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Ottendorfer Zeitung : 12.01.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191901120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19190112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19190112
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-01
- Tag 1919-01-12
-
Monat
1919-01
-
Jahr
1919
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.01.1919
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Der Völkerbunä. Der Begirm der Jahre» 1S1S wird g«- krnnzeichnet durch vier Ereignisse: der deutschen Nationalversammlung, de« Besuch« de» ameri kanischen Präsidenten in Paris, London und Nom, dem überwältigenden Wahlerfolg Lloyd Georger und dem DierverbemdSbeschluk, auf eine militärische Unternehmung zur Nieder werfung der BolschewiLmur in Rußland zu verzichten. Dir Wahlen zur deutschen National- veriammlung werden über da? Schicksal unseres Vaterlandes entscheiden. Dem Besuch der Präsidenten Wilson in Europa haben wir wohl von vornherein zu groß« Bedeutung beigelegt und wir, werden gut tun, die Vorgänge in Europa' ernster zu nehmen, als die unsichere Aussicht auf etwaige diplomatische Unterstützung Amerikas. Es muß rund heraus gesagt werden, daß man in England und Frankreich nur wenig für das Wilsonjche Ideal de- Völkerbundes übrig hat. Weder in den Artikeln der Presse noch in dem, was in privaten Mitteilungen durchdringt, deutet irgend etwas daraufhin, daß die Staats männer in London und Paris auf den Geist des Wilionschen Programms einzugehen geneigt wären. In den langen Besprechungen, die er mit den leitenden Männern hielt, werden ihm zweifellos auch manche Zugeständnisse im ein zelnen gemacht worden sein. Daß er aber bisher nichts Wesentliches erreichte, hat für Frankreich Herr Clemenceau in seiner letzten Kammerrede mit aller mit der Höflich keit noch zu vereinbarenden Deutlichkeit ausgesprochen. Herr Clemenceau hat ausdrück lich fsstgestellt, daß er auf das System der Bündnisse keineswegs verzichte- sondern daß die Entente der Deutschland feindlichen Länder auch nach dem Kriege zuwmmenbleiben müsse. Nichts kann dem Gedanken des Völkerbundes so widersprechen, als eine solche Erklärung. Clemenceau aber sand in der Kammer eine ungeheure Mehrheit. In London hat man sich nicht mit solcher Schroffheit ausgesprochen. Indessen schreibt das der Regierung nahestehende, führende Londoner Blatt ,Timest „Wenn Amerika etwas mehr über Grundsätze spricht als wir anderen, so geschieht das nicht aus über triebenem Stolz auf seine eigene Tugend und noch weniger mit der Absicht, andere Leute zu langweilen, sondern eben weil Amerika den territorialen Problemen Europa? so fern liegt und wohl süblt, daß der einzige Beitrag, den es unseren Verhandlungen gewähren kann im Reiche der Ideen liegt. Dieter Beitrag wird von anregendem Werte sein, und anstatt diesen so ehrenwerten Ehrgeiz der Ver. Staaten unterdrücken zu wollen, sollten wir ihn eher ermutigen. Es ist gut, ein Mitglied aut einer Konferenz zu haben, daS einzig und allein da ist als der Wächter von Ideen, denen wir alle gern zur Wirklichkeit verhelfen möchten." Damit ist der Entschluß, den man Herrn Wilson auf der Friedenskonferenz zuzubilligen gedenkt, knapp und klar umgrenzt, wenn nicht der Präsident der Der. Staaten sich selbst einen Rahmen schafft, innerhalb dessen er zu erwidern entschlossen ist. Wie Herr Clemenceau in der Kammer eine starke Mehrheit für seine Politik hat, so hat auch Premierminister Lloyd George eine überwältigende Gefolgschaft, wie die Wahlen gezeigt haben. Lloyd George selber besitzt nach allen Anzeichen zu einem Frieden im Sinne des Wilsonchen Programms geringe Neigung. Ei fragt sich aber, ob nun mehr die Leitung der englischen Politik nicht über seine Absichten hinaus > immer mehr an die brutale und machtgierige Eroberungstendenz übergehen wird. Angesichts der parlamentarischen Verhältnisse in Frankreich und England kann es Wunder nehmen, daß die Machthaber auf die Nieder werfung Rußlands verzichteten. Teilweile ist dieser Entschluß bloß ein Zugeständnis an Herrn Wilion, der seinen Verbündeten erklärt hat, daß er die amerikani che Armee nicht nach Rußland marschieren lasse. Viel wesentlicher aber dürste die Stimmung in den siegreichen Nationen selbst dam mitgewirkt ballen. Man hört ö«s»ndrrS mrS Frankreich ganz allgemein, daß di« Bevölkerung und die Truppen sich ent schieden einer weiteren Kriegführung widersetzen, und ersichtlich ist die- der Hauptgrund für Clemenceau und Pichon, den Bitten der in Paris erschienenen russischen Feind« der Bolschewiki Gehör zu versagen. Beachtenswert sind diese Stimmungen immerhin, besonders nach den Erfahrungen in Deutschland, ws ja der Revo lution eine ebenfalls von der HeereS- und der NeichSleitung verkannte aber sehr entschiedene Strömung gegen die Forisetzung des Krieges voranging. Die französischen und die englischen Machthaber sind klüger; sie weichen vor dieser kriegSmüden Tendenz zurück. Aber diese Frage bleibt, wie sie sich den Frieden eigentlich vor- stellen, da sie einerseits WilsonS organisatorische Pläne ablehnen, andererseits die Ostfrage sämt lich ungelöst lassen. Auf eine nahe Wiederkehr einigermaßen geordneter Weltzuständ« ist daher vorerst wohl kaum zu rechnen. Vir WUmme Tert. Wer einst die Kulturgeschichte dieser letzten 52 Monate schreibt, wird ein besonderes Kapitel der erschreckenden Unehrlichkeit widmen, die in immer weiteren Kreisen um sich gegriffen hat. Es muß leider iestgestellt werden, daß der Unterschied zwischen Mein und Dein stark ver wischt, daß das Gefühl für die Unverletzlichkeit fremden Eigentums ziemlich abgestumpft ist. Und wenn auch hier und da die Not der treibende Fakwr war, der Arme sich am Besitz tum anderer vergreisen ließ, so ward doch bald die Raffgier daS Element, das zu den schlimmsten Vergehen sührte. Anfangs suchte man Gärten und Felder heim, grub Kartoffeln, Rüben und Gemüse aus und plünderte die Obsidäume. Dann ging man über Lauben, Scheunen und Keller und stahl Kaninchen, Hühner, Konserven und Fleischwaren. Man brach im Gefchäste und Warenläger ein und raubte so große Mengen, daß man Gespanne und Automobile zum Forlschafsen der Giller be nutzen mußte. Wiederholt wurden ganze Woh nungen bis auf das letzte Möbelstück ausgeraubt. Sogar Staatsmagazine und Eijenbahnzüge wur den nicht geschont. Und der Menge der Diebe stand die große Menge der Hehler gegenüber, der Begehrlichen, die sich nicht scheuten, mit vollem Bewußtsein gestohlenes Gut an sich zu bringen. Ohne Rücksicht aus alle Notverordnungen, unbe kümmert um die Gefährdung der Rationierung, kauften Leute von Rang und Stand offenbar gestohlene Lebensmittel. Alles nahm teil am Schleichhandel, einzig zuliebe von dem Ge danken, von dem der Allgemeinheit gehöriges Gut so viel wie möglich zu erraffen. Wie ein Taumel ging durch große Teile des zurück flutenden Heeres das Verichleudern von Armee gütern. Man bot Pferde zu 50 und 100 Mark jedem beliebigen Käufer an. Wo Truppen einen Bahnhof verließen, entspann sich bald ein' schwunghafter Handel mit allerlei AitslüsiungS- gegensländrn dis zu Malchinsngewehren und Handgranaten. Besonders schmachvoll wirkte dieser Handel im Etappengebiet, wo er den Feinden Waffen in die Hand lieferte, die ab- ziehenden Truppen zu beschießen. Wer mißt die Millionen, die auf diese Weise dem Vater lande verloren gingen I Und das zu einer Zeit, wo das Zusammenhalten mehr denn fe uoitul. Betrübend ist der Mangel an Ehrgefühl bei den Beteiligten. Zuweilen konnte man im Eisen bahnabteil oder Straßenbahnwagen es erleben, daß Soldaten sich ihrer guten Geschäfte rühmten und lachend ganze Bündel ungerecht verdienter Banknoten vorwiesen, ohne daß eine strafende Hand eingriff. Was für Mengen unerlaubter Waffen in die Hände von Zivilisten gelangt sein müssen, lassen die ständigen Aufrufe der A.- u. S.-R. ahnen, die zu strafloser Zurückgabe ermahnen. Die häufigen Schießereien in der Nähe mensch licher Wohnungen bestätigen die Notwendigkeit eines strengen Vorgehens gegen derartige Ge setzesübertretungen. Die täglichen Anklagen wegen sinnlwer Verschwendung von Staatsmitteln lassen vermuten, wie weit das Upbesi gediehen M. Derartig« Vorgänge bilden ein trauriges Kapitel, das uns in tiefe Abgründe fchauen läßt. Auf di« verhaßten Kriegsgewinnler sind die AevulntionSgewinnler gefolgt, die «S fast noch ärger treiben. Dazu kommen die «aß- losen Ansprüche von Arbeitern, die nicht mehr unter das Wort zu fassen sind: Ein Arbeiter ist seiner Lohnes wert. Wie niemand «in Recht hat, Warrn mit 400 bis 500 °/-> Gewinn zu verkaufen, so darf auch kein« Arbeit mit der vier- und fünffachen Summe bezahlt werden. Wir sehtn, wie der Staat immer mehr dem Bankerott entgegrntreibt, aber Niemand will den Abgrund sehen, dem wir zusteuern. Die allgemeine Habsucht, ein« fast systematisch wirkende Raffgier hat alle Kreise ergriffen. Und mit jedem Tage wird «S deutlicher: Gegen diese Lotterwirtschaft helfen weder Verordnungen noch Gesetze, weder schwer« Straf« noch öffent liche Brandmarkungen. Hier heißt er von Grund auf neu zubauen. Dir Erziehung der Jugend muß auf die ulten be währten Grundlagen gestellt, dar neue Ge schlecht muß wieder mit Ehrfurcht vor dem Begriff dr§ Eigentums erfüllt werden. Und im übrigen wird «S Sache der Nationalver sammlung sein, bin Gesetzen wieder Achtung, den Verordnungen der Regierung wieder Ge horsam zu verschaffe». Nur wenn wir zur staatlichen Disziplin zurückkehren, kann unser Gesellschaftsleben von den Schlacken der KriegS- zeit frei werden. Deutsch!««». *Die Ereignisse d«S Sonntags in Berlin zeigen so recht, wie weit man dort noch entfernt ist von der Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung. Wieder haben die Spar takusanhänger einen umfangreichen Putsch in Szene gesetzt. Cie haben die Absetzung deS Polizeipräsidenten Eichhorn, dem Umtriebe gegen die Regierung nachgewiesen sind, mit Gewalt .widersetzt und haben neben dem .Vorwärts' alle, großen bürgerlichen Blätter besetzt. Offen bar hat damit die entscheidende Machtprobe zwischen der Regierung Ebert-Scheidemann und den Anhängern Liebknechts und Rosa Luxem burgs eingesetzt. * Der ehemalig« Reichskanzler Graf Hertling, der in Ruhpolding nach kurzem Krankenlager grftorben ist, ist in München beigesetzt. Ein Leben kirchlich bestimmten Ge lehrtentums und bedachtsamer, im großen vor- gezeichneter, im einzelnen klug nachgebender Politik, endet im Anblick eines ungeheuren Zu- sammenfturzeS. Fünsundsiebzig Jahre ist Hert ling alt geworden, dies zu erleben. Als, am Ende, die Verlegenheit deS Kaisers und der Parteien den Vielerfahrenen zur Nachfolge des unglücklichen Michaelis berief, war es zu spät, seine Erfahrung zu nutzen. Elf Moncur lang sorgte Hertling sür Stille, hielt Entschlüsse auf und «Nannte seine Machtlosigkeit, diese Zeit zu regieren, als der Zuiammenbruch da war. Er hat ihn nicht lang überlebt. - *Der Staatssekretär deS Neichsschatzamts hat die Finanz Minister der Bundes staaten aus den 10. Januar 1919 zu einer Besprechung nach Berlin geladen. Dabei wird es den Cheis der Landesbehörden möglich sein, auch eigene Vorschläge über die Schaffung von Einnahmequellen sür Has Reich zu machen; die Konferenz wird ferner zu der sehr bedeutsamen Frage Stellung nehmen, ob nicht ein dringen des Erfordernis dazu vorliegt, bereit- der Nationalversammlung selbst Finanzvorlagen zu unterbreiten, sie also nicht lediglich als Kon stituante anzufÄM, Damit gewinnt die Finanz» mimsterkonserenz eine erhebliche politische Be deutung ; diese ist ihr aber auch vor allem des halb zuzwprechen, weil das Zusammen arbeiten der einzelnen Finanzminister dartun wird, daß die bundesstaatlichen Negierungen an eine Absplitterung vom Reich ernstlich nicht denken und wie wenig begründet gegenteilige Meldungen find. Die Tagesordnung, die die Finanzministertonferenz zu erledigen hat, ist so umfangreich, daß sür die Beratungen gegebenen falls noch der 11. Januar Vorgeschm ack. Twei frauen. 11 Roman brn H. Courths-Mahler.*) 1. Baroneß Annelies Falkenau blickte hinter ien Wagen her, der ihren Vetter Cyrill zum Lahnhof sührte. Er wandte den Kopf nicht roch einmal nach ihr zurück, sondern blickte mit irgerliche« Ausdruck vor sich hin. Sie hatten sich beide noch kühler nnd zere- nonieller voneinander verabschiedet als sonst. Nur mit Mühe batte er seinen Groll nnter einigen banalen Phrasen verborgen. Seine ,erlebte Eitelkeit und der Arger darüber, daß w sich verrechnet hatte, ließen es ihm schwer all°n, eine verbindliche Miene sesknhalten. Nun stand Annelies aniatmend unter dem Portal auf der breiten Freitreppe des Falkenauer Herrenhauses. Stolz bob sich das junge Haupt, die Augen blickten abweisend und die Brauen zogen sich wie im Unmut zusammen. Ersreusiche GrcaÄen schienen nicht hin:« der weißen Stirn zu kreuzen. Während sie noch reglos, wie in Sinnen verloren, dasiand, kam um hgs Herrenhaus bcrnm, aus dem WictjchatlShofe, der Inspektor Dobermann ans sie zu. Ein» große, stark» knochige Gestalt in Stulpsiicfeki und Loden joppe bog sich beim Gehen ejn wenig nach vorn, und seine klugen Augen, die lelttam hell und scharf aus dem verwitterten Gesicht herauS- leuchteten, spähten jorfchend zp Ae'nelieS hinüber. Koll-rmann war seit nahezu jkrfzig Jahre» in linberschtiater Nachdruck wird verwtat. Falkenau. Als Tagelöhnerssohn hat er mit acht Jahren schon sein Brot als Gänlehirt ver dient. Klug und anstellig, wie er war, streb sam, fleißig und tüchtig, hatte er seinen Weg gemacht und war nnn schon lange Zeit als Inspektor angesiellt. Sein Dasein war mit Falkenau verwachsen. Hier war er bodenständig, hier wurzelte seine Kratt, und alles, was zu Falkenau gehörte, umfaßte er mit wärmstem Interesse. Baron DonatuS Falkenau, der Vater der Baronesse Annelies, hatte Kollermann schon i« Falkenau vorgesunden, als er nach dem Tode seines kinderloten Oheims Majoratsherr von Falkenau wurde. Kollermann war damals noch schlichter Oberknecht gewesen. Donatus Falkenau hatte mit scharfem Blick bald seine Brauchbar keit und eminente Arbeitskraft und Begabung sür die Landwirtschaft erkannt. Rasch zuiaffend, stellte er ihn in die erste Reihe seiner Beamten. Herr nnd Diener hatten sich dabei wohlbesunden. DonatuS Falkenau bekam einen Inspektor, Ler ihm hingebungsvoll und tatkräftig half, LaS hermttergewirtfchaftete Majorat wieder empor- zubrin;cn. Lanz von selbst kam eS, daß zwischen Herr und Diener ein vertrautes Verhältnis enistanS. Kollermann hing mit Liebe und Verehrung an seine« Herrn, er sah zu dessen Gattin ans wie zu einer Heiligen, und vergötterte seine beiden Kinder, Joachim und Annettes. Kellermann selbst blieb unvermähft. Er nahm sich eben nicht die Zeit, eine Lebensge fährtin zu suchen, und alle «armen Gr üble Wines HerreuS brauchte er :ür ieüw Herrschaft die ihm dafür auch rtne herzliche Sympathie entgegenbrachte. Baron DonatuS hatte sich, kurz nachdem er Majorairherr geworden «ar, mit der Freiin Monika Haldensleben ans Neulinden vermählt. Ein Sohn und ein« Tochter waren dieser Ehe entsprossen. Annelies war acht Jahre jünger als ihr Bruder Joachim. Die beiden Ge schwister waren gesunde, kraftvolle Menschen wie ihre Elter» und wuchsen zu deren Freude prächtig empor. Eltern nnd Kinder lebten in innigster Ein tracht. Baron Donatus setzte seine ganz« Kraft ein, um Falkenau wieder empor zu bringen, damit er er einst seine« Sohne in geordneten Verhältnissen hinterlassen konnte. Trotz Kollermanns wirksamer Unterstützung wäre ihm das nicht so bald geglückt, wenn ihm nicht seine Frau neben dem benachbarten Muster gut Neulinden zugleich ein groß«- Vermögen zugebracht hätte. Zunächst hatte e? in Falkenau an Kapital gefehlt, um Verbesserungen zu treffen, Ma schinen anzuschaff«» und die Wirtschaftsgebäude zu erneuern oder zu reparieren. Auch mußte dem durch Raubbau entwerteten Boden Zeit ge lassen werden, sich zu erholen, und das^Wald- gelände frisch au-geforstet werden. Zu" diesem Zweck ließ DonatuS die Hälfte des Barver- mögenS seiner Frau als Hypothek auf Falkenau eirmagen. Dieie Summe follie das mütterliche Erbteil für Joachim sein, und da eS in seinem Jrtteress« verwendet wurde, bemaß Donattis Len Zinsfuß sehr niedrig. Falkenau vertrug eben ur fernem verlotterten Zustand leine große Ve- Gr-glanS *Jn ganz Irland sind erneut schwer« Unruhen ausgebrochen. In verschiedenen Städten soll eS zu Straßenkämpfen gekommen fein. Holländische Blätter sagen, daß in Dublin I eine Konstituante zusammengetreten sei, die die Unabhängigkeit Irlands verkündet hat. Schweiz. *Di« Behörden des Kantons Waadt und» drr Stadt Lausanne haben bei den eidge-'ss nössischen Behörden Schritte unternommen, um « zu erreichen, daß die am 13. Januar nach Lausanne «inberufen« Internationale - Sozialistenkonferenz nicht in Lau- - sann« abgehalten wird. TSvkei. * Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, haben sich die Verbündeten auf eine Inter nationalisier nngKon st antinopels und auf eine Kontrolle des türkischen Reichs nach dem Muster von Ägypten unter englischer Führung geeinigt. An den nationalen Einrichtungen wie überhaupt an den inner politischen Verhältnissen soll in keiner Form ge rüttelt werden. Dem Sultan werden seine Einkünfte unter voller Belassung seiner politischen ' Stellung nach innen von den englisch-franzöfi- ' scheu SchutzmSchte» gewährleistet. Amerkk«. "Präsident Wilson fordert« den Kongreß ans, 100 Millionen Dollar znr Linderung d«r Hungersnot, an der Europa leidet, zu bewilligen. Wie verlautet, wird das Geld hauptsächlich benötigt, um die Sendung von Lebensmitteln an Teile von Westrußland, Polen und Osterreich-Ungarn zu ermöglichen. lDerckschland steht leider noch nicht auf dieser Liste.) * Im Senat der Der. Staaten erklärte Senator Thomas, demokratisches Mitglied der Kommission sür auswärtig« Angelegenheiten, daß « dem Plan von Grey, wonach die sieg- rri'H« Liga von Nationen weiter bestehen solle, freudig zustimme. Er glaube, daß eine solche Liga vollkommen imstande sein würde, den Weltsrieden zu schützen. Lodge er klärte, daß der Friedensvertrag so schnell wie möglich abgeschlossen werden müsse, da jeder Tag deS Aujschubes den Frieden mit Deutsch- f land schwieriger gestalten «erde. 'VON UNÄ ferm- Di« Sperre deö Kaiser - Wilhelm- Kanals anfgehSber,. Wie MS Kuxhaven gemeldet wird, passierte der schwedische Dampfer I „Gnnborg" von Lübeck nach Delszyl den Kaiser- ! Wilhelm-Kanal. Es ist dies der erste aus ländische Dampfer, drr den Kanal seit Kriegs beginn benutzen durste. Der Dampfer war mit englischem Geleitschein versehen. Da aber die , englische Seeherrschast in einer Dreimeilengrenze ! voil der deutschen Küste anihört, so ist für das i Befahren deS Kanals die Zustimmung der deui- ! schen Behörden, also in erster Linie der deut- I schen Kanalmeisterei, erforderlich gewesen, so daß man also von einer Aushebung der Sperre des Kanals sprechen kann. Millionenskrade«. In dem Laden eines j Altkuusthändlers in Berlin brach ein Feuer aus, das mit rasender Schnelligkeit um sich 1 griff, so daß die Bewohner das Haus verlassen mußien. Die Lademävme, in denen sich Kunst- ' werke im Wer!« von mehreren Millionen Mark befunden Haden sollen, sind völlig ausgebrannl. Hamburg ohne GaS. Wie aus Ham burg berichtet wird, haben die schon lange an dauernden geringen Zufuhren von Kohle die Notwendigkeit ergeben, daß die Gasversorgung der Stadt eingestellt werden mutz, wenn nicht ! noch im letzten Augenblick Kohlenzufuhren er folgen. Weiterbau am Lippe - Seitcnkanai Wesel—Datteln. Der Duisburger Handels kammer wurde amtlicherseits mitgeteilt, daß die Bauarten an dem 58 Kilometer langen Lippe- Seitenkanal von Wesel nach Datteln, die im letzten Kriegsjahre eingestellt werden mußten, Möglichst sofort als Notjtandsarbelten fortgesetzt wer en sollen. lastung. Auch brachte. eS jahrelang nur sehr be scheiden«, kaum nennenswert« Erträge. Barm, DonatuS verlor jedoch den Mir nicht. Wenn er auch sehr langsam vorwärit ging, so blieb doch der Trial- nicht ans. Una jetzt war Falkenau dem Mustergut Neulinder getrost an die Seite zu stellen/ wenn es anl noch lange nicht so hohe Erträge brachte ciU dieleS. Acht- bi» zehntausend Mark Reinge winn warf es doch jetzt schon wieder ab. Für Baroneß AnnelieS war der anders Teil deS mütterlichen Vermögens in guten Papie-m fesigelrgt worden. Auch sollte ihr später die Hülste d«r Enkünfte von Neulinden zmallen. Da Nen- linden nicht Majorat war, sollte eS nicht an-- geschlossen sein, daß Neulinden später Annette! zufallen, und sie dann dem Bruder die Hästu der Einkünfte auSzahl»» sollte. Das waren jedoch nur Pläne, welche di« Ektern im Jntrress« ih»r Kinder schon zenst erwogen. Und wie so viel« vorhrrgeschmiedste Pläne, sollten auch diese hinfällig werden. Als der Himmel am heitersten und glück- verheißendsten über Falkenau zu strahle» schien, brach das Unheil herein und störte graufa-u dieses innige Familienleben. Joachim zählte fünfundzwanzig und Annejie? siebzehn Jahre, als einet Tages die Schrecken-' botschaft in Falkenau emirm, baß Barock Joachim, der a!S Leutnant in dmrelbm Ress' mem diente, dem sein Vater srüher ang > hatte, bei eine« Rennen mit dem Pier ne . r' stürzt war. Er hatte einen Schädelbruch ' ei' litten und war sofort tot gewesen. Opkcrt Jo'sszt in t gegangen, ine oberlck gmchieten .Nachdem Lucb durch .knttchwfsen. will sierber .Sorgen, di verhängt, s gewerkt als darüber z focdert/ Glück! Kölns ww mitteln ga llberweijur dadurch, d aufgespeich Mrwalttnq Besatzung mittel erw wurden a Gramm B Kaffee-Sr' 250 Grai 250 Grai Mund; i Preise vo Schmalze-. Käte; j« Person; 125 Gra 250 Grar Ran! »er Kauf ring «in«' wirb, in worden, bar und Täter kor Aster vor in Spiel« 5? am. aus Kass besitztum brechern führten l Verbrech» sestgmon Vier Aus PH' Der 50 feinen vi Jahre c aus der batte, de die Tat begangen dreißig i «estorbe! Eise von Do dem Bc Personei zerstört. 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