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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens- i< tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezug,-Preis: Vierteljäbrlich t,8v Wark, (1 bei Zustellung durch die Boten 2,— Wark. » Im Falle höherer Gemalt (Krieg od. sonst, ft irgendwelcher Störungen des Betriebes der ft Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung,- ff Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- !i Idruch aus Lieferung oder Nachlieferung der St Zestung ob. aufBKitrzahlungd. Bezugspretfes. Anzeigen. Preis: Die klringespalle« Zeü« oder deren Naum wird mst 26 Pfg., «s der ersten Setie mit M Pfg. berechnet. Anzeigen werde» an de» Erfcheinua-etaaen bis spLtestenr »ormittag» 10 Uhr tu dir Geschäftsstelle erbet«». ' Jeder Asspnrch auf Rachl^ erttscht, »erm . der Logeigen.B^»»« dnrch Kl«-« ^t^egoonr wr^en rm«t »der »»» d« Auftrargeter i» H—dm» -»««- jernsprech-Anschluß: Amt Dermsdorf b. Dr. Nr. 3f. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 29146- Lchriftleitnng, Druck und Verlag: Hermann Riihl«, Krotz-DfriVa NZ Freitag, den 26. September 18. Jahrgang. Revuen hat einen so großen Umfang angenommen, daß sie — Die Kriegsgefangenen in Sibirien. Die Abge. Kneten Neumann (Bärenberg) und Matschkewitz haben Allende dringende AnfrMe in der Preußischen Landes- ^sammlung gestellt: Zeitungsnachrichten zufolge sollen an Maschen Kriegsgefangenen in Sibirien sich noch 1OOO klitschen Besetzung erschienen sind und sich der deutschen ^ur unterworfen haben. Die Anklage lautet auf Landes- '^lt, und mehrere Todesurteile dürften ausgesprochen ^en. Das Beweismaterial stützt sich auf Aktenstücke, die der deutschen Zivilverwaltung in Belgien zurückgelaffen ^en und den belaischen Behörden in die Hände fielen Amtlicher Teil. Marken - Ausgabe. Die nächste Lebensmittelmarkenansgobe findet Freitag, den 2K. Sept. 1919, von abends '/zk—^z7 Mr Erst und zwar: Bezirke I bis V (Haus-Nr. 1—112 V) in der neuen Schule zu Ottendorf, Bezirk VI (Ortsteil Moritzdorf Haus Nr. 1—19) im Gasthof zum goldenen Ring Die Aushändigung der Marken erfolgt nur an er wachsene Personen gegen Vorzeigung der Markenbezugs ^«weiskarten. Für verloren gegangene Marken wird kein Ersatz geleistet, dis Marken find daher sofort beim Em- Vsange nachzuzäbl-n. Die nicht, fristgemäß abgeholten Marken können vor Mittwoch, den 1 Oktober nicht verausgabt werden, da sich einzelnen Markenlisten bis dahin noch in den Händen ^r Vertrauensmänner zwecks vorzunehmender Abrechnung befinden. Httendorf-Woritzdorf, am 24. September 1919. Der- MememdevorSand. allmählich zu einer nicht unerheblichen Gefahr für die sächsische Förderung und Steinkohlenverforgung angewachsen lst. Vor einiger Zert hat deswegen schon eine Konferenz in Zwickau stattgefunden. Besonders westfälische Gruben entfalten in den sächsischen Steinkohlenrevieren eine ungemein rege Werbetätigkeit mit Plakaten, Flugblättern und Agitation von Mund zu Mund. Mit Versprechungen wird nicht ge kargt. Sie stellen den Arbeitern vor allem höheren Verdinst, wesentliche und reichlichere Verpflegung und bedeutend bessere WohnungSverhältniffe in Aussicht. Um aber diese Werbe tätigkeit lahmzulegen, hat die Regierung eine Abordnung von drei Mann, bestehend aus einem Regierungsvertreter je einem Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach Westfalen ge sandt, um zu untersuchen, ob die Versprechungen auf Wahr heit beruhen. So hofft man am ehesten dem Treiben der Werber.steuern zu können. — In den letzten Tagen sind in Dresden eine ganze Anzahl Kommunisten verhaftet worden, unter ihnen der Sekretär der kommunistischen Partei für Ostsachsen Bett mann und sein Gehilfe, außerdem noch eine Anzahl von Leuten, die in dem Porteisekretariat verkehrten. Die letzteren sind wieder aus der Haft entlasten worden, dagegen bleiben Bettmann und sein Gehilfe in Gewahrsam. Nerreftes vom Tage. — Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Mrheitssazialisten und Unabhängigen über die Frage der Wnunqsumbilduno sind noch nicht zum Abschluß gelaugt. Meloungen über den Eintritt einiger früheren unab- "Wqen Minister in die Regierung sind zweifellos verfrüht, die Unabbängigen haben wiederum in vertraulicher Jätung endgültig zu dem Angebot derMehrheNssozialiken ^iellunff genommen und werden das Ergebnis ihrer Be dungen den Mehrheitssozialisten schriftlich übermitteln. Äehrbeitssozialisten werden dann bindende Entschlüsse An, weshalb frühestens am Donnerstag endgültige Be- Mlse bekannt werden können. mit der baldiger: Beschaffung von Elektrizität befaßte. Zu dieser Sitzung war als Sachverständiger Herr Jngenieu? Cana zugezogen worden. In kurzen begründenden Worten wies derselbe darauf hin, daß die Beschaffung elektrischer Energie beute für jeden Ort eine Lebensfrage bedeute. Aus inbezug der hohen Preise de« Materials wie der Löhne sprach sich der Sachverständige dahin aus, daß auch für fernere Zeit damit gerechnet werden müsse, da ein Abbauen der Preise nicht so schnell zu erwarten sei. Unter den jetzt bestehenden Verhältnissen würde eine Anlage mit 5 Lampen sich auf etwa 300 Mark stellen, die Kosten der Beleuchtung würden — da ja auch das Gas ständig teurer geworden sei — keinesfalls teurer sein. Es wurde zum Beschluß gefaßt, durch eine Umfrage in den beteiligten Ge meinden festzustellen, welche Abnehmer in Frage kommen würden — gleichzeitig sei bemerkt, daß allein zwei hiesige größere Firmen für eine Abnahme von etwa 150—200 Pferdskräfte in Betracht kommen würden. Es liegt nor allem jetzt an unserer Einwohnerschaft, bei- der in den nächsten Tagen erfolgenden Umfrage sich genau darüber klar zu sein, ob elektrisch für die Beleuchtung oder zu Kraft zwecken in Frage kommt, damit sich die weiteren Ver handlungen, die mit den infrage kommenden Werken Gröbo und Großröhrsdorf in dieser Angelegenheit gepflogen werden müssen, sich auf nicht zu lange Zeit hinausziehen. Gerade die in den letzten Tagen aufgetretenen Störungen in der Gaszufuhr werden so manchen darauf Hinweisen, wie not- wendig es se», wenn außerdem eine zweite Beleuchtungs möglichkeit zu beschaffen wäre. Wenn der auch jetzt be stehende Gasmangel an der Inbetriebsetzung eines gröberen Ofens liegt, die in wenigen Tagen behoben ist, so können wir uns doch sehr gut der Zeit erinnern, wo der Gas mangel ständig mar und auch heute noch uns tagsüber Gas nicht zur Verfügung steht. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann- schäft Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Radeberg. Für die Woche vom 22. bis 28. Sevtember 1919 erhalten auf die ReichsfleischkaOen Reihe „F" Personen über 6 Jahre auf die Reichsfleischmarken 1—10 170 gr Büchsenfleisch oder -Wurst, Personen bis zu 6 Jahren auf die Reichs fleischmarken 1—5 85 gr Büchsenfleisch oder -Wurst. Ein Oertliches und Sächsisches. Vtlendorf-Vkrilla, den 25 September r-nd- X Wegen vorzunehmenden Pflasterungsarbeiten ist die ^otsstraße vom Gasthof zum Hirsch bis zur Radeberger ^be von heute ab für den öffentlichen Verkehr gesperrt Auch in unserem O'te kehrten in diesen Tagen au« i^ck r Gesangenschüft drei Söhne hiesiger Einwohner H .F' Gemeinde Cunnersdorf und Ottendorf- j nhhorf find auf Ansuchen der ersteren Verhandlungen die eine Verschmelzung der beiden Gemeinden be° D' ^"ier dem Vorsitz des Gemeindevorstandes zu ^endorf-Moritzdorf, Herrn Richter, fand am gestrigen -ine gemeinschaftliche Sitzung der Gemeinderäte von «ndorf-Moritzdorf, Groß- und Kleinokrilla statt, die sich zerregsgernniirnrn III Anspruch auf Zuteilung einer bestimmten Sorte besteht Mziere und 18000 Mannschaften befinden, die seit mehr nicht. Gesäße zur Abholung sind mitzubnnaen. Der Preis einem Jahre gänzlich von jedem schriftlichen Verkehr betägt für das Pfund ausgewogene Ware - bei Büchsenfleisch A ihren Anaebörigen abgeschlossen sind. Ist die preußische 5,80 Mk., bei Büchsenblutwurst 4 Mark, bei Büchsenleber- ^aaatsregierung in der Lage, Aufschluß über das Losnrmrst 4,60 Mk, für eine Kilodose: bei Büchsenfleisch °>eser Bedauernswerten zu geben und in welcher Weise ae- 9,30 Mk, bei Büchienblutwurst 6 40 Mk., bei Büchsenleber- '"ki die preußische Staatsregierung bei der Reichsreaierung wurst 7,36 Mk. bei Abgabe an die Verbraucher. Außerdem ^»wirken, daß ein gesicherter schriftlicher Verkehr der ins kommt auf Abschnitt 10 der Emfvhrzusotzkarte amerik. Mrien sich noch befindenden Kriegsgefangenen mit deri Schweinefleisch zur Verteilung und zwar: an Personen über ^imat angebahnt wird und welche Maßnahmen gedenkt 6 J'h'e 115 gr, an Personen bis zu 6 I ihren 60 gr. preußische Staatsregierung durch die Reichsregierung - Bei Belieferung ist der Abschnitt 10 von dem Fleischer ab- ^beizusühren, um in Erfahrung zu bringen, wann und f urtrennen und auf dem Stammabschnitt das Felo 10 mit welchen Wegen eine schnelle Heimkehr der Kriegs-- Tinte oder Tintenstift durchzustreichen. Der Verkaufspreis Mngenen aus Sibirien zu erwarten steht? ' (an die Verbraucher beträgt: für 115 gr 90 Pfg., für - Vor dem Schwurgericht Antwerpen findet in dieser 00 gr 50 Pfg. Ache ein Riesenprozeß gegen zahlreiche Journalisten und! — Die Abwanderung von Bergleuten aus den Pasteure solcher belgischer Zeitungen statt, die während der < sächsischen Kohlesgebieten nach den rheinisch - westfälischen Dresden. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, acht Personen, und zwar zwei Steindrucker aus Niedersedlitz, einen Chemigraph und einen Kaufmann au« Dresden und vier Geschäftsleute laus Zittau zu ermitteln, die sich mit oer Herstellung und Vertreibung falscher Stempelmarken für tschechische Kronennoten befaßten. Die beiden Steindrucker fertigten die Stemvelmarken an. Das Klischee dazu hatten sie von dem Chemigrapben bezogen. Der hiesige Kaufmann vermittelte die Stempelmarken nach Zittau, und di« dortigen Geschäftsleute verschoben sie über die tschechische Grenze. Das zur Herstellung der Stempelmarken nötige Werkzeug wurde beschlaanahmt. — Aul der Landstraße zwischen Radeberg und Dresden wurde ein hiesiger Fleischernreister angehalten, der auf seinen Wagen 4 Zentner Kartoffeln und 3 ZOtner Roggen transportierte. — Weiter wurde ein Landwirt aus der Umgegend von Weißig angehalten, der gegen 7 Zentner Kartoffeln nach der Stadt bringen und dort verkaufen wollte. Ein anderer Gutsbesitzer, der einen größeren Posten Mehl von der Mühle nach seiner Wirtschaft fahren wollte, wurde gleichfalls bei Weißig durch eine Gendarmerie patrouille angehalten. Die Waren wurden sämtlich be schlagnahmt. — Auf eine aus Bautzen stammende Nachricht hin haben verschiedene sächsische Zeitungen über die staatlichen Kobsinfelder bei Piskowitz Mitteilungen gebracht, die den tatsächlichen Verhältnissen nicht entsprechen und geeignet sind, die unberechtigte Hoffnung zu erwecken, daß durch Ausschluß der Piskowitzer Kohlenlager die herrschende Koblennot wirksam bekämpft und ganz Ostsachsen mit Heiz- stoss versorgt werden könnte. Das Piskowitzer Kohlen vorkommen liegt abseits jeder Bahnverbindung. Es ist derart beschaffen, daß eine irgendwie beachtliche Menge Kohlen erst nach langen Vorbereitungen und nach Aufwand erheblicher Geldmittel gewonnen werden könnten. Mit Ausnahme von wenigen engbegrenzten Stellen liegt da» Kohlenflötz unter einer Abraumdecke, die zwischen 10 und 33 Metern schwankt. Zur Beseitigung dieser Abraummaffe müßten mehrere große Bagger und zur Betriebsanfnahme zahlreiche Betriebsgeräte, wie Förderwagen, Lokomotiven, Waflerhebungsmaschinen usw. angeschafft werden. Pis diese Maschinen an Ort und Stelle wären, der Abraum beseitigt und Kohlen gewonnen werden könnten, würden ein bis zwei Jahre, vielleicht noch mehr Zeit vergehen. Eine Milderung der jetzt in Dresden herschenden Kohlennot ist daher durch die Piskowitzer Kohlen nicht zu erwarten. Für die Ver sorgung Ostsachsens mit Kohle kommt in erster Linie das staatliche Kohlenwerk Hirschfelde bei Zittau in Betracht. Dieses Werk, das jetzt sogar bis nach Dresden Kohlen hereinliesert, ist Ende 1916 vom Staat erworben und seit dem mit aller Energie und unter Aufwand erheblicher Mittel in großzügiger Weise ausgebaut worden. Da auf dem Hirschfelder Braunkohlen werk demnächst auch eine Er-» Weiterung der Brikettfabrik vorgenommen werden wird, so wird dieses Kohlenwerk für Ostsachsen von immer größerer Bedeutung werden und es wird demgemäß, wie von amt licher Seite bekanntgegeben wird, auch das Bedürfnis nach einem weiteren Kohlenwerk in Ost-Sachsen immer mehr ver schwinden. — Am Mittwoch vormittag stürzte am Neubau der Ernemann-Werke an der Ecke der Schandauer und Dorn- blüthstratze ein etwa 4 Meter hohes schwaches Gerüst, über das eine Feldbahn gelegt war, in dem Augenblick in sich zusammen, al« einige Arbeiter drei Loris Erde darüber dinwc.ffuhren. Die Arbeiter brachen mit den Loris durch. Der 1876 geborene, in der Rchefelder Straße wohnhafte, ledige Bauarbeiter Gustav Zimmermann wurde so schwer vom Gebälk verletzt, daß er augenblicklich seinen Geist aufgab. Roßwein Infolge besonders starken Mangels an Mieträumen machen sich hier außerordentliche Mißstände g'-ltcnd. Alle Mttel zu ihrer Hebung sind nahezu erschöpft. Für 1 Oktober müssen noch eine Anzahl Familien, ferner eine gröbere Anzahl Schüler der hiesigen Deutschen Fach, schule untergebracht werden. Der Stadtrat beabsichtigt, in großen Wohnungen, die nur von wenigen Personen bewohnt sind, Familien oder auch Einzelpersonen zwangsweise unter- - zubringen, falls freiwillige Abgabe von Wohnungen nicht i mehr erfolgen sollte.