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Gericht. Mitleidenschaft gezogen worden war, ja, daß er als eigens liche Unglücksstätte anzusehen sei. Rittergut WroMowo. Ostmärkischer Roman von Guido Kreutzer. (Nachdruck verboten.) k)LnäLl unä Verkebr. Die EntschSdigungspflicht der Eisenbahn ist vom ReichSverkehrsminister durch eine neue Verfügung geregelt worden. Um Schädigungen, die den Ersatzberechtigten in folge der in der Zeit zwischen der Einreichung der Ent schädigungsanträge und der Ersatzleistung eingetretenen Geldentwertung erwachsen können, nach Möglichkeit zu vermeiden, hat der Minister die mit der Bearbeitung solcher Ansprüche betrauten Stellen erneut angewiesen, der raschen Erledigung der Anträge ihr besonderes Augenmerk zuzu- wendrn und da, wo die Entschüdigungspslicht feststeht und nur noch Ermittlungen über die Höhe des Ersatzbetrages erforderlich sind, Abschlagszahlungen in angemessenem Um fange zu leisten. Sm ^olgeletL. Schutz-und Hilfsmaßnahmen. Dem Reichsrat ist der Entwurf eines „Notge setz es" zugegangen. Der Anlaß dazu ist durch den widerrechtlichen Einbruch in das Ruhrgebiet mit sei nen schweren wirtschaftlichen und politischen Folgen ge geben. Die dadurch geschaffene Lage macht die An passung des geltenden Rechts an die besonderen Ver hältnisse nötig; zugleich ist es erforderlich, Auswüchsen des Wirtschaftslebens schärfer entgegenzutreten, als es nach den zurzeit geltenden Gesetzen möglich ist. Die wichtigsten Bestimmungen be treffen die Verschärfung der Anforderungen an Personen, welche die Erlaubnis zum Schankgewerbe-Be- trieb nachsuchen, Festsetzung und Handhabung der P o - liz eistunde, Verbot des Ausschanks geistiger Getränke an Personen unter 16, von Branntwein an Personen unter 18 Jahren. Weiter soll ermöglicht werden, Vergnü gungen und Lustbarkeiten, die geeignet sind, auf die Be völkerung beunruhigend oder aufreizend zu wirken, ein zuschränken. Ferner werden Strafbestimmungen und Aus- weisungsermöglichung geschaffen bei Zuwiderhandlungen gegen das Paßgesetz. Endlich soll die Möglichkeit er öffnet werden, daß die aus dem besetzten Gebiet und dem widerrechtlich besetzten Ruhrgebiet ausgewiesenen Personen für sich und ihre Familien Wohnungen vorzugsweise zugewiesen erhalten. Stichelhaar wieder unter dem Schreibtisch hervorgekrochen war und ihm den Kopf auf die Knie legte. Er hörte nur zu. Mucksmäuschenstill war er und hatte ganz große Augen und fuhr sich hin und wieder mit der Hand über die Stirn: und sagte zwischendurch mal: „Donner wetter!" oder „Jh — hol's der Deuwel, das ist aber hane büchen, Herr Kommerzienrat!" Und schließlich war sein Gast zu Ende: und zu Ende war es auch mit Ler sitzenden Lebensweise des Forstmeisters Dietrich Dronkau. Er war aufgesprungen und hatte dabei dem Stichelhaar auf Lie Pfoten getreten, daß der laut aufjaulte. Aber das kümmerte ihn jetzt den Kuckuck. Hier ging's nicht um einen dummen Köter, sondern um seinen Hansjürgen. Und ging letzten Endes auch um den Herrgott da oben, der'S doch wirklich und wahrhaftig ge schafft hatte, noch im letzten Augenblick ein Rettungsseil zu finden und dem Wroynower zuzuschmeißen. Tüchtig — der da oben! Und tüchtig auch der Kom merzienrat Kamp. Und geradezu romantisch die Bekannt schaft zwischen seiner Tochter und dem Hansjürgen: und bei aller Natürlichkeit geradezu phänomenal die Kali-An gelegenheit. Plötzlich blieb er vor seinen beiden Besuchern stehen. „Mo waS wollen Sie nun von mir, Herr Kommerzien rat? Weshalb haben Sie mir mit Ihrem Fräulein Tochter das Vergnügen Ihrer Bekanntschaft und Ihres Besuches verschafft? Daß ich mir ein paar Flügel anbinde und als Versöhnungsengel nach Wroynowo rüberfliege und alles in Butter bringe? Aber weshalb frag' ich Sie noch — ja, weshalb bitten Sie mich darum?! Haben Sie denn überhaupt eine Ahnung davon, was sür eine diebische Freude Sie mir mit all dem gemacht haben, was ich hier eben hörte? Ich brauch' Ihnen hier nicht lange Geschichten zu erzählen. Wenn Sie den Weg zu mir, dem Ihnen persönlich ganz Unbekannten, ge funden haben, dann haben Sie es natürlich auch verstanden, sich Wissenschaften und Belege für mein persönliches Ver hältnis zu Hansjürgen von Schilt zu verschaffen. Dies Der» Von s^ak unÄ fern. Boykott gegen Rollet. Im Hotel Adlon in Berlin, in dem General Rollet, der Chef der französischen Entente mission, mit seinem Stabe wohnt, haben deutsche und neu trale Gäste (vor allem Holländer und ^Schweden) von der Direktion verlangt, daß sie dafür Sorge trage, daß die Franzosen künftig auf ihren Zimmern und'nicht mehr im gemeinsamen Speisesaal essen. Die Hoteldirektiön hat daraufhin das Auswärtige Amt gebeten, General Rollet auf die unter den Hotelbefuchern herrschende Stimmung aufmerksam zu machen. Maffenvergistung. In Bad Freienwalde a. d. Oder sind bei etwa 300 Einwohnern Vergistungserkrankungen nach deur Genuß von zermahlenem Pferdefleisch (sog. Hacke peter) eingetreten. Zwei erwachsene Personen und drei Kinoer sind gestorben. Zahlreiche andere schweben in Lebensgefahr. Eine eingehende Untersuchung ist vom Freienwalder Magistrat mit Hilfe der Berliner Krimi nalpolizei und mehrerer Sachverständiger aus Berlin cin- geleitet worden. Es wird behauptet, daß der in Frage kommende Roßschlächter das Fleisch von milzkranken Pferden verarbeitet habe. Verhaftung eines russischen SalvarssmschicbcrZ. In Btschosswerder wurde ein russischer Zucker- und Salvar sanschieber verhaftet. Es wurden bei ihm für 60 Mil lionen Mark Schmucksachen und für etwa 90 Millionen Mark ausländische Banknoten beschlagnahmt. Auch Ein bruchswerkzeuge fand man bei ihm, so daß anzunehmen ist, daß er sich auch mit Diebstählen besaßt hat. Ernst Troeltsch gestorben. In Berlin starb im 58. Lebensjahre der bekannte Religionsphiloso-h Ernst Troeltsch, ordentlicher Professor sür Philosophie an der Berliner Universität. Er gehörte der Preußischen Landes versammlung als Mitglied der deutsch-demoÄatiscken Par tei an und war zwei Jahre lang UntLrstaat Sekretär im Ministerium sür Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Antisemitische Ausschreitungen in Bukarest. An der Bukarester Universität kam cs zu heftigen antisemitischen Krawallen. Die rumänischen Studenten verhinderten die jüdischen Zuhörer, die Vorlesungen zu besuchen. Es folm ten Naufszenen, wobei es einige VerwuWete gab. Die Universität wurde geschlossen. Sämtliche jüdischen Ge schäfte wurden zum Zeichen des Protestes geschloffen. 8 13e, der bezüglich der W e rt zu w a ch s st eue r die sehr wichtige neue Bestimmung aufstellt, daß beim Übergang des Eigentums an Grundstücken zur Feststellung des steuer baren Wertzuwachses bei dem Erwerbs- und Verkaufs preis die innere Kaufkraft der Mark an den beiden Zeitpunkten die Grundlage der Wcrtbe- Messung bilden muß. Neue Attentatsgerüchte. Wie der Kasseler Oberbürgermeister Scheidemann mitteilt, erhielt er vier offizielle Warnungen von Polt- zeidirektionen aus drei der größten Städte des Reiches, worin ihm diese, gestützt auf genaue Angaben, mitteilen, daß sich zu allen Taten entschlossene Leute verpflichtet haben, führende Persönlichkeiten der Sozialdemokratie, in erster Linie den Reichspräsidenten Ebert, dann Scheide mann, eventuell auch Noske zu beseitigen. Ein Boykottbeschlust der Meffebesucher. Das Präsidium des Neich-sverbandes Deutscher Messe- interesseuten hat sich wegen der Gewaltherrschaft des fran- zöskschen Militarismus im Ruhrgebiet zu folgenden Ab- wehrmaßregeln entschlossen: 1. Auf keiner deutschen Messe darf ein französischer oder belgischer Aussteller zugelasscn werden. 2. Kein deutscher Aus steller darf mit einem Franzosen oder Belgier ein Geschäft abschließen. 3. Bei Geschäftsabschlüssen jeglicher Art, die sowohl die Aussteller als auch die Einkäufer aus dem neu besetzten Gebiet betreffen, ist besonders Rücksicht zu nehmen auf die ganz außerordentlich schwierige Wirtschaftslage des unter, der fremden Militärmacht seufzenden Landes. * Berlin. Im RcichStags-Hauptausschuß teilte Minister Oeser mit, daß ein Gesetzentwurf, der die wichtigsten Feiertage reichSrechtlich festlegt, dem Neichsrat in nächster Zeit zu gehen soll. Paris. Die Botschasterkonscrenz hat sich erneut mit der Mcmelsragc besaßt und beschlossen, einen neuen Schritt bei der litauischen Regierung zu unternehmen. ES soll eine energischere Note als die vorhergehende gesandt werden, die sie auffordert, die Eindringlinge aus Memel zu rückzurufen. » Rotterdam. Das Personal der holländischen Eisenbahn hat den Betrag von 6000 Gulden, etwa 120 Millionen Mark, für die Kinder deutscher Eisenbahnangestellten ge sammelt. hältnis ist das eines Onkels zu seinem Neffen oder vielleicht sogar eines Vaters zu feinem Jungen — einem Jungen, Lev der tüchtigste, selbstbewußteste, tapferste Kerl ist, den ich in meinen sechzig Jahren kenncngelemt habe: ein Junge, d-r mir vielleicht, nein sogar wirklich und wahrhaftig lieber ist, als wäre er mein eigenes Kind. Herr Kommerzienrat, ich bist kein Freund von vielen überflüssigen Worten. Ich habe Sir vorher nur aus un kontrollierbaren Mitteilungen gekannt: aber die letzte Stunde bewies wieder einmal, daß man auf solche Mitteilungen nicht einen Pfifferling geben darf. Und darum mach' ich Ihnen einen Vorschlag: Kurz und gerade heraus und ehrlich von Mann zu Mann und Auge in Auge. Ich lasse an spannen und wir drei fahren nach Wroynowo hinüber. Gegen Abend find wir dort und treffen den Herrn von Schilk totsicher an. Sie ziehen die Augenbrauen zusammen, als paßte Ihnen mein Vorschlag nicht. Kanu ich mir denken - — Sie haben verflucht wenig Neigung, sich von dem Frech dachs zum zweiten Male derart anrempeln zu lassen. Aber keine Angst — dirS zweitemal wird nicht stattflnden. Denn Sie kommen nach Wroynpwo als meine Gäste. Und bei aller gegenseitigen Sympathie kennt mich der Hansjürgen doch gut genug, um zu wissen, daß er bei mir unter Um ständen ganz infam anlaufen könnte. Zum Beispiel, wenn er zwei Herrschaften, die ich als Gäste mubringr, nicht ent sprechend aufnimmt. Kommt aber sowieso nicht in Frage. Also sind Sie damit einverstanden, Herr Kommerzienrat und Fräulein Tochter — dann erfolgt jetzt ein großer Verwand lungsakt, indem ich meinen Schlafrock aus- und meine Uni form anziehe. Und inzwischen laß ich onspannen, und eine Stunde später — der Deuwel soll mich holen, wenn ich Ihnen zuviel verspreche — sitzen wir drei mit dem HanS- jürgen von Schilk und seinem Inspektor Krottmann ur- behaglich um den runden Tisch tm Wroynower Speise zimmer." Und wie noch immer im Leben, so setzte auch diesmal der Forstmeister Dietrich Dronkau seinen Willen durch. (Fortsetzung folgt.) 8. Kapitel. Himmeldonnerwetter — war das ein vernünftiger Mensch! Der alle Dietrich Dronkau hatte im Leben nicht vermutet, daß ein Mensch, der aus Berlin kam, ein so tüchtiger Kerl sein könnte. Zuerst war er natürlich erstaunt gewesen, als ausge- nchyet ein Berliner Komnierzienrat nebst Tochter ihn in r Waldeinsamkeit aufsuchte. Und hatte auch anfänglich tem Dort von den ganzen Geschichten verstanden, die ihm um Gast da erzählte. Offen gesagt — sie interessierten ihn vrcnig. Viel lieber sah er sich hin und wieder das junge ftiäulem NN, das ihren Vater begleitet hatte. Sie gefiel Mm; auf Len ersten Blick gefiel sie ihm. Und gar zu gern hätte dieser alte verzweifelte Hagestolz sich mit ihr in ein behagliches Gespräch eingelassen. Aber LaS .ging ja leider nicht, weil der Herr Vater und Kommerzienrat andauernd redete. So änderbare Geschichten, daß der Reiherhorster allmählich Loch aufmerksam und interessiert wurde. . Und mit einem Male mar der Berliner in seiner Schilde rung auf einem Punkte angelangt, Ler die Anteilnahme seines Hörers vollkommen mit Beschlag belegte. Denn daß der alte Freiherr von Schilk schließlich ein Windhund gewesen — na. um sowaS zu erzählen, brauchte sich Ler Kommerzienrat wirklich mcht aus Berlin her zubemühen. Da§ hatte Dietrich Dronkau zu seinem Leidwesen lange genug mit eigenen Augen mitansehen müssen. Jetzt aber geriet der Hansjürgen in die Debatte. klnd da war eS natürlich mit der Gleichgültigkeit des Forstmeisters vorbei. Sogar Las kleine Fräulein interessierte ihn jetzt incht mehr. Er hörte nur zu. Er saß vorgebeugt in seinen! korbgeflochiencn Lehnsluh! und dachte gar nicht mehr an Lie Pfeife und merkte auch gar nicht, daß Ler Vas Grubenunglück in Ober scd!c Nen. Bisher 112 Todesopfer. Das ExplosionSunglück, daß sich in d^n frühen Mor genstunden des letzten Januartagcs in der bei Beuthen gelegenen HeinitzgruÜe ereignet hat, kann als eine der furchtbarsten Bergwerkskatastrophen bezeichnet werden. In einer Tiefe von 660 Metern durchbrach ein von früher her abgedämmter Brandherd den Damzn, und es erfolgte eine heftige Kohlenstaubexplosion, durch die sich giftige Gase in der ganzen Grube entzündeten und den Bergleuten den Rückweg absperrten. Von den etwa 800 einaefahrenen Bergleuten haben nach den bis herigen Feststellungen 112 den Tod gefunden. Zahlreiche Bergleute wurden unter Vergiftungs- erscheimmgen in die Krankenhäuser gebracht; die meisten von ihnen konnten jedoch bereits wieder entlassen werden, da die Vergiftungserscheinungen sich glücklicherweise als leicht erwiesen. Reunundzwanzig Bergleute noch vermißt. Vor dem Grubenhof und um den Knappschaftsplatz herum sowie vor den Hallen des Krüppelheims und des städtischen Krankenhauses in Beuthcn spielten sich Herzzev- reißende Szenen ab. Die Frauen riefen nach ihren Man nern und Ernährern, die Kinder nach ihren Vätern. In zahlreichen Familien ist große Not eingetreten, da mehr fach sechs und mehr unversorgte Kinder den Tod ihres Vaters betrauern. Die Negierung in Oppeln hat zur Anschaf fung von Lebensmitteln eine Million Mark zur Verfügung gestellt. Der Reichspräsident überwies mit einem an den Oberbürgermeister von Beuchen gerich teten Beileidstelegramm als erste Hilfe sür die Opfer der Katastrophe den Betrag von zwei Millionen Mark. Die Hrinitzgrube befindet sich auf deutsch-oberschlest- schem Gebiet. Man nahm zuerst an, daß die Mehrzahl der eingefchlossenen Bergleute sich durch den benachbarten Römhildschacht werde retten können. Später stellte sich je doch heraus, daß auch dieser Schacht -durch die Explosion in Oemseker Aercdslag. (Aus der 295. Sitzung.) Nach Eröffnung der Sitzung gedachte Präsident Löbe mit Worten wärmster Teilnahme des furchtbaren Gruben unglücks in Obcrschlesien und seiner Opfer. Die Ab geordneten hörten diese Kundgebung stehend an. Hieran! wurde in zweiter und dritter Lesung das dcutsch- polnisch-oberscklesische Bergwerksabkommen angenom men. Der 10. Nachtragsetat, der Besoldungsaüsbesserungen und besondere Aufwendungen für das Ruhrgebiet enthält, wurde an einen Ausschuß verwiesen. Der Gesetzentwurf über die Rück lage bei den Berufsgenossenschaften wurde in allen drei Lesungen angenommen. Dann muhte eine U nterbrechung eintreten, da für die dritte Beratung des Jugendgcrichtsgesetzes noch An träge vorzuberaten waren. Nack Wiederaufnahme der Sitzung gelangte das Jugend- gericktsgesetz zur dritten Beratung. Die Vorlage wurde in der Fassung der zweiten Lesung angenommen. Gleichfalls angenommen wurde eine vom Ausschuß beantragte Ent- schlietzung, in der die Regierung ersucht wird, nur die am besten befähigten Richter zum Amte dcZ Jugendrichters hinzitzuziehen. Hierauf wurde der 10. Nachtragsetat in zweiter und dritter Beratung ohne Auseinandersetzung angenommen. GericktskLÜe. Ein Schwindclgenie ersten Ranges hatte sich in der Person des angeblichen Schristst- erS Hermann Mattern vor einer Berliner Strafkammer zu verantworten. Sein Hauptschwindel bestand darin, daß er durch prahlerische Ankündigungen fort- gejetzt Angestellte mit KapitalSeinlagen für seine verschiedenen Gründungen anwarb und um ihre Ersparnisse brachte. Er „gründete? zuerst eine Gesellschaft zum Vertrieb van Schreib- masLinenschranlen, dann mehrere Zeitschriften, dann die be rüchtigte „Webeco" (Waren- und Börsensinanzterungskonsor- tium), eine Parfümerie- und Seifenfabrik, einen Wettkonzern usw. Dar Gericht verurteilte den großen Gründer zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust: ein Mitange klagter namens Franke wurde zu einem Jahr Gefängnis ver urteilt. . Aotttilcke Armälckau. VeutlcklrwLl. Ein Aufruf des StädtetagcS. Der Vorsitzende des Deutschen Städtetages, Ober- bürgermeister Böß (Berlin), hat einen Aufruf an die Mit- gliedsstädte des Deutschen Städtetages erlassen, in welchem er es als eine Pflicht der deutschen Städte erklärt, jede Ge- mermchaft mit Angehörigen der an dem Einfall in das Ruhrgebiet beteiligten Staaten, so lange der rechtswidrige Zustand dauert, abzulehnen, die geschäftlichen Be- Ziehungen zu französischen und belgischen Lieferfirmen abzubrechen und auf das örtliche Wirt schaftsleben, das in die Zwecke der städtischen Verwaltung mit Leistungen'und Lieferungen verflochten ist, zu glei chem Vorgehen einzuwirkcn. Schließlich spricht er das Vertrauen aus, daß alle Mitgliedsstädte bis zur letzten Grenze ihrer erschöpften Mittel zum Deutschen VolkSopfer beisteuern. NcichSlagSpause. Der Ältestenrat des Reichstage? beschloß, jetzt eine Pause in den Plenarsitzungen eintretsn zu lassen, da die Abgeordneten aus de» alt- und neubesetzten Gebieten in ihre Wahlkreise reisen wollen. Eine Einigung über die Dauer der Vertagung konnte nicht erzielt werden, die Mehrheit sprach sich aber sür acht Tage aus, so daß das Plenum am 12. Februar wieder zusammentretcn würde. Wertzuwachs und Geldentwertung Im Stenerausschuß des Reichstages wurde der Ge setzentwurf zur Änderung des Landessteuergesetzes in zweiter Lesung weiter beraten. Angenommen wurde Generaldirektor Roseubrra vor dem Münchener Wucher gericht. Vor dem Münchener Wuckergericht begann der Prozeß gegen Simon Rosenberg, den Generaldirektor der Romeo- Schuh-Mttengesellschast, wegen Warenzurnckhaltung und Preis treiberei. Rosenbergs Verhaftung erregte seinerzeit großes Aussehen. Die Rom:o-Schuh-M!engcsellschast hat in ganz Deutschland Zweigniederlassungen.