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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend SA ptTHirtxrf« «scheint Diens- As, Donmrntag mw Sonnabend. L«»»g»»Pret«: Monatlich ^0 Mart, At Kostrilna« dnrch dir Boten Mark. I» Fall« höher« <Se»alt < Krieg »d. sonst. iri»»»«tch«r EtSrnnge» de, Betrieb«, d« k« Ltrserantea od. d. BefSrdenmg»» M»iIcht»»»M> hat der Bezieh« keinen An» stnmch a»f LÄf«mig od« Nachlirseriurg d« AMmU aAaafNLIqahbmsd.Bqugaprets«». Popscheek-Konto Leipzig Nr. 29148. SchrMeidmg, Dnrck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 85 Sonntag, den 23. Juli !Y22 2^. Jahrgang. Vektrliekt »Krüll aus. in Aussicht stehen. In Königsbrück rüstet man sich in allen Kreisen zum würdigen Empfang der zahlreich angemeldeten auswärtigen Schütz-ngesellschaften und sonstigen Gäste, Moborn. Hier wurde ein in den zwanziger Jahren stehender Wirtschaftsgehilfe festgenommen und dem Amts gericht Tharandt zugeführt. Der Verhaftete soll am 3. Juni eine Magd aus Herrndorf nach einem Steinbruch gelockt und dort den Versuch gemacht haben, sie zu töten, um einen Selbstmord vorzutäuschen. Leipzig. Das 1. Deutsche Arbeiter - Turn- und Sportfest. Die Arbeiterturnbewegung hat in Deutschland schon Ende der 70er Jahre im vergangenen Jahrhundert eingesetzt. Zur Begründung des Arbeiterturnbundes kam e« erst am 18. September 1892 in Berlin. Eine erstmalige allgemeine Heerschau will das jetzige Leipziger Fest bieten. Der gestrige Tag galt dem Empfang der auswärtigen Gäste. Schon die Teilnahme von über 11000 Ausländern zeigt, welch weite Kreise die Arbeiter-Turn- und Sport-Bewegung zieht. Außerdem find 80000 Teilnehmer aus rein sportlichen Arbeiterorganisationen zu erwarten. Mit den hiesigen Arbeiterorganisationen verbunden, wird dieses Fest das größte für den Arbeitersport, das bisher in Deutschland gezeigt worden ist. Als Vorläufer ^kann nur das süddeutsche Arbkitrrturnsest 1912 angcsprochen werden, das aber in der Gesamtbeteiligung und in der umfassenden Durchführung gegen Leipzig zuruckblieb. Die Festordnung in Leipzig erstreckt sich über vier Tage Dec heutige Festsonnabrnd bringt neben: sportlichen Enzel- und Mehrkämpfen, kreisweisen Proben und Eröffnung der Ausstellung, die großen Mastenproben für das Gesamtauftreten am Festsonnlag, Ausscheidungr und Propagandaspiele auf 35 Spielplätzen der Stadt und von 7 Uhr ab BegrüßungSabende in 36 Sälen der Stadt und der Vororte. Der Festsonntag wird durch VereiuSturnen und sportliche Wettkämpfe eingeleitet. Turnerische Mehr- ^Waldbof (Verkehr inzwischen über Straßgräbchen) und vom 31. Juli bis 7. August zwischen Schwepnitz und Großgrabe (Verkehr inzwischen über Srüngräbchen) sür den Durchgangs verkehr völlig gesperrt. — Das sächsische Kultusministerium hat angeordnet, daß gemäß einem Beschluß de« Landtages festzustellen ist, 1. wie- viel Volsschullehrer die Erteilung des Religionsunterrichts abgelehnt haben, 2. wieviel Ersatzkräste zur Erteilung von Religionsunterricht eingestellt und 3. wieviel Kinder durch die Erziehungsberechtigten vom Religionsunterricht abgemeldet worden find. Das Ergebnis ist bis 1. September anzuzeigen. Zu 1. ist noch anzugeben, wieviele von den Lehrern, die Religionsunterricht erteilen, ihn auf Grund der Zwickauer Thesen erteilen. — Vor einigen Tagen haben zwischen Vertretern der sächsischen und tschechoslowakischen Behörden Verhandlungen über die Regelung des kleinen GrenzverkehrS stattgefunden. Danach sind neue Bestimmungen angenommen worden, die vom 15. Juli ab gelten sollen. Die bisherigen Be stimmungen über die Aussüllung der Dauergrenzausweise bleiben weiter in Geltung. Außerdem find in beiden Staaten die Gemeindebehörden de« Grenzbezirke« sowie die staatlichen Grenzpolizeiorgane befugt, auch den Personen, die nicht Einwohner der Grenzbezirke find, sogenannte Ausweise sür Ausflügler für die Dauer von 48 Stunden und die eine Zone von etwa 10 Km. umfaßt, auszustellen. Den Volks- und Mittelschulen können Sammelauswcise ausgestellt werden. , Der Preis des Ausweises beträgt 5 Mark. Die Ausweis« dürfen nur Personen au-gcß 1t werden, die sich über ihre Person genügend aurzuweisen vermögen und insbesondere nicht schmuggelverdächtig erscheinen. Königsbrück. Die privil. Schützengesellschaft wird am 4. und 5. August das Jubiläum ihres 150jährigen Be stehen« in festlicher Weis« begehen. Die noch vorhandene staatliche Bestätigungrurkunde non unverwüstlichem Pergament ist in ihrer Herstellung, Ausführung sowie im textlichen In halt ein Meisterstück, legt beredte« Zeugnis ab von dem trefflichen Geist der damaligen schlicht bürgerlichen Zeit und den damaligen Sitten und Gebräuchen. Das Programm -der Festtage besteht in Empfang und Begrüßung der Gäste, zAuS- und Einzügen, allerhand Belustigungen, Feuerwerk, «Ball und Pretsschießen, wofür eine Reihe wertvoller Preise Sommerfrischler. Alle Wohnungrinhaber, welch« Sommerfrischler aus- uehmcn, haben dafür zu sorgen, daß diese sich innerhalb 2 Tage« im hiesigen Rathaus — Meldeamt — zu vorrübergehendem Aufenthalte anmelden. Nichtbeachtung dieser Bekanntmachung wird bestraft. Httend-rf-Hkrilla, den 21. Juli 1922. Der Gemeindevorstand. ander zu den Massenübungen auf. Der Festmontag bringt am zeitigen Morgen schon die Fortsetzung der Wettkämpfe der Turner und Turnerinnen. Von 8 Uhr ab Radwett kämpfe, da« Ringen der Athleten und ein große« Programm der Wassersportler, dessen Erledigung bis zum Montagabend die Freunde de« Wassersportes im Lunapark Wahren fesseln wird. Von 3 Uhr ab zeigen die Schweizer, Belgier und Finnen ihr Können. Der Festdienstag setzt wie seine Vor gänger früh um 6 Uhr mit Wettkämpfen und Musterspielen ein. Ein besonderer Festzug der in den Arbeiterturnvereinen turnenden Kinder bringt nachmittag» 2 Uhr die Jungen und Mädel zum Festturnplatz, um dort zu Tausenden mit Frei übungen, Geräteturnen und Spielen aufzuwarten. Eine Schlußseier aus dem Festplatze bringt das osfizielle Ende des 1. Deutschen Arbeiter-Turn- und Sportfestes. Leipzig. Auf einer Wiese zwischen Stötteritz und Holzhausen mühte sich dieser Tage ein Hundebefitzer ab, seinem Hunde das Ausfinden eines versteckten Gegenstandes beizubüngen. Er hatte zu diesem Zweck seine Brieftasche mit etwa« Geld in einem Gestrüpp versteckt. Der Hund suchte auch richtig da« Gestrüpp ab, kam aber stet« ohne Brieftasche zurück. Es stellte sich heraus, daß die Brieftasche verschwunden war. Mutmaßlich hatte sie ein 19- bi« 20- jähriger Bursche, der für die Hundedressur Interesse gezeigt hatte und auch half, unbemerkt au« dem Weidengestrüpp ge stohlen, denn er war plötzlich mit seinem Fahrrade davonge fahren. Mittweida. In der zur Papierfabrik Dreiwerden gehörenden Lübei.haiuer Mühle brach am Dienstag vormittag im Wirtschafsgebäude Feuer aus, das einen groben Teil des Dachstuhles vernichtete. Dabei find unter anderem in Dach kammern untergebrachte Wäschestücke usw. mitverbrannt. Auch der Wasserschaden an den anderen Gebäuden ist be trächtlich. Der Gesamtschaden wird aus 300000 Mark ge. schätzt. Die Feuerwehren mußten ihr Hauptaugenmerk auf den Schutz der Nachbargebäude richten. Wäre ihnen die« nicht gelungen dann würde das Feuer zu einer großen Brand- kataßrophe auSgeartet sein. Die Entstehungsursache ist un bekannt. Warnsdorf. Mittwoch nachmittag ^/,5 Uhr brach in der großen Fabrik der altbekannten Firma G. A. Fröh lichs Sohn A--G., Weberei, Druckerei. Appretur und Samt warenerzeugung ein gewaltiges Schadenfeuer au«, und zwar in der sogenannten Blaustreicherei, bezw. den Trockenräumen. Die Fabrik ist eine von den wenigen in Warnsdorf, die in der jetzigen Krise vollauf arbeitet. Er befanden sich daher große Mengen von Waren in den Räumen, nicht nur eigene sondern auch Lohnware. Es waren zeitweise 16 bis 20 Schlauchleitungen in Tätigkeit. Die Ursache de» Brandes ist in Selbstentzündung zu suchen. Die Fabrik brannte bereits 1914 mit einem Schaden von drei Millionen Mark nieder und wurde damals ganz neu ausgebaut. Lichtenstein-Callnberg. Lin dreister Raub- überfall wurde abends in der Zscherpschen Obstweinschänke verübt. Drei Maskierte drangen unter „Hände hoch!" mit vorgehaltenen Waffen in die Gaststube ein und raubten dem Besitzer unter der unsinnigen Angabe, daß er zur Organisation C gehöre, reichlich 5000 Mark. Die Täter entkamen uner kannt. Weißens and. Eine 19 jährige von hier gebürtige Arbeiterin namens Blei kam in einer Spinnerei in Wolss- pfütz in das Getriebe der Krempelmaschine, wobei ihr die Haut vom Kopfe gerissen wurde. Mittels Auto wurde die Aermste in das Kreiskrankenstift in Zwickau geschafft. Deutliches *md Sächsisches. Vtt«nd»rt-Dkrilla, den 22. Juli z-22. — Bei der jetzt etntretenden Pilzzeit dürste wieder holtes Warnen vor dem Genüsse von Giftpilzen und eine Beschreibung der Schädlinge unerfahrenen Pilzbesuchern er wünscht sein. Einer der giftigsten ist der Fliegenpilz, der an seinem hochroten, mit weißen Punkten übersäten Hut leicht kenvtlich ist. Er fühlt sich kiebig an, und da« Innere der Stiele» ist mit spinnwebartigem Mark gefüllt. Ein in Buchenwäldern häufia vorkommender Giftpilz ist der Panter- schwamm, der dem Fliegenpilz sehr ähnelt; nur ist die Färbung de« Hutes ein wenig dunkler. Unter Birken wächst häufig der Birkenreizker, der nicht mit dem eßbaren Eier- schwamm zu verwechseln ist; doch kann man ihn durch seinen behaarten Rand leicht erkennen. Ein der genießbaren Spitz- morchrl ähnlicher Giftpilz ist die Gift- und Stinkmorchel, die sich im Ansangsstadium in einer schmutziggelben Hülle be- findet und durch ihren widerlichen Geruch leicht zu erkennen ist. Der Speiteufel mit seinem roten, gelben oder auch glänzend weißen Hute ist mit einem ablösbaren schleimigen Häutchen überzogen und schwer erkennbar. Ein außerordent lich giftiger Pilz ist ferner der Knollenblätterschwamm, der an giftiger Wirkung dem Fliegenpilz gleichkommt. Er ist deshalb sehr gefährlich, weil man ihn in jungem Zustande leicht mit dem Champion verwechseln kann. Seine Kenn zeichen find sein oben Hobler und unten dicker Stiel. Der Schwcfelkops, ein namentlich an Baumstämmen in Büscheln wachsender Giftpilz, ist durch seine schweselgelbe Farbe kenntlich. Endlich ist noch der Satanspilz mit einem dicken roten Schaft zu erwähnen, welcher namentlich in Laub wäldern und auf Bergwiesen wächst. Er sühlt sich kiebig an und sein schmutziggelber Hut ist polsterfürmig gewölbt. Ueberhaupt zeichnen sich die Giftpilze hauptsächlich durch ihre lebhafteren Farben vor den eßbaren Pilzen aus. — Bei tLLrt ru diUixsteu si^espreisen aus äie eoncess. AiefrugrsMiWgeiMg. OlrrMaer Siaatrfsrsttevitk — kemperwlele. Sonntag, aen ro. Ml a. Z., vorn», r Ubr. M WücklM UL NM, kl-xslr. 4, NSM u. 1SI71 Amtlicher Teil. Montag, aen 24. Juli, sbeM r Ubr MntMr grineinaerav-Sitzung im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause an geschlagen. Htteudorf-Hkrilla, am 22 Juli 1922. Der Gemeindevorstanv. kämpfe und Vorrundenspiele füllen dm Vorm^ — Dmn erfolgt das Stellen der Festzüge und 8 und ' yöttW?, * vizAiik de« Radfahrerfestzuges. Vom Norden und vom Süden her Arbeiterrentnerhilfe betr. Aelteren, bedürftigen Personen — die keine Soztalrents (Invaliden-, Alters- und Unsallrente) erhalten, aber die ver- sicherungspflichtigm Kreisen nach ihren sozialen und wirt schaftlichen Verhältnissen angehören, kann eine Beihilfe ge währt werden. Anträge auf Bewilligung der Beihilfe find bis zum 24. »8. Uts. im Rathaus — Meldeamt — zu stellen. Später eingehende Anträge können nicht berücksichtigt werden. Htteudorf-Hkrilla, den 21. Juli 1922. Der Gemrindevorstand. Vergiftungsfällen durch Giftpilze find schleunigst Brechmittel anzuwendeu! jde« Radfahrerfestzuges. Vom Norden und vom Süden her! ^.uenstr. 3o. — Wie die Amtshauptmannschaft Kamenz mittetlt, geben die beiden Festzüge demonstrativ dem Fest der unä Zslsuedtunoslrüfvsi---I^vsr wird wegen Walzarbeiten die Staatsstraße Dresden-Hoyer«-!Arbeiterschaft Ausdruck. Anschließend marschieren 16000: L - werd« vom 26. Juli bi« 2. August zwischen Großgrabe und j Turner, 7000 Turnerinnen und 3000 Sportler nachein- j