Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. Bezugs-Preis: Vierteljährlich beim Kbholen von öer Leschäftsstelle Mk., frei ins Haus 1, 2 Mli. Einzelne Nummer 12 psg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unü Lonnsbenos Rachmittsg. ff knzeigen-prei»; Vie einspaltige Zeile oSrr Seren Naum ff s' pig., Lokalprris s Psa. st Nelilsmrn aus Ser ersten Seit« 40 psg. ff Knzeigen-Knnahme 8 bis spätestens Mittags Uh» »es Lrscheinungstsge». Druck unü Verlag von Hermann Kühle, ONenSorf-Ostrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, ürotz-Okrllla. -TN- Nummer f5 Mittwoch, den 5 Februar ^9^Y. ^8. Jahrgang. Amtlicher Teil. Gemeindevertreter - Wahlen. Bei der am 2. dss. Mts. stattgefundenen Wahl von 12 Gemeindevertretern sind von 1115 abgegebenen gültigen Stimmen entfallen: auf den Wahloorschlag Lehmann 733 Stimmen „ „ „ Tamme 293 „ „ „ , Truöl 89 „ Entsprechend den sich ergebenden Höchstzahlen entfallen auf Wahlvorschlag Lehmann 8 Sitze, auf Wahlvorschlag Tamme 3 Sitze und aus Wahlvorschlag Truöl 1 Sitz. Nach der Reihenfolge der Benennungen auf den Wahlvorschlägen sind hiernach gewählt: Vom Wahlvorschlag Lehmann die Herren: 1. Maurer Hermann Lehmann 2. Zimmerer Max Lödrich 3. Buchdrucker Walter Barthel 4. Tischler Emil Dreßler 5 Glasmacher Otto Schurig 6. Tischler August Putzsch 7. Zuschneider Paul Müller 8. Schneider Alfred Ringel. Vom Wahlvorschlag Tamme die Herren: 1. Maurerpolier G stav Tamme 2. Lehrei Atthur Beger 3. Gutsbesitzer Bernhard Birnstengel. Vom Wahlvorschlag Truöl Herr: Expedient Reinhold Truöl. Diese« Wahlergebnis wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Einwendungen aeaen da« Wablverfahren sind binnen 14 Tagen nach der Stimmenauszählung bei der Amt«hauptmannschafl Dresden-Neustadt anzubringen. Ltteadorf«Viorttzdorf, am 4. Februar 1919. Der Wahlkommisiar, Richter, Gemeindevorstand. Koksverkauf. Im hiesigen Gaswerk wird Koks künftig nur Mittwoch und Sonnabend nachm. 1—5 Uhr gegen Aarzahtnng verkauft. Ein Zentner kostet 3,SV Mk. Dem Personal ist Verkauf zu anderen Zeiten untersagt. Ott-nvorf-Morttzvorf, am 1. Februar 1919. Semeinaeveldana kür aas «arwerlr, Gemeindenorstand Richter, Vorsitzender. Neuestes vom Tage. — Die Konferenz der alliierten Vereinigung sür den Völkerbund hat ein gemeinsames Projekt ausgearbeitet, das den einzelnen Re gierungen überreicht worden ist. Der Entwurf verlangt die Bildung einer Gesellschaft freier Völker, 1. um alle Streitigkeiten zwischen den Mitgliedern friedlich zu regeln, 2. um kriegerische Versuche irgend welcher Staaten zu verhindern, 3. um einen internationalen Gerichtshof einzusetzen, der die Ausführung der Beschlüsse der Gesellschaft durch Be strasungen aller Art, wenn nötig durch militärische Maßnahmen im Nichtbeachtungs salle garantiert, 4 um einen repräsentativen internationalen Rat einzusetzen, der das Völkerrecht weiter entwickeln und Angelegen heiten von allgemeinem Interesse erledigen soll. Die Funktionen dieses internationalen Rates werden in einem Zusatz näher be stimmt. Er soll über die Freiheit der Nationen und die Aufrechterhaltung der internationalen Ordnung wachen, er soll eine Art Vormundschaft über die noch nicht ge nügend zivilisierien Länder ausüben und einen ständigen Versöhnungsausschug bilden, der die Rolle eines Umersuchungsnchters hat. Der Rat soll ferner Sirerligkerten schlichten oder sie dem Schiedsgericht oder dem inte nationalen Genchrshof überweisen. Im Falle der Gehorsamsverweigerung schlägt der Ausschuß dem Repräsentativrat Maß nahmen vor, die im Fall einer Aggression oder Verletzung obligatorisch sind. Endlich soll die Gesellschaft der Nationen die Rüstungen übe. wachen, und je nach den Bedürfnissen be schränken, sowie die Geheimverträge unter sagen. In die Gesellschaft soll jede Nation ausgenommen werden, die die nötigen Garantien für die loyale Beachtung ihre Vorschriften gibt. — Die Verhandlungen anläßlich der Soldatendemonstration in Dresden haben ihren Abschluß gefunden und zu einem vor läufigen Uebereinkommen zwischen dem Kriegs ministerium und den Soldalenvertretern ge führt. Die Soldaten forderten, daß die Offiziere nicht die alte Gewalt in den Händen bekommen dürsten, daß die Rechte der Soldatenräte gesichert würden und die preußische Verfügung so lange für Sachsen ungültig sein sollte, bis eine Reichskonferenz aller Korpssoldatenräte weiteres beschlossen habe. Gefordet wurde ferner, daß Offiziere, die nicht mehr beschäftigt werden können, entlasten werden (mit Pension soweit sie unvermögend und arbeitsunfähig sind, andern falls ohne Pension), daß den Soldatenräten das Recht bleibe, den Ministerien Offiziere zwecks Entlastung in Vorschlag zu bringen, daß das System des Einjährig-Freiwilligen- drenste«, die Kadettenkorps und Unteroffizier' schulen beseitigt werden u. a. m. Vorrechte der Geburt und des Reichtums sollten ver schwinden. An dem Grundsatz der Führer wahl durch die Soldaten müsse festgehalten und die restlose Abschaffung des stehenden Heeres wie die Einrichtung dec Volkswehr beschleunigt werden. Der Volksbeauflragte Neuring erklärte, die Forderungen restlos er- der Von den 96 Sitzen kammer entfallen auf militärischen die Möglichkeit genommen, uns ihre Produkte Preis sür das Pfund Auslandszucker doch beliefert. sächsischen Volks- den Wahlkreis hat des 9. Armeekorps in Hamburg und Altona sich mit dem Bremer Rat der Volksbeauftragten gezen die militärische Aktion der Reichs- regierung verständigt hat, auch eine neue Gefahr für Hamburg entwickelt. Der Große Arbeiterrat erwartet vom Soldatenrat des 9. Armeekorps, daß er unverzüglich alle durch die Umstände gebotenen militärischen Maßnahmen ergreife. Vor allem verlange er: 1. die sofortige Sicherung der Anmarsch- Kraßen, 2. die Bewaffnung der Arbeiterschaft von Hamburg innerhalb 48 Stunden, 3. die Besetzung des Hafens, die Beschlagnahme sämtlicher Lebensmittellager, 4. die Unler- mmcr noch gezwungen sieht, bei seiner Arbeit Ersatzstoffe verwenden zu müssen. — AuslandSzucker — da« Pfund 3,50 Mk. Obschon wir heutzutage vor hohen Preisen nicht so rasch zurückschrecken, ist der unerhörte Schröder, er ber Manne Kommandeur, Admiral Jasper, Anklage und hat bei der Regierung die sosortige Verhaftung des in Baden-Baden weilenden Admirals verlangt. Admiral Jasper wird beschuldigt, nm 17. Oktober 1918 in Maldeghem in Belgien den Unteroffizier Neubert erschossen zu haben, weil der Unteroffizier den Admiral nicht ge grüßt hat. die Mehrheitssozialisten und die Deutsche! Volkspartei. Zu Störungen ist es, soweit i Meldungen bisher vorliegen, rm ostsächsijchen' Wahlkreise nirgends gekommen. Auch in Pirna und Riesa, zwei von Spartakisten be< Dresden 35, auf Leipzig 24 und auf Chemnitz 37. Auf die Parteien verteilen sich diese Sitze wie folgt: 13 Deutschnationale Volksvartei, 4 Deutsche Volkspartei, 22 Deutsche Demokratische Partei, 42 Mehrheits- Sozialisten, 15 Unabhängige. Es stehen demnach 57 sozialistischen 39 bürgerliche Ab geordnete gegenüber. Im alten Landtage verfügte die Zweite Kammer über 91 Sitze. Sie verteilten sich wie folgt: 29 Konservative, 29 Nationalliberale, 8 Fortschrittler, 22 Mehrheits-Sozialdemokraten, 3 Unabhängige. — Die Schuhwarenpreise. Vom »Bund Deutscher Schuhmacherinnungen" erhalten wir nachstehende Mitteilung: Durch die Demo bilisierung ist man im Publikum vielfach der Ansicht, daß nunmehr Leder vorhanden und infolgedessen eine ganz wesentliche Verbilligung des Leders und auch de» Schuhwerk» ein treten müsse. Da« trifft leider nicht zu. Die Preise für Unter- und Oberleder find um 20 Prozent erhöht, auch die Arbeitslöhne sind unter dem Druck der Verhältnisse weiter ganz wesentlich gestiegen, sodaß die notwendige Erhöhung der Preise für Sohlen und Absätze je nach den örtlichen Verhält nissen bis 2 Mark und mehr beträgt, al» bisher zulässig war. Durch die Besetzung des linksrheinischen Gebietes ist einem großen Teil unserer Leder erzeugenden Industrien stützung Bremens mit allen Mitteln. — Wie gegen Admiral v. hebt nunmehr der Zentralrat auch gegen den früheren das beide Parteien zur Nachgiebigkeit mahnte. — Aus den Vorgängen in Bremen sich dadurch, daß der Soldalenrat bewilligen zu können, bedauerte aber, daß es immer noch Soldatenräte gäbe, die nicht aus dem Boden der Demokratie stünden und freiwillige Unterordnung übten. An die wörtliche Uebernahme der preußischen Ver fügung sei keinen Augenblick gedacht worden Während der Verhandlungen traf ein Tele gramm des preußischen Kriegsministers ein, Mttiluugtu Les jebtusmittlsNtet. Von morgen ab werden die Abschnitte II Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Gkrilla, s- Februar — Bei der am Sonntag stattgefundenen Gemeinderatswahl in der Gemeinde Otten- dors-Moritzdors wurden für den Wahlvorscklag 8 Vertreter und die Wahlvorschläge Tamme und Truöl zusammen 4. — Wieder war Wahltag, aber er fand bei weitem nicht die Begeisterung wie der vor 14 Tagen vorangegangene. Ruhig und i Preis Mr da« Pfund AuSland-zucker doch glatt, mitunter ein wenig schleppend, wickelte;"iel zu hoch. Es gab eine Zett, da unsere sich das Wahlgeschäft ab. Der Rückgang Hausfrauen da» Pfund Zucker mit 32 Psg. der Beteiligung war stellenweise recht erheb-i bezahlten. Da» war, als wir nicht nur im lich. Selbst in den besten Bezirken geuü ucn > Reiche ungeheure Mengen Zucker produzierten, kaum 70 Prozent der Wahlberechtigten ihrer Indern auch noch das Ausland damit ver- Wahlpflicht. Das wird man gerade im - '°^en. Die Preissteigerung gibt uns ein Sinne der Demokratie bedauern. Das! Schulbeispiel dafür, was wir vom Auslande Auszählen der Stimmzetteln verursachte viel^u erwarten haben, wenn wir in unserer Mühe und kostete sehr viel Zeit. Noch liegen'^benshaltrmg auf das Ausland angewiesen nur Teilergebnisse vor, aber sie zeigen über-j Peiben. Was hier vom Zucker, gilt in einstimmend einen bedeutenden Rückgang perl Zukunft "on Brotgetreide, Fett und Stimmen aller Parteien. Nur die Deutsch.' FlE, für die m den nächsten Jahren un- nationalen scheinen ihre Stimmenzahl gut ^heure Preise bezahlt werden müssen. Also zu halten. Den Hauptaustall erlitten bisher, geordnete Arbeitsverhältniffe schaffen! sonders bedrohten Orten, ist alles ruhig ge- der Nührmittelkarte mit Gries und Graupen blieben. Lehmann 733 Stimmen, für den Wahlu..» . schla« Tamme 293 Stimmen, sür den! zuzusühren. Daraus ergibt sich leider auch Wahlvorschlag Truöl 89 Stimmen abgegeben. noch die Tatsache, daß sich der Schuhmacher Demnach erhält der Wahlvorschlag Lehmann' «LS -e. Z. s L 2 w 3 Gr.-u.Kl.-Okrilla232 16 39 74 7 Ottendorf-M. 839 55 196 70 24 Cunnersdorf 264 15 35 4 36 Medingen 270 11 21 5 59 Hermsdorf 185 4 49 8 ä4 Lausa 886 40 396 46 148 Marsdorf 57 — 12 — 55 Grünberg 66 — 31 5 34 Schönborn 80 2 34 13 67 Seifersdorf 155 3 39 — 176 Wachau 409 24 136 8 140 Lomnitz 225 23 16 4 138 Auch hier wie in den benachbarten Orten war die Beteiligung an den Wahlen eine geringere wie aus den nachfolgenden Ergeb-! Nissen ersichtlich. i