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E L Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend i Di« ^VLe»d»ifer Zeitmia' tag, Doimnstag und M AyzkigedliN MiekhnüWS SchnsMtunq. Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Freitag, den 7. April ^Y22 2U Jahrgang. li erscheint Diens- Sonnabend. Döhlen. Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete fich Freitag vormittag im Walzwerk der Sächsischen Substahl fabrik. Der Walzer Hermann Donath war mit dem An ziehen einer Stellschraube an der im Gang befindlichen Maschine beschäftigt. Infolge eines Fehltrittes glitt er mit dem Schlüssel ab und stürzte in die Kuppelung. Im nächsten Augenblick war er schon von derselben erfaßt und hineingezogen. Es gelang den sofort herbeispringendeu Kollegen erst nach einigen Augenblicken, die Mafchine zum Stillstand zu bringen, doch war der Unglückliche bereit» vollständig in den Sang hineingedreht worden. Erst durch da« Zurückdrehen der Maschine war e« möglich, ihn zu be freien. Beide Arme waren herausgeriffen, Kopf und Ober körper vollständig zerdrückt so daß der Tod auf der Stell« eingetreten sein muß. Falkenstein. In der Nacht zum Sonntag drangen Einbrecher in ein Stickereigebäude und entwendeten daraus Garne und Treibriemen im Werte von 15000 Mark. Limbach. Hier fand das auf der Schillerstraße wohnende Kutscherchepaar Föitzsch bei der Heimkehr in di« Wohnung seins beiden 16- und 8jährigen Söhne tot vor. Die beiden hotten sich vermutlich auf dem Gaskocher Kaffee gekocht und sich dann im Nebenzimmer schlafen gelegt, ohne die Sashähne richtig zuzudreben. Schwarzenberg. Da- hiesige Schöffengericht hat den Stadtveterinärrat Dr. Knoll in Johanngeorgenstadt wegen Schmuggels und ähnlicher Vergehen zu einer Gefängnis strafe von 3 Monaten 6 Tagen und zu einer Geldstrafe von 140000 Mark verurteilt und hat außerdem auf Kin» ziehung des Gewinns in Höhe von 4600 Mark und aus Wertersatzstrafe in Höhe von 2750 Mark erkannt. Joksta. Am Sonntag ist in den ersten Morgen- stunden ins hiesige Postamt eingebrochen worden. Die Diebe find mühsam durch rin Kellerfenster und weiter durch Ver biegen von Eisenstangen bis in den Dienstraum gelangt. Hier wurden fast olle Schreibtische erbrochen. Ein großer, mehrere Zentner schwerer Kassenschrank war umgeworfen worden; er lag auf seiner beschädigten Vorderseite. Wahr scheinlich hat man versuchen wollen, von der Rückseite aus in ihn einzudringen, nachdem die Vorderseite nicht zu sprengen war. Fünf kräftige Personen waren später dazu nötig, um den Schrank im Laufe de« Vormittag« wieder aufzurichten. Herr Postmeister Hartmann, der im ersten Stock des Hauses wohnt, hörte Vi6 Uhr ein verdächtige» Geräusch, er ging mit seiner Gattin der Ursache nach und hierdurch wird er die Diebe verscheucht haben. Al« er merkte, war vorging, sah er vom Fenster seines Schlaf, zimmer« einen Menschen aus den Garten entfliehen. Gr rief ihm zu; „Stehen bleiben!" Der Einbrecher antwortete: „Ich bin's nicht", und suchte, trotz der an ihn ergangenen Warnung das Weite. Herr Hartmann konnte ihm nur noch einen Schuß nächsten, der aber sein Ziel verfehlte. Wie ein später offengesundem« Gartensenßer zeigt, ist der Dieb durch diese« bequem entkommen. Irgend Werte find dem Diebe, oder den Dieben, nicht in die Hände gefallen. Zwickau. Wegen versuchten Raubes wurden hier ein 16 Jahre alter Ztmmerlehrling und ein 17 Jahre alter Jnstallateurlehrling festgenommen. Sie hatten verabredet, in einem Zigarrengeschäft in der Inneren Dre«dner Straße Zigarretten zu stehlen. Während der Jnstallateurlehrling einige Zigarretten verlangte und die Ladeninhaberin ihn be diente, versetzte der Zimmerlehrling der Frau einen derartige» Schlag mit der Faust auf den Kopf, daß sie ohnmächtig wurde. Durch das Hinzukommen der Mutter der Laden inhaberin wurden die Burschen an der Ausführung de« Diebstahls verhindert. Mylau. Die „Mylauer Zeitung" hat mit dem 30. März ihr Erscheinen eingestellt. Da« Gebäude soll zu einem Geschäftshaus umgebaut werden. Plauen. Die hier erscheinende kommunistische „Vogtläudische Arbeiterzeitung" hat ihr Erscheinen ein gestellt. Oelsnitz. Sin schon seit längerer Zeit wütender unterirdischer Brand trat aus dem Frtedensschacht zutage. Bei den Abräumungsarbeiten fand der 58 jährige Zimmer ling Steeger durch Rauchvergiftung den Tod. Infolge de« weiter umfichgreisenden Feuers mußte der Abbau verlegt «erden. ist in dem Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. — Als am Mittwochnachmittag der 26 Jahre alte Bedienstete Max Rathenow im Zirkus Sarrasani den Elefanten Lotte an der Kette festmachen wollte, versetzte ihm dieser mit dem Rüffel einen wuchtigen Schlag ins Gesicht. Der Verletzte wurde nach dem Krankenhouse Friedrichstadt be fördert. — In einer der letzten Nächte wurde aus den Geschäfts räumen der Dünaerhandelsaktiengesellschaft in der Lübecker- Straße mittel» Einbruch« eine eiserne Kassette und eine bunt gemusterte Blechkaffette mit Firmenstempeln, eine alte Kohlenkarte auf den Namen Goldberg lautend, und 300 Mk. Bargeld gestohlen. — Eine große Zahl Dresdner Tanzsäle ist in de» letzten Monaten verkauft worden. Die Säle find in den meisten Fällen für Jndustriezwecke umgebaut worden, u. a. die frühere Tonhalle, der Deutsche Kaiser, Goldene Krone, Goethegarten in Blasewitz, der Sächsisch- Prinz u. a. m. Bezüglich des altbekannten Schusterhauses find ebenfalls Verkaufsverhandlungen eingeleitet worden. Sebnitz I« einer hiesigen Blumenfabrik war ein 15 jähriges Mädchen einem von auswärts kommenden Herrn beim Ausziehen behilflich und entwendete ihm dabei die Brieftasche. Als der Diebstahl bemerkt wurde, zerriß sie die Tasche samt den Jnha't und warf die Stücke in den Abort. Ein Teil de« Geldes konnte gerettet werden. Pirna. Die Einverleibung der Gemeinde Posta be darf nur noch der Genehmigung der Oberbchörde, nachdem sich dec Gcmeindcrat von Posta mit Stimmenmehrheit für die Einverleibung ausgesprochen hat. Dippoldiswalde. Da« Gedächtnis der im Weltkrieg gefallenen 51 Helden der Gemeinde Pretzschendorf wurde am Sonntag durch die Enthüllung eine« Gedenk steines gefeiert. Auf dem durch die teilweise Umlegung der Einfriedigung der Kirche neugeschaffenm Kirchvorplatz erhebt fich eine mit Kriegsemblrmen reichgezierte, sieben Meter hohe Säule in rotem Rochlitzer Porphyr nach den Plänen und Modellen de- Dresdner Architekten Otto Wulle, an deren Sockel die Namen der Gefallenen ausgezeichnet find. Geyer. Ein weiterer Opfer der Zeitungsnot ist das hiesige „Tageblatt" geworden. Es sieht sich gezwungen, das jetzige tätliche Erscheinen einzußell-n und wird in Zu- kunft nur noch dreimal in der Woche erscheinen. Rochlitz. In Zettlitz ist Anfang voriger Woche ein- gebrochen worden, und dem Diebe fiel in dem erbrochenen Wäscheschrank ein Kölbchen in die Hand, indem für annähernd 10W0 Mk. rotgestempelte Banknoten, meistens 100-Mark- scheine, und für 300 Mark Silbergeld in 5-, 3- und 2-Mark- stücken befanden. Lisxvr tu yeleiMimMrrii«» Melek«,«. B«t"gr-Preis: Monatlich ,50 Mark, 'bet Zustellung durch die Bolen ,— Mark. Jur Aalle höherer Gewalt <Krieg od. sonst, irgeröwelcher Störungen de» Betriebe» der Ztttrnrg, der Lieferanten od. d. Beförderung»« Ttnrtchtungenj hat d«r Bezieher keinen Au- sn«ch auf Lieferung oder Nachlieferung der ZMm« «h.arrfRiichjatzbmgd. Bezugspreis«. tUN billig VOLVS88ivll. ka. MüWlMMU Decken, Liü88tr. 4 17933, 12171. <- . d "b 6' Die Verhaftung einer früheren Hotelbesitzerin und ihre« Geschäftsführers erregte hier be- rechtigtes Aufsehen. Dem jetzigen Besitzer des „Böhmischen Montag abend au« einem Gastzimmer dre Geldkaffe e mit ungefähr 25 000 Mark entwendet. Unter Diebstahl ausgeführt zu haben, verhaftete Vorbesitzerin des Hotel« und ihren damaligen Geschäftsführer. Löbau. In Lautitz brach aus uoch unbekannter Ur- versuchte diese aus Eifersucht zu töten. Er brachte ihr mit s^che in dem Geloschen Gasthofe kurz nach Beendigung eine« einem Schuhmachermesser mehrere lebensgefährliche Ver- Vortrags Feuer au« und legte das gesamte Grundstück in letzungen bei. R. wurde verhaftet. Die Schwerverletzte Asche. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 42 Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Wahl zur Kirchgemeindeoertrrtung am 9. April von i/, 11 bis 12 Uhr findet mit gebundenen Listen nach dem Verhältniswahlsystem statt. Es find 14 Vertreter zu wählen. Die Wahlvorschläge sind bis Sreitag, de« 7. April, abends 8 Ahr beim Pfanamt einzureichen und müssen zwanzig Unterschriften tragen. Wird nur ein Wahlvorschlag eingereicht, so erübrigt fich die Wahl. Die auf dieser Liste Stehenden gelten sodann al» gewählt. Htteudorf-HLrtT«, am 1. April 1922. Der Kirchenvorstaud. Bulle« - Körung. Die diesjährige Hauptkörung der Zuchtbullen soll An fang Rai beginnen Die Besitzer werden hierdurch aufgefordert, ihre körpflichtigen Bullen bi« 8. April ds«. Js. im Rathaus (Meldeamt) anzumelden. Htteadarf-HLrilla, am 1. April 1922. Der Gemeindevorftand. —Waldwirtschaft! "" " Beim Landeskulturral ist eine Forstabteilung eingerichtet worden, die den Zweck hat, die Waldbefitzer, insbesondere die bäuerlichen Waldbesitzer bet Führung ihrer Forstwirtschaft zu beraten, Pflanzen- und Samenbezug zu vermitteln, Schätzungen von Hölzern und von Schäden an solchen zu bewirken, bei gemeinschaftlichen Waldbegehungen und Ver- sammlungen landwirtschaftlicher Vereine zu sprechen usw. Die Waldbefitzer werden aus Einrichtung mit dem Be merken hingewiesen, daß Gebühren und Reisekosten von der Forstabteilung nicht berechnet werden. Httend-rf-HLrill«, den 31. März 1922. Der Gemeiudevorftand. Oertliche» «ud Teichfische». . «vttend.rf-MkMa, den L. April ,922. — Im Monat März 1922 erfolgten bei der hiesigen Sparkasse 334 Einzahlungen im Betrage von 136262,58 Rk. gegen 134 Rückzahlungen im Betrage von 138222,14 Mk. Der Umsatz bet der Girokaffe errechnet sich bei 2095 Buchungen auf 10705395,75 Mark. — Der sächsische Landtag nahm in seiner Mittwoch- Sitzung den Gesetzentwurf über die Anerkennung de« 1. Mai und des 9. November als Feiertage nach teilweise sehr er regter Aussprache mit 49 Stimmen der Linken gegen 45 Stimmen der Rechten an. Abg. Dr. Wagner erklärte in der Debatte, daß die bürgerlichen Parteien bei der Annahme des Gesetzes den Volksentscheid heibctfützlen wollten. — Schont die Blütenzweige! Im Interesse der Bienenzucht und der Vollsernährung ist das Fetlbteten, der Verkauf oder jede« sonstige Inverkehrbringen der Blüten- zweigen der Weiden (sog. Weidenkätzchen), de« Hartriegels (Kornelkirsche), de« Schwarz- und Weißdorn«, der Schlehe und aller Obstbäume, auch tn Form von Kränzen, verboten. Bo« Verbote find «»«genommen die in Handelsgärtnereien zu« Schnitt angepflanzten und gezogenen Weide«. Wer derartige Weidenkätzchen aus Handelsgärtnereien bezogen hat feilbtetet oder veräußert, muß im Besitze eine« Ausweise« vom Handelsgärtner sein. Zuwiderhandlungen werden hoch bestraft. Die Auffichtsbeamten find angewiesen die Händler i und Verkaussstände, besonders auch in den Markthallen scharf zu überwachen und Zuwiderhandlungen unnachfichtltch anzuzeigen — Zugleich wird für den Eintritt der Baumblüte darauf hingewtesen, daß, wer unbefugt Blüten oder Zweige abbricht oder auf andere Weise Bäume oder Sträucher be schädigt oder Blüten und Zweige entwendet, auf Grund de« Forst- und Feldstrafgcsetzes Geldstrafen bis zu 3000 Mark oder Haststrafe und, wenn die Tat zum Zwecke der ent geltlichen Veräußerung des Entwendeten oder daraus her gestellter Gegenstände begangen worden ist, Gefängnisstrafen bi« zu 6 Monaten zu gewärtigen hat. Dresden. Der 25jährige Schlosser R., der mit Siner 28jährigen Prostituierten ein Verhältne» unterhielt,