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möe. eben bei raorl. Blatte«. ere Nk., 500 ntageß RE r- erschjede^ LS riseur. SK )ieu»ti»k »«*. c°ück, 5. in Htte«' ^ahner Mg nehl»^ k und be' K«r^ IMttS. bekannte» 1 Pnis lzkarte !0 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. js Bezugs-Preis: Bieiteljährlich 1,80 Mark. ff bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark, ff Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, stgendwelcher Störungen des Betriebes der u r Lieseranten od. d. Beförderungs- ki ^ens hat der Bezieher keinen Au- Lieferung oder Nachlieferung der if . aufRückzahlungd.Bezugspreises, st «d ÄHelgedlail Anzeigen - Preis : Die tlebegespalte« Heil» oder deren Raum wird mit 26 Pfg-, «lf der ersten Seile mit 5V Pfg. berechnet. Anzeigen werden au den Erscheiuuug»tagen bis spätestens vsrmtttags 10 Uhr in »t« Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß «rltscht, »en» der Bnzeigen-Betrag durch Kleg, etnge»»»«« werden muß »der wen» der Austrnggeder In Kent«, g«4t. jernsprech-Anschluß: Amt Dermsdorf b. Dr. Nr. 3(. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 29 s 48. Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, «öroß-Mkrila 18. Jahrgang. Kummer 98 Freitag, den 22. August 1919 Amtlicher Teil. infolge Streitig- Nenestes vom Tage Personen bis zu 6 Jahren auf die Reichsfleifchmarken 1—5 Bei Belieferung Dresden. Am Dienstag früh sind die Former und nachdem die Arbeiter dre ihnen angebotenen erhöhten Lohn- weiteren Waffen Scharley. Fünf sammelten Truppen suchen den Ott nach ab, ebenso die Otte Deutsch-Pukar und neue Verhaftungen wurden vorgenommen. — Nachdem es vor einigen Tagen ketten zwischen Polen und Grenzschutzsoldaten in Thorn zu Zusammenstößen gekommen war, bei denen fünf Soldaten verletzt wurden, rotteten sich am Dienstagnachmittag zahl reiche Arbeitslose zusammen, welche die Geschäfte plünderten. Es wurde die Garnison alarmiert und zahlreiche Ver haftungen vorgenommen. Es ist leicht möglich, daß in Westprmßen Unruhen nach Art der oberschlesischen angezettelt werden sollen. — Englische Flugzeuge und Motorboote haben Kron stadt erneut angegriffen. Die Besatzung der Festung beant wortete das Feuer und ein britisches Flugzeug mußte sich beschädigt in der Nähe eines Leuchtlurmes niederlaffen. Die britische Flotte ist in der Nähe von Kronstadt konzentriert. Kronstadt selbst steht rn Flammen. Weitere Berichte von der Nordwestfront besagen, daß die verstärkten finnischen Streitkräfte den Vormarsch auf der karelischen Front be gonnen haben. — Der Herd des Ausstandes ist Schopinitz und Nikisch- Schacht. Diese Orte sind von den Anfttändischen besetzt und "halten von der Grenze Munition und Waffenlieferungen, überhaupt an der ganzen Grenze entlang sehr häufig polnisches reguläres Militär in das Operations ebiet gehl Ad in die Kämpfe cingreift. Verluste von Reichswehr- Appen find lewer häufig zu beklagen, weil Truppen um- Agelt werden und nach verzweifelter Gegenwehr infolge H°mgels an Munition sich ergeben müssen. Uedec das Schicksal dieser Leute ist nichts bekannt. Während die Mimischen Stellen die Lage günstig beurteilen, ist der Gericht des Staatskommissariats weniger hoffnungsvoll. Etowitz und Myslowitz sind fest in der Hand der Reichs- AA- Besonders in Kaltowitz ist es im allgemeinen noch "Hig, dagegen ist die Situation um Kauvuntz sehr ernst. Rotzfleisch-Betkauf. Rohfleisch darf nach einer Anordnung der Amtshaupt- ^Mipchast künftig nur durch ihre beauflratten Roßschlächte für hiesige Gemeinde Roßschlächter Wels in Lausa — Erkauft werden. Wer künftig Roßfleisch zu beziehen bmb ?4tigt, hat sich zur Kundenliste anzumelden. Die Meldungen bis 23. dss. Mts. im Gemeindeamt (Meldeamt) zu be- virken. Httendorf-ZNoritzdorf, am 20. August 1919. Vir Gemeindrvorstand. Oertttches nno «ächfisches. Bttendorf-Gkrilla, den 2p August Mg. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann- schäft Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Radeberg. Für die Woche vom 18. bis 24. August 1919 erhalten auf die Reichsfleifchkarten Reihe „A" Personen über 6 Jahre aus die Reichsfleifchmarken 1—10 150 gr Fleisch bez. Wurst, iätze als keinen Ersatz für den von ihnen geforderten Tari abgelehnt haben Die ihnen gemachten Zugeständnisse wurden insonderheit deshalb als unzureichend erachtet, wer sie keine Rückwirkung vorfehen. In den Betrieben, die nicht dem Arbeitgeberverbande angehölen, soll weiter- gearbeitet werden, wenn deren Inhaber schriftlich erklären, daß sie die Bedingungen des neuen Tarifes voll aner kennen. — Am Montag vormittag erdröhnte in der Kuppelhalle des Hauplbahnhofes plötzlich ern heiliger Knall, durch oen die vielen Reifenden in nicht geringen Schrecken versetzt wurden. Wie sich herausestllle, hatte ein etwa 15 bis 16 Jahre alter Schüler mit einem geladenen Revolver, den er in seiner Tasche verborgen hielt, umherhantiert- Der Schüler befand sich inmitten einer Menge Leute, die wie er verreisen wollten und sich vor dem Billettschalter ausgestellt hatten. Die Kugel war glücklicherweise nach unten ge gangen. Die Menge machte ihrem Unwillen über diesen Vorgang Lufi und veranlaßte, oaß Bahnbeamle die Person des Leichtfertigen feMelllen. Wegen zunehmender und fortgesetzter Aekddiebstähle Üi in der Gemeinde Köckendorf bei Königsbrück öe- »offneter Gag- und Aacht-Ilurschutz eingerichtet. Das ^treten der Wälder, Wesen, Felder, Raine nnd Feldwege mit Lebensgefahr verbunden und Unbefugten in Höcken- ^rfer Flur, nachdrücklichst warnend strengstens verboten, her Hemeinderat. Die Einwohnerwehr- — Endlich! Erzberger hält den Rekord der Dickfellig- Est Monatelang hat er die schwersten und ehrenrührigsten Beleidigungen eingesteckt, als Minister hat er auf siese Mise dem Anfehn des deutschen Namens ungeheueren Schaden zugesügt und das Seine beigetragen zur Unter- ^abung der öffentlichen Moral. Denn Minister müssen dem Ml als Vorbild leben. So kam es, daß weite Kreise in Merger einen Schädling sahen, den es zu bekämvfsn galt. Die Presse, Parlamentarier und führende Männer des politischen Lebens griffen ihn erbittert an, aber Herr Erz- "erger blieb dickfellig. Mit anerkennenswerter Ausdauer und Wgkeit hat Helfferich seit Wochen planmäßig Tag für "g neue schwere Anschuldigungen gegen den Reichsfinanz- Mister erhoben und hat es dadurch erreicht, vaß Erzberger M endlich den Klageweg beschreitet. Alle, denen an Peinlichkeit im politischen Leben liegt, werden aufatmen. Ml man erhält sofort wieder einen Geschmack von der - - Veidrehungskunst Erzbergers, den in der Meldung heißt es: 75 gr Fleisch bez. Wurst. Außerdem kommt auf Abschnitt 8 "'.bereits am 16. d. M..." das toll den Eindruck erwecken, oer Emfahrzusatzkatte amerikanisches Schweinefleisch zur icht den ehrenwerten Minister, bereits vor vier Tagen Hut Verteilung uns zwar: an Personen über 6 Jahre 250 gr, Klage erhoben. In Wirklichkeit aber ist es ein dunkler an Personen bis zu 6 Jahren 125 gr. Bei Belieferung ME, warum er erst vor vier Tagen merkte, daß ferne! ist der Abschnitt 8 vom Freischer anzutrennen und auf dem Hhre angegriffen ist, während er vor vier Wochen, nein vor Stammabschmtl das Feld 8 mit Tinte oder Tintenstift Aer Monaten hatte klagen müssen, weil damals schon alle! burchzustrerchen. Als Verkaufspreis an die Verbraucher sind ^elt wußte, daß seine Ehre auf das schwerste angegriffen festgesetzt: ,für 250 gr 1,98 Mk., für 125 gr 99 Pfg. Ar. Hoffentlich wird man bald auch etwas über den Ver- Wegen Mangel an Kleingeld ist es dringend nötig, den zu Mf des Verfahrens hören. zahlenden Betrag abgezählt bereit zu halten. — Die Pressestelle des Staatskomiffariats meldet: Die f — Alle diejenigen Mitglieder des Gewerbevereins Age im oberschlesischen Gebiet ist nach wie vor ernst.! welche zu der am 31 August nach Radeburg stattftndenden Unsere Truppen sind bemüht, des Aufstandes Herr zu werden.' Partie noch nicht zugesagt haben, wollen dies brs kommenden ist aber dringend notwendig, das fortgesetzt Truppen-, Sonntag bewirken (Siehe auch Inserat.) Astärkungen in das Ausstandsgebiet gesandt werden, schon Dresden. Am Dienstag früh find die Former und M die Grenze ordnungsmäßig zu besetzen und eine Ver- Gießereiarbeiter sämtlicher Ersen- und Metallgießereien der Endung zwischen den Insurgenten und den Polen zu unter- Krershauptmannschafl Dresden in den Streik eingetreten, ^Nden. Die Lage im Kattowitzer Bezirk ist leider so, daß " ' ... . — Aar Myslowitz und Kaltowitz fest in den Händen unseres Militärs sind, daß aber die übrigen Tette oieses Gebiets iUU größten Teil als von den Insurgenten besetzt anzu- Mn sind. Etwas günstiger ist die Lage im Beuihener Bezirk. Auch hier ist sie ernst. Die Polen haben von der Pleßer Seite und von der Grenze nordwestlich Beuthen einen Keil in die' Stellungen getrieben, sodaß die Gefahr besteht, daß die Kreise Beuthen und Kaltowitz abgesperrt werden. Die militärischen Stellen hoffen, im Kattowitzer Bezirk heute noch restlos Herr der Lage zu werden. — In Laurahütte brachen vorgestern abend Unruhen aus. Durch Beschießung vorüberziehender Patrouillen aus den Fenstern wurden 5 Soldaten verletzt. Ferner versuchte der Pöbel in der Nacht zwei Angriffe auf das Postamt, die abgeschlagen wurden. Im Lause des Vormittags wurde ein Bataillon Marinetruppen aus Dusa nach Laurahütte in Marsch geletzt, um Haussuchungen und nötigenfalls Ver haftungen vorzunehmen. Die in Godulla-Hütte ver- — Aus dem von Vorstadt Cotta nach Briesnitz-Kemnitz sinführenüen Elbdamm (Leinpfad) ist das Radfahren ver boten. Dott wurde ein Kriegsblinder von einem Radfahrer Hingerissen, was ein Hilfsbeamter zufällig beobachtete. Da der Radfahrer rücksichtslos weiterfuhr, fo hielt der Beamte ihn an. Sofort fielen drei dort lagernde sogenannte Elb- qaubrüirei über den Hilfsbeamten her und mißhandelten ihn. Als sie erfuhren, um was es sich handelt, ergriffen sie chließlich Partei gegen den Radfahrer. Es ist höchst be dauerlich, daß sich so oft unbeteiligte Personen in Ange legenheiten mischen, die sie nichts angehen. — Die Dresdner Privatgärten sind polizeilich auf daß Vorhandensein von Blutläusen nachgesehen worden. Von etwa 78 000 Obstbäumen mußten 18 beseitigt und 25000 gereinigt werden. Bischofswerda. Ein dreistes Schwindelmanöver wurde an einem Gutsbesitzer im nahen Großdrebnitz ver sucht. Mit Kraftwagen fuhren bei ihm zwei Herren vor, oie sich als Beamte der Polizeidirektion Dresden vorstellten und mit Ausweisen mit Lichtbildern versehen waren. Sie forderten Vorlegung des gesamten Papiergeldes. Da viel falsches Geld im Umlauf sei, hätten sie die Aufgabe, es uachzuprüfen. Sie erhielten nur einen Teil des GeldeS vorgelegt, nahmen es an sich und wollten wegfahren. Be herzten Knechten gelang es jedoch, ihnen das Geld wieder abzunehmen. Darauf fuhren die beiden in Richtung Dresden weiter. Sayda. Der Mord an dem Gemeindevorstand Neubert in Ullersdorf in der Nacht des 21. Juni ist noch nicht aufgeklärt. Wir haben seinerzeit die Vorgänge im Ort selbst und das Attentat an der Tochter in Annaberg, der von einem russischen Gefangenen Iljin, der bei Neubert eine Zeit lang beschäftigt war, Salzsäure ins Gesicht ge gossen wurde, weil die Eltern das Mädchen vor den Zu dringlichkeiten des Ruffen schützen wollten, berichtet. Der Verdacht, daß der Ruffe auch den Mord an den Vater ver übt hat, verstärkte sich ständig. Nunmehr ist Iljin verhaftet worden. Er selbst stellt die Tat in Abrede. Reichenbach i. V. In der Stadtverordnetensitzung wurde auf die großen Schwierigkeiten hingewiefen, mit denen die Nahrungsmittelversorgung der Städte zu kämpfen hat. So hatten sich von einer Sendung Speck 28 Zentner im Werte von 25000 Mk. unterwegs fpurlos verflüchtet; ebenso waren 1^/r Faß Schmalz im Werte von 1500 Mk. auf dem Transport gestohlen worden. Die Stadt muß den Verlust aus die zur Ausgabe gelangenden Waren schlagen. Asrum mußten wir na» verlaMer? Aon der Iriedensrelolution zum Ariedevsschlutz. Von Oscar Müller.* Mußte es so kommen? — Diese Frage bewegt die Gemüier unseres Volkes nach dem furchtbaren Zusammen bruch, — um so furchtbarer, als bis zuletzt unfere Kämpfer von Sieg zu Steg geschritten schienen und wir für 1918 einen anderen Ausgang bestimmt erwarteten. Oscar Müller weist mit erschütternder Klarheit nach, daß gerade in letzterem Umstand der Grund für unsere Niederlage zu suchen ist, weil dadurch ein rechtzeitiger Verständigungsfriede ver hindert wurde. Bethmann Hollweg wurde gestürzt, weil er einen angeblich „faulen" Frieden wollte. Michaelis und Hertling standen ganz unter dem Bann des Siegeswillens der Heeresleitung und der patriotisch erregten öffentlichen Meinung, Möglichkeiten, noch rechtzeitig zu einem Ver- ständigungsfrieden zu gelangen — was damals auch von dem Volke gar nicht begriffen worden wäre — wurden ver paßt. So mußten unsere Siege selbst zur Niederlage dienen, indem sie uns vom rechtzeitigen Abbruch des Kriege» abhielien, unsere Feinde zu immer energischerer Anspannung und Organisation ihrer Kräfte anspornten. — Wir können hier nur kurz andeuten, was Müller in fo überzeugender Weise aussührt. Zu wünschen wäre, daß aber nicht nur dre Darlegung über die Schuld der Kriegsverlängerung im Streite der Meinungen Klärung schafft, sondern daß vor allem auch das Schlußwort Beachtung fände, in dem er zum Zufammenraffen aller Kräfte — der Kräfte aller Stände und Parteien! — aufruft, damit wir den zu« Ausbau nötigen Kredit, die so dringend nötige Energie und Tatkraft wiedererlangen. * Umfang 72 Seiten, Preis 1,60 Nik. Verlag von Reimar Hobbing in Berlin LVV. 61.