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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Druck unü Verlag von Hermann klühle, OttenSorf-Okrllla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Vtrill» ^Ulmner Freitag, den 2^. März MY ^8. Jahrgang. Amtlicher Teil. Die vom Statistischen l lütt ist es möglich, daß sie in der kurzen Zeit so viel zusammen' -iarte« Neuestes vom Tuge betreffend Aufhebung der Bewirtschaftung von Runkelrüben 'ienst lW-- ldis 1818 1817 1818 ler, r. der Blockade 88 235 121 174 258 627 293 760 eschästS' uge. Ilr. werden. — Wegfall der Anfuhrprämie bei Runkelrübenlieserungen. Im Anschluß an die Bekanntmachung vom 1. Mürz 1919 k.'.,5 ;e — Die Amtshauptmannschaft hat in Anbetracht der! Tag nach hier kommen, müßen eine ganze Anzahl Mittels- allgemeinen Beschwerden über die hohen Preise und j personrn haben, die ihnen die Eier aufkausen; denn nur so !R zweifelhafte Beschaffenheit der im Handel unter mannigfacher Bezeichnung wie Frühstückswurst, Ziegenwurst, Geflügel- wurst usw. aufgetauchten und sich immer mehr ver breitenden markenfreien Wurstwaren mehrfach Proben in den einschlägigen Geschäften entnommen. Die chemische Untersuchung hat bisher ergeben, daß diese Wurstsorten nur — Ostern 1919 soll überall in ganz Sachsen die all gemeine Volksschule eingeführt werden. Die Verordnung des Kultusministeriums sagt in Z 2: „Die Volksschulen, sind als allgemeine Volksschulen für alle Kinder des Schul bezirks ohne Unterschied des Vermögens und der Religion einzurichten". Dresden. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde mitgeteilt, daß der Rat ein Verbot de» Vermietens von Wohnungen an von auswärts zuziehenden Personen erlassen will. — Der Rat hat die allmähliche Ablösung der im städtischen Dienste beschäftigten weiblichen Hilfskräfte seit Januar mit größtem Nachdruck betrieben, um geeignete Arbeitslose einzustellen. Es sind rund 600 weibliche Kanzleihilsskräfte und über 400 weibliche Hilfskräfte im Straßenbahndienste entlassen worden. Meißen. Eine schwere Einbrecherbande, die die Besitzer von Kleinvieh in der Umgegend Meißen», besonder» aber die recht« der Elbe, schon seit Monaten in beständiger Aufregung hielt, gelang es endlich unschädlich zu machen. Als die gefürchteten Täter wurden die gegen 20 Jahre alten Arbeiter Meixner, Freudenreich und Herrich in Ockrilla ermittelt. Die Diebesbeute, die den Einbrechern in die Hände fiel, dürfte sich auf gegen 500 Hühner, Enten, Gänse und Kaninchin, sowie auf etwa 10 Schweine be laufen, die einen Wert von mehreren tausend Mark haben. — Am Sonntagabend ist auf dem Bahnhof Triebisch- tal eine Frau aus oem Lommatzscher Kleinbahnzuge aus der verkehrten Seite ausgestlegen, dabei von dem Leipzig— Döbeln—Dresdner Personenzuge erfaßt und überfahren worden, Die Verunglückte ist dabei so arg verstümmelt und entstellt worden, daß die Feststellung ihrer Persönlich keit nach zwei Tagen erfolgen konnte. Es handelt sich um die Frau des Hausmanns Mosch aus Meißen, der vor kurzem erst aus dem Felde zurückgekehrt ist. Hamstern können. Freiberg. 300000 Mark aus einem Eisenbahn- wagen geraubt hat der bisher unbestrafte Gefreite Karl Hrlscher vom hiesigen 182. Infanterie-Regiment. Da» Kriegsgericht verurteilte Hilscher zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Zittau. Die Abschaffung des Institutes der Nacht wächter ist vom hiesigen Rat beschlossen worden. Dafür soll die Polizei verstärkt werden. Chemnitz. Zu ernsten Unruhen kam es im Ge fangenenlager zu Chemnitz-Ebersdorf. Eine Anzahl der oort untergebrachten russischen Gefangenen versuchte, mehrere Strafgefangene zu befreien, wobei es zu einem Handgemenge zwischen der Wachtmannschaft und den Russen kam. Al« die Wachtmannschasten sich der Russen nicht erwehren konnten, wurde zunächst ein Schreckschuß abgegeben. Da die Russen dem wiederholten Befehl, sich zu entfernen, nicht nachkamen und sich weiter zusammenrotteten, wurde auf Befehl scharf geschossen. 8 Mann von den Gefangenen wurde verletzt. Die Ruhe konnte wiederhergeftellt werden. 'M. - Für untere Volkskücke suchen wir eine im Kochen und möglichst auch in Massenspeisungen erfahrene Frau. Ver- Oung vro Woche 30 Mk. und frei von Kaffenbeiträgen, stritt baldigst. Bewerbungen werden bis 22. d. Mts. NN den Unterzeichneten erbeten. Ltrendorf-Moritzdarf. am 18. März 1919. Der Bolksküeyenausschutz. Gemeindevorstand Richter, Vorsitzender. Eine amtliche Dentschr»ft über die Folgen der Hungerblockade. Eine Antlagetchrisi von ebenso vernichtender wie un- ^«leglitzer Beweiskraft über dre Hungerblockade gegen Deutschland in jetzt rn zweifacher Ausfertigung, oeulfch uno ßünzösisch, vom ReichSgesrurdheilSaml feriiggestellt. Ihr Titel lautet: „Schädigung der deutschen Volkskrast durch die feindliche Blockade." Die Denkschrift Nelli zunächst in einem Kapitel „Umfang Nuhrungsmittelknappheit" fest, vast das deutiche Bork ver notwendigen täglichen 3300 Wärmekalonen seit derbst 1916 m" 1300 brs 1000 Kalorien hat auskommen Wen. Dre Folgen dieser Unterernährung, von denen ver Mere Teil der Schrift handelt (S, 12—40), äußern sich '"einer Zunahme der Slerbrfälle in der Zivilbevölkerung: Zahl der Opfer Zahl d. Opfer aus Hundert d. Slerbe- deu'.schen Seeleuten und Arbeitern zur Pflicht, die Arbeit auf den Schiffen zu verweigern." Begründet wird die Ent schließung damit, daß wir außer der van dem Verband garantierten ersten Lieferung !von 350000 Tonnen Lebens mitteln nach Auslieferung unserer Handelsflotte keine Gewähr dafür haben, auch tatsächlich weitere Lebensmittel zu erhalten. — Im bayrischen Landtag wurden folgende Gesetz, entwürfe nach prinzipiellen Erklärungen der Parteien ange nommen: Amtsübertragung aller Vollmachten an die Re gierung, Aufhebung der Lehen, der Familienfideikommisse und Aufhebung de» Adels. In 23 Sekunden war der Adel in Bayern abgeschafft. — Die Lage im Ruhrrevier spitzt sich wieder bedenklich zu. Die Streikziffer wächst, und was noch bedenklicher ist, die Bergleute fordern wieder die sechsstündige Arbeitszeit. Dre Belegschajten im Hamborner Bergrevier haben beschlossen, die sechsstündige Schützt sofort einzuführen, ohne sich auf Verhandlungen mit der Grubenverwallung weiter einzulassen. Seit gestern ist auf allen Zechen der Gewerkschaft „Deutscher Kaiser" und auch auf andern Zechen die sechsstündige Schicht eingeführt worden. — Zu den Verhandlungen in Posen war von der Reichsregierung ein langes Abkommen ausgearbeitet worden, das in einen wirtschaftlichen, militärischen und politischen Teil zeifiel. Zum Schutze der Deutschen und Polen jenseits der Demarkationslinie sollte eine paritätische Kommission gebildet werden, der als oberste Beschwerdeinstanz eme paritätische Obe.kommission vorgesetzt werden sollte. Ueber die Zusammensetzung dieser Kommission ergaben sich insofern Schwierigkeiten, als die alliierte Kommission verlangte, daß in dieser Oberkommission die Polen und Verbündeten eine überwiegende Mehrheit haben sollten, während die Deutschen für die Parität eintraten und verlangten, daß der Vorsitzende von einem Neutralen vom schweizerischen Bundespräsidenten oder vom Papst ernannt werden sollte. Lieser Vorschlag 6 Jahren auf die Fletschanmeldekarte (Kinoerkarte) uno die' anwaltschaft übergeben, so daß die Angelegenheit noch ein Reichsfleischkarten 1—5 90 Gramm Fleisch mit Knochens gerichtliches Nachspiel haben wird. oder 65 Gramm Hackfleisch oder 90 Gramm Wurst. Zu-t Großenhain. Einem ehemaligen Koch der hiesigen Widerhandlungen gegen die Bekanntmachung werden nach! Fea. 6, der in Gemeinschaft mit seiner Frau vom hiesigen § 18 der Verordnung des Kriegsernährungsamtes vom (Berliner Bahnhof nach Berlin abdampfen wollte, wurrden 19 Oktober 1917 über die Regelung des Fleischverbrauchs - vorher nicht weniger als 675 Stück Eier, alle fein säuberlich und den Handel mit Schweinen begrast. (verpackt, abgenommen. Solche Leute, die nur auf einen Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Äbholen von üer Leschästsstelle Mk., frei ins 5aus 1, 2 Mk. Einzelne Nummer 12 psg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unä Lonnsbenos Nachmittag. fit s. 8- r- fälle des FriedeusjahreS 1913 9,5 14,3 32,2 37,0 Knzeigen-Preis: Die einspaltige Zeil» oSer Seren Kaum !" psg., Lokalprei» L pfo. Neklrmen aus Ser ersten Lett« « psg. Knzeigen-Nnnrhme bis spätestens Mittags '' Utz» «es Erschrinungstage«. . . „ Bischofswerda. Eine von Tragikomik strotzende wurde von den Verbündeten als unannehmbar erklärt uno s Anklageschrift wider den hiesigen Stadtrat hat der frühere daraus von idnen die Verhandlungen abgebrochen. s Besitzer der Parkschänke, Enax, verfaßt und Stadtrat und , Reichsaml genau festgestellie Wer der Biockadeopser während oes KnegrS Hergt: 762 796. Durch die Fortdauer der Blockade steigt die Zahl oer Opfer fortwährend. Bei den Kindem beträgt die Zunahme üü solche von 1 bi» 5 Jahre 49,3 und für solche von 5 15 Jahren 55 v. H. Befonoers deutlich wird der Achtbare Einfluß ver Blockade, wenn man tue einzelnen mankheiten betrachtet (Tuberkulose, Krankheiten der Armungs- Ane u. a. Geradezu bejammernswert ist die grausame Erkling der ungenügenden Ernährung auf die schwangeren mauen. Sie erlagen zu Tausenden >m Wochenbett infolge Mr Schwäche und ihrer geminderten Wroerstandskrajl. Mvlge des Mangels an Seife und wichtiger Desrnfeklions- ^Mel stieg die Sterblichkeit an Kindbeltfieber .gegen 1913 W 14,84 v. H. im ersten Halbjahr 1918. Die Krank- Mten und Seuchen breiteten sich überhaupt in schrecken- Agenden Maße au«, und eine der grausamsten Folgen der ^»ckude, den Kranken uno Leioenden blerben die not- Obigen Nahrungsmittel voremhalten, deren sie zur ^edererlangung ihrer Gesundheit bedürfen. Der Ausfall an Lebendgeborenen von 1914 bis 1919 Mägt für Preuße» 2 555000, für das Reich rund vier Mionen. Auch hiervon fällt mindestens der orerte Teil der Blockade zur Last. Die Denkschrift erörtert weiter die Folgen des Mangels Heilmitteln, Verbandstoffen Gummi, Seife, Bekleidung«- Mn, die Vi-lllNgerung oer menschlichen Arbeitskraft, die Schwierigkeit der Wiederherstellung des Vlehvefiandes und Mederauffütteruug der durch die Blockade abgehungerten ^völkerung. Sie stellt u. a. fest, daß wohl am meisten die Festangestellten und Personen mit m wenigen "Fällen einwandfrei und in der Mehrzahl aus ^Meidenden Einkünften gelitten haben und vag die! Pferdefleisch helgestellt waren. Der dafür gefordete hohe ^chavigung mehr uno mehr auch aus die Schuljugend Preis entsprach in keiner Weise der gelieferten Ware, sodaß "greift. (die Hersteller sich neben Nahrungsmitielfälschung auch des Rechnet man die Schädigungen der Blockade um m Preiswuchers schuldig gemacht Huben. Die Schuldigen ?yaoigungen des deutschen Nationalvermögens, so ergibt werden der StaalSauwallschast zur Bestrafung angezeigi N em Gesamlschaoen von mehr ul« 54 Milliarden 600 Millionen Mark. -Stadtverordneten unterbreitet. In der sehr umfangreichen (Philippika beschuldigt er den Stadtrat, er habe ihn um Gltendorf-Bkrilla, 20. März s sein Einkommen gebracht. Das ist noch milde, aber dann — Sicherstellung des FleischbezugS in den Bezirken der s versteigt er sich zu der Behauptung, die hiesigen Stadträt« Amishauptmannschaften Dresden-Altstadt und DreSdenNeust.(seien Bestien, und er bitte den lieben Gott, daß er ein einschließlich der Stadt Radeberg. Zu Z 1 Abs. 6 der! paar Senegalneger schicken möchte, die jene Bestien um- Bekannlmachung der Amlöhauptmannschuften Dresden-Alistadt! brächten. Er begnügt sich auch damit, daß die Stadlräte und Dresden-Neustadt vom 28. Sevtembe« 1916 über die ausgehängt werden an Bäumen. Den Bürgermeister will Sicherstellung des Fleischbezugs wird bekannt gemacht, datn er aber von diesem Geschick ausgenommen wissen. In vom 17. Februar 1919 ab bis auf wetteres für die Be-^ diesem Tone bewegt sich das Schreiben. Man weiß nicht, zirke beider Amtshauptmannschastcn als fiche-gestellt zu ob man es m,t einem „Bramarbas" und „Eisenfresser" gelten haben: a) für Personen über 6 Jahren aus dre ? oder mit einem geistig Gestörten zu tun hat, denn für einen Fleischanmeldekarle (Vollkarte) uno die Reichsfleischmarken i Fastnachtsscherz dürfte es wohl doch etwas gewagt sein. 1—10 180 Gramm Fleifch mit Knochen oder 135 Gramm (Der Stadtrat ist auch ganz und gar nicht gewillt, so mit Hackfleisch oder 180 Gramm Wurst, b) für Kinder unters sich scherzen zu lassen, sondern will die Sache der StaatS- 1 . Homburg. In einer Muffenversammlung der See- wird zur Vermeidung von Unklarheiten mitgeteilt, vag mtt Ne lm Zirkus Busch wurde nach dem Abend eme Ent- Aufhebung der Runkeliübenbewutschaftuug auch die Anfuhr« Meßung angenommen: „Dle heutige Versammlung dec-prälme von 50 Psg. für den Zenmer Runkelrüben m Fort- eeleute aller Art verweigert die von dem Verband geforderte fall kommt. Die festgesetzten Höchstpreise bleiben jedoch Auslieferung der deutschen Handelsflotte und macht es allen weiter in Kraft.