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Ottendorfer Zeitung : 16.02.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191902160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19190216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19190216
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-16
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.02.1919
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el folgen and. mstion in etern del rung von FebnB gen unlei' lngen, di« v. BraB >en außen ichssteM der Arz" menS, da^ nbarunge" irrste K' ge treffen, Tonnen ) 250000 dam naj Vie Be- deutscher' Devisen ischluß an n in Aus' uzen und > Tonnen u liefern, :r Finanz' .'ginnenden gefunden r sich bereii Negierung lands bi» iehen, und chung, da? chung ge' r deutsches bis Auguß' 400 OtX> Fette un^ erner eine re Futter- ; Eriüllung Vertretern ) abhängig ld von der ' sie und ie auserlege allen. i Annahu" i t für den verlangte" —----- ^N. eruf. M Statist'^ vbilologe"' h durch nschein er' einer G"' ie Veihäd' n sämtliM -teilen aR' 0 Studie"' gThorn" wrn nun! ZersonenzUg D Gewehr' raph E >n Zug g^ Psschuß g'' Die Schü'h Dieselbe' ug, der an abgegebe" In Bene runter ein'' ZweigsB die dck len sie n"i mt 108 Ot> ils sie ih!" geblieben r ideale" Ekel, ei« Frau. e von de" rerkt halt« idenes N' r für nötig Fen Antbl «er wahre« höhnisch di« zugeselB tig in u"' l noch stenz chgültig rn. , da üb^ ie ibm d nes Tagf^ agte sie he es not enen Hön^ 'ein mela" »ehe Wied«' d sie lF bewor^ nit. daü''f n S-eppe" d sie würd' Notstands arbeite« bei der sächsischen Stnatsesenbahn. Zur Minderung der Arbeitslosigkeit hat die sächsische Staatseisen bahnverwaltung den Dau einiger neuen Eisen bahnen in Angriff genommen. Es werden er baut die volltpurigen Nebenbahnen Radeburg- Priestewitz mit ungefähr 35 Kilometer Länge, Wurzen—Eilenburg mit 20 Kilometer Länge und die SchmalipurstreSe Löbau-Obercune- walde mit ungeiähr 15 Kilometer Länge. Zur Leitung der Bauarbeiten sind in Radeburg, Wurzen und Löbau bereits Bauämter errichtet worden. Ft) 000 Mark bei einem Naubüb-rfaN erbeutet. Aus Bielefeld meldet man: Auf dem Wege nach Salzuflen überfielen drei Soldaten einen Wagen, in dem zwei Zahl- weister sahen, die 50000 Mark militärische Helder mit sich iübrten. Das Geld fiel den Wegelagerern als Beute zu. 100 000 Mark geraubt. Eine aus drei Soldaten mit Karabinern und drei Zivilisten wit Dolchen und Revolvern ausgerüstete Bande raubte in Bochum 100 000 Mark. DaS Geld gehörte der Gewerkschaft Lothringen, nnd drei Beamte sollten eS in einem Wagen zu Schacht 4 behufs Löhnung der Arbeiter bringen. Ter Überfall erfolgte an einer einsamen Stelle der Zufährtstraße. Fremdenverkehr i« Bayer«. AuS München wird mitgeteilt: Allgemein ist di« Ansicht verbreitet, das; der Fremdenverkehr in Bayern vollständig gesperrt ist. Dies trifft aber in Lieser allgemeinen Fassung nicht zu. Aller dings istber der noch immer herrschenden all gemeinen NahrungSmittellnappheit ein großer Zuzug von Gästen, wie überall hin, nicht geradezu erwünscht; für Erholungsbedürftige sind auch die Kurorte Bayerns, und insbe- 'ondere deS Bayerischen Hochlande- offen, io das; einem Aufenthalte daselbst nichts im Weg« fleht. Nur müssen die Erholungsbedürftigen ein entsprechendes amtsärztliches Zeugnis haben. Festnahme eine- ScheckschwindlerS. Nach einem Bericht aus München ist der lange Heuchle Schechchwindler Scnsner, der in Berlin, München und an anderen Orten mit wertlosen Schecks auf die Dresdner Bank bei Juwelieren Schmucksachen im Werte von über 200 000 Mark herausge chwindelt hat, dort ver haftet worden. Er hatte sich bei der Dresdner Bank ein kleines Scheckkonto eröffnen lasten, >un in den Besitz eines Scheckbuches zu kommen. Wiederaufnahme des Schnellzugver- tehrS Budapest — Paris. Der ,Neuen Freren Presse' zufolge wurde zwischen der deutsch-österreichischen Regierung und den Ver- beiern der französischen Regierung ein Ab- kvmmen getroffen, das die Einführung deS Schnellzugverlehrs Paris bis Budapest vor- tieht. In den Zügen wird sich ein Wagen befinden, in welchem unter gewissen Bedingungen euch Deutsch-Osterreicher die Reise machen können. In Verbindung mit diesem Zuge wird auch ein Verkehr Wien—Warschau eingerichtet und eine Verbindung mit Prag über München geschaffen werden. Vandcrvelde schwer verletzt. Der bel gische Sozialistensührer und frühere Minister Bandervelde hat einen Unfall erlitten. Das Automobil, in dem er saß, stieß in Brüssel mit einem Straßenbahnwagen zutaminen, wobei Bandervelde eine bedenkliche Kopfverletzung erlitt. Danäel unct Verkehr. DaS Ende der Postspcrre für die Gchutz- Ncbicte. Die von der englischen Negierung über °le deutschen Schutzgebiete verhängte Post'perre iü wuerdingS wieder aufgehoben worden. Nach Dewsch-Ostafrika, Deutsch - Südwesiasrika, Deuiich- Aeuguinca und Samoa werden daher nutzer den wsher dorthin zugelassenen Kriegsgefangenen- '»ndungen künftig auch gewöhnlich« Briese und Post karten an die in diesen Schutzgebieten in Freiheit senden Deutschen von den Poiranstaiten zur Be- wrdeiung wieder angenommen. Die Briefe müssen, °a sie über England geleitet werden, offen zur Post gegeben werden. Die Milteitungen sind kurz «um wieder bei ihm bleiben wollen, aber Lena banste brüsk für «in Leben in der Einöde. Mit beiden Händen hatte fi« nur zugegriffen, er ihr den größten Teil seine- Gehalte- in Msicht stellte. Sie fand da- nur recht und billig, hatte er sie doch durch fein nobles Auf- «eten. geblendet, so daß sie hatte annehmen Waffen, er verfüge über ein große» Vermögen. Tu lieber Gott, für lumpige dreißigtauiend Mark hätte sie ihre Freiheit nicht dahrngcgeben, ^eim sie auch der Titel gelockt Halle. Und da btt gute Norbert auch noch verlangte, daß sie wwcu.Pamen die Bühne ablegen sollte, ^chle er dafür wenigsten- zahlen, so viel er wNnte. Ein sehr glänzender Engagement würde ur ohncdie» nicht finden, Vas mußt« sie auL ^lfahrnng. Lachend war sie von ihm gegangen, spottend bber seine düstere Miene. Er aber halte sich sieschiutelt und war ausatmend nach der »in- Mnen Steppe gegangen. War doch dar Leben »» der Seite dieser Frau für ihn zur un- s.Oräglichen Marter geworden, war er doch inner- uch und äußerlich längst fertig mit ihr. Er hatte die'er Frau willig alle? geopfert, '»ine ganze Existenz, seine Zukunst, seinen Be- kuf — alles, wa- ihm vorher das Leben lieb Und wert machte. Sie halte ihn mit kiner ^ohlemstudienen unschuld-vollen Miene, mit »wer raifufiert kopierten reizvollen Hilflosigkeit tsoiangengenommen. Sein ritterliches Woen, nm idealer Sinn hatten r» ihr nur zu leicht ^machst ihn in ihre Netze zu ziehen. Lena Kieler war nie in der Wahl ihrer j Mistel lirupeltos gewesen. Der flotte, schneidige ' W kaffen, deutlich mrd möglichst in lateinischen Buch- staben zu schreiben. Die nach Südwesiasrika be stimmten Sendungen haben außer dem Namen und Wohnort des Empfängers die Ausschiift zu tragen: »Mlitar^ Krotsetorats 8outd ^kriea k/ tüs Oüisk 6ivil KsorotLr^ »t äVinckdulr." Sämtliche Briese und Postkarten an Empfänger in Ostafrika find nach DareSsatam zu Hände« des englischen Oberkommandierenden z« richten. HabakerlatL. Wa» wir jetzt rauche«. Die deutsche Tabakindustrie stand vor dem Kriege in hoher Blüte. Gewaltige Mengen Tabak wmden jährlich «IS Rauchtabak für Pfeifen, Zigarren und Zigaretten, zu Kau- und Ferner kommen noch Waldmeister, Fenchel, Pfefferkraut, Lavendel, Linden- und Hopfen- brüten usw. zur Verwendung. Ein besonder- geeignetes Ersatzmittel glaubte man in dem Laub der Buche gefunden zu haben. Jedoch machten sich nach dem Rauchen mehrfach krank hafte Erscheinungen bemerkbar, die einer ferneren übermäßigen Verwendung diese» Stoffes Ein halt geboten. Die Ersatzstoffe werden nach erfolgtem Trocknen an der Lust oder in Darröfen nur vereinzelt ohne weiteres dem Tabak zugefetzt. Zumeist unterwirft man sie vorher einer Beizung oder Gärung. Das Beizen erfolgt durch längeres Einlegen in eine Labaklauge, «ine Salzlösung oder eine Tunke, die man Oie Eröffnung äer frieäenskonferenL i« G«bäud« d«» Ministerium» d«r Auswärtig«« Augtlegenhelt«» t« Pari». Zn Pari» tagt augenblicklich dir Frieden»- konferknz, aus welcher die Grundlagen de» Prälimi narfrieden» festgesetzt werden sollen. Zuerst tagte« di« vier verbündeten Großmächte, jrtzt haben auch di« übrigen BundeSgenoffe« dar«» itilgknommeu, um ihre Stellungnahme kundzutun. Dir Lonsrrrnz tagt tu« Ministerium deS Äußern am Quai d'Orsay. Bl»her ist für un» noch nichts Günstige» aus den Verhandlungen beraulgekommen — im Gegenteil, di« Frcmzoscn schäumen vor Hatz über, und Wilson ist über allgemein« Redensart«« noch «icht hinau»- gekommen. zu Schnupftabak verarbeitet. Die eigenartige», meist längere Zeit beanspruchenden Ver arbeitungs- und Zubereitungsverfahren, sowie die Eigenschaft deS Tabaks, daß er und alle auS ihm hergestellten Erzeugnisse durch längeres Lagern an Güte, Duft und Wohlgeschmack ge winnen, brachten eS mit sich, daß dir Fabrikanten stet- große Vorräte von rohem, unbearbeitetem, teilweise bearbeitetem und ferti gem Tabak, fowie von Zigarren und Zigaretten auf Lager hielten. Diesem Umstande ist eS zu verdanken, daß wir trotz des Ausfalles der über seeischen Zufuhren in den ersten KriegSjahren förmlich in Tabak schwammen und an ein Sparen mit demselben gar nicht dachten. Auch im dritten Jahre war ein Mangel noch nicht zu spüren, dieser trat erst im vierten Jahre in Er scheinung. Gleichwohl wurde man etwas vor sichtiger iu der Bewirtschaftung der Vorräte und begann nach Streckmitteln Umschau zu halten. An erster Stelle benutzte man als solche die in Zeiten des Überflusses verworfenen schlechten Tabakblätter, die Blattrippen, Stengel und sonstigen Abfälle. Bald wurden aber auch Ersatzstoffe herangezogen, und zwar vor allem die schon früher sowohl von leidenschaftlichen Rauchern als auch von Tabalfabrikanten als Slreckmitlel benutzten Pflanzenblätter ver schiedenster Art. Die bekanntesten derselben sind die Blätter der Kirschen-, Feigen-, Walnuß- und Lindenbäume, der Holunder-, Brombeer- und Himbeersträucher, der Erdbeeren, der Wein trauben, des Hopfens, der Brennessel, des Rhabarbers, des Mangold, der Zucker- und Runkelrübe, der Kartoffel und des Huflattichs. durch AuSlaugen von Rosinen, Pflaumen, Wach olderbeeren und anderen Stoffen unter Zufatz von Srrup usw. erhält. Di« Gärung wird durch Lagern in gleichmäßig warm gehaltenen Räumen hervorgerufen. Hier werden die luft trockenen Blätter entweder allein oder zusammen mit Tabaksblättern in dichte Haufen gesetzt. Lies« erwärmen sich in ihrem Innern bis auf 60 Grad und mehr, wobei sich die Gärungs- bazillen rasch entwickeln. Damit die inneren Lagen nicht verkohlen und auch die äußeren zum Gären kommen, setzt man die Haufen in angemessenen Zeitabständen um, so daß di« inneren Teile nach außen und die äußeren nach innen kommen. Ist die? mehrfach geschehen, was ge wöhnlich einige Wochen in Anspruch nimmt, so wird die Masse dünn auseinander gebreitet, damit sie abkühlt und trocknet, um dann in richtiger Mischung dem Schneidtabal oder der Zigarrenfüllung zugesetzt zu werden. So be handelte Ermtzstoffe sind, namentlich in zer kleinertem Zustande, in ihrem äußeren Ansehen richtigem Tabak ähnlich und bei oberflächlicher Betrachtung von solchem oft kaum zu unter scheiden. Auch nehmen sie beim Beizen in Tabakslauge und beim Gären mit Tabak zu sammen etwas dessen Geruch und Geschmack an. Anders steht es aber mit ihrer inneren Güte, betreffs ihrer Bestimmung zu Rauch- oder Priemtabak, mit der es meist schlecht bestellt ist. GericktskaUe. Berlin. Recht unangenehme Störungen erlitt eine »Wilhelm Teil*-Aufführung im Potsdamer SAausyklhaw», wk man an» einer Schöffengericht»- vnbandlung «Feyen könnt«. Am 14. Dezember war di« Kiassikervorstellung auf d«r Galerie mebr al» auSvrrkaust. Schon di« ersten Aufzüge wurden durch lebensgefährliches Gedränge auf dem »Olymp* gestört. Gegen 10 Ubr erreichte oben die Hitze ihren Siedepunkt. Bierflaschen kreisten zur Abkühlung frei im Theater umher. Diese etwas sonderbare Ab kühlung während einer »Tcll*-Aufführung scheint bei einer Theaterbesucherin, der 24 jährigen Berta H., dl« bereit» da» dritte Fläschchen vor sich liegen hatte, eine etwas unklassische Stimmung bervorge» rufen zu baben. Gerade tönten von der Bühne die Worte »Durch diese hoble Gaffe muß er kommen*, als die H. eine gefüllte Bierflasche erhob und mit voller Wucht gegen di« Schläfen ihrer Nachbarin loSichlug. Diefe sank blutüberströmt zu Boden und wurde von Sanitätern verbunden und nach Hause geschafft. Sie lag längere Zeit krank danieder. Die »klassische Besucherin* wurde vom Schöffengericht wegen gefährlicher Körperverletzungen zu zwei Mo naten Gefängnis verurteilt. Braunschweig. Die RechtSwirkfEkeit der Braunschweiger Sozialisierungsansänge ist durch da? hiesige Landgericht bestätigt w-^den. Eine dies bezügliche Klage wurde kostenpflichtig abgewiesen. 24 Maschinensabrikanten der Eisenindustrie, die dem Verein Braunschweiger Metall-Industrieller an- gehdren, erhoben gegen die Braunschweiger Landes regierung und den FiSkuS sowie gegen die Volks kommissare für Inneres und Arbeit persönlich Klage mit dem Anträge, sestzustellen: 1. daß die Eingriffe der Braunschweigischen Volkskommissare, die auf »ine zwangsweise Abschaffung der bisherigen Arbeits weise der Betriebe binauslaufen, rcchtsunwirksam sind und den Braunschweigischen Staatsfiskus zum Schadenersatz verpflichten; 2. daß die Eingriffe und Handlungen der Beamten, die darauf hinauslaufen, die Betriebe der Kläger durch Gewalt zwangsweise oder entgegen den geltenden Reichs- und LandeS- gesetzen zu vergesellschaften (sozialisieren), ebenfalls rechtsunwirksam sind und die Regierung zum Schadenersatz verpflichten. Vermischtes. Die Preise für Pelzwaren. Ganz un- sicher« PreiSverhältniffe herrschen gegenwärtig auf dem Nauchwaremnarkt«. Wenn auch niemand den Mut hat, jetzt größer« Einkäufe zu unter nehmen, so ist doch ein Preissturz nicht zu be fürchten. Für alles bisher erlegte Raubzeug findet der Läger leicht Abnehmer und verhält nismäßig gutes Angebot, weil überall noch Nachfrage herrscht. Für Sommerbälge von Iltis werden 6 Mark, für große Iltisse 15 Mark, für Steinmarder bis 30 Mark, für Sommer füchse 10 Mark, für Gebirgsfüchse 50 Mark ge zahlt. Dies« Preise dürften sich hallen, und man wird wohl, wenn gute Winterbälge ge bracht werden, für große Iltisse 20 bi- 24 Mark, für Marder 50 bis 60 Mark be- zahlen, weil das Angebot in diesen Bälgen nicht sehr groß sein wird und andererseits di« Einfuhr von rufsischen und amerikanischen Rauch waren noch recht lange auf sich warten lasten dürfte. Besonders die heimischen prächtigen Iltis-, Stein- und Edelmarderbälge sind im Vergleich zu Skunks, Nerz und Zobel viel mehr wert, al- sie lange Jahre gekostet haben. Der Negenbaum von Perm. In Peru wächst ein eigenartiger Baum, der in den Tagen der Trockenheit sich als ein unentbehr licher Bundesgenosse der Bevölkerung und der Landwirtschaft erweist. Die eingeborenen Indianer in Peru nennen diesen Baum Tamai- caspi, und das bedeutet soviel wie Negenbaum. Die Pflanze stellt sich als ein dicker, außer ordentlich laubreicher Baum dar, besten Blätter eine seltsame Fähigkeit haben, nämlich die, alle Wasterdämpfe der Atmosphäre einzusaugen und in Form von Regentropfen zur Erde weiter zuleiten. Es bleibt befonders auffällig, daß gerade in der trockenen Jahreszeit die Wasser absonderung des Baumes am stärksten ist. Dann bilden sich ringS um den Baum Pfützen, und kleine Bäche rinnen in die Nachbarschaft und tränken die ausgeirocknete Erde. Wenn die Eingeborenen diese Eigenschaft deS Regen baumes zweckmäßig ausnützen würden, könnten sie ohne große Schwierigkeiten ganze Land strecken, die in der heißen Jahreszeit trocken und fast unfruchtbar liegen, bewässern und kultivieren. ° ----- pffizier mit dem BaronStitel und, wie fl« glaubte, rinem große« Vermögen, das war schon der Anstrengung wert. Und so ein« mittelmäßige Schauspielerin sie auf der Bühne war, im Lebe« verstand fi« glänzen» zu «gieren. Er folgte ibr blindlings inS Verderbe«. Al» er dann ihren Unwert, ihre Niedugkeit erkannte, als e» sich für sie nicht mehr lohnte, Komödie zu spielen und sie ihm höhnisch und voll Spott ihre ganze Falschheit und Niedertracht enthüllte, in der Wut über ihre getäuschten Hoffnungen, da war es zu spät gewesen. Er war an sie gefesselt, und weil er ihrer Niedrigkeit, ihrer Niedertracht nicht gewachsen war, litt er unsag bar an ihrer Seiie. Schließlich hatte sie alle in ihm getötet, nur da» Grauen vor ihr war geblieben und der Ekel vor dem Sumpf, iu dem er waten mußte. La halt« er da- Lebe« entmutigt von sich werfen wollen. Aber das Schicksal hatte e- ander- beschlossen. Fürst Kerstchukoff halte ihm gejagt: »Lasten Eie da- Weib laufen, Baron. Diefe Sorte ist eS nicht wert, eine- ehrlichen Mannes Schicksal zu werden. Gehen Sie in die Steppe. Dort finden Sie sich erst einmal selbst wieder. Der Steppenwind nimmt manches mit fort. Und ich kann solche Männer, wie Sie, dort gut brauchen.* Und in der westen Sleppe war langsam all das Quälende von Norbert Falkenau abgesallen. Er war ruhig gtworden, hatte sich wieder gesunden. Aber Frohsinn und Jugendübermut waren unwider bringlich dahm. Er wurde ein ernster, düsterer Mensch, der nur seinen Pflichte« lebte und der am liebsten die ganze Welt vergessen hätte. Daß er ein Weib besaß, vergaß er fast im Laufe der Jahre. Er ließ ihr in monatlichen Raten von seinem Gehalt so viel schicken, al- er entbehren konnte, und zuweilen flog dann «in zierliches, stark parfümierte- Billett in seine stille Klause, in dem sie ihm von ihren »Erfolgen* berichtete und ihm einige land läufig« Phrasen hinwarf, gewissermaßen al» Dank für feine pünktlichen Zahlungen. D« er ihr jedoch nie ein Wort erwiderte, hörten zu seiner Erleichterung auch diese Ergüss« ihrer niedrigen Seele auf. So gab eS seit langer Zeit gar nicht- Gemeinsames mehr zwischen ihm und ihr. Er j wußte nur, daß sie unter ihrem Mädchennamen wiever zur Bühne gegangen war. Im übrigen i suchte er fi« völlig au» feinem Gedächtnis zu j streichen. * Nm nächsten Sonntag ritt Norbert Falkenau, wie üblich, nach dem Administration-- ' gebäude. Es war ihm in den letzten Tagen ganz ! sonderbar ergangen. Annelies' Brief hatte allerlei in ihm geweckt, und die Aussicht auf eine baldige Heimkehr au- der seldstgewählien > Verbannung erfüllte ihn mit einer heimlichen ! Unruhe. Längst Gestorbenes wurde wieder in ' ihm lebendig. Das Heimweh packte ihn plötz- i sich mit ungeahnter Heftigkeit. Er sühlte j wieder, daß er noch- jung war. Ganz plötzlich ' war ein brennender LebsnSdurst iu ihm er« 1 wacht. Jahrelang hatte er friedlich in dieser Weltabgeschiedenheit gelebt, jetzt erschien sie ihm mit einem Male unerträglich. Er sehnt« sich hinau- unter Menschen, mit denen er in seiner Sprache reden konnte. An seine Frau dachte er gar nicht. War hatte sie noch mit seinem Leben zu tun — nichts. Wie immer wurde er herzlich empfangen von dem Administrator und seiner Familie, aber «S fiel allen auf, wieviel lebhafter und frischer er war. Angeregt plauderte er bet Tisch über seine veränderten Verhältnisse und schildert« s«iu künftiges Leben in lebhaften Farben. Nach Tisch saß er mit dem Administrator Wendt, »ine Zigarr« rauchend, in dessen Zimmer. Wendt kamt« so ziemlich al« Einzelheiten au- Norbert- Vergangenheit. Er war es auch, der jeden Monat da» Geld an Norbert» Frau schickte. Nachdem mm Norbert ein« «kngehend« Schilderung der Falkenauer Verhältnisse be endet hatte, sagte Wendt — ein stattlicher, blondbärtiger Norddeutscher — bedächtig: »Was aber wird nun unter den veränderten Verhältnissen mit Ihrer Frau, mein lieber Baron?* Norbert sah unangenehm berührt auf. Er machte eine hastig abwehrende Bewegung. »Lassen wir di« ganz aus dem Spiele, lieber Freund. Sie wissen, daß ich längst und sür immer mit ihr fertig bin." LS- i« (Fortsetzung folgt.)
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