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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Di« Witoldorftr Zeitmlg- erscheint Diens» tag, Deanerstaq imb Sonnabend. Bei«q«»Prei»: Monatlich A) Mark, bei Anstellung durch di» Boten Mark. der Lieferanten od. d. Brfördcrungs» hat der Bezieher keine» An» ferung oder Nachlieferung der Nachzahlung d. Bezugspreise». Uiirrftltuzs- K» SÄ AzeWlstt Poftscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Donnerstag, den 20, April l.922 Gemeinde-Gir»-K«t» UL — Infolge ehelicher Zwistigkeiten hat sich im benach. blieben von dem Unfall unberührt. Fünf Personen wurden Gutsbefitzerrwilwe Grüner in Schönbrunn wurde in kurzem Lust zur Schule anzuerziehen, Pflichtgefühl in ihnen zu mehrere tausend Zuschauer herbeigeeilt waren. */z 2 Uhr leicht verletzt, zumeist durch Glassplitter. Die sofort in An wesen, Hand in Hand mit der Schule zu arbeiten, denn nur -raf auch Ministerpräsident Buck mit Gattin per Auto eins griff genommenen Aufräumungsarbeiten waren am nächsten Morgen beendet. Auerbach t. V. Gefährliche Einbrecher treten seit einigen Wochen in der Auerbach-Lengeftlder Gegend auf. Die Stickereibefitzer lasten ihre Betriebe fast allnächtlich be wachen, weil es hier in erster Linie auf das kostbare Stick garn abgesehn ist; auffälligerweise wurde aber mehrfach in Stickereigebäudc eingcbrochen und reiche Beute gemacht, sobald die Bewachung einmal unterblieb. In die Behausung der Abtei geleitet. Altem Brauch entsprechend ritten die Reiter von Marienstern nach dem nahen Crostwitzer, während die Crostwitzer hierher kamen. Die prächtig geschmückten, kost baren Pferde erregten die Bewunderung der Menge, während die Prozefion an sich tiefe Eindrücke hinterließ. Aebnliche Veranstaltungen fanden statt in Radibor, Räckelwitz, Nebel- fchütz, Rallwitz und Wittichenau. Auch hier hatten sich zahl reiche Zuschauer eingefunden. abgerissen. In unzähligen Artikeln der gesamten Press- Deutschlands haben sie Ausdruck gefunden — leider bisher vergebens. Die Post übergeht die öffentliche Meinung und kümmert sich nicht um die Beschwerden, die sie dem Publi kum auferlegt. Noch nie sind aber die Klagen so laut und berechtigt gewesen, wie in jetziger Zeit. Die Rückfichtslosig. keit der Post hat eine so hohe Stufe erreicht, daß große V'iärgerung gegen die Postbehörde Platz gegriffen hat. Daß die Beförderung der Postsendungen bedeutend langsamer als früher geschieht, die Portosätze dagegen in eine fast unerschwingliche Höhe geschnellt sind, das sind Tatsachen, mit denen man sich schon längst hat abfinden müssen. Wenn aber die Post Strafportosätze und Bestimmungen aufstellt, die in einer solchen scharfen Art überhaupt noch nicht da gewesen find und den Postoerkehr der Geschäftswelt erheblich erschweren, dann muß der Gedanke austouchen, daß die Post nicht einmal durch die erhöhten Gebührensätze dar ungeheure Heer von Beamten bezahlen kann, sondern auf die Ein nahmen von Strafen direkt angewiesen ist. Gegen die Rigorosität der Post in Bezug auf Strafporto bei unge nügend frankierten Sendungen kann sich das Publikum nur dadurch schützen, daß jeder Empfänger ein für allemal die Annahme einer ungenügend frankierten Sendung und damit auch die Bezahlung des Strafportos ablehnt. Kann die Post den Absender ermitteln, so wird sie nun versuchen, von diesem das- Strafporto zu erheben. Ist dieser aber ein „Heller Kopf", so lehnt auch er die Bezahlung ab und zwar mit Recht. War die,Sendung nämlich ungenügend frankiert so brauchte sie die Post nicht zu befördern. Tut sie es dennoch so geschah es zu ihrem Schaden. Würde das Publikum diesen Hinweis streng befolgen, wäre dem Straf portosystem der Postbehörde endlich ein Riegel vorge schoben. Dresden. Seit Karfreitag find die Kraftdroschken- Fahrpreise um das 30 fache und die Pserdedroschken-Fahr- preise um das 20 fache des Friedenspreises erhöht worden. — Am Montag abend in der zehnten Stunde hat der fahnenflüchtige Reichswehrsoldat Janik seine in der Schanzen- straße im Erdgeschoß wohnende frühere Geliebte E. zu er schießen versucht, weil sie Wn Ansinnen, mit zu seinen Eltern nach Kattowitz zu fahren, ablehnte. Janik hatte die E. von der Straße au« durch Klopfen an das Fenster ge lockt und, als sie sich sehen ließ, einen Schuß aus einem Revolver auf sie abgegeben der glücklicherweise sein Ziel verfehlte. Pirna. Seit dem Inkrafttreten des Kirchenaustritts, gesetzss find im StandeSamtsbezirk Pirna insgesamt 1261 Personen au« der Kirche ausgetreten, wovon 1127 aus die evangelische und 134 auf die katholische Kirche entfallen. Darunter befinden sich 172 evangelische und 6 katholische Kinder. Beim Wiederausfahren aus der Triebischmündung wurde das Boot von der Strömung erfaßt und vor einen Pfeiler der alten Brücks getrieben. M. wollte den Anprall verhüten und stemmte sich mit den Armen gegen den Pfeiler; dadurch bekam er das Uebcrgewicht und das Boot stürzte um. K. schwamm dem Ufer zu, während M., der mit Hose, Schwitzer Jackett und Gummiplane bekleidet war, kaum 100 Meter unterhalb der Brücke in den Fluten versank. Die ange stellten Rettungsversuchs kamen zu spät- Leipzig. In der Nacht zum ersten Osterfeiertag wurde die Inhaberin des Gast- und Logierhauses „Zum weißen Roß" in der Roßgaffe, die 60 jährige Witwe Hedwig Pretsch in ihrer Wirtschaft mit zahlreichen schweren Kopf verletzungen auf dem Fußboden liegend aufgrfunden. Es war Raubmordversuch. Der Tat geständig ist der in der Nähe wohnende 22 jährige Weinküffer Ewald Trautmann. Er gibt an, er sei zuletzt mit Frau Pretsch in dem gewesen wo sie an einem Tisch gesessen habe und anscheinend ringe- schlaffen war. Er sei dabei auf den Gedanken gekommen, sie zu berauben. Nach der Tat raubte er aus einer Zahl kaffe 150 Mark. Frankenberg i. Sa. In der Nacht zum Donners- tag wurde in dem zurzeit leerstehenden alten Brauereige bäude durch Beamte der hiesigen Polizei ein Waffcnlager beschlagnahmt, und zwar 20 Jnfanteriegrwehre (Modell 98) 1 schweres Maschinengewehr mit 2 Ersatzläufen, 5 Wasser- kästen zur Kühlung der Maschinengewehre, 1 Gürtelsüller und 5 Kisten und 1 Paket scharfe Munition. Von dem Funde wurde sofort Ztvilkommiffar Westphälinger in Chem- nitz benachrichtigt. Burgstädt. Bürgermeister Dr. Roth von hier und der frühere Ratsaffeffor Nauman (jetzt Bürgermeister in Pegau) waren wegen Paßvergehens zu je 5 Monaten Ge- fängnis verurteilt worden. Bei der Verhandlung vor dem Chemnitzer Landgericht wurden nunmehr beide Angeklagte fretgesprochen. Vor einiger Zeit haben die städtischen Beamten erklärt, nicht mehr mit Dr. Roth zusammenarbeiten zu wollen. Werdau. AuS der Thüringer Wollgarnspinnerei stahl ein früher bei dieser Firma bediensteter Chauffeur Wollgarn im Werte von 5000 Mark. Er wurde beobachtet und konnte festgeuommen werden. Lößnitzlhal bei Hohenfichte. Zn der Nacht zu« Sonnabend ist in der Spinnerei Lößnitzthal, G. m. b. H., in einem der einstöckigen Lagergebäude ein Schadenfeuer ausge- krochen, das in den dort lagernden ölgetränkten Baumwoll- absällm und Vorräten reiche Nahrung fand. Das Feuer glimmte auch am Sonnabend noch weiter und wird erst nach Tagen vollständig gelöscht werden können. Der Gesell schaft ist durch das Feuer ein Rillionen-Schaden entstanden. Der Betrieb der Fabrik kann vorläufig aufrechterhalten werden. Es wird Brandstiftung vermutet. Kirchberg. Von dem abends 8 Uhr von Schön heide hier ankommenden Psrsonenzug entgleisten am Donners tag auf noch unaufgeklärte Weise fünf Wagen, wovon sich zwei ganz umlegtes; Lokomotive und die übrigen Wagen OertlicheS ««d LLchßsches. L«! ,9. April ,922. WM" Die nächste Nummer unserer Zeitung gelangt Sonne, b end nachmittag zur Ausgabe. — Der erste Schulgang. Der von den Schulrekruteu teils mit Begeisterung, teils mit Befürchtungen erwartete Tag ist gekommen. Stolz gehen sie an der Hand der Mutter oder de« Vater» zum erstenmal in die Schule. Manchem freilich klopft da« kleine Herrchen voller Ungewiß heit, was die nächste Zeit wohl bringen wird, die meisten aber fchauen nach rechter Kinderarl glücklich und froh in die Zukunft und find von Stolz beseelt, nun auch schreiben und lesen zu lernen. Geringschätzig fast blicken sie auf die Spielkameraden herab, die noch nicht den funkelnagel neuen Ranzen auf dem Rücken tragen dürfen, und fast will r» scheinen, al« ob sie sich vollauf bewußt wären, daß mit der Schulzeit ein neuer Lebensabschnitt beginnt, der der Fortentwicklung in geistiger Beziehung gewidmet ist und schon ein klein wenig den Ernst des Lebens verspüren läßt. Da- Handwerkszeug des Abcschützen wird zum z. T. schon Mit recht mißtrauischen Blicken betrachtet, so schön die Bilder in der Fibel aursehen, so fein es sich mit dem Schiefer auf der Tafel malen läßt, eine dunkle Ahnung sagt doch viel leicht, daß diese Sachen noch manches Kopfzerbrechen, schwere Stunden und auch — Tränen verursachen werden Aber noch ist es ja nicht so weit! Bangemachen gilt nicht, wenn die älteren Geschwister oder Spielkameraden auch dis Schattenseiten der Schule in den schwärzesten Farben gemalt haben. Die Zuckertüte, die genau wie der Ranzen zum Sohland und HainSpach. Auch das neu erbaute Zollamt Ebmath i. V. Zusammenstöße zwischen "Grenz- Sohlavd-Neudorf ist eröffnet worden. Es wurde mit beamten m d Paschern bezw. Schleichhändlern find jetzt an 290000 Mark Baukosten erstellt, zu denen 180000 Mark der Tagesordnung. Ein Bewohner der dicht an der Grenze Zuschüsse zugesichert worden sind s gelegenen, zn Roßbach gehörigen Ansiedlung Einöde, der al« Meißen. Ein tragisches Ende sand am zweiten verwegener Pascher bekannte Wilhelm Voit, wurde am Sonn- Osterfeiertag nachmittags eine Osterfahrt zweier Berliner; abend, als er mit Schmuggelware bepackt die tschecho- Herren, die diese im Faltboot elbabwärts von der böhmischen - slowakische Grenze überschreiten wollte und auf Anruf nicht Grenze au« unternommen hatten. Gegen 2 Uhr nachmittag« stehen blieb, von einem sächsischen Grcnzaufseher angeschoffen waren der 39 jährige Kaufmann M. aus Berlin-Schöneberg und so schwer verletzt, daß er mittels Kraftwagens in da» und der in Berlin-Halensee wohnhafte Kandidat der Ascher Krankenhaus geschafft werden mußte. Medizin K. mit dem Faltboot in Meißen eingetroffen.' ———- — Die Reichsbahn wird, um weiten Kreisen eine Er holungsreise zu ermöglichen, in der Zeit von Juni bis August, also unabhängig von den Ferien, Sonderzüge zu ermäßigten Preisen fahren Die Züge haben nur die dritte Klaffe; während auf der Hinfahrt der Sonderzug zu benutzen ist, werden für die Rückfahrt zu ermäßigten Preisen neben den Sonderzügev auch die Züge de« gewöhnlichen Verkehrs freigegeben. Bei Schnellzügen ist der tarifmäßige Zuschlag zu bezahlen. Die Preise sind um rund ein Viertel ermäßigt und berechnen sich nach den zurzeit geltenden Tarifen mit 69 Pfg. für einen Kilometer Hin- und Rückfahrt. Die Geltungsdauer der Fahrkarten beträgt zwei Monate. Die Fahrtausweise können nach bekannten Erholungsorten auch dann ausgegeben werben, wenn diese nicht unmittelbar mit dem Sonderzug zu erreichen sind. Da bekanntlich die Reichs- Lahn vom 1. Juni ab auch beschleunigte Personenzüge mit 4. Klaffe einführt, ist der finanziellen Lage des großen Teil« der Reisenden, für die die Tariferhöhungen besonders fühl bar find weitgehend Rechnung getragen. — Die Klagen über das Postwesen im Deutschen Reich find in der Oeffentltchkeit seit Beendigung de» Krieges nicht Bautzen. Fertiggestellt ist jetzt die mit einem Kosten-' Zwischenräume zweimal eingebrochen und jedesmal Kleidung-- aufwand von 300 000 Mark erbaute neue Zollstraße von Dcke und Lebensmittel im Werte von 10000 Mark erbeutet Sachten nach der Tschecho-Slowakei zwischen den Orten i ohne daß man der Einbrecher habhaft werden konnte. Ortsschulorduug. Der 9. Nachtrag zur Ortsschulordnung ist vom Ve- zirk«schulamt Dresden III genehmigt worden und liegt von heute ab im Rathause 14 Tage lang während der geordneten Dienstzeit zur Einsicht öffentlich au». Der Nachtrag gilt damit als bekannt ge macht. Htteudorf-Hkrilla, den 19. April 1922. Der Gemrindevorstand. so werden die Abcschützen dereinst als nützliche Glieder der wurde von einem geistlichen Herrn empfangen und in die Menschheit dienen und in der Welt ihr Fortkommen finden. — " " - - - Amtlicher Teil. Msnntmsämiig. Der II Nachtrag zum Statut über die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Hebammen ist von der Aus- fichtsbeböide genehmigt worden. Er ist am Amtsbrett im Rathouse angeschlagen. Httcndorf-Hkrilla, den 17. April 1922. Der Gemeindevorstand. ersten Schulgang gehört, ist eine gute Trösterin und ver- — Infolge ehelicher Zwistigkeiten hat sich im benach. scheucht vorderhand alle Bedenken. Die Zuckertüte am ersten' barten Lohmen die 28 Jahre alte Ehefrau eines daselbst Schultag ist seit Jahrzehnten Tradition. — Der erste s wohnenden Schloffers mit ihren beiden, 2^/, und 1^/, Jahre Schultag: ein Abschied von sorgenfreier erster Kindheit, un-falten Kindern mittels Gas vergiftet. gebundener Freiheit; der Eintritt in eine neue unbekannte! Kloster Marienstern. Hier fand, wie alljähr- räiselreiche Welt! Aufgabe der Eltern ist e«, ihren Kindern j üch, am ersten Osterfeiertag das Osterreiten statt, zu dem