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Ottendorfer Zeitung : 12.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191909127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19190912
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19190912
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-09
- Tag 1919-09-12
-
Monat
1919-09
-
Jahr
1919
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.09.1919
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reignsi^ §ntcnl« üchsoeifaD on 10 WM angesiä^ d! cn durch " ühgemüft si n, wissens n WM-"., Generals Grund, °L um po! estnische age der >t. HachriK d« >mmen b°^ t in Kairo !dt. storia Helms, nB° innerunA iche eriÄL g "us°e L ag leiten^ seiner ÜIÄ na wegen befreit in ' wolu!>^ ausgebrc^> Lenkung westlich ch di- 1, csorgungj,, ndiger L »n aeliE., ?eresbe>d', wer no«^ >st wenn - eben, lNjk inderun^ derbeinwv r mit L ollen verdeN. kersoneg^ sie Ernies Sö Frübs-L ungsoeK er das^F Bei n miisst" KÜ ' wen" / ehen K und die i-l) >er lOld FrübS< libnahn'- ^eschäste rmöge" Nil DieS<n r von dem , dazu > wie N'»^ !ld? Ai! SchwA» DieL^ -S-' LV M« ihm itesem oielleE'n d zu d-' b g°-Ä aller n bere^b , redete nannte- > ^°Ä Veutschlands Antwort auf dar Ultimatum. Eine Verfassungsänderung nicht erforderlich. Die deutsche Regierung hat nunmehr durch ihren Vertreter in Versailles dem Ministerpräsidenten Clemenceau auf die Note über die Verfassungsbestimmungen hinsicht lich Deutsch-Österreichs eine Antwort überreichen lassen. Sie verweist darauf, daß Deutschland gegenüber der Drobnote der Entente vom 2. September nicht mehr in der Lage sei, seinen bisherigen Standpunkt in der Frage eines etwaigen freiwilligen Anschlusses Deutsch-Osterreichs an Deutschland aufrechtzuerhalten. Dadurch werde iedoch eine Änderung des Wortlautes der deutschen ReichS- verfassung nicht erforderlich. Die deutsche Regierung erklärt ausdrücklich, daß die Vorschrift deö in Frage kommenden Artikels «1, Abs. S der Verfassung so lange kraftlos bleibe, daß irSbesondcre »ine Zulassung von Vertretern Deutsch-OsterrcichS zum RetckSrat so lange nickt erfolgen könne, alS nickt der Rat des Völkerbundes gemäß Artikel 8V des Friedensvertrags einer Abänderung der staatsrechtlichen Verhältnisse Dcutsch- Ksterretchs zustimme. Im Schlußteil der Antwortnote legt die deutsche Re gierung Verwahrung ein gegen die schroffe Form der Ententenote, der um so merkwürdiger sei, als der Friedens vertrag, auf den die alliierten und assoziierten Mächte ihre Ansprüche gründeten, von der Entente bisher ja noch gar nicht ratifiziert sei und außerdem für die angedrohte weitere Besetzung deutschen Gebietes keine Stütze biete. Uundgebung -er Kronprinzen Rupprecht, über der Dynastie steht das Land. Der ehemalige Kronprinz von Bayern hat an den bayerischen Landtag eine neue Kundgebung gerichtet, in der er u. a. sagt: .Daß ich selbst kraft der unbestreitbaren Tatsache einer 800jährigen glücklichen und segensreichen Schicksals gemeinschaft zwischen Bayern und Wittelsbach die mon- archische StäMförm für lebensfähig halte, wird jeder billig denkende Deutsche mir glauben und mir die Freiheit geben, es offen auszusprechen. Da ich aber in der Mon archie keinen Personenkult, sondern ein geistiges Prinzip sehe, steht für mich über jeder Dynastie das Land. Darum verlange ich von mir wie von jedem deutschen Fürsten, daß er sich vorbehaltlos der staatlichen Entwicklung seiner Heimat fügt und alle Versuche weit Von sich weist, durch fremde Wünsche unterstützt, sich in den inneren Gestaltungsprozeß einzumengen. Ich habe bereits Anfang November 1918 eine dahingehende öffent lich bekanntgewordene Versicherung abgegeben. Zum äußersten Zeichen meiner Entschlossenheit zu solcher Zurück haltung und Einordnung in den Willen der Heimat habe sch fremdes Gastrecht gesucht und gefunden, gerade weil A mich mit meiner bayerischen Heimat so eng verbunden Mhle. Das Einfügen in die Bedürfnisse der eigenen Heimat ist für die Deutschen jedes Stammes das Gebot der Stunde." Gas- unä sonstige SckmerLen. (Berliner Brief.) Ein Badezimmer zu besitzen war noch vor etwa einem Menschenalter auch hier ein Vorzug der Reichen. Die anderen, die gewöhnlichen Menschenkinder, begnügten sich Wit Len primitiven Badeeinrichtungen, wie sie von altersher benutzt wurden, nämlich einer Badewanne größeren und feineren Formats und dem großen Gefäß mit Wasser, das erst auf dem Herd die richtige Temperatur bekommen Wußte. Nach dem Bad mußte die Prozedur des Aus- Mpsens und Ausgießens des Wassers begonnen werden, mrz, ein Bad bedeutete eine ganze Summe von Arbeit, sind dann kam mit einem Schlage die schöne Zeit, wo man bloß den Hahn aufzudrehen brauchte und ein Zündholz anzustreichsn — und nach einer 'noppen halben Stunde war das Bad fertig. Es gab wenig Menschen, die von der Wohltat des täglichen lauen Vadens keinen Gebrauch machten, wenn sie ein Bade zimmer mit einem Gasbadeofen besaßen. Und nun ist weie schöne Zeit vorbei. Zuerst hoffte man, die Gegen- Waßnahmen würden nicht mehr lange dauern, aber man wird sich wohl doch das „Bade zu Hause" so langsam ab- Sewöhnen müssen, oder es wird einem nichts anderes Urig bleiben, als zur alten Methode zurückzukehren, das Wasser in einem groben Topf auf dem Herde zu wärmen Sklaven des Goldes ^oman auS dem Frauenleben von Käthe Langenmayr. lH (Nachdruck verboten.) Denn Vaters gutes Geld sollte nicht vertan werden. Es sollte sich auf Enkel und Enkelkinder vererben. Dafür wi sie da. Darum habe der Vater sie, seine älteste Tochter, zur Verwalterin seiner Hinterlassenschaft ein gesetzt. Sie sollte für die Familie sorgen. So verstehe sie des Vaters Bestimmung. „Und darum werde ich jetzt in Buchfeld bleiben und «ach dem Rechten sehen", schloß Josephine, .ein Haus hgbe ich mir schon gekauft —' Adalbert antwortete nichts. Er saß da, wie ein gescholtener Schulknabe. Ernste Worte auf eine solche Ansprache zu erwidern, das war nicht seine Sache. . Er war der heitere, liebenswürdige Gesellschafter von früher geblieben, immer zum Scherzen geneigt, jede Un annehmlichkeit gewandt vermeidend. Das gute Leben Me seiner eleganten Gestalt sichtlich geschadet und den Ausdruck seines hübschen Gesichts gerade nicht vergeistigt. . Ein Gefühl der Verachtung stieg in Josephine auf, -ns sie ihn vor sich sah. - Das waren nun Brüder, dachte sie, und wenn man M andern daneben stellen könnte, das wäre ein Unter- Med. Der andere — ach der andere — Adalbert ging, als Josephine ihn verlassen hatte, ins «tMmer seiner Frau. Er wollte ihr sein Leid klagen, sich Msprechen, üeb bedauern lassen. Josephine war so ent- Uuch grob gewesen; für einen feingebildeten Mann war A wirklich nicht möglich, auf solchen Ton einzugehen. ^«re sollte lieber mit ihrer Schwester sprechen und die Mrigenehme Sache auf verständige Art ins gleiche "Nngen. Kläre lag in ihrem Zimmer auf dem Sofa. Die Leister waren dicht verhängt, so daß von dem herrlichen ^ommertag nicht- »n bemerken war. Eine Pflegerin ging LU unhörbaren Schritte» hi» und her und legte nasse ^ch«r auf Kläre« Stirn. — vorausgesetzt, daß nicht gerade .Gassperrstunde" ist — und dann in die Badewanne zu schütten. Man hat gegen früher immerhin noch die eine Arbeitserleichterung, daß der Ablauf des benutzten Wassers funktioniert wie sonst. Es bedeutet einen gewaltigen Rückschritt in der Kultur, wenn die Körperpflege vernachlässigt werden muß und das tägliche Bad zu einer Erinnerung geworden ist. Neben dem warmen Badewasser fehlt auch die richtige, gute, fetthaltige und schäumende Seite. Das heißt, sie ist ja seit neuester Zeit wieder zu haben, aber doch nur für diejenigen, welche sie bezahlen können. Die andern müssen eben .sparen", und von allen Beschränkungen unserer Zeit ist die des Seifenverbrauches eine der quälendsten und drückendsten. Das weiß am besten die Haussrau, die noch so glücklich oder so unglücklich, so rückständig oder so vor sichtig ist, ihre Wäsche im Hause waschen zu lassen. Mit der Seife erging es die ganze Kriegszelt über wie mit der Butter. Kein Mensch, buchstäblich kein einziger Mensch, kam mit der ihm behördlich zugewiesenen Seife aus. Jeder beschaffte sich „hintenherum" soviel davon, als kein Geldbeutel zuließ, denn schließlich war es doch bloß eine Geldfrage. Und gab man etwa der Waschfrau einige Stücke mühselig gehamsterter Kriegs^eife, so er klärte sie sicher, daß sie „nichts wert" sei. Sie enthielt eben alles andere eher als die schmutzlösende Zusammen setzung einer richtigen Seife. Und man war gezwungen, im Schleichhandei die teuere Seife zu kaufen oder aus Knochen, etwas verdorbenem Fett oder dergleichen selbst Seife zu bereiten, was übrigens verboten war. Bei der Not an Waschmitteln blieb nichts anderes übrig, als auch mit der Leibwäsche zu sparen. Das fiel ganz besonders den Herren schwer, die gewohnt waren, täglich einen reinen Kragen um den Hals zu legen, ein Bedürfnis, das sich an heißen Tagen oder bei sonstigen außerordentlichen Gelegenheiten auch auf zwei Kragen im Tag steigerte. Jetzt aber, wo das Waschen und Plätten eines Kragens beinahe eine Mark kostet (deutsche Valuta), hat dieser Luxus von selbst aufgehört. Ebenso ergeht es mit den ge stärkten Hemden, die zu Hause nicht gewaschen werden können. Also Nöte überall und bis in die tiefsten Tiefen des Wäscheschrankes hinein. Gericktskatte. München. Im Geiselmordprozeh erklärte der Ange klagte Herselmann auf die Frage des Rechtsanwalts Dahn, eines Enkels des Dichters Felix Dahn, ob denn gar nichts zur Rettung der Geiseln zu tun gewesen wäre: „Nein, sie bätten uns selbst totgeschlagen. Die ganze Gesellst alt war direkt aus Rand und Band. Auch Seidl wäre wahrschein lich in diesem Augenblick nicht mehr imstande gewesen, die Horde zu zügeln." Der Akt der Erschießung selbst ist nach der übereinstimmenden Aussage der Angeklagten äußerst grauenhaft gewesen. Einer der Soldaten rühmte sich, „der Gräfin Westarp das Herz heransgeschossen zu haben". Soweit die Geiseln nicht sofort tot waren, sondern sich etwa noch be wegten, wurde aus nächster Nähe noch ein „Fangschuß" auf sie abgegeben. Wer bet der Geiselerschießung nicht mithelfen wollte, wurde von Haußmann und Seidl angebrüllt. Hauß mann erklärte den sich Weigernden, sie würden Prügel be kommen und selbst in den Gei elkeller cingesperrt werden. Anderen Soldaten wurde erklärt, daß sie keine Löhnung er hallen und niedergeschossen würden, wenn sie den Gehorsam verweigerten. Tatsächlich erfolgte die Zahlung der Löhnungen an die Mannschaften erst, nachdem die letzte Geisel erschossen war. Von und fern. Wilhelm II. Umzug nach Doorn. Die Eigentums stücke des früheren Deutschen Kaisers, welche jetzt mit der Bahn nach Schloß Doorn, dein neuen Besitztum des Kaisers, befördert werden, sind mit 30 Millionen Gulden versichert worden. Der Kaiser wird voraussichtlich am 1. Januar nach Schloß Doorn übersiedeln. Spiclklubleiter hinter Schlaft nnd Riegel. Gegen die Spielklubinhaber und Spieler in Berlin wird jetzt energischer vorgegangen. In der Donnerstagnacht wurden fünf Klubs in Ler Motz-, Neuen Ansbacher, Lessing-, Führter und Hauptstraße ausgehoben. Man beschränkte sich aber nicht darauf, die Räume zu schließen, Spielgelder und Geräte zu beschlagnahmen, sondern die Klubinhaber wurden gleich in Hast gesetzt. Auch die Spieler werden künftig nicht mehr so glimpflich wegkommen; es wird er wogen, sie sofort in Schutzhast zu nehmen. Für 500 OSO Mark Zucker und Kakao beschlag nahmt. Durch einen Zufall ist die Groß-Lichterfelder „Die gnädige Frau hat Kopfschmerzen", berichtete sie flüsternd dem Gemahl. Adalbert seufzte. Kläre war immer leidend. Nie mals hatte sie Zeit oder Lust, wenn er etwas mit ihr unternehmen oder besprechen wollte. Ob er sie zum Ausfahren abholen wollte oder ob er ein paar Kameraden zum Abend mitbringen wollte, es war immer dasselbe. Kläre hatte Kopfschmerzen und es ging nicht. Der Arzt konnte nichts Krankhaftes an ihr finden und sprach von Überarbeitung und überbürdung, wie man sie oft bei jungen Frauen mit kleinen Kindern beobachte. Ruhe wäre dann das beste. Kläre war sehr bereit, dieser Verordnung zu folgen. Ob die Kopfschmerzen wirMch so schlimm waren — wer konnte das entscheiden? Bequem war es jedenfalls, und sie liebte die Bequemlichkeit und hatte die Mittel, sie stch zu gewähren. Sie lag also im kühlen Zimmer, während draußen die Sonne brannte. Die Pflegerin erzählte mit sanft ab getönter Stimme den neuesten Stadtklatsch, ohne daß die arme gnädige Frau, die soviel zu leiden hatte, irgendeine anstrengende Antwort darauf ersinnen mußte. So war es schon oft gewesen und so war es auch heute. Adalbert ging still wieder hinaus in den Garten. Da saß sein Töchterchen, daS kleine Klärchen. Er sah das Kind selten, suchte eS nie auf. Aber heute hätte er sie gern einmal ans Herz gedrückt und mit ihr geplaudert. Er mußte auf andere Gedanken kommen, sonst geschah ein Unglück. Man hat doch auch gerade keine Nerven von Stahl. Diese gräßliche Josephine! Er empfand, daß er sich an etwas halten mußte, an etwas anlehnen. Und wenu's auch nur an ein schwaches Kind war. In der abgelegensten Ecke des Gärtchens — damit daS Geplauder des Kindes die Mutter nicht störe — saß Klärchen auf einem Futzschemekchen und spielte. Vor ihr auf der Gartenbank lagen weiße und blaue Fliederzweige, aus denen sie einzelne Blüten nahm und zu winzigen Kränzchen zusammenfügte. Eine warm« Zärtlichkeit Meg dl d«m Daler aut und Kriminalpolizei einer riesigen Lebensmittelschiebung auf die Spur gekommen. Auf dem Babnhof Groß-Lichter felde kamen aus Magdeburg zwei Waggons an, die an einen in Grob-Lichterfelde wohnenden Herrn adressiert waren. AlS Inhalt der Waggons waren 300 und 200 Zentner Schrauben und Nägel deklariert. Beim Ausladen der Güterwagen hatte der Schieber das Pech, daß einer der Säcke, in denen sich Schrauben befinden sollten, riß. Anstatt der Eisenteile kam schneeweißer Zucker zum Vorschein. Die Äahnbeamten nahmen den Empfänger der Waren fest und benachrichtigten die Kriminalpolizei. Zunächst wurden die beiden Güter wagen in Sicherheit gebracht, in denen nicht weniger als 300 Zentner Zucker und 200 Zentner Kakao gelagert waren. Die Waren, die einen Wert von 500 000 Mark darstellen, wurden der Gemeinde Groß-Lichterfelde über wiesen und in den städtischen Lagerräumen sichergestellt. Kleideraufschlitzer an der Arbeit. In Hamburg ist lebhafte Aufregung entstanden über die Tätigkeit eines Kleideraufschlitzers. Es treibt ein Unbekannter sein Un wesen, der sich auf der Straße an Frauen herandrängt und diesen Mäntel und Kleider aufschlitzt oder sie mit einer Schere zerschneidet. Dem Täter sind bereits eine grobe Anzahl von Damenmänteln zum Opfer gefallen; an einer einzigen Stelle schnitt er 14 Frauen die Be kleidungsstücke entzwei. Der Mensch, der weder Seiden mäntel noch Arbeiterkleider verschont, konnte bisher nicht gefaßt werden. Er heiratet seine Schwiegermutter. In Höchst a. M. schreitet in den nächsten Tagen ein seltsames Paar zum Traualtar. Ein dreißigjähriger Witwer heiratet seine — eigene Schwiegermutter, die 55 Jahre zählt. Welche verwandschaftlichen Kuriositäten durch diese Verbindung übrigens entstehen, mag sich jeder Leser selbst ausrechnen. Eine Ururgroftmutter. Der seltene Fall, daß in einer Familie fünf Generationen vorhanden sind, hat sich in der Familie der Witwe Meta Janßen zu Sanderfühl riege im Amte Jever zugetragen. Der im 94. Lebensjahre stehenden Greisin ist jetzt ein Ururenkel geboren worden, wodurch sie zur Ururgroßmutter wurde. Mord an einem Touristen. Im Melzergrund im Riesengebirge wurde der Proviantamtsinfpektorstellvertreter Kurt Wichert aus Schweidnitz ermordet und beraubt auf gesunden. Er war durch drei Revolverschüsse von hinten getötet worden. Elsässische Kaligruben ersoffen. Infolge des nun seit fünf Wochen andauernden Streiks sind die Kalischächte im elsässischen Kaligebiet großenteils ersoffen, viele Motore und elektrische Anlagen verrostet oder sonst irgendwie be schädigt, alle Geschäftsaufträge abgelehnt oder die Be stellungen annulliert worden. Auch wenn der Ausstand sofort zu Ende ginge, wären allein 14 Tage nötig, um das angesammelte Wasser herauszuvumpen. Die Wieder herstellungsarbeiten werden aber schätzungsweise noch viele Wochen, ja Monate in Anspruch nehmen. Grofte Kalisend««gen «ach England. Die engli schen Blätter melden, daß innerhalb der nächsten vierzehn Tage 40 000 Tonnen Kalisalz in England erwartet werden, die die britische Regierung von Deutschland gekauft hat und deren Wert auf einige 100 000 Pfund Sterling geschätzt wird. Lieben unä Mllen. Neue Forschungen über die Ursache der Neuralgien. Die Neuralgien zählen zu den schmerzhaftesten Krankheiten, die Len Menschen befallen können. Die Ursachen sind eigent lich noch sehr dunkel, obgleich die Neuralgie in ihren ver schiedenen Formen ein sehr verbreitetes Leiden ist. Die Ge sichtsneuralgie entsteht aus unbekannten Schädigungen. Der eine beschuldigt eine Erkältung, der andere eine Vergiftung, und mancher Arzt sucht nach einem „Grundleiden". Auch weih man, daß nach Verletzungen, zum Beispiel nach Schüssen, heftige Neuralgien auftreten, die jeder Behandlung trotzen und die ratlosen Arzte sowie die Kranken zur Verzweiflung bringen. Wie nun Professor Dr. A. Goldscheider in der Zeit schrift für physikalische und diätetische Therapie ausführt,' handelt es stch in den meisten Fällen von Neuralgie um eine Erkrankung im Zentralnervensystem. Also Veränderungen im Rückenmark oder im Gehirn, die sich auf diese schmerzhafte Werfe äußern. Die besten Aussichten zur Heilung der Neuralgie biete die physikalische Behandlung, d. h. Wasser- und Wärmebehandlung, auch Röntgenbestrahlung. Zur Be ruhigung können die verschiedenen modernen antineuralgischen Mittel beitragen. Bekannt ist, daß Aufregung die Heftigkeit der Neuralgien steigert, während eine ruhige Gemütslage di« Heilung fördert. Die seelische Diät spielt also bei Behandlung der Neuralgie eine grobe Rolle. """ trieb ihm Tropfen in die Augen und ein schmerzhaft«» Schluchzen in die Kehle. „Mein Kind", murmelte er. Es wäre ihm eine Wohltat gewesen, die Kleine ans Herz zu pressen, sich an ihr zu halten und zu weinen. Das Schluchzen erstickte ihn fast. Und wenn Klärchen auch noch nichts verstand, noch nicht trösten und helfen konnte — da wäre doch eine Hand gewesen, die sich dem unglücklichen Mann entgegen gestreckt' hätte — und Kinderhände können mehr aus richten, als man gewöhnlich denkt. Aber neben Klärchen saß natürlich das Fräulein, wie eS stch bei Kindern aus guter Familie schickt. Sie ließ die Hand mit dem Häkelzeug sinken und stieß mit der andern das eifrig spielende Kind an. „Kläre, da ist der Vater", ermahnte sie, und Klärchen stand von dem Schemelchen aus und machte dem Vater einen artigen Knicks. Da wandte sich Adalbert kurz um, ging in den Stall und ließ stch ein Pferd satteln. Eine Stunde später kam das Pferd allein nach Hause. Den Reiter fand man tot im Walde. Es war ein sehr bedauerlicher Unglücksfall, der großes Aussehen machte. Was sonst noch geflüstert wurde, verstummte in der Nähe des Trauerhauses. Man hatte auch eigentlich gar keinen Grund »um Flüstern und Argwöhnen. Die paar Spielschulden, die sich vorfanden, bezahlte Fräulein Sparrwenzel, ohne ein Wort zu verlieren. Solche Kleinigkeiten merkte sie gar nicht. Sie ordnete die Angelegenheiten des Verstorbenen und nahm der bedauernswerten Wirwe alles Geschäftliche ab, was bei solchem Todesfall zu erledigen war. ES war ein rechtes Glück, daß sie gerade in Buchfeld «ar, und eS war gewiß ein großer Trost für die verein samte Schwester, daß sie stch entschloß, dauernd in Buchfeld zu bleiben, daS sagten alle guten Freunde, die zu Frau von Senzke kamen, um ihr Beileid auszusprechen. Und es kamen viele, denn man wollte doch gern erfahren, ob an dem Geflüster der Leute etwas Wahres sei. (Fortsetzung folgte
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