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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend j)ostscheck-Uonto: Leipzig Nr. 29 sH8 Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rihle, Ekvß-DkrWa Sonn , den 2H September MY ^8. Jahrgang. sammlung außergewöhnlich stark besucht werden möchte. Familie an Gemüse, Obst usw. aus den Beständen de« München. Der Ministerrat beschäftigte sich am Freitag vormittag mit dem Urteil im Geiselmordprozeß. Er pachte von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch, >°daß die Erschießung der sechs zum Tode verurteilten heute oder spätestens morgen ersolgt. — Die im Geiselmord-Prozeß gefällten sechs Todes, urteile find gestern nachmittag 4 Uhr in Stadelheim durch Erschießen vollzogen worden. Die Verurteilten, die auch Östlichen Zuspruch angenommen hatten, machten einen zer. pirschten Eindruck. Die Exekution erfolgte ohne Zwischen lulle. Vor dem Gefängnis hatte sich, da die Stunde der — Diensthunde in der Reichswehr. Den veränderten haftet werden. Die Unterfuchung über die Vorgänge sind Bestimmungen des neuen Heeies entsprechend, werden jetzt im Gange. auch Diensthunde für militärische Zwecke verwendet. Inner- s > halb der Reichswehr haben sich bereits Diensthunde nützlich j den Valutasturz ist die Kapital- und Steuerflucht, gegen die Weitere Mittel auf Grund der geschaffenen gesetzlichen Vor- chrislen angewendet werden sollen. Ein letzter G-und ist Meßlich auch die Baissespekulation, an der leider auch Deutsche beteiligt sind Ihr steht man bis jetzt leider ziem- llch machtlos gegenüber. Mit dem Anwachsen unserer Produktion und der Durchsührung unseres Steuerplanes wird m von selbst verschwinden. gemacht. Als Schutzhunde tragen sie zu der noch in keiner Weise zufriedenstellenden öffentlichen Sicherheit bei, besonder« machen sie in der Dunkelheit den Führer auf mancherlei Verdächtiges aufmerksam, was ihm ohne Hund sicher ent gehen würde. Durch den Scharfsinn der Hunde werden also vielfach Straftaten verhindert. Ferner sei nicht nur an da» Leben des Hundeführers gedacht, wenn ihm sein Begleiter beim Angriff eines Verbrechers Hilfe leistet, sondern auch an das Leben des Angreifers selbst, denn infolge der Mit hilfe des Hundes wird der Gebrauch der Schußwaffe meist überflüssig. Zur Vermeidung von Diebstählen und Ein brüchen tragen außerdem Wachhunde viel bei, wodurch Menschenleben und Geldwerte erhalten bleiben. Schließlich sei auch noch der Meldehunde gedacht, die sich im Felde äußerst gut bewährt haben. Wenn man gezwungen ist, bei inneren Unruhen einzuschreiten, ist der Meldehund schon häufig als Meldegänger an die Stelle des Menschen getreten. Auf diese Weise ist bereits manches Menschenleben erhalten worden. Zu den guten Diensten, die die Hunde der Reichs wehr leisten, kommt noch der Vorteil billiger BeschaffungS- und Unterhaltungskosten. Alles in allem ist die Ver wendung von Diensthunden ein Angebot de« Tages. Die Diensthundmeldestelle Dresden, Waisenhausstraße 20 III, die als Bezirk den Freistaat Sachsen umfaßt, ist zu jeder weiteren Auskunft gern bereit. Kamenz. Am Dienstag abend kurz nach 9 Uhr ent stand in der vormals Böhmefchen Zementwarenfabrik auf Neuwiednitzer Flur (am Waldwege zwischen Waldhos und Grüngräbchen) ein Schadenfeuer, durch das der große Lager- schuppen vollständig eingeäschert wurde. Trotz lebhaften Alarms durch Dampfpjeife waren Spritzen am Brandorte nicht erschienen. Die Entstehungsursache wird auf Brand stiftung zurückgeführt. Radeberg. Der hiesige Stadtrat hatte bei dem Ministerium um Ausdehnung bez. Verlegung der bisherigen Jahrmärkte auf Sonntag und Montag nachgesucht. Gegen diesen Plan wendet sich die Dresdener Handelskammer in einem an das Ministerium erstatteten Gutachten, in dem sie folgendes ausführt r „Wir können das Bedürfnis für eine Ausdehnung der Jahrmärkte nicht anerkennen. Im Gegenteil neigen wir der Ansicht zu, daß sich die Jahrmärkte mehr und mehr überleben, was schon aus der fast ständig ab nehmenden Besucherzahl der Jahrmärkte in den meisten Orten ersichtlich ist. Abgesehen von wenigen Gewerbe zweigen, denen die Jahrmarkstage eine größere Einnahme verschaffen, z. B. den Gastwirten im Innern der Stadt, haben die Kleinhandelsgeschäfte aller Art kaum irgend welchen Nutzen, sondern eher Schaden daran zu verzeichnen. Namentlich ist dies bei den Textil- und Wäschegeschäften der Fall, aber auch bei vielen Kolonialwaren, Spielwaren-, Metall- und Schuhwarengeschäften usw. Leipzig. Zur Erzielung höherer Löhne sind hier die Markthallenarbeiter und Markthallenkutscher sowie die Arbeiter und Kutscher der Gemüsehändler in den Streik ge treten. Wie die Leipziger Zeitung von unterrichteter Seite hört, erhält ein Markthallenkulscher einen Wochenlohn von 126 Mark und kann mit mindestens 15 Mark Trinkgelder in der Woche rechnen. Außerdem wird stillschweigend OertlicheÄ und Sächsisches. Vttendorf-Vkriüa, den 20, September My. — Der Ortsverein wird sich in seiner Montag im Hirsch stattfindenden Versammlung mit dem Uebergangs- schulgesetz beschäftigen. Im Interesse einer zielbewußten Fortentwicklung unseres Schulwesens liegt es, daß die Ver D» »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, "1 Zustellung durch die Boten 2,— Mark. 3« Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ngendwelcher Störungen des Betriebes der oestung, der Lieferanten od. d. Besörderungs- Einrichtunge») hat der Bezieher Leinen An- »nich ans Lieferung oder Nachlieferung der o«Nung ov. auf Rückzahlung d. Bezugspreise«. Anzeige» - Preis : Die Lleingespalte« Zeil« oder deren Raum wird mit 2K Pfg-, «es der ersten Seite mit 60 Pfg. berechn«. Anzeigen werden an den Erschetmrngitaaen bis spätestens vormittag» 1v Uhr in »i« Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch ans Nachlaß erlischt, wenn Ser d«rch ONag« eivgedogen «»ß oder »E d« Mst«««« Einfuhren. Zur Abbürdung der schwebenden Schulden denkt wan dagegen an die Ausgabe von Fusionsanleihen. Bereirs w nächster Zeit wird die Reichsregierung mit einem der- Uttigen Anleihebegehren in die Oeffentlichkeit treten. Diese Anleihen sollen, um ihnen Erfolg auf dem Geldmärkte zu, - - — ........ nchern, von vornherein mit besonderen Reizmitteln ausge- Auch die werten Damen seien besonders herzlichst einge- Mtet sein. Man denkt daran, sie als Prämienanleihen: laden. Der Volksstaat verpflichtet jeden Börger und jede in gestalten, ferner auch an gewisse steuerliche Bevorzugungen'Bürgerin, daß er sich mit solch einschneidenden Gesetzen be- hinsichtlich der Erbschaftssteuer für die Besitzer derartiger schäftigt und in reger Aussprache Aufklärung sucht. Diesem Anleihen. Ueber die Art und Weise der Prämienanleihen Zwecke dient die Versammlung des Orlsvereins. Darum Sweben zur Zeit Erwägungen im Reichsfinanzmimsterium. l versäume niemand die Sitzung. Gäste sind herzlich Die Anleihebedingungen sollen jedoch so gestellt werden, daß willkommen. flese neuen Anleihen keine Schädigung der Kriegsanleihe- — Es sind Fälle bekannt geworden, daß Angestellte der Fitzer bewirken können. Man verspricht sich sogar indiiefi im benachbarten preußischen Gebiete liegenden Kohlengruben sine Verbesserung der Kriegsanleihe davon. Auch im Landwirten gegen Abgabe von Getreide Kohlen liefern. AeichaschLtzurinisterium ist man sich darüber klar, daß das , Dieses Verfahren ist im höchsten Grade ungesetzlich und Hrupimittel zur Hebung unserer Valuta Produktion und strafbar. Die Gendarmerie ist angewiesen worden, eine Arbeit ist. Ein zweiter Grund für den Tiefstand unserer scharfe Kontrolle der nach Kohlen fahrenden Fuhrwerke vor- Valuta ist die starke Passivität unserer tzandelsbrlanzen, die zunehmen und etwaige auf den Wagen befindliche Getreide- , ... . , . --r öl erster Linie darauf zurückzuführen ist, daß im Wegen zur, mengen zu Gunsten der Reichsgetreidestelle ohne Zahlung ^^Kutscher^den ^Bedarf für, s^ch ^und„ seine «eit unsere Grenze nicht geschloffen werden kann. Mani einer Entschädigung zu beschlagnahmen. Außerdem wird in m2. "<."2 r c. 2" ° " "2./ hofft jedoch, bis zur Ratifikation des Friedens den völligen jedem erwiesenen Falle die Bestrafung des Landwirts in die Arbeitgebers sich unter Hinzurechnung ^renzschluß bewirken zu können. Ein dritter Grund für Wege geleitet werden. Es wird erwartet, daß es nur chieses Werte das Gesamteinkommen eines Markthallenkulscher» - Hinweises bedarf, um die Landwirte von einer solchen monatlich auf rund 6M Mark beläuft - - - . ' - — Auf dem Meßplatze wurden Donnerstag abend in Hernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3j. Nummer Handlungsweise, die die Entziehung von Getreide und . sl 2/cevPMtze wuroen »onnermag aoeno m und Kohlen für andere Leute zur Folge hat und daher ^0- Stunde vier Grenzjager von einer vielhundert- nicht genug verworfen werden kann, abzuhalten. Men Menge, durch verbrecherische Ele^ ' - 0 V 'überfallen, schwer Mißhandelt und mit dem Tode bedroht. — Freie Einfuhr von Hülsensrüchten, Reis und Kakao-! Zwei der Grenzjäger konnten durch Schutzleute in die bahnen. Der Reichswirtfchaftsmmister hak durch eine Ver- Polizeiwache gerettet werden. Die beiden anderen Grenz- ordnung im Reichsgesetzblatt alle Einfuhrbeschränkungen für jäger wurden von den Tumultanten nach der Elster gedrängt Hülsenfrüchte (Erbfen einjchl. Peluschken. Bohnen einschl. und die Uferböschung hinabgeworfen. Hier hlieb der eine Ackerbohnen und Linsen sowie alle Erzeugnisse und Abfälle blutüberströmt und bewußtlos infolge der Mißhandlungen daraus, die durch Vermahlen, Schälen oder Schroten ge- lieaen Der andere Soldat, ein Oberjäger, wurde im wonnen werden), ferner für Reis, Reisabfälle sowie Wasser von beiden Ufern aus mit Steinen beworfen und Mischungen von Reis und ReisabMen mit anderen Erzeug- wäre ein Opfer des Steinhagels geworden, wenn er nicht niffen, endlich Kakaobohnen (roh oder geröstet), aufgehoben, schließlich durch einen Trupp 'herbeigeeilter Grenzjäger, Für die genannten Waren ist eine Einfuhrbewilligung nicht ebenso wie sein am Ufer liegender Kamerad, aus seiner mehr notwendig. Notlage befreit worden wäre. Einer der Hetzer konnte ver- Vollstreckung des Todesurteils nicht bekannt war, nur wenig Publikum eingefunden. — Die „Agence Centrale" meldet aus Fiume: In der Stadt herrscht völlige Anarchie. Die Jagd auf die Jugo slawen, hat begonnen. Die slawischen Bürger von Fiume werden eingesperrt und mißhandelt. Die Mannschaft 'Annunzios besteht größtenteils aus der Brigade Calebria. In den Fiumer Blättern wurde eine Proklamation ver öffentlicht mit Schmähungen gegen die eigene Regierung und die Jugoslawen D'Annunzio besetzte das Crobenick- plateau bei Fiume und traf Anordnungen praktischer Natur zur Herstellung von Schützengräben und anderen Feld befestigungen gegen einen etwaigen jugoslawischen Angriff. Im Zentrum von -Fiume herrschte^verhältnismäßige Ruhe, desto unruhiger geht cs in den Winkelgaffen der Peripherie zu. Nachts erfolgte eine bisher unaufgeklärte Explosion van Handgranaten in einem Freudenhaus und tötete fünf Personen. -Angesehene slawische Bürger wurden samt ihren Damen in einem Theatergebäude interniert und den brutalsten Insulten ausgesetzt. Die slawischen Einwohner werden von d'Annunzios Soldaten gezwungen, die italienische Trikolore zu tragen und ein Hoch auf das italienische Fiume auszurufen. — Die „Hamburger Nachrichten" melden aus Helsingfors daß zwischen der finnischen Regierung und Vertretern der Entente bezüglich des russischen Friedensangebotes Verhand lungen stattfanden mit dem Ergebnis, daß die finnische Re gierung beschlossen habe, das Angebot der russischen Sowjet- regierung nicht anzunehmen. Gleichzeitig wird die finnische Regierung den Onseestaaten abraten, Frieden zu schließen. Die Vertreter der Entente haben Finnland verspochen, die englische Flotte nicht aus der finnischen Bucht zu ent fernen. Eine besondere französische Abordnung ist mit General Etienne an der Spitze in Reval eingetroffen. Ihre Zukunft hängt mit den estnischen Friedensverhandlungen mit Rußland zusammen. Amtlicher Teil. Lch»!hansmannssteüe. Die Hausmannsstelle an der neuen Schule ist demnächst Aderweit zu besetzen. Gesuche um Uebertragung der Stelle ünd unter Angabe der neben der freien Wohnung, Heizung did Beleuchtung erwünschten baren Entschädigung bis zum A. dss. Mts. beim Unterzeichneten anzubringen. Nähere Auskunft über die zu leistenden Arbeiten erteilt Herr Schul- sirektor Endler. Httendorf-Hkrilka, am 18. September 19l9. ver ScdulvorsianS. Gem.-Vorst. Richter, Vors. Overfchlesien. Alle vor dem 1. Januar 1901 in den Abstimmungs- Ubinen Schlesiens (Kreise Namslau, Kreuzburg, Rosenberg, Appeln (Sladt uno Land), Groß-Sttehhtz, Lublinitz, Glei- witz, Tost-Gleiwitz, Tornowitz, Beuihen (Stadt und Land^, ^önigshütie, Hindenburg (früher Zabrze), Kattowitz (Stadt Land), Pleß, Rybnik, Rattbor (Stadt und Land), Coiel. Kobschütz und Neustadt) geborenen Personen wollen sich bis ^2. d. M. im Gemeindeamt melden. Dieie Feststellung ist zur Durchsührung der Rückführung Oberschlesier zum Zwecke der Teilnahme an der Volks- ^jiimmung notwendig. Htteudorf-Moritzdorf, am 18. September 1919. Der Gemeindevvrstand. - - Nenestes vom Tage. — Das rapide Sinken unserer deutschen Valuta ist »ach Ansicht des Reichsschatzamtes in erster Linie auf die Mrordentliche Vermehrung des künstlichen Kredits des Reiches durch Banknoten usw. zurückzuführen, Dieser Kredit ist deshalb künstlich, weil ihm keine entsprechende Steigerung des Volksvermögens gegenübersteht, sondern eher M Gegenteil. Zur Hebung dieser papiernen Ucber- 'upitalisierung will man bekanntlich eine Reihe von Steuern