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plauäerstünöcken. Von unserem politischen O-Mitarbeiter wird uns geschrieben: Ohne den gewaltigen Apparat der allzu üppig ins Kraut geschossenen Konferenzen haben diesmal Lloyd George und Poincars sich in London zusammen- gefunden und im Anschluß an ein gemeinsames, in kleinem Kreise eingenommenes Frühstück der Lösung jener großen Fragen näherzukommen gesucht, die die europäische Politik nun schon seit Jahren nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Bei Kaffee und Zigarren läßt sich auch unzweifel haft gemütlicher und fruchtbringender sprechen als vor einem Parterre von Zuhörern, die mehr auf Konflikte und Sensationen als auf Ausgleich und Verständigungen ein gestellt sind. Was aber ist nun diesmal bei dem Stelldichein zu zweien herausgekommen? „Reuter" faßt sich kurz und teilt Lediglich mit, daß die Reparationskommission eine Unter suchung über die Mittel veranstalten werde, um die deut schen Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Poincars werde wahrscheinlich Ende Juli nach England zurück kehren, um den Kommissionsbericht zu erörtern. In der Zwischenzeit aber würden Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland nicht in Aussicht genommen. Die französische Nachrichtenagentur ist wortreicher, ohne in der Sache selbst mehr zu verraten. Ihr zufolge würde indessen nicht die Re parationskommission, sondern das jetzt in Berlin eingetrof- sene Garantie-Komitee die neue Untersuchung über die Lage der deutschen Finanzen vornehmen und seinerseits darüber nach London und Paris Bericht erstatten. Dem französischen Ausgangspunkte in seinem ganzen Verhalten uns gegenüber entsprechend wird dann noch hinzugefügt, daß, wenn Deutschland sich weigere, die nun zu verhängen den Kontrollmaßnahmen anzunehmen, oder sie umgeht, nachdem es sie angenommen habe, eine beabsichtigte Ver fehlung festgestellt und danach die entsprechenden Maßnah men ergriffen werden würden. . Anders tun es nun einmal die Herren Franzosen nicht — deutsche Verfehlungen sind das zweite Wort, das sie im Munde führen, dessen sie nicht entraten können, wenn und solange und so oft im Verhält nis zu uns von Krieg und Frieden und von Kontribution die Rede ist. Aus der Verschiedenheit der englischen und französi schen Berichterstattung über die Londoner Frühstücksunter haltung kann mit ziemlicher Sicherheit die Tatsache ent nommen werden, daß dort gerade über die Unsinnigkeit dieses Ausgangspunktes, sei es direkt, sei es indirekt, ver handelt worden ist. Die Engländer sind nüchtern genug, die Dinge nun doch schon etwas mit anderen Äugen anzu sehen, während die Franzosen es nicht besser wissen oder gar nicht besser wissen wollen, als daß lediglich schlechter Wille auf unserer Seite die europäischen Völker immer noch in Atem hält. Hat Herrn Poincars nicht einmal die Denk schrift des Internationalen Bankenkomitees eines besseren belehrt, so muß er auch den Nachweisungen Lloyd Ge orges und seiner Ministerkollegen gegenüber zum mindesten nach außen hin den Anschein aufrecht erhalten, als wenn sich an seiner Grundauffassung der Verhältnisse nichts ge ändert habe. Wieder einmal ist deshalb irgendeine ma terielle Entscheidung in der brennenden Reparationsfrage um Wochen hinausgeschoben worden, wieder einmal muß die Lage unserer Finanzen noch erst umständlich „unter sucht" werden — als wenn nicht nachgerade bereits jeder Dilettant mit ihr einigermaßen Bescheid wüßte. Im Hintergründe dieser Verschleppung schlummert aller Wahrscheinlichkeit nach die Hoffnung auf Konflikte zwischen dem neu austretenden Garantiekomitee und der deutschen Regierung. Seine Befugnisse will natürlich Herr PoincarS soweit als möglich gezogen wissen, und von der Tatsache, daß Deutschland sich mit der Einsetzung dieser Finanzkontrolle nur unter der Voraussetzung des vorheri gen Zustandekommens einer großen Anleihe einverstanden erklärt lsat, weiß der französische Ministerpräsident über haupt nichts mehr. Die deutsche Regierung dürfte aber in diesem Punkte doch Wohl ihre frühere Auffassung nicht so ohne weiteres preisgeben. Ob sie bisher alles getan hat, um den grundsätzlichen Standpunkt ihrer Antwortnote vom 31. Mai mit dem notwendigen Nachdruck aufrechlzuerhal- ten, mag vielleicht zweifelhaft erscheinen. Inzwischen aber ist der Reichstag wieder zusammengetreten, und von ihm ist nicht zu erwarten, daß er geneigt sein wird, die Regierung zu vorbehaltloser Unterwerfung unter die For derung des Garantiekomitees zu bevollmächtigen. Die Möglichkeit zu neuen Konflikten ist also in der Tat ge geben — wenn die unhaltbare Betrachtungsweise der Franzosen auch innerhalb der Reparationskommission Sie ger bleibt. Wird Herr Poincars gewillt und is der Lags fein, bis Ende Juli sich und die Kammer endlich eines besseren zu belehren? Wenn nicht, hätte man sich die Kosten der nächsten „Untersuchung" wirklich sparen können. dm äie Madrung Zer finan?dokeit. Regierung und G arantiekomitee. Der Hauptpunkt der Verhandlungen, die in diesen Tagen zwischen der Reichsregierung und dem nach Berlin gekommenen Garantiekomitee geführt werden, ist die Frage, inwieweit die in der letzten deutschen Note grund sätzlich zugestandene Finanzkontrolle der Reparationskom mission über Deutschland tatsächlich durchführbar erscheint. Jnbezug auf die Prüfung der deutschen Einnahmen und Ausgaben ist daran festzuhallen, daß die SteuersouveränitSt Deutschlands unter allen Umständen unangetastet bleiben muß. Die deutsche Verwaltung ist ein aufs feinste ausgearbeitetes Instrument. Ein unzweckmäßiger Eingriff von außen in diesen komplizierten Apparat würde die schwersten Stockun gen Hervorrufen, und es würde eine die gesamten Funktio nen des Verwaltungs- und Wirtschaftskörpers störende Stockung herbeigeführt und ein Zustand geschaffen, den man schon im Interesse der Zahlungsfähigkeit Deutsch lands zu vermeiden suchen muß. Besonders in der Steuer verwaltung ist unser Apparat ohnehin schon so belastet, daß neue und plötzliche Änderungen das Gegenteil des erhoff ten Erfolges hervorbringen. Weiter ist daran festzuhaltcn, daß das Steuergeheimnis des einzelnen unbedingt gewahrt bleiben muß. Dies ist ein Grundsatz, der in allen modernen Rechtsstaaten Geltung hat, und gerade Frank reich hat immer diesen Grundsatz in den Vordergrund ge stellt. Kapitalflucht und Statistik sind die beiden anderen Beratungsgegenstände des Garan- tiekomitees. Zur Verhinderung der Kapitalflucht ist, wo rauf von deutscher Seite immer wieder hingewiesen wurde, die Zusammenarbeit aller Staaten notwendig. Es ist an- zunehmen, daß von deutscher Seite dem Komitee Vor schläge hinsichtlich des erfolgreichen Zusammenarbeitens gemacht werden. In der Frage der Statistik besteht auch in Deutschland der Wunsch, unsere Statistik wieder aus den Grad der Exaktheit zu bringen, der sie in der Vor kriegszeit ausgezeichnet hat. Wenn die Garantiekommission in dieser Beziehung bestimmte Vorschläge machen wird, dürste eine Einigung wohl zu erzielen sein. politische KuncUckau. vrutfZilanL Der Volksentscheid in Sachsen gesichert. In der Zeit vom 6. bis 19. d. Mts. lagen in ganz Sachsen Eintragnngslisten zum Volksbegehren zur Herbei führung eines Volksentscheides über die Auflösung des Landtages auf. Um das Volksbegehren wirk sam zu machen, muß gesetzlich ein Zehntel der bei der letzten Landtagswahl Wahlberechtigten ihre Namen in die aufgelegten Listen eintragen. Dieses Zehntel beträgt rund 297 000. Die Parteien der Linken hatten ihre Anhänger aufgefordert, sich nicht am Volksbegehren zu beteiligen und sich nicht in die Listen einzutragen. Die erforderliche Zahl ist um weit mehr als 100 000 Stimmen überschritten worden. Wahrscheinlich wird sogar die Zahl von 500 000 erreicht werden. Eine sächsische Denkschrift zur Teuerung. Die sächsische Regierung hat soeben an die NeichSregie- rung und an den Nerchsrat eine Denkschrift über die zu nehmende Teuerung gerichtet. Darin wird gesagt, die jetzigen Preissteigerung. lasse sick keinesfalls mehr durch den niedrigen Stand der deutschen Valuta rechtfertigen. Die ungeheure Teuerung sei auch durch keinerlei Lohn« und Gehaltserhöhung mehr völlig auszugleichen. Das be deute, daß eine beständige Herabdrückung der Lebensweise der wirtschaftsschwachen, nur auf Gehalt oder Lohnver dienst angewiesenen Menschen stattfindet. Die Hauptschuld an der übermäßigen Preistreiberei liege bei den Erzeugern in weiten Gebieten' der Industrie und Landwirtschaft. Um eine Herabsetzung der Endpreise zu erreichen, müsse des halb bei den Erzeugern angesangen werden. Es werden dann verschiedene Reformvorschläge gemacht, z. V. Wieder- Sammelmappe für bemerkenswerte Tages- und Zeitereignisse. * PoincarS und Llovd George haben vereinbart, daß bis zu einer für später geplanten neuen Zusammenkunft zwischen ihnen keine Maßnahmen gegen Deutschland ergriffen werden sollen. * Polnisches Militär ist in Kattowitz und deutsche Reichs wehr in Kreuzburg und Oberglogau eingerückt. * In den Alpen ist Schneewetter eingetreten. Am Watz- mann sind mehrere Touristen im Schnee sturm umgekommen. * Von dem im Hamburger Hafen gesunkenen Dampfer „Avare" wurden weitere zehn Lote geborgen. Zuführung der Zwangswirtschaft für Jnlandszucker. Von der Reichsregierung werden durchgreifende Maßnahmen gegen Wucherer und Schieber verlangt, wenn nicht schwere scziale Erschütterungen eintreten sollen. Veutsck -Ofteruerck. Der neue Finanzplan der Regierung ist fertiggestellt. Als Garantie für die von der Notenbank auszugebenden Goldcbligationen wird eine Gsneralhypothek auf alle Liegenschaften in Vorschlag gebracht. Das ganze Steuerwesen soll von Grund auf reformiert werden. Die bestehenden Steuern und Gebühren erfahren sehr be trächtliche Erhöhungen. An neuen Steuern ist eine Kapitalzuwachssteuer in Aussicht genommen. Die Zölle werden effektiv gegen Gold bezahlt werden müssen. Die industriellen Betriebe des Staates sollen, soweit nicht be sondere Interessen vorhanden sind, der Privatwirtschaft übergeben werden. Das Tabakmonopol und die Eisen bahn bleiben vorläufig noch im Betriebe des Staates. Im Mittelpunkt aller Ersparungen steht die Frage des Be amtenabbaues. Auch die Wehrmacht soll auf die Hälfte ihres gegenwärtigen Bestandes reduziert werden. Die Wahlen im Burgenland. Das voraussichtliche Ergebnis der Nationalratswahlen im Burgen lande ist folgendes: Die Sozialdemokraten erhielten 4 und die Christlich-Sozialen 2 Mandate. Dis restlichen Mandate werden entweder auf die Bauernbündler entfallen, oder Bauernbündler und Großdeütsche werden je ein Mandat erhalten. Das Ergebnis der Landlagswahlen.im Burgenland ist wahrscheinlich folgendes: 12 Sozialdemo kraten, 9 Christlich-Soziale, 6 Bauernbündler und 3 Groß- deutsche. Hierzu kommen 3 Mandate der Neststimmen. Berlin. Im Reichsmimsterium des Innern fand eine Besprechung mit den Vertretern der Parteien über die Änderung der bisherigen Wahlkreise statt; die Regie rung hat einen Gesetzentwurf als Anhang zum Reichswahl, gesetz ausgcarüeitct. Köln. Die Verhandlung des Prozesses gegen SmeetS Wegen Beleidigung der Kölner Polizei endete mit einer Ver urteilung des SeparatistenführerS zu zwei Monaten Gefäng nis, die mit den früheren Strafen zu acht Monaten und zwei Wochen Gefängnis zusammengezogen wurden. München. In der Festungshaftanstalt Niederschönenfeld ist der kommunistische Abgeordnete Sauber zum Protest gegen die Verhängung der Einzelhaft in den Hungerstreik ein getreten. Saarbrücken. Die saarländische Schulverwaltung hat an geordnet, daß die Eltern beim Fernbleiben shrer Kinder vom „wahlfreien" französischen Sprachunterricht zu bestra fen seien, obwohl seinerzeit ausdrücklich versichert worden War, Paß die Meldungen jederzeit zurückgenommen werden könnten. Kattowitz. Der vorläufige Woiwodschaftsrat nahm eine Verordnung, die die Ausfuhr von Gegenständen des täglichen Bedarfs verbietet, an. Vom l^odnkampfplrtL. Berlin. (Sohnverhandlungen im Bergbaus Im Anschluß an die Lohnverhandlungen für dm Ruhrberg bau haben vor einigen Tagen die Lohnverhandlungen für die übrigen Steinkohlen- und die Braunkohlenreviere im Reichsarbeitsministerium stattgefunden. In der Mehrzahl der Fälle verständigten sich die Parteien untereinander. Wo eine Verständigung nicht möglich war, wurden die Lohnforde rungen besonderen Schlichtungsausschttssen unterbreitet, die Schiedssprüche fällten, über deren Annahme sich die Parteien bis zum 29. Juni zu erklären haben. Die Regelung lehnt sich für die Steinkohlenreviere an die für das Ruhrgebiet vorgesehene an; für die Braunkohlengebietc war eine Sonder regelung erforderlich. . - (Nachdruck verboten.» - Während sie die Treppe emporstiegen, fragte die Mutter Hildchen: § „Wovon habt ihr denn gesprochen?" „Wir haben uns ganz vorzüglich unterhalten. Er ist ein sehr gebildeter Herr. Er wußte sogleich, daß Papa ein hoher Beamter ist, und daß wir aus dem besetzten Ge biet kommen und nun in Berlin bleiben. Er ist Musik student und will Opernsänger werden. Sein Vater ist ein sehr reicher Mann —" „Hast du ihm auch nicht zuviel erzählt?" „Aber gewiß nicht." Das konnte die kleine Hilde mit gutem Gewissen sagen, obgleich der Musikstudiosus mit ganz zufriedener Miene von dannen ging. „Man darf nie fremden Menschen zu viel erzählen." „Das habe ich auch nicht getan." Hildchen maulte, aber sie war vergnügt. Was kann einem jungen Backfisch besseres widerfahren, als am ersten Vormittag einen jungen Mann treffen, der so nett ist und noch dazu Künstler! Sie überlegte, ob sie den Onkel Rechtsanwalt nicht doch öfter in seinem Bureau be- suchrn konnte. „Aha, da seid ihr! Also — herzlich willkommen! Ihr trefft es gut. Weil keine Bahnen fahren, gehe ich heut nicht auf das Gericht." „Nett war's nicht, Schwager, daß du gestern abend nicht an der Bahn warst." „Aber Kinder! Zwei Stunden zn Fuß!" Er rückte Zigarren heran. „Hoffentlich hattet ihr ein gutes Hotel?" „Miserabel! Agathe und Hildchen mußten im Dienst botenzimmer schlafen und hatten Wanzen, ich war in der Badesiube einquartiert." „Hoffentlich hast du nicht heute morgen statt der Lützel die Dusche gezogen." „Du kannst lachen, und dafür pro Bett dreißig Mark." „Sehr billig." Agathe fagte kläglich: „Ich bin wie gerädert, und jetzt soll das Wohnungssuchen losgrhen!" „Ja, sage mal, Schwager, wie macht man das eigent lich? Ich habe annonciert, aber es hat sich niemand ge meldet." „Darf ja gar nicht, du mußt zum Wohnungsamt." - „Und da bekommt man eine Wohnung?" - „Wenn man Glück hat." „Wo ist denn das Wohnungsamt?" „Das kommt ganz darauf an, wo du wohnen willst. Ob in Berlin oder Schöneberg oder Wilmersdorf oder sonst „Dann werde ich zu allen Wohnungsämtern gehen und das beste nehmen." „Das geht nicht, wohin bist du denn versetzt?" » „Das Bureau liegt in der GrunewaldstraZe. „Also Schöneberg." 7 ? „Da muß ich also hin?" „Jawohl. Gellertstraße 178." 7 -X Der Rechtsanwalt hatte im Adreßbuch c.achgesehen. „Dann wollen wir gleich —" - Frau Agathe streikte. „Ich bin ja so müde." „Weißt du was, schick Agathe und Hilve zu mir nach Hause, ich werde Charlotte gleich anklingeln." „Aber es fährt doch keine Bahn." „Ich mache sowieso Schluß, ich fahre mit ihnen hin." Wie Dietericis das Wort „fahren" hörten, wagten sie keine Einwendung — der Rechtsanwalt hatte vielleicht ein Anto. „Und wenn du deine Gänge besorgt hast, dann kommst du nach." „Wartet nicht mit dem Essen, ich will auf alle Fälle erst eine Wohnung haben." „Und du, Herbert?" „Weißt du, du könntest gleich einmal zum Spediteur Knauer gehen und fragen, ob unsere Sachen da sind." - ^Machen Wir«" Sie gingen zusammen hinunter und der Regierungs rat sah sich vergebens nach der Droschke oder dem Auto der Rechtsanwalts um. Statt dessen kam ein großer Roll wagen die Straße herauf, auf dem Bänke und Kisten stan den, und auf diesem saß eine anscheinend sehr vergnügte Gesellschaft, Arbeiter, seine Herren und Damen in Pelzen, sowie junge Leute, die aus Kontoren kamen. „Halt, Kutscher. Sie fahren doch Fasanenstratze? „Allemal, den janzen Kurfürstendamm lang. Kost drei Märker." „Dann also kommt." Familie Dieterici stand entsetzt „Darauf soll?" — „Was weiter? Straßenbahnersatz. So fahre ich allo Tage viermal —" „Aber —" „Ja, wenn ihr so vornehm seid, dann müßt ihr di« zwei Stunden laufen." „Das kann ich nicht." Agathe hatte schon wieder Tränen im Auge. ; Z „Also los, zeigt, daß ihr Großstädter seid —" ' Der Regierungsrat wehrte ab. § „Nie — wenn das mein Chef sähe —" „Der fährt jedenfalls selber so, aber du sollst n gar nicht. Komm Agathe —" „Fährt denn auch Charlois —" „Wie soll sie sonst —" „Ick kann aber nich länger warten." Die Passagiere des Rollwagens fingen schon an zn lachen. „Komm doch, Mama —" „Aber wie soll —" Ein Stuhl wurde hingestellt, und während der Negie rungsrat mit schnellen Schritten die Straße entlang ging, um nicht Zeuge sein zu müssen, wurde Frau Agathe unter ziemlich respektvoller Nachhilfe des Kutschers hinaufbeför dert und saß mit knallrotem SchamgesichL auf der Kiste, während Hilde schnellfüßig und lachend, und der Rechts anwalt mit einem Gesicht, als sei ihm das etwas alltäg liches, ihnen nachkletterte und der Rollwagen abfuhr. -