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7 a7 mit u. ohne Firmendruck Irachlörlefe ( s PUMULMt D. Mit. Auch oben auf dem langen, schwachbeleuchteten Korri dor war alles still und menschenleer. Die kleine Lanive, die hier ihr Licht so spärlich spendete, Pflegte die ganze Nacht zu brennen, weil Michael von Sachau manchmal vec Nachts, von seinem nervösen Leiden getrieben, durch das ganze Haus wandelte. Ahnungslos, daß man ihre Sicherheit und Ruhe be drohte, schritt Sanna langsam den Korridor entlang und betrat ihre Zimmer- In demselben Moment, als sie das elektrische Licht in ihrem Zimmer einschaltete, wurde sie plötzlich von zwei starken Armen fest umfaßt und eine heisere Männerstimme flüsterte ihr heiße, leidenschaftliche Worte ins Ohr. „Sanna — meine süße, heißgeliebte Sanna, verzeihe mir, wenn ich dich erschrecke. Aber ich konnte nicht fort, ohne dich gesehen und mit dir gesprochen zu haben. Wie konntest du so grausam sein, dich mir zu entziehen? Weißt du nicht, wie unsagbar ich dich liebe? Ich bete dich an, mein süßes, geliebtes Mädchen. Du wirst mich nicht von dir stoßen. Laß mich dich lehren, wie süß die Liebe ist. Sei mein, Sanna, sei mein, ich will und kann nicht leben ohne dich. Meine Liebe ist so tief und heiß, daß sie auch die deine erwecken muß. Sei nicht grausam, meine Sanna, stoße mich nicht von dir. Fühlst du nicht, wie süß es sich in meinen Armen ruht? Hörst du nicht, wie mein Herz verlangend nach dir schlägt? Laß mich dich küssen, Ge liebte. Nicht wahr, dein spröder Mädchenstolz ist besiegt? Du fügst dich willig meiner heißen Liebe und bist mein — mein. Du wehrst dich nicht mehr, meine Liebe ist so groß und mächtig, daß du ihr nicht widerstehen kannst. Laß mich dich küssen, süße Sanna." Gregors Erregung war groß genug, daß seine Worte eine gewisse Leidenschaft verrieten. Sanna war so maßlos erschrocken durch diesen Über fall, daß sie zunächst halb ohnmächtig und wie gelähmt in seinen Armen lag. Tas täuschte ihn und machte ihn sicher. Er glaubte schon gewonnenes Spiel zu haben. Aber in dem Moment, da er sich herabbeugte und sie küssen wollte, wurde sie wieder Herr über ihre Glieder. Sie bog sich mit einem so jähen, wilden Ruck nach rückwärts, daß sich seine Arme lösten und sie die ihren frei bekam, da er nicht dar auf vorbereitet war. Und nun sie die Arme frei hatte, schlug sie ihn, übermannt von Scham, Zorn und Abscheu, mit der geballten Faust ins Gesicht, so daß er einen Mo ment zurücktaumelte. Ehe er, von dem Schlage geblendet, wieder nach ihr fassen konnte, war sie zur Tür hinaus und flog den langen Korridor und die Treppe hinab wie ein gehetztes Wild. Sie sah nicht, daß hinter ihr am Ende des Korridors die Gestalt Anna von Rehlings auftauchte. Nur von dem einen Gedanken war sie beseelt: Lieber sterben, als Gregor noch einmal in die Hände fallen. Ohne Besinnen, in der instinktiven Überzeugung, dort in Sicherheit zu sein, trat sie rasch in die Zimmer ihres Oheims, in dasselbe Gemach, wo sie heute schon einige Stunden verbracht hatte. Ohne zu wissen, was sie la', schloß sie es hinter sich ab und lehnte nun bleich und zitternd an dem Türrahmen. Sie sah, daß sie nicht allein war. Der alte Friedrich saß in einem Sessel, zur Nachtwache für seinen Herrn be reit. Als er Sanna so eilig eintreten sah, machte er ihr hastig ein Zeichen. „Still — der gnädige Herr ist eben ein geschlafen,' flüsterte er. Ihr Gebaren befremdete ihn. Sie taumelte vorwärts auf einen Sessel zu und brach kraftlos in demselben zu sammen. Mit einem trockenen Busschluchzen schlug sie in bitterer Scham und qualvollem Zorn die Hände vor das Antlitz. Sie war außer sich, daß sie sich die Umarmung eines Mannes hatte gefallen lassen müssen, den sie in tiefster Seele verabscheute. Und diese Scham brannte sich so tief in ihr Herz, daß sie unfähig war, von dem zu sprechen, was ihr begegnet war. Friedrich hatte sich bestürzt erhoben, als er sah, in welchem Zustand Sanna sich befand. „Was ist Ihnen, gnädiges Fräulein?" Sie stieß einen Üefen zitternden Atemzug aus. ,^Ich will die Nacht über hier bleiben, Friedrich — ich will wachen. Sie können sich ruhig auf den Diwan legen und schlafen," antwortete sie mit leiser, tonloser Stimme. Der alte Dierrer sah forschend in ihr blasses, verstörtes Gesicht. Er wußte nicht, was es heißen sollte, daß das gnädige Fräulein plötzlich hier hereindrang und nun gar die Nachtwache übernehmen wollte. Er bemerkte sehr wohl, daß ihr etwas Besonderes geschehen sein muhte. So fassungslos hatte er sie noch nie gesehen. „Ich schlafe nicht, gnädiges Fräulein, wenn der Herr Professor einen Anfall bekommt, mutz ich schnell zur Hand sein." Sanna strich sich das Haar aus dem blassen Gesicht. „So lassen Sie mich wenigstens hier bleiben, Fried rich, und öffnen Sie die Tür nicht, sie kann verschlossen bleiben. Ich — ja — ich fürchte mich da draußen." Sie deutete mit der Hand nach der Tür und schauerte wie im Frost zusammen. „Wollen Sie sich nicht auf den Diwan legen, gnädiges Fräulein?" fragte der Diener. Sie schüttelte nur stumm das Haupt und lehnte sich erschöpft in den Sessel zurück. Da breitete Friedrich, ohne ein weiteres Wort, eine warme Decke über sie und schob ihr ein kleines Kissen unter den Kopf. Diese schlichte, selbstverständliche Handlung des alten Dieners trieb Sanna die Tränen in die Augen. Sie flossen lautlos über die Wangen und lösten die krampfhafte Auf regung. Friedrich wandte sich diskret ab und gab sich den An schein, diese Tränen nicht zu bemerken. Er ließ sich wieder in seinen Sessel nieder und nahm ein Buch auf, um darin »u lesen. So saßen die beiden ungleichen Menschen stundenlang schweigend einander gegenüber. Endlich neigte sich Sannas Köpfchen zur Seite. Sie war, von Müdigkeit überwältigt, eingeschlasen. - , (Fortsetzung folgt.) tNackdrmt verboten.) KOss s „slhWDÄf An beiden Kirmestagen UMür Wmrih Mit guten Speisen und Getränken, sowie Kaffee und Kuchen wartet bestens auf und sieht recht zahlreichem Besuch freundlichst entgegen Wilhelm Hanta. An beiden Kirmestagen Für Küche und Keller, Kaffee und Kuchen ist bestens gesorgt und sieht einem recht zahlreichen Besuch freundlichst entgegen An beiden Kirmestagen riarycr. WmH Mit ff. Speisen und Getränken, sowie Kaffee u. Kuchen wartet bestens auf und sieht zahlreichen Besuch freundlichst entgegen Paul Seidensticker. ?a. funerkarlMIn verkauf«, solange der Vorrat rem, ad Lager WOMÄWMM III »Mill!« Zweigstelle r üabnbof Ottendols-OirrMa-Süd Stmissmliremn Okrilla. Versteigerung von Stosibolz zum Selbst- roden. Nb«. ri und ro DieMW, Leu 21. DM., m mchm. Huld 2 Ur an Gailhof W Ziclch. Frauen--nein. Am Dienstag, 21. Aov., abends 8 Uhr findet in der neuer: Schule Zusammenkunft statt. Es bittet herzlich um Beteiligung Krau Kitte Schiffs, Vors. Elektrische Isaipni in verschied. Auswahl em pfiehlt preiswert Ernst Müller, Klempnermeister. Lurücbxebebrt vom Orabe meiner lieben kbau, unser Auteu uuverxessÜLbeu Doebler uud Lebwester, der k?ruu I-MS Gertrud blasse Ked. dauMtivIiel SLAen wir allen denen, die uns Durett V/ort uud Lcbrikt, sowie den reicbeu Llumeu- ß scbmucb uud rablrercbe Le^leiruux ?u I trösten suebten, unseren benzün-ttsten iruoü. Insbesondere dnuben wir Herrn Pastor Oräk tür seine trostreicben iVorte am Orabe, I Herrn Kantor öe^er nebst Lborscbülern I tür den ergebenden OesanZ und Herrn Or. Ltolrenbur^ tür seine unermüdlieben Lemübunxeu. Dir aber liebe Gertrud ruten wir kür all deine giebe und Dreue ein bsr^licbes »Habe Dang" und »Kube sankt« in dein abru- trnbes Grab nacb. Ottendort-OKriU», den 14. blov. 1922. In tietster Iraner Lclvvin iiaass u. Lilürn kamilis lunZnieksl. ÄittnAors-lAktrrtta, »IN. 1I. 1922, Hcihtiil» a. ÄDsms V/sss» §/s SS SL^on? 'Ziest, z. gut. Huetke Wch. Steiugrüöer. AIcl-rrrorr A lt^vrr, rrrrr- 'lr.r2r.3rrr.clr 'öL^crrrirß Z>ie Hemeindeglieder, iusvesoudere die Arkeiterschaft und Andersdenkende stad herzlichst eingeladen vom Kirchenvorstand. Kiatritt frei! — Saal geheizt l — Keine Aewirtung! Bitte ausschneiden u. aufbewahren. Verrv-eitelte flauen! im Vertrauen gesagt, beim Ausbleiben der monatlichen Lassen Sie sich nicht irreführen durch vielversprech. u. prahlerische Angebote, nur meine neuen behördlicherseits geprüften u. genehmigt, kräft. wirkend. Spezialmittel helfen ^0I8I6ÜLU auch in bedenkl., bereits hoff- uungsl. Fäll. Dankb. Frauen schreiben mir, welche ander weitig zwecklos versucht hab., überraschende Wirk, schon in LWki Stund««. Keine Berufsstörung! Garant, unschädl. IO>0de Dankschr. bezeugen den Erfolg. Diskret. Versand per Nachnahme. fsgu kübel'. kVlUg L W Peterstraße 68 klü!> Lerurks-ü'-dummp Saudol rum sdmarr. Hoß Kouuerstag, deu 23. Wov. 1922, aöeuds 8 Ahr Evangetisationsvortrag des Kerru Adolf Wüller, Leiter der deutsche« Mitter- «achtsmisfiou i« Kamvurg AVer WdMÄWMM u ükM Zweigstelle» Sadnbok Ottendorf 0lrrilla-5üd Iö-vvr'M.öer 1922. „ hrimmerjschett, ?. gett. lange Stiefeln „ Kinderstiefeln. lliiLensAranlt usw. Lu Lausa, Korfstr. 1 Ar. Mat öettsteNen mit Mattar, gebe. Möbel, große u. Illeine Spiegel, Haus- n. Küchengeräte, Tische u. Stüble. Sofas. Plüsch- gamitur u einr Sessel, Nähmaschine, Herren u. Dsmenmäntel, Hnriige, federbetten u, Wäsche, grosser standwagen, ein stranllenfabrstubi usv. Lu verlrauseN t i Gliederpuppe ?s cm gross mit Sportwagen, t getr. Ueberrieber