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Ottendorfer Zeitung : 04.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191906044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19190604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19190604
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-06
- Tag 1919-06-04
-
Monat
1919-06
-
Jahr
1919
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 04.06.1919
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«iss«. sind i« heinischen Versailles rgen zu» Truppe" der nd gegen - Kr. 180 Stahlhelm, an lärte der hemischen e in den behalten 12.80 ö4v LI 76 140 17.M 84 treten; (Reichs^ Kr. SV . LL0 ssen worbH enhang len Term»; untere Kokarde wird ein silberner Eichenkranz getragen, die Vorstöße der Mütze find in der Waffenfarbe gehalten. Für den Feld« und kleinen Dienst wird eine weiche Muse mit Tuchschirm und Emaillekokarde eingeführt, die auch unter dem Stahlhelm getragen werden kann. Czapta, Tschako, Husu-enpelzmütz« usw. verschwinden. Als Bein« bekleidung ist einheitlich die Stiejelhose eingeführt mit auSgearbeitetem Knie. Berittene tragen Leder- oder Tuch besatz. Außer Dienst kann von allen Lruppenangehörigen lange, graue Hose mit Stegen, jedoch ohne die bisherige rote Liese, getragen werben. An die Stell« dec Infanterie- stiefel — deren Bestände noch aufgetragen werden müssen — treten schwere, dem Bergstiefel ähnliche, genagelte Schnürschuhe, für kleinen Dienst der bisher getragene leichte Schnürschuh. Zu beiden wird die feldgraue Wickel gamasche getragen. Berittene trage« hohe Reitstiefel. Für alle Truppenteil« einheitlich wird der zweireihige Mantel statt des bisher einreihigen Angeführt. A!S Koppel wirü das bisher für Berittene übliche getragen; Koppelschlösser mit Inschrift fallen weg. An der Säbel tasche wird einheitlich die bisherige Jnfanterietroddel ge tragen. Vom Feldwebel aufwärts tragen Fähnriche und Olfiziere das silberne Portepee, in einer kleineren Form als bisher, weiter; Orden und Bestimmungen über das Tragen bleiben bestehen. Für Offiziere ist für den Feld dienst zur Entlastung des Koppels noch ein lederner Trag riemen (von rechter Schulter zur linken Hüfte) vorgesehen für Pistole, Fernglas usw. Seitenwaffe ist durchgehend iür alle Dienstgrade daS Infanterie-Seitengewehr, das jedoch nur im Dienst getragen wird. Angehörige der Reichswehr, die über 25 Jahre Soldat sind, dürfen ihre bisherige Waffe als Ehrenwaffe weitertragen. Auch für m Haus' lg erklär^ t sei, d" m macke" i. Auge» rr Hunden Die E misch pol' stein um der beide" erschieße" Wrze üdung de sitzung d^ ger Reg^ üe Grun"' der Reo» riumS S? der bribehalten wird, die Mütze ge- ihr werden zwei silberne Kokarden <80 - 14 - 28 — 8äO - rt sein» )N GeboN ens gleik" nstatt m" u mache" daß die «abe. M in große? weizec Hauptbekleidungsstück blecht wie bisher di« Bluse, aller dings mit einigen Änderungen. Sie wird durchgeknöpjt und ähnelt im Schnitt dem früheren „kleinen Rock" der Offiziere. Statt deS Umlegekragens hat sie einen Steh kragen erhalten. Der Nrmelmmchlag ist in einen Auf schlag ähnlich den alten schwedischen Aufschlägen ver wandelt worden. An Stelle der Achselstücke und Schulter klappen tritt eine doppelte Schnur mit je zwei Schiebern, für Wehrleute in Grau und für Chargen vom Unter offizier auswärts in Silber; Unteroffiziere haben matt silberne Schieber auf den Schnüren, Offiziere weißsilberne. Die bisher nur der Generalität vorbehaltenen aufgesetzten Taschen auf der Bluse sind für sämtliche Dienstgrade ein- gesührt und haben eine dreispitztge Klappe. Die Unterscheidungsabzeichen (Nummern und Buchstaben auf den Achselklappen) sind auf den Oberarm herabgerutscht. Auf beiden Oberarmen werden eiförmige abnehmbare Armspiegel getragen mit der Nummer des Truppenteils. Am Kragen wird einheitlich eins Litze ähn lich der bisherigen Gardelide getragen. Diese Kat in der Mitte —für alle Truppengattungen gleich — einen grauen Streifen, darüber und darunter eine Litze in der jeweiligen Waffenfarbe. Als Waffenfarben find bestimmt iür Kriegs ministerium und Generalstab karmoifinrot wie bisher, für Beamte dunkelgrün, für Infanterie weiß, Kavallerie gold gelb, Schützen und Jäger hellgrün, Artillerie rot, Pioniere schwarz, Train hellblau usw. Zu den Hauptwaffensarben treten bet einigen Teilen der Reichswehr zum Zweck besserer Unterscheidung noch Nebenfarben, wie dunkelgrün, braun, rosa uff. Als Kopfbedeckung ist neben den kommen über 8000 bis 7000 Mark den amtlichen Preiß, Einkommen über 7000 bis 12 000 Mark einen Aufschlag von 20 °z> und Einkommen über 12 000 Mark einen Auf schlag von 50 °/o zahlen sollen. Das hört sich sehr sckön an, aber derartige Vorschläge sind trotzdem sehr anfechtbar, denn es kann jemand mit einem Einkommen von 75l)0 Mark sechs Angehörige zu ernähren haben, während ein anderer mit 7000 Mark Einkommen vielleicht nur für sich allein zu sorgen hat. Die Staffelung in ihrer verall gemeinerten Form würde also eine Härte und Ungerechtig keit bedeuten und sicher dazu führen, daß viele auf die ausländischen Lebensmittel ganz verzichten würden, womit auch diese kleine Beihilfe zu unserer schlechten Ernährung illusorisch gemacht wäre. d-. V ie briM r-Slooal^ rläufig r leit,!-" Lie Ara^ Vorspeise pro Person kuppe . Zwei Hühn« balat Komvott „ Palatschinken Kaffee . 2 Flaschen Wein üe Regi"! , wenn ms die L" ketzgebeM daß bisU hörige In KÄ felägrau — im frieäen. Ein militärischer Mitarbeiter schreibt: Nach den neuen Bestimmungen über die Bekleidung Reichswehr wird daS feldgraue Tuch beibehalten. onsi offen. L e von ib"! vom M zu erhebe" -tzt war Die Verdreh l. Mor^ nach s-i"^ ich hinn^ al, baß § eiheit K jener auchte, ' M- rrück. S'' , ohne Die teuerste Stadt cler Melt. (Diener Briefs Dim gilt jetzt als die teuerste Stabt der Welt. Man Wt im Schleichhandel für ein Pfund Mehl 15 Kronen, m ein Ei 4 Kronen, für ein Pfund Würfelzucker «Kronen. Will beute ein Mann elegant leben, so geht in «in erstklassiges Hotel. Erstklassig, das bedeutet: «"stier mit Gebeimratsmanierm, Perserteppiche in Ler balle und — geziemende Preise. Kürzlich wollte em Mann elegant sein, nobel, wie !"an in Wien lagt. Er hatte vier Geschäftsfreunde von lsnseits der Leitha hier. Die wollte er für den Abschluß 'M größeren Geschähe» in Stimmung bringen. Und das am besten nach einem guten Essen und Trunk in stier imponierenden Umgebung geht, diese Erfahrung ist ? alt wie Gott Merkur und der Handel selber. Der ziel- "Mßte Herr ging al'o in ein Hotel auf der Ringstraße, N sogenanntes erstklassiges, und bestellte einen Tisch. Mn Tisch im groben Speisesaal selbstverständlich, dort, ?" eS am erstklassigsten ist. Einen T'sch für fünf Per- Mn. Man aß und trank. Das Menü sei hier verewigt, ?!" Dokument der Zeit, in der wir leben, und die auch "" große genannt wird. . Ein Hühnerleberragout macht den Anfang. Es ist nicht gerade gemütserschütternde Vorspeise. Dem Mout folgt eine falsche Suppe. Wer vermag auch in groben Zeit, in der alles mit „Ersatz" arbeitet, eine Me aufzutreiben? Zwei Hühner, genannt Poularden, den nächsten Gang. Sie sind begleitet von Salat Komvott. Der Salat besteht ganz wie in Friedens- «»tn auS ein wenig Bohnen, ein wenig Kartoffeln, Weicht Sellerie und irgend etwas Grünem, dessen Knien und Ursprung man nicht näher ergründen muß. Mn gibt eS nur noch eine höchst bürgerliche Mehlspeise Gestalt von je drei Palatschinken für jede Person. Den ^luß bildete ein schwarzer Kaffee. Zwei Flaschen Tisch- Mn versetzen die Gesellschaft in animierte Stimmung, in ,st das Geschält, daS den Anlaß zu diesem Gastmahl gab, stnen hoffentlich für alle Teile gedeihlichen Abschluß fand. Avi Besteller wurde diSkretest die Rechnung überreicht. ist rin kriegsgrstählter, starknervtger Mann, und er Me natürlich nicht mit der Wimper, sondern zahlte. Die stichnung aber sah so auS: renfälle et und v" und Landeskokarb«) getragen. Um die UtonS U ie ins nnaM men f, als v-e" haben sÄ fragte erzeuge^ rl gärte rb vor, A mg von'.4 n, daß ohne M, ng folg" Loris!es lieben. k ktaffelmlg der Lebsnsmittelpreise? Die Preise die Lebensmittel, die unS daS Ausland liefert, sind so hoch, daß sie für ärmere Leute zum Teil un- Mwinglich sind. Man hat deshalb wiederholt den Ucschlag gemacht, daß die Lebensmittelpreise fortan nicht alle Bevölterungsklassen gleichmäßig festgesetzt, sondern M dem Einkommen gestaffelt werden sollen: wer viel .stdient, soll mehr zahlen als der, der ein geringes Ein- ^wen hat. Das Reichsernährungsministerium hat diese Usselung der Preise empfohlen, und in Berlin-Wilmers- Al toll damit der Anfang gemacht werden. Die sozial- .Mokiatischen Stadtverordneten haben dort einen Antrag gebracht, wonach die Staffelung gleichmäßig für alle Mshaltsangehörigen, auch die Haushaltsangeftelllen er- Mn soll. Vorgeschlagen wird, daß Einkommen bis zu Mark nur zwei Drittel des amtlichen Preises, Ein ¬ schauderte in sich zusammen und bedeckte daS Gesicht mit den Händen. .Wen, wm sahen Sie?" drängte ich, nun selbst sehr erregt, denn waS sie von dem Mann am Fenster sagte, hatte ich selbst an ihm beobachtet. Sie meinte ihn und niemanden sonst hatte sie gesehem .Er war's, er war's!" stöhnte sie hinter den oorgehaltenen Händen, und Las war ihre ganze Antwort. Ich muß gestehen, mir wurde hierbei selbst unheimlich zumute. Hätte der Mann aus der Toten Schlucht seine Maske getragen, bann würde ich an die beabsichtigte Täuschung geglaubt haben, aber er gab sich, wie er war, und doch glaubte sie. den Geist eines Abgeschiedenen ge sehen zu haben, der ihr im Leben einmal nahe gestanden. Diese Geschichte wurde immer geheimnisvoller. Ich hatte mich schon am Ziel gewähnt, Verstand und Herz sprachen für die Erklärung, welche ich in einer heimlichen Liebschaft EugenienS gefunden, und nun siel mit diesen Worten der armen Frau Milton doch wieder der Schatten des Ge spenstischen auf das Geheimnis der Toten Schlucht! Nun, noch einmal oirrunzwanzig Stunden, und alles, alle- mußte klar vor meinen Augen liegen! Ich sprach noch viel zur Beruhigung der Unglücklichen, doch, wie gesagt, ohne wahrnehmbaren Eindruck. Sie be harrte in ihrem unseligen Wahn. Ich empfahl Eugenie, bei ihr zu wachen und zwei Dienerinnen in: Vorzimmer zu lassen. Ich selbst würde aufbleiben und jeden Augen blick bereit sein, ihr meinen Beistand zu leihen. Damit ging ich nach meinem Zimmer hinauf. Die Nacht verlief ruhig, doch für mich schlaflos. Ich zermarterte mein Gehirn, um einen Zusammenhang zu finden zwischen dem, waS ich selbst wahrgenommen hatte, mrd den Äußerungen der unglücklichen Frau da unten. S-st gegen Morgen er haschte ich einen kurzen, von beängstigenden Träumen er füllten Schlaf. Die zunehmende Unruhe der Kranken, die selbst kein Auge geschloffen hatte, wurde mir ein willkommener Anlaß, die Station schon frühmorgens zu verlassen. Ich sagte Mäulein Eugenie, daß ich die Hinzuziehung eines ArzteS für unbedingt erforderlich halte und selbst 1"10SS Mo geschehen im Jahr« deS Heils 191V, nach dem Krieg, in der ehemaligen Kaiser- und Phäaken- ^dt. Dazu gehörte, sicherem Vernehmen nach, ein Trink- "«d von 10 °/i>, das macht 100 Kronen. k Eine ganz hübsche runde Summe, mit der sich fünf Mionen in Wien zu Mittag leidlich sattessen können, bedeutet« im Frieden, daS ist in der märchenhaften Mt vor fünf Jahren, etwa LaS Jahreseinkommen eines Mnbeamten und ist in der jetzigen Zeit sozusagen auS ^"Westentasche heraus zu bezahlen, wenn man ein größeres* Geschäft abjchließt, unter dem in der Regel Me eine Schiebung zu verstehen ist. Wer dazu nicht in ^Lage ist, muß wohl hungern, wobei er den Trost hat, die meisten Mitmenschen eS müssen. Das Geheimnis der Toten Schlucht Roman aus der Gegenwart von P. Dryburg. (Nachdruck verboten.) Sie wußte um feine Anwesenheit, mußte darum wissen, Md doch leugnete sie mit Ler Miene eines unbefangenen Andes. — Welche Schlechtigkeit durfte ich hiernach nicht ? ihr suchen. Vielleicht stand die Mutter allein noch kennend zwischen ihr und diesem Menschen, und so wollte Mn durch Schreck auf sie wirken, um den drohenden Wahnsinn zum Ausbruch zu bringen. Dann fort mit ihr Irrenhaus! y. Dann waren ja beide frei, hinanSzufliegen in die Mt und in einem stillen Erdenwinkel oder in einer Millionenstadt dem erträumten und durch Verbrechen er nsten Glück zu leben. Wie ich mich nun voll Ekel von Tochter abwandte, erwachte in meinem Herzen die ,Me Teilnahme für die Mutter, die einem furchtbaren unverdienten Schicksal entgegenging. Ich ging hinein ihr und suchte selbst. beruhigend auf ihren Geist ein- '"wirken, leider ganz ohne Erfolg. »Denken Sie noch an meine Frage von vor wenigen ^gen?" fragte sie gleich nach meinem Eintritt. Ich ver güte bejahend daS Haupt. Wie hätte ich jene seltsame, 'W zweitenmal an mich gestellte Frage vergessen können. 'M hatten unrecht mit Ihrer Antwort", fuhr sie fort, b» gibt Gespenster, eS gibt eine Wiederkehr nach dem ja, ja, es lebt ein Gott, zu rächen und zu richten." Diese Aneinanderkettung von nicht zusammengehörigen gingen war mir ein voller Beweis für ihren geistigen ^rfall. .Und doch muß ich bei meiner Antwort von stehen bleiben, Madame", erwiderte ich. »Sie Achten —" »An gar nichts!" fiel sie mir erregt ins Wort, k-'üangweilt blickte ich von meinem Buch auf, und weil zufällig dem offenen Fenster gegenübersaß, ging mein M dorthin. Und da sah ich ihn mit derselben Deutlich- wie ich Sie jetzt vor mir sehe, die Totenfarbe im «silcht und die Lippen tu einem Fluch geüMetSie ererbte Waffen kann die Genehmigung zum Tragen er teilt werden. An Stelle Ler bisher getragenen Rang abzeichen (blaue Streifen am Arm) treten silberne Streifen am Unterarm für Offiziere, mit Schleife und Winkel am Oberarm für Unteroffiziere. Von unä fern. Steigende Weinpreise. Der Win-erverein Deides heim, Rheinpfalz, ließ am 14. d. Mts. seine 1918er Natur weine versteigern. Diese Versteigerung brachte außer ordentlich hohe Preise. Der billigste Wein kostete 10 000 Mark und der teuerste 23 000 Mark für 1000 Liter. Der Durchschnittspreis betrug etwa 14100 Mark für 1000 Liter. Der Gesamterlös von LS/1 und 11/2 Stück betrug etwa 985 000 Mark. Ncmchcrschmcrz in München. Infolge des M- nehmenS von Tabak und Zigarren hat die Stadtkomman- dautur in München die völlige Schließung von zunächst 26 gröberen Geschäften angeordnet. Die in diesen Ge schäften bisher im offenen Ladenverkäufe an Einzelpersone« abgesetzten Ranchwaren werden an alle öffentlichen und privaten Betriebe geliefert werden, wo sie durch die Be triebsräte oder Angestellten- und Ärbeiterausjchüsse an die männlicher: Angestellten- und Arbeiterausschüsse gleichmäßig zu verteilen lind. Neue Lebcnsmittelsendungen. Seit dem 25. März sind 31 mit amerikanischen Lebensmitteln beladene Dampfer im Hamburger Hafen eingetroffen, die Mehl, loses Ge treide, FleM und Speck geladen hatten. Gegenwärtig sind wieder 13 Dampfer nach Hamburg unterwegs, die bereits von Falmouth gemeldet sind. Einige von ihnen haben 170000 Tonnen Korn geladen. Jetzt beginnt auch die Einfuhr von Reis. Tod eines Düppelhelden. In Blankenburg a. H. starb im 79. Lebensjahre der Generalmajor a. D. Wilhelm Lademann, der eS vom gemeinen Soldaten bis zum General gebracht hatte. Der Verstorbene war der kühne Düppel- stürmer, der durch Werfen eines Pulverfackes zuerst eine Bresche in die Palliiaden der Schäme 2 schlug und damr mit dem Militär - Ehrenzeichen 1. Klasse dekoriert wurde. 1865 zum Offizier befördert und in das Jnmnterie-Regi- ment Nr. 66 versetzt, machte er in diesem Regiment den Feldzug 1870-71 als Regimentsadjutant mit und erwarb sich bei Beaumont das Eiserne Kreuz. In den Jahren 1892 bis 1895 war er Oberst und Kommandeur des Jnfanterie-RegimeniS Nr. 60 in Weißenburg i. E. und von 1895 bis 1898 Kommandant von Käst rin. Augenkranke hungernde deutsche Kinder. An der Greifswalder Universitäts-Augenklinik herrscht zurzeit ein solcher Andrang von Augenkranken, wie er noch nie ge sehen worden ist. Besonders sind Kinder davon betroffen, die zur Skrophulos« neigen. Von dem Direnor Ler Augen klinik Professor Dr. Römer, wird der Anblick der vielen kranken Kinder als ein schauerliches Elend bezeichnet, das durch die Unterernährung hervorgerufen worden ist. Gelungener Msg Paris—Genf. Ein Schweizer Pilot flog von Jssy-les-Moulineaux bet Paris nach Genf und überflog dabei einen 3000 Meter hohen Berg. Er legte 500 Kilometer in 4 Stunden 25 Minuten zurück. GericdtskaUe. Berlin. Die Zeugenvernehmung im Prozeß Ledebour gebt nur langsam vorwärts. Wesentlich gefördert wird das Bild von der Schuld oder Unschuld des Angeklagten durch die ersten Zeugen kaum. Interessant ist lediglich die Aussage des Zeugen Milewski, der Mitglied des Fünfer ausschusses der Bottsmarinr-Dimsion war. Aus feinen An gaben geht hervor, daß in den kritischen Tagen des Januar Liedtneckt, Eichhorn und Doreubach bauernd im Marstail mit der Volksmai tne-Division Beratungen abhielten. Als Ledebour in den Marstall tam, wurden ihm Vorwürfe wegen feines laschen Verhaltens gemacht, worauf er erwiderte: »Sie wissen wohl nicht, maS ich für die Volksmarinc-Dioision getan habe." Im Laus« der erneuten Vernehmung des Zeugen Graf Westarp tam eS zu äusserst heftig« m Zusammen!,ob zwischen der Verteidigung und dem Staatsanwalt Zumbroich. Es handelte sich darum, daß Graf Westarp vor Beginn der Ver- handiung den Aat des Staatsanwalts eingehott hatte, in weichen Fällen er nickt zur Sacke gehörige Fragen der Ver teidigung adlehnen bürte. Der Zeuge Thieffenhausen, der die Wasfenkammer im Polizeipräsidium verwaltete, erklärt, Lede bour habe m einer btede gesagt, man muffe da ür sorgen, daß der VorwqE wieder in Lie Hände des Proletariats gelange. nach der Stadt reiten werde, um einen solchen heraus- zuschicken. Man müsse denselben vorbereiten, La hier Medikamente nicht zu haben seien, und daS könne man keinem von den Stationsleuten überlassen, die auch nicht erst ins Vertrauen gezogen zu werden brauchten. Ich selbst werde erst spät abends zurückkehren, da ich in der Stadt noch einige Besorgungen habe. Sie nahm diese Mitteilung mit offenkundiger Befriedigung entgegen und dankte mir mit ungewohnter Herzlichkeit für meine be wiesene Teilnahme. Ich wußte warum. Nicht die Sorge um ihre Mutter bewegte sie, sondern die Sorge um ihre heimliche Be gegnung mit Lem Bewohner der Toten Schlucht, von der ich nichts wissen sollte. Wenn ich zurückkehrte, so dachte sie, war sie fort, und niemand hier konnte sagen, wohin sie sich begeben hatte. Unterwegs ging ich mit mir zu Rat, ob ich dem Sergeanten Mitteilung machen ssLte oder nicht. Ich war überzeugt, daß er dann darauf be stehen würde, meine Kameraden mit nach der Toten Schlucht zu entsenden, um mir bei der Gefangennahme Les Verbrecherpaares und der Bergung des Schatzes be hilflich zu sein. Ich hatte aber noch immer eine Neigung, Fräulein Milton zu schonen, soweit es irgend mit meiner Pflicht vereinbar war, schon nm ihrer armen, unglüMbhen Mutter willen, auf welche die Gefangennahme ihrer Tochter geradezu vernichtend wirken mußte. Aus diesen Erwägungen heraus und weil es sich nur um einen Kampf Mann zu Mann handelte, in welchem ich durch Über raschung des Gegners der Begünstigte war, nahm ich von einer vorherigen Anzeige Abstand. Man sollte nicht sagen, daß es mir im entscheidend«« Augenblick an Mut gebrochen hätte. Ich hatte meinen Auftrag al» .geheim" emsfangen und so wollte ich ihn auch erleb ixen. Ich ritt tatsächlich nach der Stadt, wo ich mittags anlimzte, schickte den Arzt hinaus, nahm eine einstÄudige Rast und brach dann, mit Umgehung der PolizeDack»«, nach Ler Toten Schlucht auf. (Fortsetzung folgt.)
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