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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 0 Dt» Zritrnw- «scheint Men»» t«g, Donnerstag nnv Sonnabend. '' Belüg »«Preis : Monatlich ,50 Wark, bei Anstckkmg durch die Boten — Wart, ff I» Kille höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ff irgemwrlcher Störungen de» Betriebe» der ff Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung«« ff Eturichtünge«) hat der Dctiehrr keinen Än- u «»ch aus Lieferung oder Nachlieferung der »i KM», »h.«fRüchjalstiwzd.Bcsng«?retse». Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. SchrWeitung, Druck u. Verlag Hermann NMIe, Ottendarf-Okrklla. Hummer 44 Mittwoch, den ^2. April ^922 Grmekche-Diry-K»«t» Zßt. 2If. Jahrgang. Amtlicher Teil. Die Auszahlung der Tcucrungtzuschläpe an Krieg-Hinte-bifibcne und der Zusotzrrntsn ans der Invalidenversicherung erfolgt Donnerstag, 13. ds. Mts., nach«. V,3—5 N-r im Kassenzimmer des hiesigen Rathauses. Httendorf-HLrissa, den 11. April 1922. Der Gemeindevorftarrd. Schulnaiyricht. 2 Die Aufnahme der nrueintrelendcn Volksschüler findet Donnerstag, de« 20. April 1922, nach«. 2 Ahr in Zimmer 1 statt. (Die alte Sille der Austeilung von Zuckertüten soll — obwohl nicht mehr zeitgemäß — beibe- halten werden; Zuckeitütrn 50 bis 55 cm groß, andere weiden zurück; wfiftn.) 2. Die Anmeldung und Ausnahme der neueintrclenden FortbildungSschüler erfolgt Donnerstag, de« 20. April, «ach«. 4 Ahr in Zimmer 2. 3. Die Anmeldung und Aufnahme der in die Fort« btldungsschuls eintrctenden Mädchen erfolgt Donnerstag, de« 20. April, nach« 5 Ahr in Zimmer 9. Httevdorf-HLrMa, den 9. April 1922. Die Schulleitung. OertltcheL «uv Huchftfche«. L)ttrnö«rs.Ü)kMa, den p. April (922. G Konfirmation. Einen Höhepunkt des kirchliche!. Leben» bildete wieder die feierliche Konfirmation. Umer Glockengeläut, geführt von Pfarrer Gräf, Schuldirrkto. Endler und Oberlehrer Georgi zogen die Konfirmanden uno Konfirmandinnen, mit grünen Sträußchen und grünen Kränzchen geschmückt, tn das dtchlgesüllle von weihevolle» Orgelspiel de» Herrn Lehrer Begec ducchrauschte Gotteshaus und nahmen vor dem Altar Platz. Nach dem Gesang des Liede» „Set getreu bis an das Ende" und der Eingangs- liturgie sowie der Verlesung von Sv. Joh. 6 und dem Lrede „Bis hierher hat mich Gott gebracht" hielt P arrer Gräf auf Grund von Eo. Joh. 8 dre tief zu Herzen ghende und begeisternde Ansprache. Ausgehend von dem harren Kamps zwischen dem lange ausgetretenen Winter und der Feld, Wald, Flur belebenden Fiühltngssonue die auch uns Menschen mehr Lebensmut etnstöht, die aber doch auch wieder im Wechsel der Jahreszeiten von uns weicht, erinnert er an da» au» der Ewigkeit her, von Gott uns leuchtende ewige Licht. Dies hat schon vor Urzeiten her die Menschen ent- flammt und begeistert. Urberall tn allen Zeiten und Völkern der Weltgeschichte finden wir ja Spuren diese» göttlichen Lichtes, teil» noch unklar, teils höchst klar geschaut und wieder- gegeben in der kni allen Völkern sich findenden Religion und in dem in geringer oder hoher Entwicklung sich zeigenden sittlichen Vorbild. Besonders aber zeigt sich diese« göttliche Licht tn den Werken der großen Männer und Flauen der Weltgeschichte, den Künstlern, Gelehrten, Dichtern und Musikern. Ader auch diese Leute aus den Höhen der Menschheit zeigen viel Schwäche und Schattenseiten. Nur «mer ist die reinste und herrlichste Offenbarung de« göttlichen Lichtstrahl, der Sohn Gotte«, Jesu«, der von sich da« große Wort gesprochen hat „Ich bin da« Licht der Welt; wer mir uachfolgl, der wandett nicht in Finsternis, der wird da» Licht des Leben« haben". Dre« hohe Wort Jesu hat dir Geschichte bestätigt. Wie e« kein Volt der Erde gibt da» Jesu« nicht irgendwie keimt, so hat fein Helles geistig- göttliche« Licht die gesamte geistige und kulturelle Entwicklung bestimmt. Und selbst bei denen, die heute noch sein einstige« Dasein zu leugnen wagen, finden sich Spuren seine« Geiste» und Wirten». Auch haben immer wieder einst und jetzt die großen und größten Denker, Dichter, Musiker, Künstler, namentlich dann, wenn sie etwa« Großes, Erhabenes schaffen wollten, Jesu Llcht in Worten und W-rkn leuchten lasten, vor denen wir un« rn Ehrfurcht beugen. Die Hauptfach aber rst nun, daß wir alle begeistert von d.m Schauen des göttlichen Lichtes Jrsu, nm den Neukonsirmrerten Licht träger und Lichtbringer werden I Ein Männerquartett der Lehrerschaft fang nach dieser Ansprache bas ergretsende „Hebe deine Augen aus" während Frau Dr. Förster das wundervolle Preirlied der Liebe nach den Worten de« Apostel« Paulus au« „Wilhelm von Oranten" bot. Nach mit Ablauf de« 11 DresUeo, Lioxstr. 4 Delexfi. 17933, 12171. Bauschule (Zuschuß von 220000 Mark) Sommerhalbjahrcs zu schließen. Mrchennachrichte». Gründonnerstag, den 13. April 1922. Abends 8 Uhr Abendmahl für die Neukouftrmierten, Angehörige, Gemeindeglieder. b lüfirt billigsten Tagespreisen aus vonvsssioll. ku. zu Ende, als seine drei Fahrgäste in wilder Flucht schon nach wenigen Minuten erregt zurückkehrten und mit dem Rufe „Los, losl" heftig auf ihn eindrangen. Einer hielt dem Führer sogar den Revolver vor das Gesicht, um ihn zu beschleunigter Abfahrt zu zwingen. Unterdessen hatten ich aber die Verfolger den Räubern so bedenklich genähert, »aß letztere nach ihren Mänteln griffen und die Flucht fort« etzteu. Während derselben haben sie wiederholt auf ihre Verfolger Schüsse abgefeuert. In dem einen der Räuber, der sich, in die Enge getrieben, durch einen Schuß in den Mund selbst gerichtet hat, wurde ein in Dresden wohnhafter 21 Jahre alter Glaser festgestellt. Die beiden anderen warfen während ihrer Flucht die Mäntel weg, in denen fi« ihre mit Namen versehenen Wochenkarten aufbewahrten, so daß man nunmehr auch diese beiden Räuber, die die Beute Rochlitz. Die bedeutenste deutsche Aktiengesellschaft für lünstleuschen Einfamilienhaus- und Möbelbau, die Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau, hat dem hiesigen Smdienrate und Schriftsteller Dr. Fritz Tögel einen leitenden Posten rn ihrem Unternehmen aageboten. Herr Dr. Tögel pat sich bereit erklärt, diese zukunftsreiche Stellung anzu» nehmen. Für die Stadt Rochlitz, insbesondere für die hiesige Realschule ist sein Weggang zu beklagen. Seifhennersdorf. Die Grenzkontrolle wird jetzt sowohl auf sächsischer als auch auf tschechischer Seite außerordenlich streng gehandhabt. Aus manchen Straßen stehen drei, vier Posten zugleich und untersuchen jeden ein zelnen genau, der die Grenze überschreitet. Die Kontrolle geht so weit, daß sogar die Anzüge daraufhin angesehen werden, ob sie neu oder getragen sind, und die Schuhe, ob sie schon besohlt worden find. Unter solchen Umständen ist der Grenzverkehr bis auf ein ganz geringe» Maß herabge- mindert. Die Strenge der Kontrolle macht sich durch den hohen Stand der tschechischen Krone nötig, der das „Loch im Süden" sonst noch weiter werden lassen und den Aus verkauf der sächsischen Grenzorte begünstigen würde. Die omlschböhmischen Anwohner empsiuben die Strenge der Kontrolle als ungerechte Härte. Sie weisen darauf hin, vaß durch das Loch im Westen Millionen in Feindesland gehen, während der Vorteil hier im Süden den deutschen s Buldern zufiele. Schwarzenberg. Die von den Erzgebirgsvereineu Aue, Bockau, Lauter und Schwarzenberg veranstaltete Sammlung zur Wiederherstellung des schadhaft gewordenen Aussichtsgelüstes der Morgenleite hat nicht den erwarteten Erfolg gebracht, so daß statt des geplanten Ausbaues leider oer bisherige Holzlurm in einfachster Weise wieder aufge- richtet werden muß. — Der hiesige Erzgebtrgsverein hat sich an den Ge- samtvorstand gewandt, damit dieser für die Mitglieder beim Besuche der Vereins-Berggasthäuser mit den Pächtern Preis ermäßigungen und andere Vorrechte vereinbare; auch wurde in der Hauptversammlung beantragt, in den meistbesuchten Ollen bei Erzgebirges Gastwirte zu den gleichen Ver günstigungen zu bewegen, damit auch den Minderbemittelten bei der großen Teuerung eine Erholungswanderung noch möglich wird. Meerane. Bet einer Autofahrt überschlug sich in Dennheritz da« Auto de« Fabrikbesitzers Wilhelm Neudörffer wobei dieser und sein Chauffeur Alfred Bauer tödlich ver letzt wurden. Hohenstein-Ernstthal. Für dar Krieger denkmal wurden bisher 61600 Mark gesammelt, für di« Altcr-Hilft ca. 50000 Mark. Im benachbarten Oberlung witz wurden für letztere 15664 Mark gespendet. mit sich führten, kennt. E« sind der vorbestrafte Handlung»- gchilfe Johann Georg Steinert, 1902 in Lichtenberg geboren und der Agitator Carl Willi Becker, 1896 in Potschappel geboren. Da Steinert in Berlin ortskundig ist, nimmt man an, daß beide dorthin sich gewandt haben. Freiberg. Mit Rücksicht aus die bedrängte finan zielle Lage der Stadt, haben die Stadtverordneten beschlossen die Tischlerfachschule, die im letzten Schuljahre mit einem Zuschuß von 100000 Mark abgeschlossen hat, sofort und die liL tzeleilUiliirliSrpeni WeleiM ». <«Iur« WdliwM- kl« Freital. Die drei Räuber, die am Freitag gegen Uhr auf dem Carolaschacht in Freital-Döhlen den Kohlenschreiber beim Zählen der Tageseinnahme um 49 000 Mark beraubten, hatten wie jetzt festgestellt worden ist, die Autodroschke auf dem Postplatze bestiegen und mit dem Autobesitzer auch die Rückfahrt von Freital und einen Preis von 160 Mark ausgemacht, doch waltet der Chauffeur lmOe noch auf die Bezahlung. Als die drei gutgellcideten Männer, die Aktenmappen mit sich führten, am Gußstahl werk das Auto verließen, um den Raub auSzusühren, ent ledigten sie sich erst ihrer Mäntel und ließet! sie im Auto zurück. Während ihrer Abwesenheit wollte der Kcastwagen- sührer fein Auto, da» «ährend der Hinfahrt Fehler gezeigt dem Glaubensbekenntnis traten die Konfirmandm an den l halte, in Ordnung bringen. Doch war er hiermit noch nicht Alter und empfingen unter Glockengeläut und weihevollen " " " '' -- Oigclspiel.den Segen. Und in die Segensworte des Pfarrers klangen im Geiste Hinern die Segensworte der glücklichen Eltern, deren Kinder gesegnet wurden; ein wehmütiger Augenblick freilich für die zwei Elternpaare, deren Kinder aus den stillen Friedhof schlummern, auf deren Gräber die Neukonfirmierten herrliche Kränze niederlegten. Gebet und Gesang schloß die ergreifende Feier der Konfirmation. — Da« rauhe und ungemein veränderliche Wetter, das seit dem kalendarischen Frühlingsanfang herrscht dauerte auch während der vergangenen acht Tage fort. Wohl stiegen zu Beginn der Woche die Temperaturen in Mitteleuropa etwas höher empor, überschritten vielfach 10 Grad und er reichten in der oberrheinischen Tiefebene stellenweise 14 Grad C.lfiu«. Aber diese Erwärmung kündete nur die Annäherung erner neuen atlantischen Depression an, die mit einem Minimum unter 740 Millimeter Tiefe in der ersten Hälfte oer Woche von Westen nach Osten quer durch Deutschland zog und zuerst, bei ihrer Annäherung, ergiebige Regenfälle dann jedoch schnell neue Abkühlung und bet typischen Rück fettenwetter wieder Schneefälle im Gefolge hatte. Da im Nordwesten des Erdteils das ausgedehnte hohe Maximum immer noch unverändert lagert, so ist trotz gleichzeitiger flaiker Druckzunahme im Südwesten Europas auf eine Aendcrung und Besserung der Wetterlage zunächst noch nicht zu rechnen, und die Woche dürfte abermals sehr veränderliches und rauhes Apnlwemr bringen. Dresden. Die Stadt Dresveu hat beschlossen, das Schulgeld für die städtischen höheren Schulen 1500 Mark ftstzusktzen. Es ermäßigt sich für jeden Unterhaltegspflichligen um »/, bei einem Einkommen bis zu 60 000 Mark, um V» vis zu 50000 Mark, um '/z bis zu 40000 Mark und um t/s bi» zu 30 000 Mark. Dre Einkommen unter 15 000 Mk. bleiben schulgelbfrei. — Eine besondere Aufgabe der Fahndung»- und Sitten abteilung der Dresdner Kriminalpolizei ist es, auf Mädchen und Frauenspersonen zu achten, die sich auf den Straßen umhertreiben. Bei Sistierungen in der letzten Zeit wurde mehrfach die Beobachtung gemacht, daß derartige weibliche Personen über größere Barmittel verfügten; beispielsweise wurden Beträge von 2000 btS 6000 Mart vorgefunden. Aus Befragungen gaben die Mädchen dann an, sie hätten die Gelder von Holländern, Spaniern und anderen Aus ländern als Geschenk erhalten, die unter Ausnutzung der Valuta in Deutschland weilten. Hetdenau. In der hiesigen Gemeinde sind im Jahre 1921 2100 Personen aus der Kirche ausgetreten.