Volltext Seite (XML)
IlUNg Md W Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Sh» ^VNr»d«f« ZeLL-u" «schtdü Me»s- > tag, S<nm»r»tag m» Smmabcnd. » A»»«gr»Pret«: MvnaMch , Mark, f b^^»-»!klag darch di« Bole» ",— M«rL. I» Fall* Tr»»L (Krieg »d. svnjt. r trg<»»»«ich« Liöruagr» Lr» Brirteb«» d« t ^rttaag, d« Lirftwmue» od. d. B-fSrdenmß»- «datchNo«ch hat d«r Brrkher Krise» As- l sM«Wh »d« ALchSefrv«« du d Md AzchMtt Pofischeckt^Kont» Leipzig Rr. 2S148. SchristlMmg, Druck u. Verlag Hermann ASHle, Ottmdo^-OkrMa. Nummer ^39 2^. Iahrgang. Sonntag, den ^0. Dezember ^tz22 Amtlicher Leil. Bodenhaufen - Versteigerung im Ortsteil Cunnersdorf Sonntag, den 10. PezemSer 1922 norm. 11 Ahr an die Meistbietenden gegen Barzahlung. Versammlung der Bieter am Rödertal. Httevdorf-HLrissa, am 5 Dezember 1922. Der Gemeindevorstand. Milch-Höchstpreise. Im Einvernehmen mit der örtlichen PreiSprüfungSstcllr (bestehend aus dem Gemeindcvorstand, 3 Erzeugern und 3 Verbrauchern) wird in Nachgehung einer Verordnung de» Wirtschaftsministeriums für hiesige Gemeinde der Höchstpreis für Frischmilch wie folgt festgesetzt: bei Aboobe vom Erzeuger unmittelbar an den Ver- brauch«! (Abholung ab Gehöst) für 1 Liter Vollmilch 75 Mark, für 1 Liier Mager- oder Buttermilch 37 Mark. bei Zuführung durch den von Lomnitz kommenden MilchhLndler für 1 Liter Vollmilch 86 Mark, für 1 Liter Mager oder Buttermilch 40 Mark. Den Erzeugern bleibt die Erhebung eines niedrigeren Preise« nachgelaffen. Das Ueberschreiten oder Ueberbieten der Höchstpreise rst verboten. Zuwiderhandlungen werden auf Grund der einschlagenden reich-gesetzlichen Bestimmungen mit Gefängnis und Geld strafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. Htteudorf-Hkrilla, den 7. Dezember 1922. Der Gemeindevorstaad. Gefunden wurde eine Kike Margarine. Verlustträger wolle sich im Rathaus sofort melden. Httendorf-Hkrilla, den 9. Dezember 1922. Der Gerneindevorstand. OsrtUHrK rmd GHchUcheS. Vttrndvrt'DeriNa, den s. Dezember Orr. — Gestohlen wurde vom Mittwoch zum Donnerstag aus den Räumen des hiesigen Rathauses eine Schreib maschine Marke Continental Nr. 70 768. Die Kriminal polizei Dresden ist sofort verMndigt worden. Di« Maschine war gegen Diebstahl mit 30000 Mark versichert. — Einen Kuustabeud mit gemütlichen Beisammensein veranstalt^ am morgenden Sonntag im Gasthof zum goldenen Ring der Ortsverein. (Näheres siehe Inserat). O du fröhliche selige gnadeubriugende Weihnachts zeit l Dieses so alte Lied erfrisch: und erfreut uu» immer wieder und erzeugt in uns jene Weihnachtsstimmung, um die uns andere Völker beneiden. Am heutigen Sonntag soll nun im Kirchenkonzert durch Darbietungen namhafter Künstler Weihnachtsluft und -ftiuimung heroorgezaubcrt werden. Es ist sehr zu begrüßen, daß versucht wird, heimische und auswärtige Künstler zu hierorts stattfindenden Konzerten zusammenzurufen; denn die teure Bahnfahrt und dir hohen Eintrittspreise zu Konzerten und sonstigen künstlerischen Veranstaltungen verbieten e« vielen Einwohnern in Dresden sich wahren Kunstgenuß zu verschaffen. Möchte der Versuch hierorts gelingen und ein vollbesetztes Gottes- Han« die vielen Mühen lohnen. — GemeinderatS-Sitzung am 7. Dezember im Rathau» zu Ottendorf-Okrilla. Der Vorsitzende, Herr Gemeinbevor stand Richter, eröffnete die Sitzung mit der Mitteilung, daß auf Ansuchen unser Ort als besonders dringend bei der Zu weisung von Wohnungsbaubeihtlfen eingetragen worden ist. Durch da« Entgegenkommen der Firma August Walther L Söhne A.-G., die eine Spende von 50000 Mark gestiftet hat, ist es möglich gewesen den Rentnern und sonstigen Bedürftigen vorläufig zu helfen. Des weiteren machte der Vorsitzende Mitteilung, daß in der vergangenen Nacht aus den Büroräumen des Gemeindeamtes eine Schreibmaschine gestohlen worden ist. Die Maschine ist gegen Diebstahl versichert, doch genügt bei der rapiden Preissteigerung die Versicherungssumme nicht zur Anschaffung einer Neuen- Der Bau eines Transformatorhäuschens bet der Firma Blauert und der Bau eine» Portierhäuschen», sowie eine» Schuppen» bei der Firma August Walcher 6c Söhne A -G. wird be dingungslos genehmigt. Das Ansuchen in d<r " nisoche de« Herrn Keller — direkt an dir Straßenflnchtlinie bauen zu können — soll durch den Baueurschuß Erledigung finden. Ein Darlehnsgesuch der Kirchgemeinde in Höhe von 100000 Mark auf kurze Zeit mit einer Verzinsung von 7 °/y fand Genehmigung. Der Vorsitzende brachte ein Orts- gcsi-tz über die Reinigung der Fußwege und Straßen, sowie über die Beleuchtung der Hofräum« und Fluren und Schließung der Gebäude zur Kenntnis. In ^er Wegestreit sache mit Herrn Leuthold liegt ein Gutachten der Ober- behörde vor, das den Fußweg als bedingt öffentlich erklärt, das angebrachte Tor ohne Schloß und Riegel soll b^ehm bleiben, doch ist der Durchgang jedermann gestattet. Infolge der groben Verteuerung der Kohlen hat das Gaswerk bereits einen Kredit von 2 Millionen aufnehmen müssen, die Giro zentrale teilt mit, daß der Kredit bereits überschritten und eine Regelung erfolgen müsse, beschlossen wird hie au«- stehenden Sosgelder in kürzester Zeit einzvziehen, da dadurch schon beträchtliche Beträge gewonnen würden. In der Ge meinde decken sich die Ausgaben mit den Einnahmen, eine Ueberschreitung ist nur bei der Schulkaffe einqetreten und muß die Summe nachbewilligt werden, durch die An schaffung zu einen weiteren Wohnhausbau hat die Gemeinde ca 1 V» Millionen Zahlungen zu leisten doch ist die Lage noch al« günstig zu bezeichnen. Von der Stadt Pulsnitz wird beschlossen, für ein gewährte» Darlehn von 400000 Mark ein Gegendarlebn gusiunehmen. Der Anschluß der OrtSbelevchiung an das elektrische N-tz soll etwa 2 Mill, der Anschluß de» Rathauses 108000 Mark kosten, beide Projekte werden zurückgestellt oui bessere Zeiten. Im Rat hausgarten macht sich das Abholzen einiger Bäume not wendig und soll die« baldigst geschehen. Zur Deckung der Kadaverbeseitigung hat unser Ort einen Betrag von über 2000 Mark zu zahlen, für dl« Folge soll bei jeder Bean standung rin entsprechender Betrag in Rechnung gestellt werden. Der Ortsrichter Herr Leuschner und der Gerichts- schöppe Herr Thieme in OUSl-il Cunnersdorf bitten um Be freiung von ihren Amte, nach ku'zer Aussurache werden an ihre Stelle Herr Stein und Herr Grafe gewählt. Die Eisenbahndirektion erhöht für das Stück Land an der Gas anstalt in G-öße von 180 Quadratmetern den Pachtzins auf 1550 M< :k. Die Mietfestsetzungen für die Gemeindegrund- stücke und die W bnungen in den Schulen sollen nach den Beratvnaen des Mielpreisausschufft» durch den Bauausschuß festgesetzt werden Gnem Gesuch des Arbeltersanitäter-BundeS um kostenlose Ucberlaffung eines Schulzimmers und der Krankentrage wird stattgegeben, da der Verein seine Tätig keit der Gemeinde kostenlos zur Verfügung stellt. Zum Schluß sprach Herr Lebmann noch über die unterschiedlichen Brotpreise die keinesfalls berechtigt sein könnten, es soll in dieser Angelegenheit das WirtschaftSMinisterium um Regelung angegangen werden. — Das Wiedererscheinen der Spinnmäder. Eine auf fallende und bedeutsame Erscheinung in unserem Wirtschafts leben ist das Wisdcrerscheinen der Spinnräder in den Lausitzer Bauemstuben. Die hohen Preise für Textilien aus der Industrie machen die Anschaffung von Kleidungsstücken beinahe unmöglich und lasten cs ratsam erscheinen, selbst zu spinnen. Der Flachsbau bat bereits im Kriege in der Lausitz einen wesentlich!» Aufschwung genommen. In vielen Bauernhäusern, namentlich in den Dörfern an der sächsisch- preußischen Grenze um Hoyerswerda und weiter nordwärts in der Niederlausitz hört man heute schon wieder da» Spinn rad surren. Da die H-imspinnerei wieder im Ausb ühen begriffen ist, hat sich bereit» ein neuer Fabrtkationszweig auf getan, der sich eigen» mit der Herstellung von Spinnräder» befaßt. — Das sterbende Vereinsleben. Die Not der Zeit sängt an, zerstörend und vernicht nd auf aller gesellige Leben und das Vrreinsleben einzuwirke». Viele Vereine werden bei den ungeheuren Heizung«- und Lichtkosten ihren Mitgliedern nichts mehr bieten können, es sei denn, daß sie die Beträge und das Eintrittsgeld um da» Vielfache erhöhen. Solche Obfer werden aber viele kaum mehr zu bringen in der Lage sein. Empfindlich zu leiden haben unter der ent- setzlichen Teuerung in erster Linie die Wirte und Saal inhaber. Der Gewinn au» de» Zechen steht trotz der satt- sam hohen Preise für Speisen und Getränke in keinem Ver- hältnir zu den Regiekosten und dem täglichen Lebensunter halt. Besonders schwer werden die gemeinnützigen Vereine, namentlich die Turn- und Gesangvereine, betroffen, bereu geldliche Aufwendungen für erfolgreiche Arbeit schon in Vorkriegszeiten nicht unerheblich waren und die nur durch äußerst große Beitragserhöhungen einigermaßen ihre Existenz- fähigkeit behaupten können. Beleuchtung und notdürftige Heizung einer Turnhalle oder eine» größeren Vereinszimmers ind fast nicht mehr möglich. Viele Vereine mußten ihre Tätigkeit bereits einschiänken. Singe- oder Turuabevde zusammcnlegen und die Uebungsstunden kürzen. — Zum 15. Dezember sollen bekanntlich die Postge- rühren im wesentlichen verdoppelt werden. Dieser neue Tarif wird voraussichtlich aber nur einen Monat in Geltung bleiben. Bereits für den 15. Januar 1923 ist eine aber malige Verdoppelung der Postgebühren in Aussicht genommen. Da vom 15. Dezember ab der Fernbrirf 25 Mark kostet, irdeutet das, daß er vom 15. Januar ab 50 Mark kosten oll. Das wäre dann der fünfhundertfache Friedenspreis. Ob die parlamentarischen Instanzen auch diesen Plänen noch Gefolgschaft bieten, bleibt abzuwarteu. — Monats-Abonnement auf Zeitungen. Infolge der ortwährend steigenden Herstellungskosten der Zeitungen hat auf Wunsch der Zeitungs- und Zcitschriftenverleger die Reichrpofiverwaltung die Einführung de» Monatsabonnement» mit Ausnahme de» Auslandsvertriebs zum 1. Januar an- geordnet. Dresden. In dem gestern Nachmittag gegen 3 Uhr von hier nach Königsbrück verkehrenden Zuge verschied kurz nach dem Einsteigen ein Einwohner aus Lausa. Der Tote wurde von der Bahnbehörde aufgehoben. Pirna. In der Herrenleite wurde ein 48 jähriger Steinmetz festgenommen, der in dem Verdacht stand daß er wildere. Er wollt« Schlingen die er gelegt hatte, wieder aufheben. Neustadt. Durch Schadenfeuer wurde in der Nacht zum Dienstag in dem Gehöst des Gutsbesitzer» Paul in Berthelsdorf ein Seitengebäude vernichtet. Mau vermutet Brandstiftung. Pulsnitz - Vollung. In der Nacht vom Dien»- tag zum Mittwoch wurde beim Fabrikarbeiter Evald Frenzel eingebrochen und ihm alles Eßbare und viele Kleidungsstücke geraubt. Die Diebe suchten den Eingang durchs Fenster, welches fie in dm nahm Wassergraben warfen. Kamenz. Die Täter, welche am 12. November im Giresch'schen Steinbruch in Kindisch 14 Meter Bleirohr ge stohlen haben, wurden vom Gend.-Kommlffar Großmann au« Elstra in drei jugendlichen Arbeitern au» der Umgebung ermittelt. Bautzen. Nach der bevorstehenden Einverleibung Seidaus wird die Einwohnerzahl von Bautzen auf über 40000 steigen. Chemnitz. Einbrecher find in die katholische Et.- Josefs-Kirche eingedrungen und haben eine Moustrauz, ein silberne» Oelgefäß, zwei Mebkännchen au« Silber, eine Altardecke und andere Ktrchengeräte im Werte von etwa einer halben Million Mark gestohlen. — Einbrecher drangen in da» Verwaltungsgebäude de» Kleinen Theaters ein und stahlen Silberzeug, Uniformen, Gesellschaftskleider, Damastwäsche usw. im Wette von 200000 Mark. Lug au i. E. Drei Einbrecher, die im Kaushau» Schocken für 1'/, Million Mark Ware stahlen, konnten tu der Stollbergcr Gegend festgenommen werden. Falkenstein. Die Stadtverordneten beschlossen gegen 7 Stimmen, von einer Umläufe der nicht in da» republikanische System paffenden Straßen abzusehen. Die durch die Ablehnung ersparten Kosten (etwa 150000 Mü) sollen auf einstimmigen Beschluß de» Stadtverordueteu- Kollegiums zur Unterstützung der notleidenden Bevölkerung verwandt werden. Mrche««achrichte». Sonntag, den 10. Dezember 1922. Vorm. 9 Uhr Predigtgotte-dienst. Abends 8 Uhr Jugendvereinigung. Teilnahme am Musikabend de» Ortsvereins. Montag abend 8 Uhr Bibelstunde der Landeskirchliche» Gemeinschaft in der neuen Schule.