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WerliM zur „chltendorfer Zeitung^ Nummer ^52 Mittwoch, den 3H Dezember ^9l9 s8. Jahrgang, -WM» II »I«I!I>I««IWWI»I W- ÜW'II MI» >M I > MW I!»I 1 -»WM- i » WIWMWWMMIM^MW» Amtlicher Lei!. Kriegsfümilien-Unterstützung. Die nächste Auszahlung der Kriegssamilienunterstützung erfolgt Äreitag, den 2. Januar 1920, norm. 11 vis 1 Ahr. Die He-mkehr der Kriegsgefangenen, deren Angehörige Knegsunterstützung beziehen, ist sofort zu melden. Httendors-Moritzdorf, am 30. Dezember 1919. Der Gemeindevorstand. LerMches u;:d Sächsisches. Gttendocf-Bkrllla, den ZN Dezember i<»^. — Für den heute Abend um 8 Uhr beginnenden SylvestergSttesdienst werden noch Lichter zum Anzünden der Christbäume im Pfarrhaus angenommen. — Eisenbahnverkehr am Neujuhrstage und am Hehen Neujahr. Zur Behebung von Zweifeln sei darauf aufmerk sam gemacht, daß am 1. Januar (Neujahr) der Personen verkehr gesperrt bleibt. Dagegen wird am 6. Januar (Hohen Neujahr) der volle Personenzugsverkehr wie an Werk tagen durchgeführt werden. Es fallen aber die Züge aus, die ausschließlich oder vorwiegend dem Arbeits , Berufs- und Schülerverkehr dienen und daher an diesem Tage entbey l m sind. Für die kommenden Sonntage (4. 11. Januar usw.) tritt wie früher die Sonnragssperre in Kraft. — Mit Goßweilers Produktionssystem, von dem trotz der großen dafür betriebenen Reklame niemand recht weiß, was es bedeutet, rechnet ein Mitglied des Verbandes Sächsischer Industrieller ab. Seine Mitteilungen zeigen zunächst, daß der Erfinder des Systems, Kommerzienrat Goßweiler, bi« zum Kriege ein ziemlich bescheidenes Unter nehmen in Schwarzenberg führte, dann aber durch geschickte Ausnutzung der Kriegskonjunkur Millionen verdient hat. Bon diesen stellte er bekanntlich 10 Mllwnen der All gemeinheit zur Durchführung seines Produktensystems zur Verfügung — eine Tat, deren Selbstlosigkeit man nicht zu übertreiben braucht, denn die Kriegsabgabe vom Vermögens zuwachs wird ihm wohl sowieso 9,75 von diesen zehn Millionen nehmen. Soweit man aus den unklaren Ver öffentlichungen des Kommerzienrats Govweiler ersehen kann, was er beabsichtigt, stellt sich sein System als eine Art von Zwangswirtschaft größten Stiles unter seiner Leitung dar. Die theoretisch hierbei für die Volkswirtschaft heraus- springenden Vorteile (Ersparung unnötiger Wege, unnötiger Reklame, der Kosten der Konkurrenzkampfes ufw.) kennen wir au« vielen foziaüstischen Schrylen zur Genüge — von der praktischen Unmöglichkeit, solche Vorteile zu verwirklichen, muß der Krieg mit seiner Zwangswirtschaft auch den überzeugt haben, der nicht von vornherein erkennt, daß man einen WirüchaftSmechanismus, der sich im Laufe von Jahrhunderten gebiloet hat, nicht durch einige Feder striche auf ganz veränderte Grundlagen stellen kann. Man wird deshalb — ehe keine schlagenden Beweise für das Gegenteil vorhanden sind — Goßweilers Produktionssystem als eine Utopie bezeichnen müssen. — Von zuständiger Stelle wird geschrieben: Das Reichsheer wird vom 1- April 1920 gebildet werden. Nach dem Fliedensvertrag darf es nur 69000 Unteroffiziere und Mannschaften stark sein. Ebenso wie seine Stärke ist durch den Fliedensvertrag auch die Zahl der Verbände fest gelegt. Sw ist verschwindend gering gegen die des frühere» Heeres. Daher werden am 1. April 1920 eine große Anzahl von Städten ihre Garnisonen verlieren. Diese Städte, besonders die, die seit langen Jahren, säst feit Jahrzehnten dieselben Truppente,le in ihren Mauern be herbergt haben und deren Geschichte mit der des Truppen teiles verwachsen ist, werden hierdurch stark betroffen werden. Wir stehen aber hier vor unabänderlichen Tatsachen. Da» frühere Heer ist auf Befehl der Reichsreginung aufgelöst. D > F-ievensoerlrag legt Deutschland auch militärische Fesseln an. Er muß durchgeführt werden. Für das ver bleibende kleine Heer müssen die Garnisonen nach der Ver- teilungsmöglichkeit der Truppen und nach Ausbildungsgrund- sätzen ausgesucht werden. Bei gleichen Bewerbungen sprechen natürlich die alten Garnisonbeziehunaen das erste Wort. Für die übrigen Garnisonorie besteht militärifcherseits kerne Mchchchk-tl, den Verlust der Garnison auszugleichen. Dresden. Der sächsische unabhängige Abgeordnete Fleißner ist in die Leitung ernes Berliner Konsumvereins eingetreten. Er legt deshalb sein Mandat nieder. Meißen. Einem Reisenden von auswärts ist in einem hiesigen Fremdenhofe die Brieftasche mit 6250 Mark abhanden gekommen. Er hatte dort mit zwei Musikern, von denen einer dort wohnt, gezecht und sich dabei bis zur Besinnungslosigkeit bezecht, weshalb ihn die Musiker in ein Fremdenzimmer gebracht hatten. Da einer der beiden Musiker noch an demselben Abende mit seiner Frau seine hiesige Wohnung fluchtartig verlassen hat, so wird vermutet, daß dieser die Tasche m,t dem Gelöe gestohlen habe. Lohmen. Eine hiesige Mühlenbauanstalt und Maschlnenfabrik erhielt von dem Vorsitzenden der französischen wirtschaftlichen Vereinigung in Crefeld (Le Präsident de la Sektion Ecouomiqui de Crefeld) in französischer Sprache die Anfrage auf Lieferung von Waren nach eingesandten Mustern. Dw Firma gab folgende Antwort: „Lohmen i. S., 22. Dezember 1919. So lange Ihre Nation aller Humanität zum Hohne fast 600000 unserer Volksgenossen als Geiseln zurückyält, bedauern wir sehr, mit Ihnen nicht in GeschäftSve bindung treten zu können." — Dieses Bei- Ipiel sollie m ganz Deutschland einmütige Nachahmung finden. Es würde weil stärker wirken, als all die offiziellen und inoffiziellen Protestkundgebungen, über die die Feinde unseres Volkes nur lächeln. Sebnrtz. Eme gute Ladung feiner Butter und Wurst hatte am Sonnabend glücklich die Grenze passiert und wurde auf dem hiesigen Bahnhof schnellstens als „be- scdleunmtes Eilgm" nach Dresden aufgegeben. Doch mit des Geschickes Mächten, ist kein ewiger Bund zu flechten. Beim Verladen löste sich die Seitenwand der Kiste und de» Auge der Ueberwachungsbeamten bot sich deren erfreulicher Inhals etwa '/z Zentner Butter und über ein Zentner feine Wurst Die Ware wurde beschlagnahmt. — Auch am Sonntag verfiel ein Korb mit Wurst und Fleisch der Be schlagnahme Cdcmnitz. Infolge Kohlenmangels wurde die Reinecker A. G. stillgelegt. Da die Arbeiterschaft mit der unerwarteten Arbeitsruhe nicht einverstanden war, machten sich Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeit nehmern in Gegenwart des städtischen Arbeitsamtes nötig, bei denen sich jedoch am Dienstag herausstellte, daß für die Firma keinerlei Möglichkeit besteht, Kohlen zu bekommen. Es wurde ein Vergleich abgefchlofsen, wonach der Betrieb 'm die laufende Wache vollständig ruht, während die Stadt Chemnitz der gesamten, etwa 3000 Köpfe starken Beleg schaft für die volle Woche Unterstützung zahlt. Wenn in den nächsten Tagen nicht genügend Kohlen eingehen sollten, muß der Betrieb auch weiterhin ruhen. Leipzig. Um die minderbemittelte Bevölkerung mit Schabwerk zu versorgen, hat die Stadt 50 000 Paar Schuhe angekauft. Es handelt sich hierbei um den so genannten „Reichsschuh". Dieser EtnheitSschuh wird au» gutem Leder und in gefälligen Formen hergestellt. Ferner hat der Rat der Stadt für die minderbemittelte Bevölkerung noch einen ziemlich großen Posten warmer Unter-Kleidung angekauft. Meerane. Hier schnitten Einbrecher in einer Weberei die dort auf den Stühlen befindlichen seidenen Damenklciderstoffe und guten Herrenkleiderstoffe herunter und nahlen Kunstseidengarne auf Rollen und Kanneten und Treibriemen. Der Wert der entwendeten Sachen beläuft sich auf etwa 30000 Mark. Mliteltuugtu -es jtkeus»ittettmtts. Abschnitt „U" der Landesfettkarte wird mit 120 gr Margarine am Freitag beliefert. Kirchennachrichte«. Mittwoch den 31. Dezember 1919. Sylvester. Abends 8 Uhr Sylvestergottesdienst. (Hierauf auf Wunsch Abendmahl) Kollekte sür den allgemeinen Kirchen fonds. Lichter und Anhänge mitbringen I Auch sind Lich er für die Christbäume erwünscht. Beide Abteilungen Chor- kinder sollen kommen. Motette: Schönster Herr Jesu, Solo gesang : Mit der Freude zieht der Schmerz (v. Mendelssohn) Neujahr. Vormittag 9 Uhr Predigtgottesdienst (Hierauf Abendmahl) Sammlung für die Kirche. glückliches Aeujahr wünschen ollen werten Kunden, Nachbarn mo Bekumun Kermann Waufi u. Krau. Glückliches Aeujafir wünscht ihren werten Kunden, Freunden und Bekannten käAelmeisler Sruno Lange u. flau. Unteren weilen Kunden, Fc-unden uno Bekannten wünschen zum Jahreswechsel Viel Glück und Segen. Oskar Lokme u. krau. fikrrliekkv KlMMMd sagen wir allen wnten Kunden, Nachbarn Freunden Bekannten Zilninerrnann u. Frau U^teo Monde zum neuen Jahre entbic. 'en allen werten Kunden u. Bekannten Viel Glück und Segen zum Jahreswechsel wünscht allen seinen werten Kunden, Freunden und Bekannten - ü. Viettick MareriaiwarenhanLIüNg. Unflren werten Kun,den, Freunden und Bekannten wünschen zum Jahrerwechf el viel Glück unä 8egen Radeburgerstraße. AW Peuckert N. flSU. Uufe u werlew Kunden und B kannt-m bringen wir oie KZM. WMUmMZ LUN LMM FMZ dar. Gärtnerei Cunnersdorf. Ernst Zschech u. trau. WGcker MM wünscht allen seinen weiten Kund n, Freunden u. B kannten L Oibricli uaJ krau, Ounnersdorf. entbieten allen ihren werten Kunden, Nachbarn, Freunden und Bekannten jlermim Zcdulre u. frsu Masini Die fichten Glück und hegens- wünsche zum neuen Jahre bringen allen werten Kunden, Freunden und Bekannten dar. Max fterrich uns frau. 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