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MUllg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ss t«g, D»im«r«tag m-d »rschrkit Di»»» Sonnabend. : MmmII , Work, f >s dvrch dir Bdti» ,— Mark, h tt Talk h-hM-rr V<n-aü iKrieg »d. ssirft. » l! ir„«e»>»rllher Erönrnzr» d« Betrirvr» d«r f ff Hritm-k d« Sirsrraat^r »d. d. BefKrdmmg»» f «> ha« t>ri Pqkhrr krinru Än» l -r»»q adri NachU-fe-u-I d«r » «Soqatzümz h.BtMsrprrtsr*. f r^rrr»r^r»cr^»er^SLr^v» Postscheeb-Kontv Leipzig Nr. 29148. Schristlektung, Drtzc^ n. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-OhrMa. Gemei^e-Gtw-K««» KL AL Nummer 9? Sonntag, den 20. August ^922 2^. Jahrgang. Amtlicher Teil. Die Impfung für die Wiederimpflinge findet Montag, de« 21 Ang., nach«, hak- 3 Zlhr im Zimmer 1 jneue Schule) statt. Httendors-Hkrissa, den 15. August 1922. Der Schulansfchutz. Schuldir. Endler. Flurfchaden. In der Zeit vom 5.-7. September dss. I«. findet eine Hebung der verstärkten 3. Dioifion, beginnend in Königsbrück, statt. Zur Vermeidung von Flurschäden werden die Feld besitzer angewiesen, einzelne kostbare Felder, Schonungen usw. durch Strohwische deutlich kenntlich zu machen. Derartig kenntlich gemachte Felder werden von den Truppen nicht be treten werden. Htteudorf-HkriL«, am 12. August 1922. ! Der Gemetndrvorstand. Msnmmindiiits Es find über die Kirchensteuern in letzter Zeit über trieben« Angaben von kirchenfeindlicher Seite gemacht worden. Der Kirchenvorstand behält sich vor, gegen jeden, der un wahre Angaben verbreitet, strafrechtlich vorzugehen. Htteudorf-HkriLa, den 19. August 1922. Der Kirchenvorstsn-. OertlicheS «ud ELchsischeS. Vtt»nd»rf-Gkrilla, den O. August >422. — Das Retchsverkehrsministerium teilt ckit, daß die Reichsbahnen infolge der katastrophalen Entwertung der Mark und der sich daraus ergebenden Ausgobensteigemngen gezwungen find, die zurzeit gültigen Gütertarife vom 1. September d. I. ab um 50 Prozent zu erhöhen. Zum 1. Oktober fall dann eine organische Umarbeitung de« Güter tarifs erfolgen, bet der der neue Reich«etsenbahnrat Mit wirken wird. — Nach alten Wetterbüchern ist der 1S. August in sehr regnerischen und in sehr heiteren und warmen — nicht ganz dürren — Sommern ein entscheidender Lag. In sehr vielen Sommern mit bedeckten Sonnenaufgängen und fahlroten Sonnenuntergängen, mit vielen völlig wolkenbedeckten Tagen kann man mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß an diesem Tage eine oft durch ganz besonders schöne» Wetter ausge- zeichnete Pause im Regen eintritt. Selten jedoch dauert die Pause länger al» 8 bis 10 Tage. In warmen und heiteren Sommern tritt- falls nicht Gewitter in größerer Zahl in der ersten Hälfte de« Monats stattgefunden haben mit dem 19. August Regenwetter, meist sogar starker Land regen ein, der acht bi« zehn Tage währt. In veränderlichen Sommern dagegen ist dieser Tag niemals von irgendeiner Bedeutung für da« Wetter. — Das Versaffungsdreimorkstück. Die ersten Stücke de» neuen Hartgelde«, etwa 1000 an der Zahl, find am 11. August in den Verkehr gebracht worden. Es sind die« Dreimarkstücke au« Aluminium mit geripptem Rand. Die Vorderseite trägt die Weltbezeichnung, die Rückseite den neuen Adler mit der Umschrift: „VerfaffungStag 11.8.1922.« Wie weit find di«se Münzen wohl gekommen? Gefälschte Germania.Marken zu Spionagezwecken. Während de- Kriege« find von der feindlichen Spionage- organitation, al« jede Nachrichtenübermittlung scharf zensuriert wurde, die deutschen Rrich-marken zu 10 und 1b Pfg. ge fälscht worden, um auf dem hierzu besonder« präparierten Papier dieser Marken — jedenfalls mit besonderen Tinten — Nachrichten an den feindlichen Büro« zu leiten. Diese Marken find die ganzen Jahre unerkannt geblieben, da sie hervorragende Erzeugntfle der Fälscherkunst find. Erst in ganz neuerer Zett wurden sie von Briefmarkensammlern entdeckt. — Die günstige Lag« de« Arbeitsmarkt«« in Sachsen hielt im Allgemeinen auch in der letzten Woche an. In dessen machte sich der Rangel an Rohmaterial stärker be merkbar, so daß einzelne Industriezweige verkürzt arbeiten müssen. Die Einstellung von neuen Arbeitskräften wird dea- Kirchennachrichte«. Sonntag den 20. August 1922. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Pfarrer Gräf.) Abends 8 Uhr Jugendveretnigung im Ring. Montag abend 8 Uhr Bibelstunde der Landeskirchltchen Gemeinschaft in der neuen Schule. der sich auf der ElisabetSstraße befindet und einen Teil de« Wochenmarkte» darstellt, mit Pilzen, wörtlich genommen fast, überschüttet. Während der Nacht schon treffen viele Pilz- Verkäufer au» der Heide auf dem Görlitzer Bahnhofe ein. Die Morgenzüge bringen neuen Segen, und sogar während des Vormittags, wo der Markt schon in vollem Gange ist treffen noch immer neue Pilzzufuhren auf dem Markte ein, die gewöhnlich eine neue Schwankung der Marktpreise» mit sich bringen. Die Pilzzufuhren kommen größtenteils mit den Eisenbahnzügen aus den Richtungen KottbuS und Kohlfurt in Görlitz an. Das meiste bleibt in Görlitz, nur ein kleiner Teil geht nach Dresden weiter. In den nörd lichen Bezirken der schlesischen Heide wird ein erheblicher Teil der Pilzernte schon über KottbuS oder Sommerfeld nach Berlin geschickt. Wer um dir Pilzzeit bei großer Ernte einen Blick in die Wagenabteile 4. Klaffe der die Heide durch- fahrenden Eisenbahnzüge wirft, kann sich von dem Segen der Heide am allerbesten überzeugen. In manchen solcher Abteile stehen Körbe mit Pilzen bi» unters Dach, manchmal zu Dutzenden. 1922 ist ein Rekordjahr wie lange nicht. Viele Tausende von Zentner Pilze gehen aus unseren Heidebezirken in die Städte. Trotzdem betragen die Preise für Steinpilze je nach Größe und Alter der Ware 12 bi« 18 Mark da« Pfund. Freiberg. Der Stadtrat hat die Zuschläge zur Grundmiete nach dem Reichsmietengesetz wie folgt festgesetzt: 80 Prozent für große, 150 Prozent für laufende Jnstand- setzungsarbciten, 130 Prozent für Betriebskosten, 15 Prozent für Verwaltungstätigkrit, 25 Prozent für Zinsendienst, zu sammen 400 Prozent. Borna. Ein im 18. Lebensjahre stehender Schneider lehrling war von seinem Lehrmeister beauftragt worden, zu einem Kunden Stoffe zu vier Anzügen im Werte von 18000 Mark zur Auswahl zu bringen. Der Bursche aber hatte damit da» Weite gesucht. Der sofort benachrichtigten Gendarmerie in Bad Laufick gelang e«, den Ausreißer in Lauterbach zu erwischen. Die Stoffe hatte er für einen Spottpreis an einen Gutsbesitzer in Flößberg unter schwindelhaften Angaben verkauft. Sie konnten wieder herbsigeschafft werden. Leipzig. Der Kreditbrieffalscher der kürzlich in ! Berlin innerhalb einer Stunde 18 Postämter um rund ! 70 000 Mark betrog, hat auch in Leipzig eine gleiche Gast- ! rolle gegeben. Er ist im Auto in rasender Schnelligkeit bei § 19 Postämtern vorgefahren, hat überall denselben gefälschten Kreditbrief über 3000 Mark vorgezeigt und darauf anstands- ! lo« die Summe überall erhoben, so daß er hier 57 000 Mk. i erbeutet hat. Erst einige Tage später ist man hier auf da« ' Betrugsmanöver gekommen. Meerane. Aus der Villa eine» hiesigen Groß industriellen stahlen unermittelte Einbrecher Silbersachen und Teppiche im Werte von rund 200000 Mark. Der Ge schädigte hat für Herbeischaffung des gestohlenen Gutes und Ermittelung der Diebe eine Belohnung von 20000 Mark ausgesetzt. Plauen. Ein überaus frecher Diebstahl wurde in einer Wohnung de« Hauses Kaiserstraße 4 bei einem Kauf mann verübt. Dieser befand sich mit seiner Ehefrau in Berlin, während das Dienstmädchen allein in der Wohnung war. In der 11. Stunde erschienen zwei Unbekannte, gaben sich dem Dienstmädchen gegenüber als gute Freunde de- Kaufmanns aus und begehrten Einlaß, der ihnen auch ge währt wurde. Zn der Wohnung stahlen die beiden dann aus einem Schrank sür etwa 550000 Mark Silber und Schmucksachen. Für die Wiedererlangung der Sachen hat der Bestohlene eine Belohnung von 20 Mk. ausgesetzt. Bad Brambach. Der Filialleiter einer Bank winde in einem Dienstzimmer in Schönberg von zwei Un bekannten mit einer eisernen Stange zu Boden geschlagen. Geraubt wurden etwa 300000 Mark. Der eine der Ver brecher ist etwa 25 Jahre alt, 167 Zentim. groß, untersetzt und hat kurzgrschnittenen Schnurrbart; der andere ist 175 Zentim. groß, schmächtig und bartlo». Er führt einen Revolver bei sich. halb von vielen Firmen ausgehoben. Einzelne Arbeitsnach weise berichten von einem leichten Anziehen der Arbeitslosen- zahl. In der Landwirtschaft hielt die Nachfrage nach ledigen Knechten und Mägden weiter an, dagegen ließ die Anforderung von Ernteaushilfskräften nach. Der Bergbau zeigt die gleiche Aufnahmefähigkeit wie in der Vorwoche. Dresden. Der Raubmörder Blume hat in seiner Zelle im Untersuchungsgefängnis de« Landgerichtes Selbst mord verübt. Er durchschnitt sich mit der Klinge eines Rasierapparates die Pulsader. Die Klinge hatte er im Bruchband versteckt gehalten. Die Leiche wurde um 11 Uhr durch die Gerichtskommisfion aufgehoben. Dresden. Im Hause Blasewitzerstraße 21 wurde Mittwoch früh der 57 Jahre alte Friedhofsaufseher H. Z. tot aus der Flur aufgrfundcn. Er war gegen Mitternacht beim Heimkommen von einem Anfall überrascht worden und rückling« die Treppe hinabgestürzt. Einem bei dem Sturz erlittenen schweren Schädelbruche ist er erlegen. Heidenau. Als Agent sür die Fremdenlegion wurde hier der erst vor kurzem hierher verzogene Bergarbeiter Graf verhaftet. Er hatte bereits eine Anzahl junger Leute angeworben. — In der Familie de« 36jährigen Arbeiters Janek, waren selbstgesammelte Pilze zubereitet worden, die beim Kosten der Frau verdächtig vorkomen, die der Mann aber trotz der Warnung der Frou in größerer Menge aß. Er erkrankte alsbald heftig und mußte in« Johanniterkrankenhaus gebracht werden, wo er nach viettägigem qualvollen Leiden verschied. Königstein. Durch da» Auftreten der Bisamratte ist einem Teichbefitzer an den Mischbeständen erheblicher Schaden verursacht worden. Leider ist e» dem Besitzer noch nicht gelungen, eine« dieser gefährlichen Nagetiere zu fangen. Auch am Hasen im gegenüberliegenden Halbestadt ist das Auftreten der Bisamratte beobachtet worden. Reichenau. Die Unsitte, zu Zweien auf dem Rade zu fahren, ist am Sonntag hier einem Radfahrer verhängnis voll geworden. Der Radfahrer hatte auf sein Fahrzeug ein junges Mädchen mit aufsteigen lassen. Die doppelte Be lastung hielt das Rad jedoch nicht aus; e« brach während der Fahrt zusammen. Der Radfahrer erlitt eine Gehirn- erschüttrrung und einen Schädelbruch während da« junge Mädchen mit einer schweren Kopfverletzung davonkam. Das Unglück geschah zwischen Reichenau und Lichtenberg. Kamenz Zu einem Bierstreik fordert der Ortsaus schuß der freien Gewerkschaften aus. Er will eine Herab setzung der Bierpreise erzielen. Großenhain. Auf die schiefe Bahn geraten war ein au« Liebenwerda gebürtige« Dienstmädchen, da« ver- suchte, einen Brillantring an einem hiesigen Geschäftsmann zu verkaufen. Die Polizei erlangte Kenntnis von dem be- abfichtigten Kauf und nun stellte es sich heraus, daß die Maid den kostbaren Ring einem Obergärtner, der bei ihrer Dienstherrschaft in Liebenwcrda wohnte, gestohlen hatte. Die Diebin steht nun den Folgen ihrer unüberlegten Handlungs weise entgegen. M MWIM M., NM, kinxstr. 4, 17933 u. 12171 kiu-i-, Mm, Mulns. Wil» ^.uenstr. 3o. kAotor- unä LslsueklunLskürpsr--I^szsr. Görlitz. Unsere Stadt kann sich seit alters her rühmen, den größten Pilzmarkt Schlesien« aufzuwcisen. Da rüber hinaus läßt sich sogar sagen, daß die Görlitzer Pilz- märkle zu den größten derartigen Märkten ganz Deutschlands zählen. Dies hat sich in diesem Jahre mit seinem öfteren ergiebigen Niederschlägen auf« neue erwiesen. Der Pilz- reichtum der «eiten ebenen Kiefernheiden im Norden, Nord osten und Osten der Stadt, die über Murkau hinaus in die märkischen Waldungen übergehen und nach der Ostseite zu weit über den Boberabschnitt hinaus reichen, ist schier uner schöpflich. Wochenlang schon wird der Görlitzer Pilzmarkt, MtrliM-li.kriMnlLMii knbrt billigsten Tagespreisen aus ckie coneess. ka.