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Mk. 10. bjährl^ ll- dss. -uöfel- m Soa"^°' ^öaett^ 919. nst. -mers!"^ hlssekr-'^ versA statt. t«ng. sts. Blail^ Mnn wir nlcdl uileueicdnen . . . Ze es „Una-mehmbarl" wo ckcs die R-^ie-ung a»- imochni hat, jede E'rk^unia, daß mir die unerhört harren Fncd-nSbeüin^ungen unserer Gegner nicht unterzeichnen 'inne,!, macht mit dieser Vnstchen'.na halt, ohne zu sogen, die es d nn neitn gehen soll. Höchstens miid noch hin- ^Pfngi: Komme was lammen meg . - - oder wögen die «tcin -e be uns ein üclen . . . Eine der wenigen, ine Rkvtlich ouLgestnochen haben, was dann weiter werden !?ü, nachdem mir oklätt haben, das; wir nicht unterzeichnen, 'ii Walter Rathenau. In einem Artikel, den er in der Ulmst veröffentlicht öa», gibt er den Weg an, der dann i» beschreiten wäre, wenn die Feinde auf ihren Forderungen ^stehen sollten, die wir unter keinen Umständen erfüllen 'innen. Walter Rathenau schreibt nämlich: In Versailles muß das Aeußerste daran ges.tz werden, den Vertrag entscheidend zu verbessern. Geling! et, gut Tann unterschlciben. Gelingt es nicht, was dann? Dann da-s weder aktiver noch r affiner Widerstand versucht werd n. Dann hat der Unterhändler, Graf Brock- dors-Rantzau, das vollzogene Auflösungsdckret der National versammlung, die Demission des Reichspräsidenten und alle, Reichsminister den gegen uns vereinigten Regierungen ,u übergeben und sie dann aufzuforderu, unverzüglich alle Souverinsiätsrechtc des deutschen Reiches und die gesamte Regierungsgcnalt zu übernehmen. Damit fällt die Ver antwortung für den Frieden, für die Verwaltung und alle Leistungen Deutschlands den Feinden zu; und sie hab.n vor der W- It, der Geschichte und vor ihren eigenen Völkern die Pflicht, für das Daiem von sechzig Millionen zu sorgen. Ein Fall ohnegleichen, unerhörter Sturz eines StaateS; doch Wahrung der Ehrlichkeit und des Gewissens. Für das weitere sorgt das unveräußerlich« R'chi der M uschheit und klar vv'aus usehende Gang bei Ereignisse. Das ist immerhin eine klare Linie der weiteren Ew- ^icklung, und cs sind Vorschläge, die ernsthaft zu erwägen ^d, weil sie nicht nur moralisch, sondern tatsächlich die an woitunl, für Ueberspanuung der Fmdnungen des Aegirs der Entente zuschieben und sie selber persönlich Mil in Berührung bringen, wovor ihre am meisten zu ^Uen schemt: mit der Verzweiflung eines durch sie zum Übergang ereilten Volkes. Neuestes vom Tage. — Nach Meldungen aus den besetzten Gebiet soll in "eil Nächsten Tagen in einer Anzahl Städte in der Pfalz wld des Rheiulaitdes ein neuer Versuch zur Proklamierung rheinischen Sonoerrepubliken unternommen werden, sowohl in Mainz als auch in Speyer haben abeimals Wichtige Besprechungen mit der dortigen französischen Behörde ^gesunden. Englische und französische Flieger Huben über mehreren pfälzischen Städten und Landorlen gefälschte Mruse und Flugblätter abgeworfen des Inhalts, daß Mtschland die Proklamierung einer selbständigen pfälzischen ^publik und einer Rheinrepublrk wünsche. , — Der Pariser Korrespondent der United Preß meldet, die Antwort Hollands auf die Frage der Entente, ob Holland sich an einer Blockade Deutschlands beteiligen werde, ^nn Deutschland sich weigere, den Fliedensvertrag zu verzeichnen, ablehnend laute Holland werde keinen aktiven ^teil an der Blockade nehmen. , Wien. Der heutige Sonntag hat sich zu einem Öligen Sonntag für Wien gestaltet. Die Absicht der Kommunisten, aufs neue Erbitterung zu schaffen und neue Äsammenstöße herbeizuführen, ist gelungen. Bis abends u Uhr zählt man infolge der Zusammenstöße 11 Tote und Gefahr 70 Schwerverwundele. Die Kommunisten be- MUpten zwar, daß sie die Räterepublik nicht ausrufen wollten, M dies aber doch ihr Hauptziel war, geht aus einem Aufruf hervor, der während der Versammlung am Vor. Alltag vor dem Ralhause ausgegeben wurde. Darin heißt „Soldaten! Genossen! Es ist uns gelungen, der Maßlos frechen Bourgeoisie einen kräftigen Hieb zu oer- Wn. Es ist uns gelungen, den Abbau der ungarischen Eeregierung, der von den kapitalistischen Blutsaugern ^Atschösterlelchs mit Hilfe üer Entente und ver Koaluions- Gierung hartnäckig betrüben wurde, zu verhindern. Jetzt fEigt es sich, daß die Furcht vor der Entente nur eine leere Mase war, mit oer die Regierung uns zu schrecken versuchte. Stelle der Diktatur der Bourgeoisie mutz jetzt die ^tta.ar oes Proletariats gefetzt werden. Soldaten! Halter W-Et, seid bereit! Es gilt den Kampf geaen die kapiwlisti'chen Blutsauger und ih,e Söldner, es gilt den K-mps iür die Erlösung von Hunger, Not und Sklaverei, s gilt den Kampf um die Befreiung des Proletariats. Es lebe die Sowjetrepublik Deutschösrerreich! Hoch die soziale Weltrevolutiav. Oertliches »»ns Sächsisches. Gttendorf-Mkrilla, >?. Juni 1^19 — 5. Mchlverteilung in der Amtshaup'manuschast Dresden Neustadt. Für diesen Bezirk einschließlich der Stadt Radeberg ist bestimmt worden, daß entweder auf Abschnitt 2 der gelben, roten, grünen und blauen Einfuhrzusatzkarten für ausländisches Mehl */z Psund amerikanisches Weizenmehl oder auf Abschnitt 2 der grauen Zusatzkarte für inländisches Mehl r/z Pfund inländisches 94° g iges Weizenmehl verteilt wird. Zum Erwerb des inländischen Weizenmehles ist keine Voranmeldung nötig, während zum Bezüge des amerikanischen Weizenmehle« der Abschnitt 2 der vorstehends erwähnten Einfuhrzusatzkarten in der Zeit vom 18 —19. Juni 1919 anzumelden ist. Die Abrabe des inländischen Weizenmehles hat in der Zeit vom 18—21 Juni zu er- wlgen, während das amerikanische Weizenmehl durch die Kleinhändler spätestens bis zum 26. aber nicht vor dem 23. Juni in den Besitz der Verbraucher gelangen soll. Bei der Abgabe an die Verbraucher beträgt der Preis für Vs Pfund a) für das amerikanische Weizenmehl: 95 Psg. für die Inhaber der gelben, 1,11 Mk. für Inhaber der !oten, 1,60 Mk für Inhaber der grünen, 2,25 M für die Inhaber der blauen Einfuhrzusatzkartcn, d) für das in ländische 94°/oige Weizenmehl 16 Pfg., (31. Pfg. für ein Pfund. — Ungeheuerliche Preistreibereien bei der Verpach'uvg von Kiischennutzungen. Die Reicksbehörden veitraten bisher om Standpunkt, die Bewirtschaftung des Frühobstes, und damit auch der Kirschen tunlichst freizulassen. Diesem Standpunkte sind die Behörden des Freistaates Sachsen und der Provinz Sachsen nicht beigetrelen. Im Interesse s: Verbraucher hat man sich hier vielmehr dahin schlüssig gemacht, daß wenigstens gewisse Richtpreise für die Erzeuger und den Kleinhandel festzusetzen. Nach diesen Richtpreisen würden die Kirschen im Kleinhandel im Freistaat Sachsen auf etwa 75 Psg., in der Provinz Sachsen auf ungefähr 90 Psg. das Pfund zu stehen kommen. Gewiß Preise, die immerhin noch als recht hoch zu bezeichnen sind. Nun hat zwar die sächsische Regierung in richtiger Erkenntnis der harten Tatsachen, alle Pachtverträge, die vor dem 5. Juni oss. Js. abgeschlossen wurden, als aufgehoben erklärt, und die maßgebenden Behörden sind entschlossen, wucherische Pachtprerse nicht anzuerkennen und auf solche Weise er- worbene Kuschnutzungen einfach zu beschlagnahmen. Diese für tue Veibraucher erfreuliche Maßnahmen haben aber -eider keine allzugroße Bedeutung, wenn man bedenkt, daß die gesamte Kirschenernte Sachsens höchstens ein Pfund Kirschen auf den Kopf der Bevölkerung ergiebt. Es ist deshalb unerläßlich, daß die Reichsbehörden dem Wucher ebenfalls recht energisch einen Riegel vorschieben. — Die Postschaller lösen die fälligen Zinsscheine der Kriegsanleihen bereits vom 21. vem Fälligkeitstage vorher gehenden Monats ein. — Die Annahme von Wertpaketen von Privatpersonen nach Berlin mit Ausnahme solcher, die bares Gela oder Wertpapiere, Urkunden, Gold, Silber, Edelsteine oder daraus gefertigte Gegenstände enthalten, ist postseitig vom 16. bis emschl. 21. Juni gesperrt. — Zu den Genüssen, auf die wir seit den ersten Monaten des Krieges schmerzlich verzichten mußten, gehören die lieblichen MaUiuSvögel, die in der Gestalt eines knusprigen Sonnlagsbrateus nicht nur eine erfreuliche Zierde des Mutagstisches in der Familie bildeten, sondern auch für die Hausfrauen deswegen, weil sie Gänsefett, Gäuiekicin und andere leckere Sachen lieferten, eine willkommene Er gänzung der Kücheuvorräle bildeten. Allerdings gehören sie nicht gerade zu den Lebensnotwendigkeiten, obgleich sie tu manchen Gegenden unserer von den Polen bedrohten Ostprooinzsn in solcher Menge aus Rußland eingesührt und verspeist wurden, daß sie dort den Beinamen „Geflügel des kleinen Maunes" erhielten Dieses schnatternde Feiervolk haue im Kriege ein bemitleidenswert«^ Lotz: es verschwand fast völlig v'M freien Markte, trotzdem es der Zahl nach, rm Kriege sich noch vermehrt haben müßte. Nur im Schleichhandel war es, trotz aller behörolich-a Verordnungen uno Anoronunzea, hinter ornm damals ja noch die Gewalt der R- riernng stand, möglich, Gänse zu allerdings übermäßig hohen Preisen zu beziehen Grund für dieses Verschwinden bildeten die Verordnungen des Kriegsernährungsamtes au» den Jahren 1917 und 1918, durch die für da« ganze Reich einhesiliche Höchstpreise für lebende und geschlachtete Gänse festgesetzt wurden. Jetzt hat sich da» Reich« ernährungsministenum entschlossen, in diesem Jahre von der Festsetzung von Höchstforderungen für Gänse abzufehen. Die Preisforderungen der Züchter und Händler unterliegen in Zukunft nur noch den Beschränkungen der Verordnung gegen die Preistreiberei vom 8. Mai 1918, zu deren wirk samer durckfühiung die Festsetzung von Richtpreisen durch Gemeinden und Kommunalverbänden empfohlen wird. Daneben soll auch d^m wilden Aufkäufertum durch strenge Handhabung der Vorschriften über die Erteilung und Ent ziehung der HandelScrlaubnis entgegengetreten werden. So e fieulich es an und für sich ist, daß dem freien Handel somit ein neues Feld der Betätigung gegeben wird, so wenig erfolgverkpicchend scheinen uns die beschlossenen Maß nahmen zu sein. Als sicher darf zwar angenommen werden, daß hier und dort sich das Angebot der Gänse etwas erhöben dürfte. Für die große Massen der Be völkerung dürsten jedoch die Gänsebraten nach wie vor unerreichbar se-n, schon allein der hohen Preise wegen. Erst ein durch Auslandszuruhr vergrößertes Angebot könnte hier eine Verbesserung der Verhältnisse schaffen. Einige Zeitungen haben die Nachricht verbreitet, daß der Postverkehr zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland wieder ausgenommen sei. Wie amtlich mitsieleilt wird, ist diese Nachricht dahin zu be- richtigen, daß nur der Briefoc'kehr zwischen den Vereinigten Staaten und dem von den feindlichen Truppen besetzten Gebiete. Westdeutschlands wieder zugelassen ist, daß dagegen ein Postoeikehr zwischen den Vereinigten Staaten einerseits und dem unbesetzten Gebiet Deutschlands sowie dem von den Polen besetzten preußischen Gebiet andererseits überhaupt nicht besteht. Leipzig. Die Bezirksleitung der Leipziger unab hängigen Sozialdemokratie nimmt in einer Erklärung gegen die Gründung von Einwohnerwehren Stellung, die sie al» mbeiter- und revolutionsseindlich bezeichnet. Gleichzeitig ersucht sie die Gemeindevertretung, die Mittel für diese Wehren abzulehnen, während sie alle Parteigenossen auf- sordert, den Eintritt in sie abzulehnen. Wittichenau. Die Landwirte von Kottau er öffneten auf eigene Hand den Betrieb der dortigen Mühle, die infolge Unregelmäßigkeiten geschlossen worden war, nach, dem ihr diesbezügliche» Bitten bei der Behörde vergeblich gewesen waren. Daraufhin erschienen vier Gendarmen, um die Treibriemen zu beschlagnahmen. Die Landwirte ver hinderten sie jedoch durch Anwendung von Gewalt an ihrem Vorhaben, sodaß die Beamten unverrichteter Sache heimkehren mußten. Durch den stellvertretenden Landrat ist die Mühle daraufhin wieder geöffnet worden. Chemnitz. Das kommunistische Blatt „Der Kämpfer" darf wieder erscheinen. E» ist aber die ausdrück liche Erklärung abgegeben worden, in Zukunft keinen Artikel mehr zu veröffentlichen, in dem der Gedanke der Gegcnrevolution und des Sturzes der Regierung propagiert wird. Meerane. Vorgestern ist hier da» sächsische Grenz jäger - Regiment Nr. 2 eingerückt. Der Führer, Major von dem Bussche hat auf Grund der Vorgänge vom 12. dss. MtS. in Meerane und Glauchau von der sächsischen Regierung den Auftrag erhalten, Ruhe und Ordnung in Glauchau und Meerane zu schaffen sowie die volle Re- gicrungSgewalt der sächsischen Regierung wieder herzustellen und aus die Dauer zu sichern. Zur Durchführung der ihm erteilten Aufgabe hat er über den Stadtbezirk Merane den verschärften Belagerungszustand samt Standrecht verhängt, was im Laufe des Tages durch Maueraufchlüge bekannt- gegeben wurde, Die Besetzung der Stadt ist ohne jeden Zwischenfall vor sich gegangen. Patrouillen, mit Stahlhelm bedeck:, durchziehen die Straßen, andere Soldaten legen Telephonleitungen. Gleich nach dem Einmarsch der Re- gierungstruppen wurden die hauptsächlichsten Anführer der Massendemonstration, wie Kurt Oehler, Kautz, Dörnberg und andere, verhaftet. Nach dem verschärften Belagerungs zustand ist die Polizeistunde auf 9 Uhr abends festgesetzt worden Von halb 10 Uhr abend» bis früh 4 Uhr darf sich niemand auf der Straße zeigen. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Hirnsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Or. Nr. 3f. Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Eroß-Dkriü» s)ostscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29(48. ^8. Jahrgang MNwoch den 18. Juni Kummer 70 Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Dicns- tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. Im ^allc höherer Gewalt (Krieg od. sonst, irgendwelcher Störungen des Beiriedes der Zeitung, der Lieferanten od. d. Befördcrungs- kinrichlungcns hat der Bezieher keinen An spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung od. auf Rückzahlung d. Bezugspreises. Anzeigen-Piets: Di- Uringefpaltewe -«U» 8 oder deren Raum wird mit 2K Pf-., «BW der ersten Seite mit SO Pfg. berechnet. Anzeigen werden an den Erscheinung »tagen bis spätestens vormittags 10 Uhr in et« Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erltscht, wenn der Anzeigen-Betrag durch Mage etugezoaro werben muß ober «mm der Austra--«« in Kvutnr« -«St.