern nur, um Ihnen begreiflich zu machen, daß ich mich lieber von Ihrem Pferde zerstampfen lassen würde, al- Ihnen zu gestatten, sich in sichere Gefahr zu begeben." Komteß Lanie saß wie gelähmt im Sattel und sah mit blassem, verstörtem Gesicht zu ihm herab. „Sie lieben mich, Herr von Seltiz?" fragte sie mit hei serer, zitternder Stimme. „Ja," entgegnete er rauh vor Erregung. „Und doch zeigten Sie sich mir so abweisend, so gan- anders als diesen Winter, nachdem Sie von Rolf gehtrt hatten, daß ich arm bin?" stieß sie hervor. Ec blickte mit ehrlichem Erstaunen zu ihr auf. (Fortsetzung folgt.)