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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend SchrMeiümg, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Sonntag, den August 1922 21- Jahrgang Nummer 94 Amtlicher Teil. Müntsa üe» IL Aua. 2benä5 8 Mr den herrlichen Tharandter und Grillenburger Wald. Ult» , avruu» » Die Entwicklung der Nonnenplage bat in Sachsen stellen- Sttentlichr 8eme!Mrats-Sitzung an- find ein bekannter ReftauraHmsinhaber und ein Steinmetz wachung eingesetzt. Es werden von dieser täglich Beschlag. diese« — Die Nonne, waldverheerende Insekt, in ist bi« in die Dresdner und Chemnitzer nahmungen und Verhaftungen vorgenommen. Letzthin find mehrere Russen sestgenommrn worden, die für 30 000 Mark Waren autschmuggeln wollten. Erst jetzt find zwei Damen hier eingeliesert worden, die sich in Dresden neu eingekleidet batten und Pelze und andere Waren über die Grenze schmuggeln wollten. In der Zeit eine Uebung der Königsbrück, statt. Flurschaden. vom 5.-7. September ds». I». findet verstärkten 3. Divifion, beginnend in im Sitzungszimmer de» Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause geschlagen. Htteudorf-Hkrilka, den 11. August 1922. Der Gemeindevorftand Zur Vermeidung von Flurschäden werden die Feld- befitzer angewiesen, einzelne kostbare Felder, Schonungen usw. durch Strohwischt! deutlich kenntlich zu machen. Derartig kenntlich gemachte Felder werden von den Tmppen nicht be treten werden. Htteudsrs-Hkrilk«, am 12. August 1922. Drr Gemeindevorstand. haltige und vornehme Schau werden dessen, was heute „Die Dame und der Herr" zur Erfüllung ihrer Ansprüche verlangen und verwenden. Herren- und Damengarderoben, Herren, und Damenwäsche von der einfachsten bis zur Inxuriösesten Ausführung, Stoffe für Herren- und Damen garderoben, Hüte, Pelze für Herbst und Winter, Konzert flügel, Pianos, Grammophone und Elektrophone, Raum schmuck, Kunstgewerbe, Schuhe, Zigaretten, ja sogar Modelle vornehmer Luxusauto», Parfüme und Kosmetik, usw. wird der Besucher bewundern und sich von der Güte der Er zeugnisse, die erste Firmen aurstellen, überzeugen können. In einer Likör-Bar werden Liköre einer bekannten Firma empfohlen. Täglich von 4 bi« 6 Uhr nachmittags finden durch die Aussteller Modevorführungen statt, die mit Tanz darbietungen abwechseln. Kamenz. Die Butterkrawalle auf dem letzten Wochen- markt haben ihre Wirkung gezeigt, und zwar in dem Sinne daß auf dem heutigen Markte zwar eine Menge Käuf-r sich eingesunden hatten, dagegen aber die Butterfrauen ausge. blieben waren. So kam es, daß viele, namentlich kleine Leute, die gewohnt sind, ihre Butter aus de« Woch nmarkt eiuzukaufen, heute mit leerem Korbe wieder, sortgehen mußten. Dieser „Erfolg" war vorauszufehen. Hätte sich die Maß- nähme der Beteiligten nur gegen übermäßig hohe Preise gerichtet, dann wäre sie nicht ganz unberechtigt gewesen, daß Feind unserer Wälder beobachtet Hot. Nistet sich der Falter i erst einmal ein, so besteht schwere Gefahr für dis Heide und weise bereit» zu verhängnisvollem Schaden geführt. In den Waldungen der Stadt Zittau find Holzbestände in einem Umfange kahl gefressen worden, der zwischen 700 und 1000 Hektar geschätzt wird. In der Lausitz hat die Nonne un übersehbaren Schaden angerichtet. Weithin sieht man die großen, rostbraunen Flächen, wo die Nonnen die grünen Nadeln an den Bäumen abgefressen haben. So sind bei Jonsdorf, auf der Lausche und am Hochwald und in vielen anderen Teilen große Strecken vom Nonvenfraß betroffen. Im benachbarten Böhmen ist, soweit das Auge reicht, der Wald rot und tot. In Sachsen hat man das Auftreten der sogenannten Wipfelkrankheit unter den Nonnenraupen zwar hier und da bemerkt, die Krankheit hat aber zu spät begonnen. Der Raupenfraß war nahezu beendet und der Schaden geschehen. Hoffentlich tritt die Krankheit im Jahre 1923 früher auf. Andernfalls ist mit einer verhängnisvollen Ausbreitung der Schaden« zu rechnen. Au« einer Mitteilung der Amtshauptmannschaft Zittau geht hervor, daß mit einer Abnahme der Nonnenplage noch nicht zu rechnen ist; im Gegenteil ist anznnehmen, daß die Kalamität sich weiter von Osten nach Westen vorschiebt, und zwar sind noch bedeutend tärkere Falterflüge als bisher zu befürchten. In der Tsch-cho- lowakei muß ein Gebiet, größer als die Gesamtwaldfläche )er Lausitz abgeholzt werden, da es vollkommen kahl ge- reffe» ist. Die Behörde empfiehlt daher dringend allen Waldbcsitzern das Sammeln und Vernichten von Nonnen- faltern, gegebenenfalls unter Hinzuziehung von Schul- lindern. — Die Regelung der Feiertage. Die vielfachen Unzu- träglichkeiten, die daraus entstehen, daß die einzelnen Länder gewisse Feiertage, wie z. B. den Bußtag usw., nach ihrem Gutdünken sestsetzen, hat die Reichsregierung veranlaßt, einen Gesetzentwurf oorzubereiten, der die Frage der Feiertage im Reiche einheitlich regelt. Der Entwurf liegt zurzeit dem Reichsrat vor. Auch er ficht den 11. August als Ver- saffungrseiertag vor, und außerdem noch einen Gedenktag für die Kriegsopfer, der jeweils der 6. Sonntag vor Ostern sein soll. — Wort und Tat. Der Engländer ist unser Haupt feind, er will uns wirtschaftlich versklaven! — sagt der Jüngling, al» er sich eine englische Cigarette anzündete. Wie ich diese Franzosen Haffe, di« uns systematisch zugrunde richten! sagte die Dame und rauschte in den seidenen Pariser Röckchen. Wenn wir uns von den Franzosen unter- kriegen lassen, ist das deutsche Volk gewesen! — sagte der Mann, da lich er sich einen französischen Kognak g?brn. Oertliches ««d Sächsisches. Vttrnd»f-Vkrilla, drn ,2. August 1922. — Getrride-Umlage für den Bezirk der Amtshaupt- mannschast Dresden-Neustadt aus der Ernte 1922. Die nach dem Reichsgesetz über die Regelung des Verkehrs mit Getreide aus der Ernte 1922 und der Ausführung«- Verordnung der Wirtschofteministcrium« vom 21. Juli 1922 auf den Bezirk der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt entfallende Getreide-Umlage ist unter Zuziehung des au» Sachverständigen gebildeten Verteilungs-Ausschusses auf die Gemeinden des Bezirks verteilt worden. IMrt ru billigsten Da^espreisen aus die concess. man aber auch die den Tagespreis fordernden Landfrauen gezwungen hat, wesentlich unter diesem zu verkaufen, war nicht der Weg, Auswüchsen zu begegnen. Wie übrigens verlautet, ist gegen die att den Vorgängen beteiligt ge wesenen Personen Anzeige wegen Nötigung erstattet. Großenhain. Ein ganzes Zugpersonal als Eisen bahnräuber. Weil sie Stoff zu Anzügen brauchten, hatte sich die gesamte Zugmannschaft eines Zuges Dresden-Berlin auf Anstiftung ihres Zugführers eines Tages zusammen getan, um den Gepäckwagen zu berauben. Der Gegenstand ihrer Wünsche war ein Ballen von 130 Meter Tuchstoff, den eine Großenhainer Fabrik als Eilgut nach Hamburg geschickt hatte. Nachdem der Ballen au» dem plombierten Kurs wagen nach dem Gepäckwagen geschafft worden war, wurde er in Marienfelde aus dem Zuge geworfen und dort mit einem Handwagen beiseite geschafft. Mit dem Zugführer Winter mar der Schaffner Litzki wegen gemeinschaftlichen schweren Diebstahls angeklagt, mit ihnen wegen Hehlerei der Schaffner Meffert und Hilfsschaffner Zelt. Das Amtsgericht Tempel hof hatte gegen die Angeklagten aus recht schwere Strafen erkannt. Während Mejfert sich mit der Verurteilung zu 2 Monaren Gefängnis beruhigte, hatten die anderen Be- rufung eingelegt. In der neuen Verhandlung erzielten die Verteidiger, daß das Gericht die Strafe zum Teil erheblich herabsetzte. Oederan. An der Straßenlinie Remmendorf- Hainichen wurde einem 15 jährigen Arbeiter, der mit der Hochspannungsleitung in Berührung kam, durch den Stark strom der rechte Arm zum großem Teile abgerissen. Im hiesigen Krankenhause machte sich die Amputation des ganzen Arme» nötig. Reinholdshain. Im Uebermut kletterte der Schüler Paul Räke auf einen Mast der Starkstromleitung und stürzte, vom Strom getroffen, tot zur Erde. Meerane. Festgenommen wurde der 20 jährige Dentist Erich Kühling aus Nürnberg, der auf den Sohn eines hiesigen Kinobefitzers einen Raubmordversuch verübt hatte und anderer Straftaten wegen steckbrieflich verfolgt wurde. Taubenheim. Einer Schmugglerbande, die schon längere Zeit ihr Unwesen trieb, haben die Finanzbeamten jetzt ihr Handwerk gelegt. Die Schmuggler haben ungescheut am Tage gepascht. Ihre Ware bestand aus Butter, die sie von auswärts (Holstein oder Pommern) zentnerweise be- zogen und von Neutaubenheim aus über die Grenze nach Böhmen transportierten. Die Lagerräume befanden sich nahe am Grenzübergange. . Die Finanzorgane wußten von den Treiben und warteten auf den richtigen Augenblick, um zugreifen zu können. Die Haupträdelsführer fitzen bereit« schon feit voriger Woche hinter Schloß und Riegel. E« Ronnenvertilguug. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung der Amtshaupt- mannfchaft Dresden-Neustadt vom 8. dsü. Mts. werden die Waldbesitzer hiesiger Gemeinde angewiesen, unverzüglich ihre Baumbestände mit geeigneten Hilfs kräften nach Nonnenfaltern abzusuchen, die Falter zu sammeln und außerhalb des Walde» bezw. außerhalb der mit Obstbäumen bepflanzten Grundstücke zu töten. Wer dieser Aufforderung nicht nachkommt, wird nach dem Gesetz vom 17. Juli 1876, den Schutz der Waldungen gegen schädlich Insekten betr., mit Geld bis zu 1500 Mark und im Falle der Uneinbringlichkeit der Geldstrafe mit ent sprechender Haft bestraft werden. Außerdem wird die Aus führung der Anordnung auf Kosten der Säumigen durch- geführt werden- HUeudorf-HLkitta, am 10. August 1922. Der Gemrindevorstand. den letzten Wochen Gegend vorgedrungen. Die Nonnenfalter wurden auch in drr hiesigen Heide festgestellt. Auch aus dem Plauerischen Grunde kommt die Meldung, daß man dort den gefährlichsten tag, Damleratag mro SmmabniL. f ff Be»»q«-Pr«i»: Monatlich , Mark, f bei Zsst«a»rq di« Boten ,— Mari, st I» höh-rrr Vewav (Krieg ^>. sank, 'j irg«n>»etch« Störungen de» Beiriede, der n den Uirferantea od. d. DefSrdenmg»- U ikda^ht«v«) hat der Bezieher deine» As» lprnch «af ittefernng »der NaLNrfeow, der st AM», »S.«»kRLLrahkn>«d.B«z»J»pkrii»-. M WMM M, MM, ki»xs«r. 4, r-I. N0W u. lLIN i-iii-i-, sH,e Mm, gtt»z,ki. SM, ^.uenstr. 3o. Rotor- unä DsIsuoktunZskürpsr - I«sZsr. Nur äußerste Sparsamkeit düngt uns wieder auf die Höhe ! ^uv nrimuruuvn»tuyuvrt uuv rm — sagte die Frau und kaufte Apfelsinen zum Nachtisch.^ von hier. Wie die Leute gegen ihre eigene Erkenntnis handeln! —> Klingenthal. Der Hochstand der tschechoslowak- sagte ich und trank eine Taffe Bohn-nkaffee. i ischen Krone gibt unseren Grenznachbarn erhöhten Anreiz, — „Die Dame — Der Herr." Unter dieser Be- im Sachseulande Waren einzukaufen und damit unseren zeichnung findet vom 20. bis 27. August in Dresden im Ausverkauf zu beschleunigen. Im Abschnitt Obersachsenberg. Künstlerhaur eine Ausstellung statt. Sie wird eine reich- Klingenthal ist Landgendarmerie zur verstärkten Grenz-Ueber- Ackerfläche Hektar Getreideumlage ' Doppelzentner Boxdorf 74,05 92 Dippelsdorf 92,— 85 Eisenberg-Moritzburg 99,87 138 Rähnitz-Hellerau 217,41 344 Reichenberg 186,84 300 Wilschdorf 201,16 351 Kötzschenbroda 59,32 63 Naundorf 70,02 81 Radebeul 50,87 83 Wahnsdors 62,30 90 Zitzschewtg Ottendorf-Okrilla 14,75 289,53 25 405 Grünberg 276,87 630 Hermsdorf 97.42 180 Langebrück 284,48 643 Laufs 359,— 531 Schönborn 285,— 685 Klotzsche 139,54 315