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Ullg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Etnrtcht»ms«> hat der Bezieher keinen Äi» sprach aas Lieferung oder Nachlieferung der AM», ».«rrfRüchzatzl-agd. BerngrpreijeL. Di« »Vitackorf« Zeitung' erscheint Diens tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Preis: Monatlich ^0 Wark, bei Zustellung durch die Boten — Mark. Im ML« höherer Gewalt (Krieg od. sonst, irgendwetcher EtSrunge« des Betriebe, der Zettung, d« Lieferanten od. d. Beförderung^ MiechßllZWS- MZ Wh AWMdw Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 6H Schriftlettung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Freitag, den 2. Juni lY22 Gemacht' Gir, K«t» M. tM 2^. Jahrgang. an- des Reichstags. Die ersten vier Punkte der Postgebühren- stand am Montagnachmittag vermutlich durch die Unvor- und ungebührliche Benehmen. Der Gemein-evorstand werden nach ß 74 d der Landgemetndeordnung und 8 366,10 des Reichsstrafgesetzbuche» mit Geldstrafe bis zu 30 Mark evtl, mit Haft geahndet. Den Weisungen der Polizeiorgons ist unweigerlich nach- zukommcn. Httendorf-HLrilla, am 22. Mai 1922. Kamenz. Da« Rittergut Liebegast mit 159 Hektar Flächeninhalt ist für 3700000 Mark in den Besitz der Braunkohlenwerke „Eintracht" übcrgegangen. Die U-bergabe ist auf den 1. Januar 1923 sestgelegt. Der Besitzer, Klee- schulze aus Berlin, erwarb da« Gut 1916 für 180000 M. eine Summe, die er annähernd aus dem geschlagenen Holze zurüöerhalten hat. Bis 1918 ließ er es auf eigene Rechnung einen Zuschlag von 25 Proz. erfahren, auch die Beher- bergungsßeuer wird von 10 auf 20 Prozent hinaufgesetzt, welch letztere in »/. Jabren über 3 Millionen einbringeu soll. Ausländer, welche die Vorteile ihrer hohen Geld währung genießen oder den Tiefstand unserer Mark aus nützen können, werden mit dem fünffachen Satz der erhöhten Beherbergungssteuer herangezogen, was auf '/. Jahre 6 Millionen ergibt. Für das Badrwcsen wird folgendes ungeordnet: Die Benutzung de» im RtthauSgarten eingerichteten Röder- bader ist nur g'gen Lösung einer von Erwachsenen mit bewirtschaften, von da ab hat es der jetzige Pächter Rohkohl aus Dessau für eine jährliche Pacht von 10000 Mark inne. Da dessen Pachtvertrag erst 1928 abläuft, ist ihm eine Ent schädigung von 120000 Mark zugebilligt worden. Da» Rittergut Liebegast sollte 1895 in den Besitz der Stadt Wittichenau übergehen, jedoch war dem Ratrkollegium der geforderte Preis, 40000 Mark, zu hoch. Bautzen. Ein tödlicher Unglücksfall ereignete sich am Sonntag nachmittag auf der Nrusalzaer Straße. Eiu hiesiger Einwohner, der auf einem leichten Motorrade stadt einwärts fuhr, stürzte dort kopfüber vom Rade, als ein Hund unter dieses geraten war. Der Bruder des Gestürzten brachte den Schwerverletzten mit einem vorbeikommendsu Personenkraftwagen in seine Wohnung, wo der Verunglückte den erlittenen Verletzungen erlegen ist. Reichenau. An der Grenze trafen zwei Männer der Grenzwache zwei verdächtige Männer, die bei dem An- Uebtldängenar Sttäuchrr an Sttaßrn. Die G'undftückebesitz''r werden erneut aufgefordert, die über die Grundstückseinfriedigungen nach dem öffentlichen Verkehrsraum zu ragenden Sträucher und Aeße so zu ver schneiden, daß di« Passanten nicht belästigt oder gehindert werden. Im Interesse der Sicherheit und Bequemlichkeit de« Verkehrs wird erwartet, daß die Beteiligten dieser An- ordnung baldigst entsprechen. Htteudorf-Hkrilla, den 1. Juni 1922. Der Gemeindevorftand. Arbeitskräften. Auffallend großen Bedarf an Fabrikarbeitern und -arbeiterinnen verzeichnete die chemische Industrie. Im Spinnstoffgewerbe ließ die Bewegung d-s Arbeitsmarktes ebenfalls etwas nach. Doch hielt sich der flotte Geschäfts gang noch unverändert auf der Höhe. Die Papierfabriken find stark mit Aufträgen versehen. Im Holzgewerbe hält öffentliche Lemilnarrslr-Sitzung im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist om AmtSbrett im Rathause geschlagen. Htteudorf-Hkrilla, den 31. Mai 1922. Der Gemeindevorstan ¬ zündete im Anwesen des Gutsbesitzers Oskar Berger und legte Scheune und Wirtschaftsgebäude in Asche. Weit schwereren Schaden als dieser Blitzschlag richtete aber da» Wasser an. E« schloßte und regnete mit solcher Heftigkeit, daß der Bach einem großem Flusse glich. Da» Wasser stand in vielen Häusern einen halben Meter hoch, die Dorf straße ist in ihrer ganzen Länge ausgewaschen und unter spült. Auch der Bahndamm hatte an verschiedenn Stellen durch Unterspülungen Schaden gelitten, konnte aber in aller Eile so wiederhergestellt werden, daß der Abendzug, wenn auch mit Vorsicht, verkehren konnte. Von den Feldern wurden Saat und Kartoffeln weggespült, teilweise bis ins Dorf hinein mitgeriffen Der wolkenbruchartige Regen währte eine Stunde lang und die älteren Einwohner sagen aus, daß weder bei dem 82 er noch bei dem 97 er Hoch- wasser derartige große Waffermengen durch den Bach ge flossen find. Döbeln. Wie erst jetzt gemeldet wird, ging am vorigen Freitag besonders über die Gegend von Döbeln und Roßwein ein schweres Unwetter nieder, durch das großer Schaden entstanden ist. Von den Höhen der Mulde stürzten die Wassermoffen in« Tal, überschwemmten ganz« Straßen- züge und überschütteten die Gleise der Eisenbahnlinie Leipzig—Döbeln—Dresden mit Geröll, wodurch der Personen- zug, der abends 7»/. Uhr von Döbeln nach Dresden weiter- fährt, über eine Stunde Aufenthalt hatte. Die schlimmsten Verheerungen richtete das Unwetter in der Chemischen Fabrik Muldenwerke Grünroda bei Niederstriegis an. Durch die von den Bergen stürzenden Waffermaffen wurden mehrere Schuppen der Fabrik weggeriffen und über 200 Fässer fort gespült. Auch ein Teil dge Schloffereigebäude» wurde von den Fluten weggeriffen. Große Berge von Kohlen wurden abgeschwemmt, die Kassel au« den Fassungen ausgehoben, auf der Straße ein Loch von sieben Meter Tiefe ausgespült. Der Betrieb der Fabrik ruht. — In Roßwein wurden Keller und Häuser unter Wasser gesetzt. Ganze Kartoffelfelder wurden der Steckkartoffeln beraubt. Von umliegenden Dörfern wurden Brände gemeldet. Chemnitz. Großfeuer zerstörte in Böhrigen bei Roßwein einen Teil der Trikotagenfabrik Marsche!, Frank Sachs, A--G., Chemnitz Du» Feuer konnte erst nach hartem Kampfe mit Hilse der herbeigerufenen Chemnitzer Berufsfeuerwehr niedergelungen werden. Beim Eintreffen der Feuerwehr waren bereits die beiden Dachgeschosse de« Hauptfabrikgebäudes völlig ausgebrannt und die Dachstühle zusammeugestürzt. Das Feuer wütete im ersten Obergeschoß und drohte aus da« Herrenhaus überzugreifen. Der ganze Betrieb der Konfektion, der Schneiderei, Näherei und Lageret ist stillgelegt. Der Schaden ist bedeutend. Leipzig. Die Stadt Leipzig hat ein Defizit von 250000000 Mark zu decken. Zu diesem Zwecke soll nicht bloß die Hundesteuer verdoppelt werden und die Grundsteuer vertlicheS vmd Sächsisches. <vtt»nd»»s.Vkrilla, Sen p Hunt — Rosenmonat. Der Monat Juni wird auch in diese« Jahre der Rosenmonat sein, denn der Rückstand in der Vegetation ist auch bei den Rosen vollkommen eingeholt worden. Es wäre erfreulich, wenn Frau Sonne dem himmlischen Wafferspender etwas ausgiebigere Zeit für seine Tätigkeit gewährte, die Wiesen und Felder können durch, dringende Anfeuchtung gebrauchen. Die Niederschläge bei den Gewittern der letzten Tage find in der Regel nur eine lokale Auffrischung für die Gegenden, wohin sie gerade kamen, gewesen. Im allgemeinen steht es aber befriedigend. Der Juni, der mit Rosen, Jasmin, Hollunder das große Blühen beendet, bringt uns den Anfang des Sommer» und den Johannistag. Damit haben wir dann des Jahres Höhe erreicht, und e» geht wieder abwärts. So bald daran, das Dichterwort vom „lieblichen Fest" wahrzu-f Pretzschendorf. Der letzte Freitag war ein macyen m . schwerer Unglückstag für unseren Ort. Am Spätnachmittag . . E Vos gebubrenordnung, die vom Reichsrat sich dunkle Gewitterwolken 'auf und nach 5 Uhr aenehmrgt word-n ist, beschäftigte d-n iMg-bührena^ mit außerordentlicher Heftigkeit lo». Ein Blitzstrahl ordnung, welch? die Erhöhung der Postkarten, und Bries- gebühren umfaßt, wurde nach der Vorlage unverändert an- genommen. Vom 1. Juli werden danach erhoben: 1. Für die Postkarte im Ortsverkehr 75 Pfg., im Fernverkehr 1,50 M. 2. Für den Brkf im Ortsverkehr bis zu 20 gr 1 M-, über 20-100 gr 2 M., über 100-250 gr 3 M., im Fernverkehr bis 20 gr 2 M., über 20—100 gr 3 M, über 100—250 gr 4 M. Dagegen entspann sich bei den weiteren Punkten, welche die Gebührenordnung für Druck sachen, GeschäftSpapiere, Warenproben usw. behandelt, eine längere Aussprache. Zum Abschluß find die Verhandlungen Kehrgebühren. -noch nicht gekommen. Der Verbandsvorstand der Gemcindeverbande» für den^, „ Weiterer Rückgang der Arbeitslosenzahl bei Nach- 5. Kebrbeztrk hat mit Ermächtigung der Verband-Versammlung ^ffen der Vermittlungstäligkeit. Nach dem Berichte de» beschlossen, den Zuschlag zu den Kebrqcbühren (Grundgebühren) j Aiub^amts für Arbeitsvermittlung ging vom 21. bi« 27. vom 1. Juni dss. I». ab von 200 »/» au? 300°/» zu dss. Ms. die Arbeitslosenzahl werter zurück, gleichzeitig aber xrhzh<.„ / ' § fließ die BermittlungStätigkeit fast überall nach. Die Land- Ätte-dorf-LLritta am 29 Mai 1922 Wirtschaft zeigte da» gewohnte Bild de» Lememangel». Glt-noors Gttrilla, am ^9. Ma. 1922. -Auffallend sind in letzter Zeit Abwanderungen au« dem "Ek cStollberger Bergbau. Gutbeschäftigt ist die keramische In- Richter, Gemeirdevorstond. 'dustrie. Auch die Ziegeleien arbeiten flott. In der Metall- industrie verminderte sich Zugang sowie Anforderung von verunreinigen der Badeeinrichtungen und alle» Lärmen stchtigkeit eine« Spaziergänger» ein Waldbrand, der sich - - über 20 Quadratmeter 40 jährigen Baumbestand erstreckte. ÄmttlÄlSL' schon! Mancher wird so denken, denn es find r.um drei ruf der Beamten die Flucht ergriffen. Durch einen Schuß, ! Wochen her, daß wir eine wirkliche schöne Jahreszeit haben (den darauf einer der Beamten abgab, wurde von den beiden I ällSNäl K -II«», Verbinden wir mit der Feststellung dieser Tatsache den, Flüchtlingen der Ziegeleiarbeiter Franz Trenkler au« " ES* » ^ » , »sv i» » v daß uns die kommenden Wochen in reichem Maße j Kunnersdorf bei Friedland in den Hal» getroffen. Er war für all-s entschädigen werden, was wir in den birherigen, sofort tot. Der zweite Schmuggler, der zunächst entflohen ost wenig freundlichen Monaten dieses Jahre» haben schon war, kehrte später zurück, um nach seinen Genossen zu sehen, alles entbehren müssen. Zunächst ist ja nun Pfingsten - Dabei wurde er festgenommen. 10 Mark, von Kmdern mit 3 Mark zu bezahlenden Badel karte gestattet. , - , - - Dit Karten find im Rathaus - Meldeamt - zu ent-, der Mangel an Facharbeitern an. Gewisse Anzeichen deuten nehmen. auf geringere Absatzmöglichk-it infolge der hohen Preise hin. Kindern ist zu diesem Bade der Zutritt nur in Be- Z« Nahrung«- und Genußmittelgewerbe besserte sich die gleitung von Erwachsenen (Eltern) gestattet. Im übrigen-Lage für Bäcker durch Nachfrage nach Aushilfen. Dagegen werden die Kinder auf das unterhalb gelegene Freibad erfolgten weitere Entlassungen vo^ Infolge verwiesen. s Zuckermangels erfolgten auch Entlassungen in der Süßwaren- Von den da« Bad benützenden Personen wird an-, Industrie. In der Zigarrrnindustrie scheint eine neue Krifir ständiges, gesittete« Benehmen und pflegliche Benutzung der einzutreten, dagegen arbeitet die Zigarettenindustrie teilweise Badreinrichtungen erwartet. s urit Ucberstunden. In den kaufmännischen Berufen war die ' Verboten wird ausdrücklich« -Nachfrage nach jüngeren Arbeitskräften lebhaft. Für ältere Da« Baden 7^ Kaufleute find aber di- Aussichten weiterhin schlecht Das Baden außerhalb der geschloffenen Badeanstalten.^ Klotzsche. Aus hiesigen Revier, au der Kreuzung Das Betreten der an die Badeanstalten grenzenden^ Königsbrücker Straße^und d^Roritzburg^ Wege«, ent- Fluren. """ Berunn