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g i st r a t'' merleW regisrung in neuem zugehen hung am ein Mi- in Uebev erhaltem lister über ! Monate er Jahre i in Höhe ekommcm nister, die ;her ohne ach ihrem t bezogen, früheren ", daß M' sion nam aber naä rationaler eine Her ensionsbe- Ttimnren rzialdemo- n und die in Nei^ f das Er- ern wieder tann 0'"' schaster / itische 0» , der bl ren. ß man ", °°i- der Pl^ hdem dne re gezah» bereit, treten, wnen P"' mgewieseM im ibergleiß" >er Befök' hr mitciM ire trennt U welche'" ckahngeß? lisherigen m missiü». erimisW t wortnnr. nd, die ü hrerd Mattbe- lläne nieih eientieruNg Ikecbunde» Manisehl id. Dar undsplatb ing »»r t die kW" n die ^>e' Regiert Iungen itwendichN, on de" ausge' igewählw r sich gt hatten^ i erkläreNl gegenüb' Verfüg"^ Juni üb" rch Ttad" ing WlO.^ mden r Fralti" Erklarnnn chen so.?^ kehrheit "> a, der dn Magistrat en. In on rechts damaliqe Kurze Mitteilungen. In Iserlohn versagte die Bremse eines Stra- Sknbahnwao.ens ans einer abschüssigen Straße. Der Wage» rannte gegen die Mauer einer Fabrik und würde vollständig zertrümmert. Es wurden 21 Tote rind 4V Schwerverletzte sestgestellt. — Der Reichspräsi dent hat sein Beileid ausgesprochen. Einer Meldung aus Halle zufolge traten dort 3000 Bauarbeiter wegen Lohndifferenzen in den Streik. Die Aufhebung der deutschen Ausreisesperre hat in der ganzen Schweiz, die ganz besonderes Gewicht auf den Fremdenverkehr ans Deutschland legt, große Be- "iedigung ausgelöst. Bei einem Eisenbahnunglück in Barmen wurden drei Personen schwer verletzt, während acht Personen leichte Verletzungen erlitten. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. Der Schaden ist bedeutend. In dem Streit um das beschlagnahmte Hohenzol- ^nvermögen ist jetzt eine gerichtliche Stellungnahme er- selgt, die mit aller Nachdrücklichkeit die Ungültigkeit und Rechtswidrigkeit der Beschlagnahme nachweist. Der Lippische Landtag hat einstimmig einen Antrag ungenommen, der eine Einwirkung auf die Reichsbehörden Sinne einer sofortigen Einstellung der Mietzinssteuer- "rhebung fordert. Das Berliner Polizeipräsidium hat den Plan eurer panischen Unternehmertruvve, Stierkämpfe im Berliner Äadion abzuhalten, grundsätzlich abgelehnt. Großbritannien hat die Beziehungen zu Meriko ab gebrochen und hat den Schutz seiner Interessen Amerika und Thile übertragen. Nach einer Meldung aus Weltebreden (Java) ist "in Dorf von 150 Einwohnern in der Gegend von Garoet Mch einen Erdrutsch verschüttet. 20 Häuser und 40 Hütten wurden zerstört. Die Zahi der Opfer beträgt H2 Tote. „Times" berichtet aus Tokio, daß auf einer in Mohama abgehaltenen Massenversammlung beschlos- wurde, amerikanische Waren zu boykottieren, nur ln- Me Baumwolle einzuführen und Seide nur nach Europa auszuführen. Die Verkehrsbewegung. In welchem Maße sich die Produktionsverringe- sung in den westlichen Jndustriegebieren in unserer ge inten Wirtschaft auswirkt, zeigt recht deutlich dieV e r- ichlechterung der Verkehrsbewegung im Erlaufe des letzten abgeschlossenen Rechnungsmönats M. Die angesichts der steigenden Kreditnot und beson- mit Rücksicht auf die Arbeiterausstände sowohl an der Wr wie in Oberschlesien dauernd sich verringernde Liderung in dem vom Streit heimgesuchten Bergbau- Meten ergab gegenüber dem Vormonat eine Minde- ümg der arbeitstäglichen Anforderung um etwa 6000 Mgen. Die nach der Ruhr planmäßig ablaufenden standen teilweise unbenutzt umher. Auch blieb Uebergangsverkehr mit der Regie infolge geringen Kohlenförderungen schwach. Infolge der Arbeitsaus- Mde wurden demnach an der Ruhr nur 21 677 Wagen Fladen gegenüber 74 223 Wagen im Vormonat (März) 46 853 Wagen im Mai des Vorjahres. In Ober- Mesien wurden nur 15 302 Wagen gegenüber 79 622 Wagen im vorangehenden Monat und 56144 im glei- M Monat des Vorjahres beladen. Auch die sächsischen ^tbiete ließen an Förderung zu wünschen übrig. Sie Ilsen 66186 Wagen gegenüber 86 510 im März und ^45 im Mai des Vorjahres ablaufen. Nur die mittel- ^ütschen Braunkohlengebiete machen eine erfreuliche ^snahme. Sie konnten etwa die gleiche Wagenzahl, Mailich 200 000, wie im Vormonat abbefördern. Hier Nt dann auch der Reichswirtschastsminister von seiner TOugnis zur Regulierung der Kohlenpreise Gebrauch ge macht, wonach ab 15. Juni die Preise für mitteldeutsche Braunkohle bekanntlich um durchschnittlich 10 Prozent Schatten des Lebens. Roman von I. Jobst. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Gertruds Mission war beendet, sie kehrte nach Hause -"rück, um es nur dann wieder zu verlassen, wenn Karl Üo als sein liebes Weib zu sich holen würde. Es war doch schön, sich jetzt so ganz wieder gehören zu dürfen "iw dem eigenen Glück Tür und Tore zu öffnen zu sröh- "cher Einkehr. „Ich komme", schrieb Steengracht, „um Dich zu ^len. Ich weiß, der Vater gibt seine Einwilligung Mne, Von nun an gehörst Du mir ganz allein. Es ' jetzt genug der Aufopferung, und wenn ich je im ^ben Eifersucht verspürt habe, so galt sie Deiner ttonden Ursula, die in verzogener Eigenwilligkeit sich auf Deine Pflege kaprizierte. Doch nun bist Du frei, und von heute ab gibt es nur einen Menschen auf dem Erdenrund, für den Du zu sorgen hast, und das ist Dein glücklicher Karl." Gertrud las den Brief zu Ende und ein sonniges " mcksgefühl ließ ihre Brust schwellen. Sie ging einem "kuen Leben entgegen — die schweren Schatten des lobens lagen hinter ihr. Ein heftiges Klopfen an der Tür schreckte sie aus Mm Träumen und gleich darauf trat Franz Langsdorf "Ker die Schwelle. Sern Gesicht war bleich, der Glanz "er Augen erloschen, so schritt er aus Gertrud zu. Erpreßte ^ wildem Schmerz ihre Hände, während er tonlos sagte: ^vnim, Gertrud, Ursula verlangt nach dir. Ein Blut- 'Urz hat ihre Lebenskraft verzehrt — sie wird wohl "UM den nächsten Tag erleben." . „Franz, mein armer Junge", ries Gertrud mitüber- Kümendem Mitleid. -, „Ich habe sie sehr lieb gehabt, Gertrud, und ich Süchte sie noch einmal sehen. Willst du versuchen, mir Wunsch zu erfüllen?" Mit aller Kraft unterdrückte Gertrud ihre Tränen ünd sagte tröstend: „Komm nur gleich mit, Ursula hat "dch in einer ernsten Stunde voll Todesahmen selbst ge herabgesetzt worden sind. Da im ostelbischen Braun kohlenrevier bereits seit geraumer Zeit die Verkaufs preise ungefähr 10 Prozent unter den Listenpreisen stehen, wurde hier von einer Senkung Abstand genom men, ebenso in den oberschlesischen Revieren, die noch unter den starken Streikausfällen zu leiden haben, wäh rend im Ruhrgebiet vor Klärung der Micumfragen überhaupt nicht an eine Ermäßigung der Preise gedacht werden kann. Immerhin darf man hoffen, daß die Kohlenpreis senkung, die doch durchaus unter dem Gesichtspunkt des so überaus notwendigen allgemeinen Preisabbaues vorge nommen worden ist, sich in der gesamten Preis- gestaltung auswirken wird, da sich der Kreis der Industrien, die sich infolge der Kohlennot auf Braun kohlenfeuerung umgestellt haben, recht erheblich vergrö ßert hat. Wird uns hier wenigstens ein bescheidener Lichtblick zu teil, so muß nun die Lage der Landwirt schaft, also der gleichwichtigen Schlllsselproduktion, als umso düsterer bezeichnet werden. Auch sie spiegelt sich in der Statistik der Verkehrsbewegung wieder und zeigt deutlich die Schwierigkeiten der Landwirtschaft vor allem im Bezug von Düngemitteln, besonders von Kali. So wurden zur Verladung künstlicher Düngermittel im Mai ds. Js. nur 12 847 Wagen gegenüber 30 645 im Vor monat und 38 570 im Mai des Vorjahres gestellt. In diesem Zusammenhänge müssen die Ankündigungen um fangreicher Betriebseinschränkungen in der Kali industrie umso lebhaftere Besorgnis erwecken. Verschie dene führende Kaliwerke haben danach beschlossen, in folge der schlechten Finanz- und Wirtschaftslage große Teile ihrer Betriebe stillzulegen und die Beamten und Arbeiter der stillgelegten Werke zum nächsten Kündi gungstermin zu entlassen. Aus aller Welt. * Eine Fähre gesunken. Bei einer Ueberfahrt über die Isar bei Unterföhring versank plötzlich die den Ver kehr vermittelnde Fähre, in der sich sechszehn Arbeiter befanden. Nur fürst Arbeitern gelang es, sich zu retten. Die übrigen elf sind ertrunken. " RaubiiLerfall auf eine Fahrkartenausgabe. In der Nacht zum Donnerstag drangen drei maskierte Räu ber mit vorgehaltenen Revolvern in die Fahrkartenaus gabe der Station Staaken bei Berlin und verlangten von dem Beamten, der gerade die Abrechnung machte, die Herausgabe des Geldes. Der Beamte schlug seinen Bedrängern die Waffen aus der Hand und rief um Hilfe. Es eilten Leute herbei, worauf die Räuber die Flucht ergriffen. Sie sind bisher nicht ermittelt. * Der Tod in der Abzugsrohre. In Eutmadingen bei Donaueschingen hat ein zweijähriges Kind einen furcht baren Tod gefunden. Das Kind fiel beim Bkumen- pflücken in den zurzeit stark fließenden Kirchenbach und wurde fortgerissen. Die Strömung trieb es durch eine Abzugsrohre. Erst nach etwa 100 Meter kam das Kind wieder zum Vorschein, konnte aber nicht mehr zum Leben erweckt werden. * Ein jugendlicher Mörder. Wie aus Wittenberge gemeldet wird, wurde in Rosendorf in der Nähe von Werben a. d. Elbe ein Schulmädchen von einem zehn jährigen Jungen ermordet. Das Mädchen, das mit dem Jungen schon seit langem in Streit lag, wurde von ihm, als es allein auf dem Elbedeich entlang ging, gestellt und solange geschlagen, bis es zu Boden fiel. Darauf erwürgte es der Knabe mit seinem Rucksackriemen. Dann schleppte er die Leiche an eine dicht mit Schilf bewachsene Stelle. Der jugendliche Mörder, der nach dem Strafge setzbuch noch nicht bestraft werden kann, wurde der Für sorgeanstalt überwiesen. - In religiöser Umnachtung. In dem Nhöndorfe Königshofen hat die 68jährige Arbeiterfrau Eckstein, die sich bereits in einer Irrenanstalt befunden hatte, in einem Anfalle religiöser Umnachtung die gleichalterige Frau Schmitt durch Messerstiche so schwer verletzt, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. Die Mörderin lebte in dem beten, ich möchte dich in ihrem letzten Stündlein bringen. Ich werde es Steffen mitteilen. An einem Sterbelager hat nichts mehr Raum, als der Gedanke an den Frieden der scheidenden Seele." Es war. als ob sie schon gestorben sei, so still ruhte Ursula in ihren Kissen. Nur die Augen leuchteten in seltsamem Glanz und suchten das Gesicht dessen, der so eben in das Zimmer trat. Alles, was ihr törichtes Herz je von Liebe gewußt, das hatte sie einst Franz Langsdorf gegeben, der nie aufgehört hatte, sie zu lieden — auch da nicht, als sie ihn verriet. „Franz", flüsterten die bleichen Lippen, „Franz, ich habe dich sehr geliebt." Dann nahm sie die Hand ihres trostlosen Gatten und legte sie in die des Jugendfreundes. „Seid Freunde ! um meinetwillen — und lehrt meinen Knaben, daß er ! treu werde — treuer, als seine schwache Mutter war. Meine Gertrud, habe Dank für deine aufopfernde Liebe. Du wirst glücklich sein und glücklich machen. Bringt Mut ter und Tante meine Grütze und auch Gerd. Reicht mir mein Kind —" Man legte ihr das Kind in die schwachen Arme und sie blickte es wehmütig an, während ihre Lippen sich in leisem Gebet bewegten. Dann kam die schreckliche Atemnot von -neuem. Franz richtete die Sterbende empor, um ihr die Qual zu er leichtern. Man glaubte, das Ende sei do. Doch nur in leichtem Schlummer neigte sich der blonde Kopf zur Seite, die schönen Augen schlossen sich erschöpft-für kurze Minuten. Ein Hauch der Ewigkeit zog durch das hohe Gemach, wo atemloses Schweigen herrschte. Ob auch die Herzen der Umstehenden brechen wollten vor Jammer, kein Laut, keine Träne störte den Frieden dieser Sterbestunde.^ Jetzt öffneten sich die blauen Augen weit undigroß, sie sahen in umsichtbare Fernen, wo himmlische Klarheit leuchtete — die Seele wollte sich von der /gebrechlichen «Seele lösen und in hörbarem Flüstern Hanges durch,den Raum: „Ich lebe." ' , Ein seliges Lächeln umspielte die Lippen, über, die Wahne, die Schmitt sei eine Here, und ihr sei von Gott die Aufgabe übertragen, die Welt von ihr zu befreien! Sie zeigte die Tat, über die sie keine Reue empfindet, bei der Gemeindebehörde selbst an. Ein Bru der von ihr hat vor einigen Jahren, ebenfalls in geistiger Umnachtung, seinen Bruder erstochen. " „Ich habe gebüßt." Der 27jährige Buchhalter B. in Senftenberg hatte vor kurzem einen Prozeß verloren und war verurteilt, für drei uneheliche Kinder zu sorgen. Da dies seine Verhältnisse weit überschritt, faßte er den Entschluß, aus dem Leben zu scheiden. Er fuhr nach Berlin zum Besuch von Bekannten und ließ sich dann auf der Vorortstrecke Berlin-Erkner zwischen Karlshorst und Sadowa vom Zuge überfahren. In der Tasche des Toten steckte ein Zettel, der folgende Aufschrift trug: „Bitte, benachrichtigt Fräulein Else B. — Ich habe gebüßt!" - Mädchenmord im Kornfeld. In der Nähe von Zeitz wurde die einzige Tochter des Rittergutsbesitzers Bardenwerper, eine junge Dame von 20 Jahren, als sie sich kaum von ihren Freundinnen verabschiedet hatte, an einem Kornfelde niedergeschossen. Sie war sofort tot. Der Täter, der dann ein Sittlichkeitsverbrechen verüben wollte, flüchtete, als die Freundinnen herbeieilten. Um nicht erkannt zu werden, hielt er sich ein Taschentuck vor das Gesicht. Der Täter ist noch nicht ermittelt. ' Zusammenstoß zweier norwegischer Dampfer. Wie aus Bergen gemeldet wird, stießen im Westfjord in den Lofoten bei Nacht die beiden norwegischen Dampfer Haakon Jarl und Kong Harald in dichtem Nebel zu sammen. Haakon Jarl ging unter. 18 bis 20 Per sonen, hauptsächlich Frauen und Kinder, ertranken. Kong Harald wurde verhältnismäßig wenig beschädigt. Aus dem Gerichtssaal. k Die gröberen Unrcgelmäbigkeitcn bezw. Wassenschie- bungen Dresdener Beamter der Landespolizei, die verschiedent lich politisch ausgewertet wurden, beschäftigten am Donnerstag in einer vielstündigen Sitzung das „Gemeinsame Schöffengericht Dresden". Unter der amtlichen Aktenbezeichnung Richter und Genossen hatten sich die 32 Jahre alten Polizeiwachtmeister Paul Clemens Richter aus Großröhrsdorf und Max Wilhelm Ansorge aus Reichenau wegen Diebstahls, die Polizeiwachtmeister Max Karl Grütze, geboren 1900 zu Dresden, Willy Hans Hermann Walter, geboren 1898 zu Dresden, Reinhold Joseph Hübner, ge boren 1888 zu Peterwitz und Hermann Bruno Kuhne, geboren 1895 zu Ebersbach, sowie der Reisende Karl Alfred Tiegel, gebo ren 1896 zu Magdeburg, wegen Hehlerei und der 1901 zu Dres den geborene Arbeiter Erwin Paul Richter wegen Beihilfe zum Diebstahl, bezw. wegen Begünstigung zu verantworten. Sämt liche Angeklagte befanden sich in Haft, ein Teil derselben ist auch bis zur Hauptverhandlung darin verblieben. In der Anklage rede führte der Staatsanwalt aus: Es sei bedauerlich, daß sechs Polizeibeamte sich an Waffen vergriffen haben, die dem Dres dener Polizeipräsidium zur Aufbewahrung übergeben worden sind. Der Fall sei sehr ernst zu beurteilen, er grenzt faßt an Be amtenunterschlagung. Bei den beiden Oberwachtmeistern Richter und Ansorge stelle sich deren Handlungsweise als Diebstahl dar, bei den übrigen Angeklagten komme Hehlerei, bezw. des mitan geklagten Arbeiters Richter, der mit Walter zusammen gewohnt, und der aus Gefälligkeit beim Wegtransport geholfen, Begünsti gung in Frage. Der Fall habe weit im Lande Aufsehen hervor gerufen, keinerlei poltische Motive waren die Triebfeder. Skru pellos haben die Angeklagten in leichtfertigster Weise Waffen und Munition aus der Hand gegeben, ohne sich darum zu küm mern, in was für Hände sie geraten, leicht konnte das Material gegen ihre eigenen Kollegen verwendet werden. Das Gericht ver urteilte wegen Diebstahls Clemens Richter und Ansorge, ersteren zu sechs, den anderen zu drei Monaten, wegen Hehlerei Walter und Kuhne zu je drei Monaten, Grütze zu sechs Wochen, Hübner, Tiegel und den Arbeiter Richter zu je zwei Wochen Gefängnis. Die erlittene Untersuchungshaft kommt voll in Anrechnung. (Zu Beginn der Verhandlung ereignete sich ein peinlicher Zwischen fall. Unter anderen war auch der neue Polizeipräsident Kühn dienstlich anwesend, um der Verhandlung zu folgen. Der Son derberichterstatter der Dresdener Volkszeitung begrüßte ihn als Genosse Kühn. Letzterer antwortete in scharfer bestimmter Form: „Ich Lin hier nicht als Genosse Kühn, ich bin hier als Polizei präsident Kühn!" Die dahinter sitzenden Zuhörer besprachen diesen Zwischenfall während der Pause auf das lebhafteste.) der letzte Hauch mit einem Seufzer entfloh — Ilrfma von Steffen war zur ewigen Ruhe eingegangen. * Die lachende Herbstsonne strahlte über Hollands grüne, meerumsäumte Lande und in leisem Rauschen sang das weite Meer. Es rollte seine Wellen auf das flachs Ufer in der Nähe von Scheveningen und schickte die brechenden Schaumkämme der wachsenden Flut über den weißen Sand. Weiter und immer weiter rückten sie vor bis zu dem hochgewachsenen Menschenpaar, das Arm in Arm allein im weiten Raum des vereinsamten Standes stand. „Wie gefällt dir meine Heimat, Gertrud?" fragte Steengracht und suchte forschend den Blick seines jungen Weibes. „Sie gefällt mir so gut, wie du selbst, Karl", ant wortete Gertrud lächelnd. „Und verstehst du, was das Rauschen dir zuruft? Willkommen, du starke deutsche Frau, hier darfst du glücklich sein." Da hob ein tiefer Atemzug die Brust Gertruds, ein liebliches Lächeln flog über das ernste Gesicht, es wun dersam verschönend. Sie schlang die Arme um Steen gracht und rief: „Ja, Karl, angesichts des Meeres, dessen Rauschen schon dein Wiegenlied sang, laß es dir sagen: Ich bin glücklich, wie ich es kaum zu hoffen wagte! Und das danke ich dir, du mein treuer, mein über alles ge liebter Mann." „Gertrud!" Wie ein trunkenes Jauchzen klang es über das Meer hin, in das die Abendsonne versank. „So habe ich dich ganz errungen, du treues Herz. Nun wer den dich die finsteren Schatten des Lebens nicht mehr schrecken, denn wie die Sonne in die Flut taucht, um morgen um so schöner wiederzukehren, so wird bei allem Erdenleid, das uns auch treffen mag, die Sonne unserer Liebe über uns leuchten, bis uns der Tod scheidet." „Amen!" sprach Gertrud tiefbewegt und schaute in die sinkende Sonne, bis in ihren Augen Tränen er glänzten, Tränen reinen Glückes. — Ende. —