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»01^1^ VOI^I ivMÄaruä oerduicn.) SSi tFortsetzung solgt.) Vielleicht hätte ich aber doch meine Abreise hinausge- schoben, bis ich einmal Gelegenheit gefunden hätte, TrÄ zu überzeugen, daß es besser ist, wenn ich in meine Heimat zurückkehre. Aber da ist noch etwas geschehen, was mir jeden Aufschub unmöglich macht. Gregor kommt in wenigen Tagen wieder in Dein Haus und ich will und kann ihm nicht wieder begegnen. Was ich Dir, von Scham und Zorn fast erstickt, bisher nicht sagen konnte, will ich Dir heute in diesem Briefe anver trauen. An jenem Abend seiner letzten Anwesenheit war Gregor nicht, wie du es verlangt hattest, ins Hotel ge gangen, sondern er war heimlich ins Haus zurückgekehrt. In meinem eigenen Zimmer überfiel er mich, hielt mich mit Gewalt in seinen Armen und wollte mich küssen, gegen meinen Willen. Gottlob, konnte ich mich für einen Mo ment aus feinen umklammernden Armen befreien und schlug ihm, außer mir vor Angst und Scham, mit der Faust ins Gesicht. So zahlte ich ihm den Schimpf heim, den er mir angetan hatte, und ehe er sich von dem Schrecken er holt hatte, floh ich in Deine Zimmer. Ich habe die ganze Nacht, weil Du schliefst, bei Friedrich gesessen, weil ich mich nicht mehr in meine Zimmer traute. Und nun kommt Gregor wieder, und ich weiß nicht, was mir von ihm droht. Du bist schwach und leidend und kannst mich nicht vor ihm schützen, und Tante Anna wird es auch nicht tun, denn sie will, daß ich Gregors Frau werde. Beide wollen das nur, weil ich reich bin. Ich aber sterbe lieber, als daß ich mich mit Gregor ver mähle. Sagen konnte ich Dir das nicht, weil ich mich schämte. Mit dem Schreiben geht das besser und Du weißt nun alles, was mich forttreibt. Glaube nicht, daß ich aus Leichtfertigkeit aus Deinem Hause floh. Ich bin alles andere eher als leichtfertig. Es liegt ein so tiefer tragischer Ernst über meinem Leben, der mich niederdrückt. Auch in Glossow werde ich still uns zurückgezogen leben, aber ich werde frei sein und brauche nicht Tante Annas und Gregors Gesellschaft ertragen. Bitte, verzeihe mir, daß ich Dich durch mein heimliches Fortgehen kränken mußte — ich konnte nicht anders. Ver zeihe mir auch, daß ich soviel Unbequemlichkeiten in Dein Leben brachte. Ich konnte ja nichts dafür und hätte Dich schon lange von meiner Gegenwart befreit, wenn ich ge konnt hätte. Bitte, laß mir umgehend meine Sachen nach senden, ich nehme nur das Allernötigste mit. Und nun lebe wohl. Ich wünsche Dir von Herzen «inen gesunden, friedlichen Lebensabend. Deine Nichte Sanna.* Langsam faltete der Professor dies Schreiben wieder zusammen und starrte eine Weile nachdenklich vor sich hin. Und aus diesem Nachdenken heraus sagte er: „Sie hat recht getan. Und sie ist immer ehrlich und ohne Falsch gewesen. Ich habe ihr nichts sein können — nichts als ein verständnisloser Kerkermeister, der sie nicht einmal vor gemeinen Insulten schützen konnte." Wehmut wollte ihn beschleichen. Es war doch etwas in seinem Herzen, das unter der Trennung von Sanna erzitterte. Aber neben diesem heimlichen Schmerz wuchs der Zorn und Groll gegen Gregor und seine Mutter. „Ein Bubenstück ist dieser Überfall gewesen, ein ge meines, niedriges Bubenstück," sagte der Professor vor sich hin. „Das also war der Plan, von dem er in jenem Briefe an seine Mutter sprach. Ich ahnte es fast und ließ des halb Sanna erst von mir, als ich ihn im Hotel glaubte. Er hat sich heimlich wieder eingeschlichen — in Sannas Zimmer. Und seine Mutter hat dieser Niederträchtigkeit Vorschub geleistet. Pfui über sie und über ihn. Mit diesen beiden niedrigen Seelen werde ich Abrechnung halten — ich will keine Gemeinschaft haben mit ihnen." Dann rief er nach Friedrich. Diesen fragte er, was in jener Nacht geschehen war, als Sanna sich hieryer- geflüchtet hatte. Friedrich berichtete ganz ausführlich, was er wußte und wie verstört und bleich das gnädige Fräu lein, wie eine Kranke, hereingetaumelt war und die Tür ängstlich hinter sich abgeschlossen hatte. Der Professor entließ ihn, ohne etwas dazu zu be merken. Michael von Sachau setzte sich sofort Wieder an seinen Schreibtisch und schrieb an seine Nichte: „Meine liebe Sanna l Schmerzlicher, als Du denkst, hat mich Dein Fortgehen berührt. Aber ich habe kein Recht, Dir zu zürnen und tue es auch nicht. Du hast recht getan. Ich war Dir ein schlechter Schutz und Schirm, ein verständnisloser Erzieher und habe es nicht vermocht, mir Deine Liebe und Dein Vertrauen zu erringen. Nun ge schieht mir nur recht, daß Du Dich von mir wendest. Aber glaube mir, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen also gehandelt und glaubte, Tante Anna sei Dir eine ge wissenhafte Erzieherin, die das alles besser verstehe als ich, und die es gut mit Dir meinte. Ich weiß es nun anders. Ein Lusthauch, ein wesentlicher Zufall warf mir an dem Tage, da Heerfurt zuletzt hier war, einen Bries vor die Füße, den Gregor an seine Mutter geschrieben hatte. Und dieser Brief öffnete mir die Augen über diefe beiden Menschen, die mich maßlos betrogen haben. Ich sah auch daraus, daß sie Schlimmes mit Dir vorhatten. Deshalb verweigerte ich Gregor sie Aufnahme und ließ Dich, so lange er da war, nicht von mir. Ich danle Gott, daß Tu Dich vor ihm in Sicherheit bringen konntest. Hätte ich eine Ahnung gehabt, daß er Dich belästigt hat, so hätte ich schon eher Abrechnung mit ihm gehalten. Es soll nun Ostern geschehen. Ich bin zu Ende mit Mutter und Sohn für alle Zett. So, meine liebe Sanna, nun ist wenigstens zwischen uns beiden alles klar, und ich habe Dir nichts zu verzeihen. Dafür wirst Du mir viel verzeihen müssen und ich bitte Dich darum. Ich billige vollständig Deine Ab reise nach Glossow und Deinen Vorsatz, dort zu bleiben. Du bist dort sicherer aufgehoben unter Heerfurts starkem Schutz. Aber lasse Dir raten: Nimm niemals Tante Anna oder Gregor in Glossow auf. Sie trachten nur nach Deinem Reichtum, wie sie auch nach meinem Vermögen getrachtet > haben. Verschließe ihnen Deine Tür, denn ich muß sic, nach meinen letzten Ersahrungen, jeder Schlechtigkeit fähig halten. Irachtöriese mit u. ohne Firmendruck empfiehlt Kuch-ruckem ß. KM. Einladung. Sonntag, den 10. Dezember, nach«, halb 4 Ahr Ausführende: Konzertsängerin Frl. I. Wunderlich Herr Konzertmeister G. Knöfel, Herr Cellist Friedrich. Das Kinderchor u. das Kirchenchor. An der Orgel. Herr Lehrer Jacob. Leitung: Herr- Kantor Beger. Der Eintritt ist frei. Kurten für reservierte Plätze können bis Sonnabend, 9. Dezember, abends 7 Uhr in der Kreuz- Drogerie und bei Herrn Kaufmann Olbricht — Ortsteil Cunnersdorf — entnommen werden. im romantischen Seifers- dorfer Tal gelegen hält sich dem geehrten Aus- flüg'ern und Vereinen als Linkehrstätte bestens em pfohlen Hochachtungsvoll Keiuh. Klettis o. Km. Empfehle als MW MchnWsW: Gerichts- md ErMungsWec für Knaben und Mädchen Wüchmblllher Mal- u. MdcnMtt in MM Aimchl BmfjMMtNkU vom Einfachsten bis zum Vornehmsten in günstigster Preislage Abreißkalender 1923 SSM. ZAMeaamsrMrl V AZ WMstsL IkWZ aller Art. s'_ zahle für grbiinürlte Leitungen l Umpen M Ksen null Metalle 8 ! Telefon Amt Hermsdorf Nr. 74. WMMZZiZ? GZM l Wer über die Vorgänge in der Heimat unterrichtet sein will, der bestelle bei der Post den oberMWen Asnüerrr Sie ältelte «na del weitem verbreitetste Tager-Ltg «tat bewäbttesie -lnreigenblatt vberschiesienr. Wer Personal oder Stellung sucht, etwas kaufen oder verkaufen will, wer Geschäftsverbindungen im kauf kräftigen Oberschlesien anknüpfen will erreicht dieses am schnellsten durch eine Anzeige im Wanderer. Zur Zeit werden von vielen Leuten, die das polnisch werdende Gebiet verlassen wollen, neue Existenzen im Reiche gesucht. Wer sein Grundstück, Geschäft, Fabrik, Gastwirtschaft oder Gut verkaufen will, erreicht dies mit verblüff! «dem Krfolg durch eine Anzeige im „Wanderer", Hleiwitz. Was f,HMW Vch" MglMM - csnrkiänrOen Sonntag nachmittag iAenM« IsllmM Hierzu ladet freundlichst ein Die Jungfrauen. Wilhelm Hanta. VMMZm ymMtt-VlrMa. Sonntag, aen ,o verember. abenNr r übt im 6sstbok rum golilnen hing KMlibM mt gemtl. Kkijmmaskm. Alle Mitglieder nebst werten Angehörigen sind hierzu herzlichst eingeladen. ver vorstana. Msssn §/s es ssLo»? irr ve^as/l a- nr Äi Wöll Zweigstelle» 8abnbssL0iiena-rf.vlrtllla Süa Gewerbe-Kerem Jede« Dienstag vo« 3 bis 5 Mr im Sastbsl z. schwär;. 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