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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Vie .Oitendor^er Zeitung' erschein! Diens- tag. Donnerst«« und Lonnadend. > V«zu«s-Pr,to: V>crteli>>l>rlich Mork. II z dei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. !1 Im tsnllr hi!!i«r«r Bcwalt i.^rieg öS. sonst, n !r«endn-elch«r Ztorungen ve» Betriebes der si k Aeilung, der Vieferanlen oo. d. Deförkcrungs- st I Eiunchtunqeni Kut der Dezieder keine« Ae- >i I t>ench a«s Lieferunq oder RnsiNefeeung der r Heilunq ad.«slZüchz«!jl,nq».B,ju,ep;^«». ri Zernsprcch-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3(. Nummer ^8 ^oslscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29(48. Lchriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, S«»--<Vkriüo Freitag, den ly Dezember l9!9 ^8. Jahrgang. 2!mt!;cber Teil. Marken - Ausgabe. Die nächte Lebensmütelmarkenausgabe findet Areitag, de« 19. Dy. 1919, v-n aveads si,6 '/,7 Ilhr statt und zwar: BeziNe I bis V (Haus-Nr. 1—112O) in der neuen Schule zu Ottendorf, Bezirk VI (Ortsteil Moritzdorf Haus Nr. 1 — 19) im Gasthof zum goldenen Ring. Die Aushändigung der Marken erfolgt nur an er wachsene Personen gegen Vorzeigung der MarkenbezugS- ousweiskarten. Für veiloren gegangene Marken wird kein Ersatz geleistet, die Marken find daher sofort berm Em pfange nachzuzählen. Die nicht fristgemäß abgeholten Marken können vor Dienstag, den 23. Dezbr. nicht verausgabt werden, da sich die einzelnen Markenlisten bis dahin noch in den Händen der Vertrauensmänner zwecks vorzunehmender Abrechnung befinden. Htteudsrf-Woritzdsrf, am 18. Dezember 1919. Der Gemeindevorstand Reneftes vom Tage — Wie der Lokalanzeiger hört, will die bayrische Re gierung ein Ausfuhrverbot für Haushaltungsgegenstünde er lassen. Sie will dieses Verbot sofort wieder außer Kraft setzen, wenn die Reichsregierung ihrerseits gleiche Maßnahmen ergreift. Van zuständiger Stelle wird hierzu noch mitge- teilt, daß die Reichsregierung Maßnahmen plant, die ge eignet sind, den großen Ausverkauf zu unterbinden, Es ist anzunehmen, daß die bayrische Regierung durch ihr Vorgehen da» mit der Reichsverfassung in Wiederspruch steht, ernen Druck auf das Reich ausüben will. Die Verhandlungen wegen dieser Frage konnten noch nicht zum Abschluß gebracht werden. — Der Arbeiterausschuß in Bismarckhütte bei Glciwitz stellte am Montag bet der Verwaltung die Forderung nach Weihnachtsgeschenken, die etwa 2'/, Millionen Mark kosten würden. Nachdem die Verwaltung diese Ansprüche ablehnte, Machte sich eine tausendköpfige Menge auf, um durch eine Abordnung beim Generaldirektor des Werkes die Weihnachts wünsche durchzusetzen. Während der Verhandlung drang die Menge nach und zwang den Generaldirektor gewaltsam, die Forderungen der Arbeiter durch Unterschrift zu bewilligen. Die Verwaltung erklärt jetzt die Richtigkeit des erzwungenen Versprechens — Infolge Brennstoffmangels mußte das Hasper^ Eisen- und Stahlwerk sein Walzwerk und den Siemens-' Martin-Stahlwerksbetrieb vollständig stillegen. Man hoffte das Hochosenwerk notdürftig im Betrieb halten zu können. Da das Hasper Werk die märkische Kleinindustrie die vor- zugsweise Schrauben, Muttern und Eisenbahnbeschlagteile herstellt, mit Material versorgt, sind bet Andauer des Zu-i ftandes Folgen von unübersehbarer Tragweite sür den Eisen bahnverkehr zu besürchten. — Churchill teilte im englischen Unterhause mit, daß Deutschland, den Bestimmungen des Waffenstillstandes zufolge, noch ausliefern müsse: 5000 Geschütze, 25000 Maschinengewehre, 3000 Laufgrabenmörser und 1700 Flug zeuge. An Eisenbahnmaterial seien noch auszuliefern 43 Lokomotiven und 460 Waggons. Churchill fügte hinzu, er sei der Ansicht, daß die Deutschen sich aufs äußerste bemüht hätten, die schweren Bedingungen, die ihnen auf- erlegt wurden, auszusühren. LerMches n«S Sachftfches. Vttendorf-Dkilla, den 48. Dezember — Sondervertetlung von Feldzwieback. Bei Ausgabe der Nährmittel auf Abschnitt 29 der Nährmittelkarte wird außerdem auf die gelbe Karte A und blaue Karte D noch je ein Viertel Pfund Feldzwieback verteilt. — Das sächsifche Unterrichtsministerium hat in einer Neuerlichen Verordnung die Direktionen der staatlichen und die Kommissionen der nichtstaatlichen höheren Lehranstalten Und die unter staatlicher Verwaltung stehenden höheren Lehranstalten sowie die Bezirksschulämter ermächtigt, soweit Nötig eine Verlängerung der Wethnachtsferien oder die Zeitweise Einstellung des Unterrichts oder auch die Ver- mrzung der wöchentlichen Unterrichtszeit der Schulen zu be willigen, wenn es den Schulverwaltungen bezw. den Schul- gemeinden trotz aller Bemühungen nicht gelingt, die Schulen in ausreichender Weise mit den nötigen Heizstoffen zu versorgen. - Der Eisenbabnverkehr zu Weihnachten wird nur am 2 Feiertag durch Fahren einer beschränkten Zahl von Personenzügen anfrechterhalten werden Am 1. Feiertag soll der Verkehr vollständig ruhen. — Ke n Tanz am 1. Weihnachtsfeiertag. Wie ver lautet, darf am 1. Weihnachtsfeiertag mcht getanzt werden, woraus schon hierdurch hingewtesen wird. — Eine neue Ennnerungsbriefmarke. Eine neue Er innerungsbriefmarke zu Ehren der Nationalversammlung kommt zu Anfang des neuen Jahres zur Ausgabe. Sie erhält den Wert 30 Pfg Die Marke erhält dasselbe Bild wie die jetzige E-Marke zu 25 Pfg. Dieser Wert ist ent behrlich, sodaß er ganz abgeschafft wird. Die neue E-Marke zu 30 Pfg. erhält einen helloioletten Rahmen und einen gelblich-hellzinoberroten Kern. — Unterstützt das Handwerk zu Weihnachten! Noch nie zuvor hat das Hanowerk mit größerem Glauben an die Erfüllung seiner Bitte den alten Wunsch vorgetragen als jetzt - Gedenket bei den Weihnachtseinkäufen des Handwerks! Das Handwerk will nicht davon sprechen, wie viele Meister durch den Krieg ihre ganze Kundschaft verloren haben, nicht davon, daß es die Frauen waren, die schlecht und recht die alte Treue zwischen den Kunden und dem Meister aufrecht- erhalteu haben: das alles wisset ihr, Freunde, selbst. Auf was wrr euch aber jetzt, wenige Tage vor dem Feste, er. innern wollen, ist, daß heute das alte gute Handwerk allein in der Lage ist, eine gute handwerksmäßige Arbeit zu leisten. Wir wissen alle, was heute an Ersatzstoffen, an Ersatzarbett und auch an Ersatzkennlmssm umgeht. Der Aerger des Besitzers solcher Albert rst bald stärker als die gewesene Freude des Einkaufs, wenn es überhaupt so etwa« gegeben hat. Wenn der Bürger heute das bedenkt, so wird es ihm ein Leichtes sein, die bescheidene Bitte des gesamten Handwerksstandes zu erfüllen: Gedenkt des Handwerks und verhelft ihm zum Wiederaufbau seiner Existenz, denn auf ihm ruht die Zukunft, ein wesentliches Stück unser aller wirtschaftlichen Gedeihens. — Da es vielfach nicht genügend bekannt ist, wo die amtlichen Fürsorgestellen für Kriegsbeschädigte und Kriegs hinterbliebene ihren Sltz haben, wird darauf bingewiesen, daß da« Bezirksamt für Kriegerfürsorge der Amtshaupt- Mannschaft Dresden-Neustadt sich in der Zweigstelle der genannten Amlshauplmannschaft, Dresden-N., Hauptstraße 5, Fernsprecher 25831, befindet. Geschäftszeit 8 bis 3 Uhr, Sonnabends 8 bis 2 Uhr. Dem Bezirksamt liegt die amtliche Fürsorgeläligkeit sür die Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen aller zum Bezirke der AmtShauptmann- ichaft Dresden-Neustadt gehörenden Gemeinden ob. An träge aus Gewährung von Beihilfen an notleidende Kriegs hinterbliebene sino, soweit dies nicht schon geschehen ist, umgehend mündlich 1>ei der Gemeindeverwaltung des Wohnortes auzubringen und werden von dieser dem Bezirks amt zur Entschließung wertergereicht. — Warnung vor einer ^Interessengemeinschaft. Unter dem Namen „Interessengemeinschaft ehemaliger Kriegsteil nehmer und deren Hinterbliebenen" hat sich in Plön bezw. Kiel eine Vereinigung gebildet, die auch Kriegsbeschädigte al» Anwerber zu gewinnen sucht. Es wird vor dieser Ver- eintgung gewarnt. Es handelt sich bei ihr um ein Unter nehmen, daß nach den getroffenen Feststellungen in erster Linie den Zweck hat, den Begründer und Leiter der Interessengemeinschaft zu bereichern. — Zur Anforderung von Tieren zur Erfüllung des Friedensoeltrageü wird geschrieben: „Nach dem Friedens- Vertrag muß den Alliierten eine noch nicht bestimmte, bis her nur in den Mindestsätzen angegebene Zahl von Milch kühen, Pferden, Schweinen usw. ausgeliefert werden. Nähere Vorschufte» über die Erfassung der Tiere gibt die Bekannt machung vom 2. Dezember 1919. Es muß anffallen, daß in dieser Bekanntmachung jeder ausdrücklicher Hinweis darüber fehlt, daß gegen die nach H 9 festzusitzende Ver gütung der Rechtsweg an das RerchSwiltschaftsgerrcht offen steht. Da die Bekanntmachung ausschiießlich die Interessen von Landwirten berührt, bei denen man eine eingehende Kenntnis der Gesetzestechnik nicht voraussetzen kann, liegt die Befürchtung nahe, daß hier der Landwirtschaft durch Un kenntnis erheblicher Schaden entstehen kann. Deshalb sei auf die Eingangsworte der Bekonntmachung hingewiesen, in denen auf da- Ausführungsgesetz zum Friedensvertrag v m 31. August 1919 (Reichsgesetzbl. S. 1520) Bezug ge nommen wird. Nach § 8 dieses Gesetzes kann aber gegen die Festsetzung der Vergütung binnen 6 Monaten von der Zustellung des Festsetzungsbeschetdes an, die Entscheidung de» Reichswirtschaftsgerichts nachgesucht werden, da» endgültig über die Vergütung befindet. E» wäre zu wünschen, daß man in den AuSsührungSbestimmungen zu der Bekannt machung vom 2. Dezember 1919 eine Vorschrift aufnehmen würde, wonach die Anforderungsbehörde in ihrem Fest setzungsbescheide dem Leistungspflichtigen einen entsprechenden Hinweis zu erteilen hat, wie dies zum Beispiel für die polizeiliche Strafverfügung in der Str.-P.-O. 8 453 vorge sehen ist. Dresden. Ein aus Kassel gebürtiger Kaufmann M., der in einem hiesigen Hotel unter dem Namen I. Noel wohnte, bot in Berliner und Provinzzeitungen Lebensmittel aller Ari, die er niemals besaß, zu billigen Preisen an. Von den Kauflustigen forderte er Zahlung im voraut. Auf diese Weise sind ihm ganz erhebliche Geldbeträge in die Hände gefallen — In der Nacht zum 14 d. M. sind einem Schneider meister in der Sachsenallee durch Einbruch 26 Meter Anzugsstoff, 5 Meter graubrauner Ulsterstoff, 30 Meter schwarzer und grauer Futterstoff und vier Paar Hosen im Gesamtwerte von 4300 Mark gestohlen worden. Bischofswerda Wie berichtet, wurde vorige Woche der Bäckermeister Nitsche von hier in Taubenheim durch einen Unbekannten ermordet, nachdem dieser ihn von seinem Wohnorte weggelockt hatte. Den Bemühungen der Kriminalpolizei ist es gelungen, den Täter zu ermitteln. Es ist dies der 19 Jahre alte Kaufmannssohn Alfred Guth aus Rumdurg. Mit Hilfe der tfchecho-slowakischen Militär polizei gelang es, den Mörder in seiner Heimatstadt fest zunehmen Bei seiner Vernehmung hat er die Tat einge standen. Er hat Nitsche durch einen Dolchstich in den Rücken ermordet und ihn seiner Barschaft in Höhe von 423 Mk. beraubt. Neufalza - Spremberg. Bei der hiesigen Manusakturwarenfirma Menzel Nachf. (Inh Carl Fiebiger) sind in ver Nacht zum Donnerstag durch Einbruch für 15000 bis 20000 Mk. Stoffe in Ballen gestohlen worden. Die Stoffe in braun, dunkelblau und grau liegen 140 cm, ein blauer Damenkleiderstoff 120 cm breit. Grimma. Auf der Grethener Straße wurde ein Auto, das mit 28 Zentnern weißem Mehl beladen war und aus dem Wege nach Leipzig sich befand, von Gendarmen angehalten. Das Mehl wurde beschlagnahmt. Leipzig. Hier wurden zwei Reisende verhaftet, die falsche Fünfziamarkscheine beim Einkauf von Kleinigkeiten ausgaben. Bei dem einen fand man 1000 Mk. bares Geld und einen erheblichen Teil falscher Scheine. Es stellte sich heraus, daß die beiden zusammengehörten und daß man in ihnen die Hersteller der falschen Scheine auf frischer Tat ertappt hatte. Beide Festgenommenen sind Brüder. Ange« sertigt haben beide gemeinsam die Scheine in der Nähe einer größeren Stadt im Riesengebirge. Meerane. Ein hiesiger Fabrikarbeiter hatte für 500 Mark Silbecgeld aufgekauft für da» er 2000 Mk. in Papier bezahlt hatte, und beabsichtigte, e» mit großem Gewinn nach Leipzig zu verkaufen. Hierbei wurde er von der Gendarmerie erwischt. Das Geld wurde sämtlich be schlagnahmt. Meerane. Der Kriminalpolizei gelang e», in dem Fabrikscheerer Günther, sowie den Kesselschmieden Müller und Holub von hier eine Einbrecherbande zu verhaften, die in den letzten Monaten in Meerane, Mülsen, Hohenstein i. E. und anderen Orten über 20 Einbrüche ausgeführt hatte. Allein in Hohenstein war den Verbrechern bei einem schweren Einbruch eine Beuthe im Werte von 110000 Mk. anheimgefallen. Zwickau. Ein 18 jähriger Kaufmann aus Plauen, der auf Thürmer Flur feine 21jährige Geliebte erschossen hatte, würbe hier verhaftet. Die Eltern waren angeblich gegen die Verbindung. Sich selber zu erschießen, hatte der jugendliche Mörder nicht Mehr den Mut gehabt. Mitteiluvgt« Lrs jtbt«s»itttja«tts. In sämtlichen Geschäften kommt Margarine zur Ver teilung. / Auf Wochenkartoffelkarte 7 Pfund Kartoffel bei Herrich zu 12 Pfg. das Pfund.