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Der Stein im krollen. Nachstehende Ausführungen unseres politischen G-Mitarbeiters wurden medergeschrieben, bevor die vorläufige Antwort der Reparationskommissin, die die Bezahlung der Julirate verlangt, in Berlin eingetroffen war. Das neue Moratoriumsgesuch der deutschen Regierung bei dem Reparationsausschuß in Paris hat dort und in London zunächst wie ein starker Steinwurf in einen mählich versumpfenden Teich gewirkt. Seitdem das Internatio nale Bankenkomitee die französische Hauptstadt verlassen hatte, unter Überreichung einer Denkschrift an die Entente regierungen voll ernstester Wahrheiten über den Stumpf sinn einer Machtpolitik, die Europa sehenden Auges völ ligem Ruin entgegentreibt, war es wieder still geworden über die Reparationsfrage; knapp daß man sich mit den Sachlieferungsverträgen so nebenher beschäftigte, die ja auch schon feit Jahr und Tag weder leben noch sterben können. Nun hat der Mörderschuß auf Rathenau die Dinge erneut ins Rollen gebracht^ und das mit einer so furchtbaren Gewaltsamkeit, daß selbst die verstockten Ge wissen'der Franzosen sich, im ersten Augenblick wenigstens, einigermaßen empfänglich zeigen. „So wie bisher geht «S nicht weiter," erklärte in der ersten Rathenau-Debatte Herr Dr. Wirth vor der deutschen Volksvertretung. So wie bisher geht es aber auch mit der Erfüllungspolitik nicht weiter, das müssen jetzt selbst ihre unbedingtesten Vertreter diesseits wie jenseits der deutschen Grenzen zugebsn. Die deutsche Regierung hält den Ententemächten vor, daß sich der Dollarkurs seit dem Mai 1921 von 60 auf 285 im März und auf 500 im Juli dieses Jahres erhöht hat. Das bedeute selbst für den schon auf 720 Millionen Gold mark ermäßigten Betrag der Barleistungen dieses Jahres die Aufbringung von 51,4 Milliarden Papiermark nach dem Märzstand und gar eine solche von 80 Milliarden nach dem Kurs dieser Tage, ungerechnet die sonstigen Devisen- verpflichtunegn des Reiches aus dem Versailler Vertrag in Höhe der Kleinigkeit von jetzt rund 66 Milliarden Pa piermark. Bleibe es also bei den bisherigen Zahlungs verpflichtungen, so müßte mit einer weiteren rapide fort schreitenden Zerrüttung des finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens in Deutschland gerechnet werden. Des halb könne die deutsche Regierung unter den gegenwärtigen Verhältnissen die weiteren Leistungen von Barzahlungen zunächst nicht in Aussicht stellen und müsse beantragen, sie zu stunden. Für den 15. Juli habe sie zwar bereits den fälligen Betrag zur Verfügung, er würde ihr aber sehr fehlen, wenn die demnächst eintreffenden ausländischen Getreidemcngen zu bezahlen sind. Also würde es sich Wohl empfehlen, ihr den erwähnten Betrag im Augenblick nicht zu entziehen. Die deutsche Regierung spricht des fer neren von dem „ungeheuren Ernst der gegenwärtigen Lage", die nur mit Unterstützung der Reparationskom mission zu bessern sei. Sie halte zur Wiederherstellung des Markkurses baldige Maßnahmen für erforderlich, die selbst verständlich über das Jahr 1922 hinausreichen müßten, auch für die Jahre 1923 und 1924 müßte Deutschland von Barzahlungsverpflichtungen freigemacht werden. Ein ungeschminktes Bild unseres ganzen Finanz- Hammers, dem nun auch die Franzosen wohl oder übel rns Auge sehen müssen. Noch regen sich bei ihnen schwache Versuche, den altbeliebten Unterschied zu machen zwischen der elenden Staats- und der blühenden Privatwirtschaft in Deutschland. Aber damit können sie heute wirklich keinen deutschfeindlichen Hund mehr hinter dem Ofen hervor locke«. Selbst aus neutralen Kreisen, die uns noch bis vor kurzem nichts weniger als wohlwollend gegenüberstanden, hört man heute das Eingeständnis, daß der vielbewuu- derte industrielle Aufschwung der letzten Jahre in Deutsch land doch offenbar nichts anderes als eine Scheinblüte ge wesen sei. Jetzt erst hebe sich der Vorhang und dahinter werde ein Trümmerhaufen sichtbar, der schon für nahe Zu- ruuft das Schlimmste befürchten lasse. Nicht viel anders chenkt heute schon in England, wer dort überhaupt eines -unbefangenen Urteils fähig ist, von Amerika nicht zu reden, auf das ja die bekannten Darlegungen des Morganschen Finanzkomitees einen sehr nachhaltigen Eindruck gemacht haben. In Frankreich war man unzweifelhaft auch schon feit Monaten so klug, nur hielt man es aus politischen Gründen immer noch für richtiger, sich dumm zu stellen. Heute sieht man endlich die Notwendigkeit ein, vorsichtig mit einzulenken in den Strom der öffentlichen Meinung, um nicht durch allzu hartnäckiges Festklammern an unhalt bar gewordenen Positionen wieder einmal ein europä isches Ärgernis zu geben. So soll also auch Herr Poin - carö sich mit der vorläufigen Nichteinziehung der Juli rate einverstanden erklärt haben, — womit ja kein irgend wie wesentlicher Anspruch unserer Gegner aufgegeben würde. Anders schon steht es um seine Zustimmung zu der von Deutschland erbetenen Verlängerung und Erwei terung des Moratoriums. Hier muß er natürlich ab warten, muß prüfen und prüfen lassen, muß überlegen und beraten, muß die Volksstimmnng sich erst bilden, den üb lichen Schrei nach Pfändern und Garantien, wenn nicht gar nach Sanktionen, sich entwickeln lassen, — nur das eine weiß er heute schon, daß er bis zum 15. August so weit sein wird, einen bestimmten Entschluß fassen zu können. Also wieder einmal ein Spiel mit Fristen und Ter minen, mit Konferenzenmnd Verschleppungen? Gibt man sich nur den Schein, zugelernt zu haben, will aber in Wirk lichkeit alles beim alten lassen? Die Dinge entwickeln sich in diesem Sommer schon wieder schneller als in diesem Frühjahr, und niemand kann wissen, wie die Welt aus sehen wird, wenn der Herbst ins Land kommt. Vier Wochen bedeuten ein Unendliches in diesem rasenden Ablauf der Dinge. Mit französischen Pfänderspielen ist nicht einmal Frankreich mehr, geschweige denn der todkranken Welt zu helfen. Mo lmä die Aatkena^-MörLLer? Verwischte und neue Spuren. Berlin, im Juli. Man hat die Mörder des Ministers Dr. Rathenau be kanntlich in der Gegend von Gardelegen gesucht und durch ein Riesenaufgebot von Kriminalbeamten und Streifkom mandos der Schutzmannschaft aus Berlin und aus der Provinz Sachsen den ganzen Bezirk so gründlich absuchen lassen, daß Kern und Fischer hätten gefunden werden müssen, wenn sie überhaupt dort gewesen wären. Es hat sich aber nirgends eine Spur von ihnen finden lassen, und man darf vielleicht annehmen, daß die Spuren von be stimmter Seite künstlich verwischt worden sind, und daß man die Polizei aus falsche Führten gelockt hat. Es ist da durch viel kostbare Zeit verloren gegangen, und wenn die Mörder wirklich bei Gardelegen sich aufgehalten haben sollten, so haben sie inzwischen doch, da sie ja über Fahr räder verfügen, sicher einen so großen Vorsprung gewon nen, daß man sie jetzt vielleicht in Süddeutschland zu suchen haben dürfte. Von verschiedenen Seiten wird allerdings behauptet, daß man sie noch immer in Mitteldeutschland zu suchen habe. Man will sie im Dorfe SchöningenbeiHelm- siedt gesehen haben. Von hier aus sollen sie über Qued linburg nachdemHarz gefahren sein, und angeblich die Bahn nach Thale benutzt haben. Hier sind sie aber nicht angekommen. Sollten sie sich jetzt tatsächlich im Harz befinden, so würde ihre weitere Verfolgung mit nicht ge ringen Schwierigkeiten verbunden sein, da sie sich in den dichten meilenweiten Harzwäldern lange Zeit verborgen halten könnten. Eine andere Spur soll nach Genthin führen. Es wäre, falls diese Spur nicht trügt, nicht aus geschlossen, daß die Mörder versuchen wollen, nach Berlin zu gelangen, um hier vielleicht ihre finanziellen Verhält nisse aufzubessern, denn sie sollen ja, wie bereits gemeldet wurde, mit Geldmitteln nicht eben allzureich versehen sein. Die Behörden warnen alle Kreise der Bevölkerung noch einmal dringend davor, den flüchtigen Mördern irgend welchen Beistand zu leisten. Wer ihnen Asyl gewährt oder sie in irgendeiner anderen Weise unterstützt, macht sich einer Begünstigung im Sinne des Strafgesetzbuches schuldig, und eine solche Begünstigung zieht schwere Freiheitsstrafen nach sich- Poliiiseke Kunälckau. DeutfekIancU Die Erhöhung der Eisenbahntarife. Die nichtamtlichen Mitteilungen über eine bevor stehende Erhöhung der Personentarife bei der Eisenbahn werden jetzt bestätigt. MitRücksicht auf die fortschreitende Steigerung der persönlichen und sachlichen Ausgaben der Reichsbahn und das ständige Sinken des Geldwertes ist eine Erhöhung der gegenwärtig geltenden Fahrpreise zum 1. Oktober d. I. um etwa 50 Prozent in Aussicht ge nommen. Verkehrsministerium gegen antirepublikanische Bestrebungen. Um zu verhüten, daß Sonderzttge oder tarifmäßige Fahrpreisermäßigungen (z. B. für Jugendpflegevereine) No»»» Lin« 1vi llllachdruck verboten.! Sie gingen zur Pallasstraße, und Herr Weinholtz, der sich Bauunternehmer nannte, war daheim. „Sie meinen das reizende Häuschen in Hermlitz? Ja, das ist zu verkaufen." „Und sofort beziehbar?" „Hier sehen Sie, Frau Dr. Scheller hat mir geschrie ben, daß ich vom ersten ab, das ist also in acht Tagen, dar über frei verfügen kann." „Sehr schön und, was ist der Preis?" „Hunderttausend Mark — rein geschenkt, ich will keine Wuchergeschäfte machen. Hier sehen Sir selbst. Ich habe es vor acht Wochen selbst erst sür achtzigtausend gekauft. Gar kein Aufschlag in dieser Zeit." Dem Negierungsrat erschien allerdings ein Gewinn von zwanzigtausend Mark in wenigen Tagen sehr nett, aber er wagte nicht viel zu handeln. „Was verlangen Sie Anzahlung? Ich bin kein rei cher Mann, aber ein festangestellter Beamter." Er zeigte seine Papiere. „Schön, Herr Regierungsrat, weil Sie es sind, breißigtausend Anzahlung, der Rest auf fünf Jahre mit fünf Prozent." „Wollen Sie mir die Villa bis heute abend an die Hand lassen?" „Bis heute abend um sechs Uhr. Länger ist unmög lich, es sind noch mehr Reflektanten da — Sie können sich denken! — in dieser Zeit! —" „Ich will nur noch einmal hinansfahrcn!" „Gut, also heut abend." Sie standen wieder einmal auf der Straße. „Papa, das ist das einzig richtige!" Hubert dachte daran, daß auch ein gewisses reizendes Mädchen in Hermlitz wohnte, und daß er es so einrichten würde, daß er jedesmal mit demselben Zug fuhr. — »Junge — das geht,ja gar nicht! Ich bin ja jn acht Tagen arm wie eine Kirchenmaus! Dreitausend ver liere ich bei dem Gauner in der Kleiststratze — ich verliere sie sicher, denn er hat ja ganz recht, ich kann ja nicht klagen! Dreitausend bekommt jetzt schon Knauer! Der Umzug nach Hermlitz kostet auch eine Menge, dazu alles, was drum und dran hängt. Zehntausend Mark sind weg — jetzt dreißigtausend Anzahlung! Denk doch! — ich muß rech nen, daß ich da mindestens sechstausend Mark Miete zahle!" „Wolltest du hier auch zahlen, und dafür hast du ein ganzes Haus!" „Und die Eisenbahn-Abonnements?" „Aber du bist Hausherr und dir kann nichts passieren." „Wir wollen zu Onkel Adolf." Sie fuhren in das Kontor. Merkwürdigerweise fand de: Regierungsrat heute nichts mehr dabei, auf einen Rollwagen zu klettern — er war wirklich zu müde, den ganzen Tag wieder zu laufen. Der Rechtsanwalt hatte sie erwartet. „Das dachte ich mir. übrigens, ich habe vorgearbei- tet und Agathe aufgeklärt." „Du hast?" „Ich habe natürlich alles auf das böse Wohnungsamt und den betrügerischen Gauner von Wirt geschoben und dich reingewaschen. Ich kgm mir vor wie bei der Vertei digungsrede eines Schwerverbrechers." „Der Erfolg?" „Glänzend freigesprochen, alle Kosten der Staatskasse aufgelegt. Natürlich schwimmt sie in Tränen — vor allem bringe eine neue Wohnung mit heim." „Aber woher nehmen?" „Du, ich würde eigentlich das kleine Häuschen in Hermlitz kaufen, weyK es nicht zu teuer ist. Dann bist du doch aus allem Schlamassel." „Du meinst." „Sicher!" „Ich war heut früh schon bei dem Besitzer. Es soll hunderttausend Mark kosten." „Scheint mir nicht zu hoch." „Es sind noch mehr Reflektanten da ich muß mich Sammelmappe für bemerkenswerte Tages- und Zeitereignisse. * Die vorläufige Antwort der Reparationskommission ver langt Zahlung der Julirate. * Die Essener Verhandlungen über den Tarif im Ruhr bergbau haben zu einer Einigung geführt. * Infolge eines Vorstoßes der Unabhängigen in Braun schweig legte der der Deutschen Volkspartei angehörende Mi nister Kaefer sein Amt nieder. Die Deutsche Volkspartei und die ihr angeschlossenen wirtschaftlichen Vereinigungen traten aus der Negierungskoalition aus. für antirepublikanische Bestrebungen ausgenutzt werden, hat der Reichsverkehrsminister die Eisenbahndirektionen angewiesen, sich in allen ihnen bedenklich erscheinenden Fällen vor Genehmigung der Anträge mit ven Stellen zu verständigen, die nach der Verordnung des Reichspräsiden ten zum Schutze der Republik von den Landeszentralbe hörden eingesetzt werden, um Veranstaltungen, die gegen die Republik gerichtet sind, zu verbieten unv oie Auflösuna von Vereinen und Vereinigungen anzuordnen. Keine Autonomie für Oberschlesien. Die Zentralstelle für die Gliederung des Reichs hat sich in ihrer letzten Sitzung mit der Autonomie Ober- schlesiens beschäftigt. In dieser Sitzung gab nunmehr auch der Vertreter des eZntrums, Pfarrer Ulitzka, die Erklärung ab, daß, nachdem die preußische Regierung dem Zentrum Zugeständnisse in der Frage der Schule und Kirche gemacht habe, auch die Zentrumspartei keine Parole mehr ausgeben werde, bei der Abstimmung für den Bundesstaat Oberschlesien einzutreten. Da auch die übrigen Parteien, mit Einschluß der Sozialdemokraten, sich nicht für den selb ständigen Bundesstaat Oberschlesien einsetzen werden, so wird die Volksabstimmung kaum eine Mehrheit für den selbständigen Bundesstaat ergeben. Gründung einer vaterländischen Einheitsfront in Pommern. Nach Besprechungen der großen wirtschaftlichen Ver bände, politischen Rechtsparteien, Berufsvereinigungen, und sonstiger Interessenvertretungen, ist die neugegründete vaterländische Einheitsfront in Pommern mit einem Auf ruf an die Öffentlichkeit getreten, der von mehr als 60 Ver einigungen unterzeichnet ist. Diese Einheitsfront ruft Ab wehr jeder Versuche auf, die verfassungsmäßig gewähr leistete Rechte knebeln sollen und den nicht sozialdemokrati schen Teil des deutschen Volkes unter ein Ausnahmegesetz zu stellen beabsichtigen. Der Aufruf ist u. a. unterzeichnet vom Landesbürgerrat Pommern, vom Pommerschen Land bund, der Deutfchnationalen Volkspartei, der Deutschen Volkspartei, dem Hansabund, dem Verein der Indu striellen, dem Jnnungsausschuß, dem Nationalen Verband Deutscher Berufsverbände, dem Deutschen. Arbeiterbund und der Nationalen Arbeitsgemeinschaft. Ein schöner Tarif. Die einzigen Leute in Deutschland, die ohne große Mühe ihre an sich nicht schlechten Gehälter stark aufbessern konnten, sind die Mitglieder der alliierten Militärkontroll kommission. Die Finanzkommission der Botschafterkonfc- renz hat die Bezüge der Mitglieder der Kommission in Deutschland für Juni und Juli folgendermaßen festgesetzt: Für den Vorsitzenden General ein Monatsgehalt von 103 800 (bisher 71 950) Mark. Für sonstige Generäle, Obersten und Oberstleutnants 76 475 (53 025) Mark usw. bis zu den Unteroffizieren mit 25 250 (17 500) Mark und den Gemeinen mit 15 300 (10 600) Mark. Alles das be zahlt die deutsche Reichskasse. Außerdem beziehen die An gehörigen der Kommission noch das Gehalt bezw. den Sold ihres Heimatlandes. dNgLUN. Das kranke Ungarn. In der Nationalversammlung erklärte Graf Andrässy, in Ungarn herrsche etn Scheinpar lamentarismus. In ganz Öst-Europa gebe es keinen lebensfähigen Staat. Auch Ungarn sei krank. Die Teue- rungskrise hat sich in ganz Ungarn in der letzten Zeit be deutend verschärft. Der Sturz der ungarischen Krone be wirkte eine starke Erregung. Diese ungünstige Erscheinung Wird noch verschärft durch die Tatsache, daß Ungarn noch keine näheren wirtschaftspolitischen Beziehungen mit Nach barn angeknüpft hat. bis heute abend entscheiden. Könntest du mir nicht den Ge fallen jun und heut noch einmal mit mir hinausfahren?" Es ist das ein großes Objekt und du bist Rechtsanwalt." Adolf überlegte. „Meinetwegen, heute geht es gerade." „Dann möchte ich, wenn es dir recht ist, daß wir gleich fahren. Hast du den Brief der Dame wirklich gelesen?" „Natürlich!" „Schön, ich werde zu Hause antelephonieren. Willst du mit Agathe sprechen?" „Lieber erst nach vollendeter Tatsache." «Kann ich mir denken." Der Rechtsanwalt telephonierte. „Was hat Agathe gesagt?" „Sie liegt noch zu Bett, aber sie läßt dich herzlich grüßen — sie ist eine gute Frau." „Das ist sie." „Dafür ist sie auch meine Schwester." Sie fuhren nach Hermlitz, aber Frau Doktor Scheller war nicht zu Hause, sondern nur eine alte Frau. „Wir dürfen wohl das Haus noch einmal sehen, wir wollen es kaufen!" „Bitte!" „Wissen Sie vielleicht, wann die gnädige Frau äuszu- ziehen gedenkt?" „Das kann ich nicht sagen. Ich glaube, sie ist jetzt in Berlin, um einen Möbelwagen zu bestellen." „Sehr gut." Der Rechtsanwalt faßte sich an die Stirn. „Hubert, willst du mir Wohl einen Gefallen tun?" „Gern, Onkel!" „Lauf doch einmal irgendwohin, wo Telephon ist, und rufe in meinem Bureau an, es soll nicht vergessen werden, die Sache Hill contra Hill an Rechtsanwalt Weller zu schicken." „Gern, Onkel — Hill contra Hill an Rechtsanwalt Weller!" (Fortsetzung folgt.)