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Sonntag, den 5. Oktober IMY Nummer ^7 ^8. Jahrgang. Der GemeirrdevorSand. kommen kann. die Ratifikation des 6. ge- Oernuyes rrnv Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den Vktober My. — Am Mittwoch, den 1. Oktober nachmittag halb 4 Uhr zog Herr Pfarrer Gräf mit seiner Gemahlin hier ein und wurde aus dem Bahnhöfe zu Ottendorf vom Kucheuvottianoe empfangen und rn den Pfarrhof geleitet, wo die eigentliche Empfangsfeier stattfand. Sie wurde eingeleitet durch einen Gelang des Schulchors, worauf Herr Pfarrer Werner einen MnzugSpialm vorlas. Herr Schul- vuektor Endler hieß als stellvertretender Vorsitzender des Ki chenoorpandes den neuen Pfarrer im Namen der Ge meinde mtl den Worten: „Golt grüße Dich!" herzlich will- lommen und wies mit bewegten Worten darauf hin, wie Herr Pfarrer Gräf in schwerer, trüber Zeit sein Amt an- rrete, daß es ihm aber mit Gottes Hilfe gelingen möge, die Schäden des Krieges hier zu heilen und neues Leben ^iorrcheu zu lassen nach den Zctten des Streites und der volle Feier, der viele Gemeindeglieder beiwohnten. Auch wir wünschen dem neuen Herrn Pfarrer Kraft und Freudig keit und Gottes Segen zu seinem Einzug. — Am morgenden Sonntag findet die Einweisung unseres neuen Pfarrers und dessen Antrittspredigt statt. — Zu dem am heutigen Abend stattfindenden Ver gnügen rm Gasthof zum Hirsch haben die heimgekehrten Kriegsgefangenen freien Tanz und soll dem Vernehmen nach bei der Verlosung 1 Sack Kartoffeln der Hauptgewinn sein — Fleischversorgung rm Bezirke der Amtshauptmann schaft DreSden-Neuflavt einschl. der Stadt Radeberg. Für dre Woche vom 29. September bis 5. Oktober 1919 kommen ausschließlich Büchsenfleisch zur Verteilung. Es er halten auf die Reichsftriichkarlen Reche „G" Personen über 6 Jahre auf dre Reichsfleischmarken 1 — 10 150 Gramm, Perionen bis zu 6 Jahren auf die Reichsfleischmarken 1—5 75 Gramm. Ern Anspruch auf Zuteilung einer bestimmten Sorte besteht nicht. Gefäße zur Abholung sind milzu- bringen. Der Preis beträgt für das Pfund ausgewogene Ware bei Büchsenfleisch 5,80 Mk-, der Büchsenblutwurst 4 Mark, bei Büchsenleberwurst 4,60 Mk., für die Kilodose der Buchsenslersch 9,30 Mk., bei Buchsenblutwurst 6,40 Mk., ber Buchsenleverwurst 7,40 Mk. bei Abgabe an die Ver braucher. Wegen Mangel an Klerngeld ist es dringend nötig, den zu zahlenden Betrag abgezählt bereit zu halten. — Verteilung von Auslandszucker. Im Bezirke der Amtshauptmannfchaft Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Radeberg, wird auf Abschnitt 32 der weißen und rosaen Brotaufstrichkarte 1 Pfund Auslandszucker verteilt. Die Anmeldung für diese Belieferung hat seitens der Verbraucher bis zum 7. Oktober 1919 in einem Kleinhandelsgeschäft zu erfolgen. Dresd'en. Unlängst wurde im grünen Gewölbe im Residenzschloß eine wertvolle Bronzefigur, einen alten römischen Krieger darstellend, gestohlen, ohne daß e» gelungen ist, über den Verbleib dieser Figur, die einen Wert von 5000 Mark hatte, etwas zu erfahren. Jetzt wird abermals ein Diebstahl bekannt. Es handelt sich in dem neuen Falle um den Diebstahl einer elfenbeinernen Barock figur von etwa 15 cm Höhe, den Appollo in idealer Ge wandung darstellend. Der Wert dieser Figur wird auf 1000 Mark angegeben. Der Diebstahl ist bereit» am 29. September vormittags ausgeführt worden. Da während der Besuchszeit die Kontrolle sehr scharf ist, so müssen sicherlich mehrere Personen an dem Diebstahl beteiligt sein in der Weise etwa, daß die Aufseher durch Fragen versucht werden, ihre Aufmerksamkeit für Augenblicke abzulenken, während andere Beteiligte den Diebstahl ausführen. Die Beaufsichtigung schein! jedenfalls nicht auszureichen. — 1000 Mark Belohnung. Am 1. Oktober zwischen 3 und halb 4 Uhr nachmittags ist in einem vom Theater- vlatz bis Neubertstrabe fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 18 ein in Zeitungspapier eingeschlagenes Hypotheken zinsbuch abhanden gekommen. In dem Buche befinden sich 4040 Mark Papiergeld in verschiedenen Scheinen. Pirna. In die Elbe gerollt ist beim Abladen von Kohlen ein mit Ochsen bespanntes Geschirr, als es voll beladen vom Auslageplatz hier abfahren wollte. Laubach. Dem Gutsbesitzer Mohn, hier, wurden in der Nacht vom 26. zum 27. September drei Schweine gestohlen und abgefchlachtct. Skassa. Ein tiesbedauerlicher Unglückssall ereignete sich cm Miitwach abend in der 7. Stunde in der hiesigen Neumühle. Der 16 Jahre alte Müllerlehrling Willy Boeltzig. Sohn des Besitzers Wilhelm B., griff in die im Gange befindliche Transmission, wodurch ihm der linke Unterarm bis zum Gelenk abgerissen wurde. Der Verun glückte fand sofort Aufnahme im Stydtkrankenhause Großenhain, wo sich eine vollständige Amputation de» Armes notwendig machte. Wurzen. Wie der S. V. gemeldet wird, wurde in der Nacht zum Freitag in der Herz-Jesu-Kirche ein schwerer Kirchenraub verübt. Räuber stiegen durch ein Fenster der sächsischen Heimat zu betreten. Es wird ihm jetzt der Hoch« verratsprozeß gemacht werden. — In der Zeit, da in Versailles noch über die Fassung des Friedensvertrages zwischen den Mitgliedern der Entente verhandelt wurde, hatte sich Barth wiederholt nach Paris begeben, um die Begründung eines selbständigen Wendenstaates auf Kosten Sachsens und Preußens zu errichten. Mister Wilson hatte ihm dabei angeblich in die Hand versprochen, für Erfüllung dieser Wünsche einzutreten. Aber der schmähliche Hoch verräter aus der sächsischen Wendet gelangte nicht zum Ziele seiner nichtswürdigen Bestrebungen. Er wurde von der Entente hingehalten und dann schließlich fallen gelassen, weil ja dem Räuberverband wertvollere Beute winkte als die Wendei. Nun hat das Schicksal diesen kläglichen Zeit genossen ereilt. In ganz Sachsen wird jedenfalls die Ver haftung Barths mit Genugtuung verzeichnet werden Landes - Kartoffetkarten. Die Landeskartoffelkarten können Montag, den dss. Mts. im Gemeind, amt (Meldeamt) in Empfang »ommen werden. Httendorf-Moritzdorf, am 4. Oktober 1919. Neuestes r om Tuge. — Die Verhandlungen über die Neubildung der Re gierung zwischen den Vertretern der Mehrheiissozialisten und den Demokraten in Dresden scheinen, wie von unterrichteter Seile verlautet, zu einem günstigen E>gebms zu führ n. Die sozialdemokratische Volkskammeiscaktron tagt fett Donneis- lag Vormittag im Volkshause, um den Bericht ihrer Dr- ^gierten über die Verhandlungen mit den Demokraten ent gegenzunehmen und Beschluß darüber zu fassen, ob aus Grund der von den Vertretern demokratischen Partei für die Teilnahme der Demokraten an der Regierung aufgestellten Bedingungen ein regierungsfähiges Kabinett aus Sozial demokraten und Demokraten zustande Angebot auf Einsetzung eines neuen Schlichtungsaus- schnsses onnebmen wird. Die Lage der Metallarbeiterschaft hat sich in den letzten Tagen insofern verschärft, als die ge währten Streikunterstützungen vollkommen unzulänglich sind. Die erhoffte Unterstützung durch die noch Arbeitenden ist nickt so hoch als man gehofft hatte. Wie weiter mitgeteilt wird ist die St-mmung der Metallarbeiter im Reich durch' aus nicht günstig für den in versteckter Form angedeuteten Generalausstand der deutschen Metallarbeiter. So haben zum Beispiel die hannoverschen Metallarbeiter sich in sehr schroffer Weise über das Vorgehen der Berliner Organisation ausgesprochen. Der Vorschlag des RcichsSarbeitSministcrS ermöglicht der Fünfzehnerkommission, in ausführlicher Weise mit den Metallindustriellen über ihre Forderungen zu ver handeln. Der Streik der Arbeiter in der Hauptwerkstatt der Großen Berliner Straßenbahn würde, wenn der Aus stand noch längere Zeit andauern sollte, zu einer Be einträchtigung de» Berliner Verkehrs führen. Da eine definitive Erklärung der Weikstattarbeiter noch nicht vorliegt, o muß abgewartet werden, ob Schlosser und Mechaniker nicht in den nächsten Tagen die Arbeit wiederaufnehmen werden. — Ueber den Zusammenstoß der von der aufgelösten Versammlung in den Pharussülen kommenden Metallarbeiter und Mannschaften der Sicherheitspolizei liegen jetzt folgende Meldungen vor: Nach den bisherigen Feststellungen sind ein Toter und acht Verwundete die Opfer des Vorfalls. Wie übereinstimmend von Augenzeugen berichtet wird, ver suchten die Exzendenten drei Personen, welche die Wach- mannfchaften in den Pharussälen verhaftet hattin, diesen zu entreißen Volkszählung. Am 8. dss. Mts. findet eine Vollszählung statt, welche wichtigen staatlichen und wirtschaftlichen Zwecken dient. Die von den ehrenamtlich tätigen Zählern zur Ausgabe kommenden Haushaltungslisten sind von den Haushaltungs- Vorständen gewissenhaft auszufüllen, zu unterschreiben und vom 8. Oktober dss. Js. zur Abholung bereitzuhalten. Die Einwohnerschaft wird aufgesordert, den Herren Zählern die schwierige Arbeit durch bereitwilliges Entgegen kommen zu erleichtern. Wer sich weigert, die vorgeschriebenen Eintragungen zu wachen, kann mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. bestraf! Werden. Httendorf-Moritzdorf, am 3. Oktober 1919. Der Gememdevorüand Paris. Die Kammer hat 1- ,— Medensvertrage» von Versailles mit- 372 gegen 53 Stimmen angenommen. — Telegraaf bringt unter der Ueberschrift: Wirtschaft- "che Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland eine Drahtung, in der es heißt, daß das französische Ministerium Ar den Wiederausbau der Industrie an die französischen industriellen ein Schreiben gerichtet habe, in dem sie auf- ?rfordert werden, von nun an die Einkäufe in England und den Vereinigten Staaten auf das äußerste zu beschränken. Ast Rücksicht auf den Wechselkurs trotz der natürlichen Hemmungen soll die französische Industrie sich nicht länger ^rückhalten, die nötigen Maschinen und Werkzeuge, die sie ganz außerordentlich guten Preisen und langen Lieser- Wen erhallen kann, in Deutschland zu kaufen. Von nun fei der Briefwechsel niit allen deutschen und österreichischen ^eseranten vollkommen freigegeben. — Von zuständiger Seite wird gemeldet: Von der Ankündigung der Times, daß die Blokaoe gegen Deutschland ^Nl 20. November wieder in Kraft treten werde, wenn bis Win die Räumung des Baltikums nicht durch^eführt worden (Est ist an Berliner amtlichen Stellen nichts bekannt. Die Wische Antwort auf das feindliche Uliimatum wiid wahr- 'peinlich noch heute fertiggestelll werden und abgehen. — Ueber die Lage im Metallarbeiterstreik wird berichtet: hat durchaus den Anschein, daß die Streikleitung das Amtlicher Teil. Msnisg, ar» 6. Moder MM s M öttnillM grmttmkrM Zitzuilg in der neuen Schule. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Gemeinde- amt aus. Htteudorf-Moritzdorf, am 4. Oktober 1919. Der Gemeindevorlland. - . Kiiche und erbrachen den Sakristeischrank und Tabernakel soige. Fraulem Beck, tue Tochter des Kirchenvorstanos. § Sämtliche Schlösser waren unversehrt. Es würden geraubt milgüeoes überreichte einen Blumenstrauß, ebenso auch jFrau zwei Speisekelche, ein Mebkelch, die Custodia mit dem Pfarrer Werner eme Blumen,pende. In herzlichen Worten Sanktissimum. Die kostbaren Paramente, besonders die dunkre Herr Pfarrer Gräf und hob hervor, das nur von Chormäntel, waren des Futter» beraubt. Das Pfarramt religiöser und sittlicher Wiedergeburt uns Hilfe kommen, aus die Wiedererlangung der geraubten Wertgegenstände könne. Mit ernem Gebet des Herrn Pfarrer Werner und seine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt. mit gemeinsamen Gesänge schloß dre einfache aber eindrucks- > Mulda. Der frühere Besitzer de» hiesigen Gasthof» „zum Lehngut", Engelbert Hauser und seine Ehefrau, die seinerzeit unter Zurücklassung zahlreicher Leidtragender flüchtig geworden waren, konnten jetzt in Krefeld verhaftet werden Bautzen. Der Wendenführer Ernst Barth wurde am Mittwoch beim Ueberschreiten der sächsisch-böhmischen Grenze auf der GeorgSwalder Straße in Neugersdorf ver haftet. Er wurde vorläufig in das AmtSgerichtSgefängni» Ebersbach eingeliefert. Nach sechsmonatiger Abwesenheit hatte er zum ersten Male versucht, den Boden seiner Pfarr«mn»che A zeige. Hieidurch gebe ich bekannt, daß ich bis zur Herstellung der Pfnr, Hauses bei Kerrn Hutsöefitzer ßurt Neck in ^einoklilla (Vorderhaus) wohne. Pfarrer Gräf. MMg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Hernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. Zf. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 29(48. Achriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Anzeigen-Prat«: Die klriu^spalte« Z«0» oder deren Raum wkd mit 2b Pfg., «k der ersten Teste m« SV Pfg. ber«ch«t. Anzeigen werden au den ErschetuuuWta«« bi« spätesten» »ennstiag» 1V Utzr tu bt» Beschästestelle erbeten. Heber Anspruch auf Nachlaß «Uschi, »emr »er Auzets»-««»« durch Klag« chu^ea«, »«»«« muß »bae »E dse Mufini««« Die .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- > tag, Donnerstag und Sonnabend. ft Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Wark, ( bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. In: ssalle höherer Bemalt (Krieg od. sonst. ' irgendwelcher Störungen des Betriebes der ts Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung»- -s Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An« lt jpruch au, Lieferung oder Nachlieferung der st Zeitung ob. auf Rückzahlung d. Bezugspreises,