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/sa s« die ge- Der Gemeindevorstand. l/§ü. er, sieh! dorf. Bley ). Blatte»- erreicht. Verhängung des Belagerungszustandes zu beant- Eine große Truppenmenge ist in Berlin zusammen- Die Unruhen in Halle haben ihr Ende noch nicht Obwohl die RegrerungStruppen Verstärkungen er- mtt der Worten, gezogen Das reicht uns schon bis über die Kehle, nicht sindämmen, werden wir rettungslos Die Kommunisten Dresdens hatten am großen Protestveranstaltung nach den Elb- Hatten haben, leisten Vie Unabhängigen und Spartakusleute noch bewassneien Widerstand. rogeric M gegen M' Verteilung' den Speist' 13 M. flut von Wasser, und wenn wir es ersäuft werden. Dresden. Sonntag zu einer U9. stesdienst, lamte«. Marmelade Pf. Ra!» Schußwaffen, sowie Munition aller Art zu Schußwaffen bis zum 4. März d. I. an unterzeichnete Gemeindebehörde abzuliesern sind. Nach Abtaus dieser Frist sind Haussuchungen zu wärtrgen. Ottendorf-Moritzdors, am 28. Februar 1919. wiesen vor dem Finanzministerium aufgesordert. Gegen 2000 ihrer Anhänger, abgesehen von zahlreichen Neugierigen, die das Hochufer säumten, scharten sich dort um eine Anzahl roter Fahnen und Schilder mit verschiedenen Aufschriften, wie: Nieder mit BtutnoSke! usw. Neben dem Absatz kom munistischer Zeitungen wurden Flugblätter vorteilt, die zu Generalstreik und Demonstrationen für Montag aufforderten. Die Redner Rühle, Grünberg und ein anderer Kommunist, ersterer mit stürmischen Hochrufen begrüßt, sprachen gleich zeitig zu der sich in drei Gruppen teilenden Versammlung. Rühle, der eben aus dem mitteldeutschen Streikgebiet zurück gekehrt war, überbrachte dre Grüße der dortigen Genoffen und schilderte, oft von stürmischen Beifallsrufen unterbrochen, die Strecklage. Er verbreitete sich dann über das Wesen und die Ziele des Kommunismus und forderte das Dresdner Proletariat auf, bei dem jetzigen End- und Entscheidungs kampf gegen das Kapital und die Bourgeoisie nicht beiseite zu flehen, sondern sich solidarisch zu erklären, heute in den Generalstreik zu treten und sich früh 8 Uhr auf dem Alaun platz zu Massendemonstrationen zu versammeln. Redner ging dann noch auf die jetzige Regierung ein und verlangte deren Sturz und Ersetzung durch das Räteshstem. Zum Schluffe mahnte er, den Generalstreik und die Demonstrationen in Ruhe und Ordnung durchzusühren und von jedem Putsch Abstand zu nehmen. Die Menge stellte sich darauf zu einem Zug, der sich unter Absingen von Arbeiterliedern über Carolabrücke, Amalienplatz Amalienstraße, Pirnaischer Platz, König-Johann-Slraße, Altmarkt, Schloßflraße, Schlossplatz, Augustusbrücke, Neustädter Markt bis Hauptstraße, Ecke Nieder- und Obergraben, bewegte und dort durch den Kom munisten Grünberg vom Balkom eines Hauses mit einer Reoe, die in der nochmaligen Aufforderung zum Generalstreik gipfelte, für aufgelöst erklärt wurde. Zu Zwischenfällen ist e« nicht gekommen. Chemnitz. Die Kommunistische Partei für Chemnitz hatte für Sonnabend mittag zu einer Massenkundgebung und Demonstration gegen die Regierung und die National versammlung aufgesordert. Auf dem KönigSplatz fanden sich mehrere laufend Personen ein, unter denen die Neugierigen und die Jugendlichen die Mehrzahl stellten. Der Kommunist Heckert hielt eine längere Ansprache, aus der zu entnehmen war, daß ein Generalstreik für Chemnitz nicht beabsichtigt ist. Dw Demonstranten bewegten sich durch mehrere Straßen der inneren Stadt. Zu Störungen und Zwischenfällen kam es nicht. GeschättStage nötig war. Dennoch haben sich die Verhält nisse nicht verbessert, sondern sie verschlimmern sich von Tag zu Tag, wie jeder an seinem eigenen Leibe spüren kann. Mit all dem Gelde, das man hat, kann man fast nicht« kaufen, und das wenige, das zu haben ist, wird fast stünd lich teurer. Das ist ja leicht zu verstehen. Irgend jemand muß doch die Kosten der erhöhten Löhne tragen, und dieser Jemand ist eben derjenige, der irgend eine Ware braucht, irgend eine Arbeit besorgt haben will. Dieser „derjenige" ist aber ein Jeder, Frau und Mann und Kind. Wer etwa« braucht, bekommt e» nicht oder so teuer, daß auch der ge steigerte Lohn nicht mehr uuSreicht. Also muß man noch mehr fordern, mit Güte oder durch Streik, um bald die traurige Entdeckung zu machen, daß zugleich auch die Preise für alles — aber wirklich alles — wieder in die Höhe ge gangen sind, sich verdoppelt, verdreifacht, vervielfacht haben. So geht es mit Essen und Trinken, mit Kleidung und Wohnung, mit Licht und Heizung, mit jeder Reparatur, die man machen .lassen muß, mit jeder Handreichung, die man nölig hat, so geht es mit den Verkehrsmitteln, mit Fern« und Lokalbahnen, Straßenbahnen, Omnibussen, Droschken. Jedes kleine Vergnügen, jede Zerstreuung wird immer teurer, Restaurants und Kaffees, Theater und Konzerte, di« Musikalien, die man sich kaufen, das Buch, das man lesen möchte. Und immer höher steigt die Flut des Papiergelde«. Im Auslande will man nichts mehr davon wissen and weigert sich, es als Zahlung anzunehmen. Und auch bei un« muß man immer erheblichere Mengen in Tausch gegen Waren geben. Doch neue Lohnforderungen haben neue Preissteigerungen im Gefolge, und neue Fluten Papiergeld strömen aus der Nolenpreffe. Sie strömen wie eme Sturz- Oertliches unv Sächsisches. Gttendorf-Bknlla, -z. Marz 19^ — Mit unheimlicher Regelmäßigkeit arbeitet die Nolen presse. Tag für Tag schleudert sie Massen von Geldnöten in den Umlauf, immer größer wird der Geldbesitz des Landes, immer mehr häufen sich die papiernen Werte in den Taschen Einzelner. Atan sollte annehmen, daß damit ein recht angenehmer Zustand herbeigeführt ist. Die Löhne werden immer höher, und jede neue Lohnforderung wird entweder sofort oder — durch wilde Streiks erzwungen — nach einigem Widerstreben bewilligt. V-ele verdienen jetzt an einem Tage das, wofür sie in früheren Jahren eine Woche arbeiten mußten. Geschäftsleute können jeden Abend eine Einnahme zusammenrechnen, wozu früher eine Reihe guter Der Bormarsch des Bolschewismus. Vor inneren Sorgen und dem unerhörten Druck de> Entente kommt Deutschland nicht zum Verständnis der un geheueren Gefahr, die vom Osten mit jedem Tage näher rückt. Keine Schönfärberei und kein leichtsinniges Dementi hilft darüber hinweg, daß wir gegenüber einer groß an gelegten Offensive des russischen Bolschewismus stehen, die nur die bessere Jahreszeit abmartet, um uns zu überrennen. Zunächst sichert sich die bolschewistische Heerführung, die im großen Maßstabe arbeitet, indem sie große Truppen- massen in die Ukraine geworfen hat, die in den letzten Tagen wieder zur Offensive übergeganaen sind. Der nörd liche Flügel dieser bolschewistischen Truppen nähert sich Rowno, der südliche dem Schwarzen Meer. Dieser erfolg reiche Vormarsch geschieht, um die Grundlage der Ernährung und den Besitz des Donaukohlenbeckens sicherzustellen. Alle Nachrichten von Rückschlägen der Sowjettruppen auf diesem südlichen Kriegsichauplatze sind Fabel. Im Norden hat ein Angriff gestern gegen die estnisch- finnisch-schwedische Linie südlich Wilk eingesetzt, gleichzeitig mit einer Beunruhigung der Lünen nördlich des Pnpus- Sees, um Petersburg zu entlasten. Daß an der Murmanfront die Dinge schlecht stehen, weiß die Entente ebenso gut wie wir, und die letzten Vor- kommmffe am Weißen Meer sollten der Entente zu bedenken geben, wie wenig auch ihre Landsleute den bolschewistischen Emflüsscn Widerstand entgegensetzen können. Es ist das Be zeichnende, baß den bolschewrstlfchen Angriffen an Stelle der Artillerievorbereitung eine intensive Agitation vorhergeht, die m Ostpreußen, dem nächsten Ziel im Norden, eine aben teuerliche Höhe erreicht Hai. Es hat allerdings den Anschein, als ob die Franzosen und Engländer in allerletzter Zeit dem furchtbaren Emstzdes bolschewistischen Vormarsches sich auch nicht mehr verschließen könnten. General Groener sagte unter allem Vorbehalt, daß t er Anlaß zu dieser Meinung Hütte. Viel Zeit zum Besinnen I dürfte der Entente kaum zur Verfügung stehen. Wrr haben nur unsere Frerwilligenverbände, deren Aus- Iflellung uns Kurzsichtigkeit erschwert. Drüben steht eine ! Macht, die dem Islam zur Zeil seiner Höhe gleich ist. Ost- Ipreußen ist an seinen Grenzen nicht zu halten, die Angerapp- I Lrnie schlechter als der Njemcn. Nach der Frühjahrsschmelze list es zur Organisation zu spät. Es geht nicht mehr um I Deutschland allein, und ob es klug ist, Deutschland in diesem I verzweifelten Kampfe um europäische Kultur zu verraten, I mögen die Gewissen in Paris und London entscheiden. Waffen-Ablieferung. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß nach der Ministenalv rordnung vom 14. d. M. alle in H 1 der Ver ordnung über Waffenbesitz vom 30. Januar 1919 auf- geführlen s Lsngtza u fe n. Die Forslrevierverwaltung beabsichtigt der Gemeinde einen größeren Posten Langhaufen zu überweisen. Einwohner, deren Holzvorrat verbraucht ist, wollen sich brs Mittwoch, den 5. März d. I. im Gemeindeamt — Meldeamt — melden. Der Weiter verkauf des von der Gemeinde zugewiesenen oder auf Grund von Leseholzzeichen gesammelten Holzes ist verboten. Per sonen, welche Holz trotzoem veräußern, werden von künftigen Hol-verteilungen ausgeschloffen oder bekommen die Leseholz zeichen entzogen. OttendorffMoritzdorf, am 28. Februar 1919. Der Gemeindrvorstand. Neuestes vom Tage. — Bei Fortgang der Verhandlungen der Vollversamm lung der Ardener- und Soldatenräte in Berlin stellt es sich yerauS, daß eme große Anzahl von Deputierten erschienen ist, die erklären, daß in den Betrieben der Metallindustrie sowie auch rn den Elsenbahnwerkstätten die Arbeiter sich in übergroßer Zahl für den Generalstreik erklärt haben. Der Generalstreik Hut somit für Berlin begonnen, zumal bereits die Zeitungsdruckereien von Moste, Scherl, Ullstein und Büxenstem in den Streck getreten sind. Die Regierung hat alle Vorkehrungen zum Schutze des Publikums getroffen und schon Tuge vorher beschlossen, den Generalstreik sofort Amtlicher Teil. Gtflügclfutter. Bei Herrn Gutsbesitzer Bernhard Birnstengel, Kirch-; straße 20 wird Donnerstag, de« 6. Marz, von 8—10 Uhr norm. Geflügelfuttec verkauft. Ottendorf-Morttzdorf, am 4 März 1919. Der Gcmeindevorstand. / /e ar er Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendors-Okrilla und Umgegend WttlstliWS. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Bühle, Lrotz-Okrill» ^8. Jahrgang. Nnzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Kaum 5' psg., Lolialpreis L psg. Neltlamen auf 6er ersten Seit» 48 psg. Nnzeigen-Nnnahm» bi» spätestens mittags ' Uh» «es Lrscheinungstages. Druck unö Verlag von Hermann klühle, Ottenöorf-Okrilla. Nummer 27 Mittwoch, den 5. März 1919- Sezugs-Preis: vierteljährlich beim Nbholen von öer Leschäftsstelle Mk., frei ins Haus 1, 2 INK. Einzelne Nummer 12 pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö Sonnabenos Nachmittag.