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Vettere Erhöhung der Uohlenprelse. Ab 1. März. Der ReichSkohlerwerband und der große Ausschuß des Reichskohlenrates hielten eine Sitzung in Berlin ab und beschlossen die Erhöhung der Kohlenpreise mit Wir kung vom 1. März ab. Die Erhöhungen gestalten sich folgendermaßen: Für Ruhrkohle auf der Basts von 106 Mark ohne Steuer je Tonne (entsprechend 133,55 Mark mit Steuern), für Fett- förderkohle, für niederschlesische Steinkohle im Durchschnitt aller Sorten um 140,60 Mark ohne Steuern, für sächsische Stein kohle um 138,80 Mark im Durchschnitt aller Sorten mit einem Extrazuschlag für Grubenholz in Höhe von 20 Maik, also im ganzen 158,50 Mark. Für Aachener Kohle (Eschweiler) um 127,40 Mark ohne Steuer. Für Braunkohle: Rheinische Braun kohle um 71,13 Mark für Briketts und um 19,21 Mark für Roh- braunkohle, für mitteldeutsche und ostelbische Braunkohle um 87 Mark für Briketts und um 22,50 Mark für Rohbraunkohle tm Durchschnitt je Tonne ohne Steuer. Diese abermalige Erhöhung in kurzer Zeit wurde be gründet mit der vereinbarten Lohnerhöhung, die für das Ruhrrevier und das rheinische Braunkohlenrevier 19,45 Mark pro Schicht, für das mitteldeutsche und ostelbische Braunkohlenrevier 15,15 Mark pro Schicht ausschließlich Kindergeld beträgt. In der Erörterung spielten auch die erhöhte Kohlensteuer, die neue Frachttariferhöhung sowie die erhöhten Materialtenpreise eine große Rolle. Vie Goetkewocke. Eine Ansprache Gerhart Hauptmanns, s Frankfurt a. M., Ende Februar. Die Reihe der Festvorstellungen anläßlich der Goethe- Woche wurde am 27.Febr. mit einer sorgfältig vorbereiteten „Egmontt-Aufführung in Gegenwart des Reichspräsiden ten E b e r t, des hessischen Staatspräsidenten Ulrich, der Minister Dr. Köster und Dr. Boelitz sowie der Spitzen der hiesigen staatlichen und städtischen Behörden eröffnet. Reichsminister Dr. Köster richtete von der Loge aus im Ramen des Reichspräsidenten sowie der Reichs- und Landesregierung Begrüßungsworte an die Versammelten. Wie sich alle Kreise zur Rettung des bedrohten Goethe- Hauses, dieses Nationaleigentums, zusammengefunden hätten, so möge in gleicher Weise das deutsche Volk sich ,zusammentun, um sein innerlich und äußerlich bedrohtes deutsches Staatenhaus zu retten. Nach dem Minister ergriff GerhartHauptmann, von dem dichtgefüllten Haufe stürmisch begrüßt, das Wort. Dem Deutschen, so führte er aus, sei die Liebe zu seinen Dichtern und Denkern nicht auszutreiben. Daraus dürften wir unsere größten Hoffnungen schöpfen. Schiller und Goethe seien Mächte, denen das Deutschtum der Welt Un ermeßliches verdanke. Daß diese Mächte noch immer mächtiger werden, sei der Sinn dieses Festes. Ein solches Fest rechtfertige sich selbst in der trübsten Zeit. Männer, die, wie Alba im „Egmont", ein ganzes Voll durch eine Zwangs- und Unterdrückungspolitik gefügig zu machen suchten, seien im Irrtum; sie erreichten meist das Gegenteil von dem, was sie bezweckten. Das sei auch die Ansicht Goethes, dessen Seele mit allertiefstem Verstehen auf fetten des von Alba unterdrückten flämischen Volles sei. Hrmäel unä Verkekr. Erhöhung der Postgebühren tm AuSlandsverkehr. Die neuerdings eingetretene Verschlechterung des deutschen Marklurses zwingt die Postverwaltung, im Auslands verlehr vom 1. März an die Gewicht- und Versicherungs gebühren für Pakete sowie die Telegrammgebühren nach dem Verhältnis von 1 Goldfrank gleich 44 Mark — statt des seit dem 15. Dezember v. I. geltenden Umrechnungs verhältnisses von 1 Goldfrank gleich 36 Mark — zu er heben. Dieses Umrechnungsverhältnts ist auch für die Wertangabe auf Briefen und Paketen nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngespräche nach dem Ausland wer den ebenfalls entsprechend erhöhte Gebühren erhoben werden, über die Einzelheiten geben die Postanstalten Auskunft. Volkswirtschaft. Zwei Millionen Mark für die KleinattionSre der „Pfälzi schen Bank". Die in der letzten Generalversammlung der Pfäl zischen Bank angekündigte Hilfsaktion für die durch den Zu sammenbruch deS Instituts geschädigten bedürftigen Klein- aktionäre ist nunmehr zustandegekommen. Von den Mitgliedern deS AufstchtsratS und der Zentraldlrektion in Ludwigshafen Der Vaters Vermächtnis. Original-Roma» m» 44) Werner Sinn. Bereitwilligst vot Rolf seine Hilfe und Unterstützung an, die Ingeborg und Ottomar gern annahmen, wo die nächsten Stunden und Tage doch noch so viel Aufregungen und Beun ruhigungen, namentlich für die schwergeprüfte Ingeborg, bargen. Dankbaren Herzens empfand sie die Teilnahme Rolfs und Ottomars, die sich ihr beide als aufrichtige, teilnehmende Freunde bewährten. — Man mußte sich trennen. Der Dienst rief Rolf in die Stadt zurück. Er versprach, so rasch wie möglich wiederzukonnnen. Bevor er fort fuhr, traf er Anordnungen, den vermißten Revolver in See zu suchen. Ingeborg hotte genau die Richtung bezeichnet, in der sie ihn weggeworfen. Ein Zipfel des Sees, der ziemlich seicht war, reichte gerade vor dem Atelier bis fast an das Haus heran. Dort mußte die Waffe ins Wasser gefallen sein. Brandt durste daher hoffen, sie leicht wieder zu finden. Er brauchte sie, um Ottomars Unschuld vor aller Welt dar- -Mutt. Und er freute sich besonders darauf, diesen Dienst dem Freunde erweisen zu können. — Schweren Herzens schied Brandt von Villa „Inge". Ingeborgs Kummer ging auch ihm recht nahe. Auch er hatte das junge Mädchen schätzen gelernt. Vor allen Dingen aber quälte ihn der Gedanke, daß der „Fall Irmler" durchaus noch nicht aufgeklärt wäre, ja viel mehr, daß er vielleicht noch ein großes, unergründliches Ge heimnis barg. U. Kapitel. Der Revolver wurde gefunden. Es bedurfte nur einer raschen Untersuchung, um einwand- festzustellen, daß der tödliche Schutz tatsächlich aus dieser sollr« je NO OM Mark für blrsr HllsitaWo» gezeichnet worden sei», wa» zusammen zwei Millionen Mark ergeben würde. Deutsche Riesenlustschiffe für Amerika. In Washington wurde eine große Gesellschaft für Handelslustschiffahrt gegrün det. Sie will eine große Anzahl von Verkehrslinien eröffnen, die von den Zeppelinlustschjfsen nachgebildeten Luftschiffen be fahren werden sollen. Die Gesellschaft beschloß, in Deutschland eine größere Anzahl von lenkbaren Luftschiffen bauen zu lassen. Die beiden ersten Schiffe sollen im Sommer 1923 fertig sein und den Dienst zwischen Newyork und Chikago ausnehmen. Herabsetzung des Zinsfußes in Frankreich. Wie verlautet, will der französische Finanzminister nach der Herabsetzung des Zinssatzes der Landesverteldigungsanleihe und Schatzanleihen für Frankreich den Zinssatz allgemein herabsetzen, wie es feit einiger Zeit in der ganzen Welt der Fall sei. Es sei auch zu erwarten, daß der Rentenmarkt eröffnet werde und seine Frei heit wieder erlange. Von unä fern. Das Geheimnis um Grupen. Der Inspektor und ein anderer Beamter des Hirschberger Gefängnisses sind vom Amte suspendiert worden. Beide „Beurlaubungen" hän gen offenbar mit dem Fall Grupen zusammen. Grupen behauptet jetzt, daß er bei seiner Flucht das Gefängnis grundstück gar nicht verlassen, sondern sich im Blitzableiter, schacht verborgen gehalten habe. Verschiedene Momente sprechen für die Richtigkeit dieser Angaben. Der Doppel mörder von Kleppelsdorf erfreut sich übrigens bei der „Damenwelt" großer Beliebtheit. Es treffen sehr viele Zuschriften von zarter Hand, darunter auch solche von den bekannten übel beleumundeten Dämchen des Berliner Kur fürstendamms, für ihn ein, und die Weiblichkeit läßt es auch an Blumen- und Schokoladesendungen nicht fehlen. Es wird aber dem Liebling der Frauen von all den schönen Sachen nichts ausgehändigt. Von Frau und Schwiegermutter ermordet. In Burkau bei Bischofswerda wurde der Landwirt Kotte in seiner Wohnung erschlagen aufgefunden. Als Täter wur den seine Frau und deren Mutter verhaftet. Kotte war erst sechs Wochen verheiratet. Gefährliche Eisbildung auf den Rheinselsen. An den steilen Rheinfelsen, namentlich im Loreleigebiet, haben sich Tausende von Eiszapfen gebildet, deren Abwässer in die Felsspalten einsickern. Darin liegt eine Gefahr, denn bei Tauwetter wirkt das zwischen den Felsspalten eingefrorene Wasser wie Dynamit und bringt die schwersten Felsblöcke zum Absturz. Luftverbindung Königsberg—Moskau. Die von einer deutsch-russischen Gesellschaft geplante Luftverbindung zwischen Königsberg und Moskau wird am 1. Mai er- öffnet werden. Die Königsberger Stadtverwaltung stellt dem Unternehmen Lustschiffhallen zur Verfügung. Die Fahrten sollen 6 bis 7 Stunden dauern und dreimal wö chentlich hin und zurück stattfinden. Die erste Zwischen landung ist in Smolensk vorgesehen. Das Kapital von 5 Millionen Mark wird von der Sowjetregierung und der Lustschiffgesellschaft „Aero-Union" je zur Hälfte aufge bracht. Im Kalle günstiger Ergebnisse wird die Einrich tung weiterer Luftlinien nach Rußland geplant. * Halle. Die Landwirte des Kreises Halberstadt stellten für die minderbemittelte Bevölkerung 20 000 Zentner Brotgetreide zu bedeutend ermäßigten Preisen zur Verfügung. Wittenberge. Ein großer Einbruchsdiebstahl ist im Witten berger Zollamt verübt worden. Die Täter erbeuteten Ziaar- renbanderolen im Werte von 1A Millionen Mark. Sämtliche Türen und Schränke waren mit Dietrichen geöffnet worden. Der Kaffenschrank widerstand der Gewalt, nachdem er an sieben Stellen angebohrt Worden war. Die Täter entkamen mit ihrer Beute unerkannt. München. Im Gerichtsgefängnis in Stadelheim wurde der jugendliche Raubmörder Führmann hingerichtet. Kopenhagen. Der Dampfer „Rothenburg" der Deutschen Orientlinie in Hamburg ist im Kattegatt gesunken. Die Be satzung hat sich in Schiffsbooten gerettet. Sericktskatte. Der beleidigte Sepp Oerter. Eine Beleidigungsklage, die der ehemalige braunschweigische Ministerpräsident Sepp Oerter, als er noch im Amte war, angestrengt hatte, beschäftigte das Reichsgericht. Oerter hatte seinerzeit schwere Vorwürfe gegen den braunschweigischen Richterstand erhoben, und der Redak teur Becker hatte in den Braunschweigischen Neuesten Nachrich ten diese Vorwürfe als nichtswürdige Herabsetzung und Ver leumdung des Richterstandes bezeichnet. Das Landgericht Hil desheim, das über die wegen dieser Ausdrücke von Oerter an gestrengte Klage zu entscheiden hatte, hatte am 8. Juli v. I. Waffe abgegeben worden war, und daß Professor von Irmler durch Selbstmord geendet hatte. Damit war der letzte Verdacht gegen Ottomar gefallen — sonnenklar war seine Unschuld erwiesen. Sofort wurde die Leiche zur Beeidigung frei gegeben. Bereits am nächsten Tage Durde der Verstorbene, weil er eS so ge wünscht, im Krematorium der Nachbarstadt verbrannt. Die Trauerfeier fand nur im engsten Kreise statt, und zwar auf besonderen Wunsch Ingeborgs. Als die Beisetzung vorüber war, wurde das arme Mädchen nach und nach ruhiger und gefaßter. Erst jetzt sah man, wie sehr sie die Aufregungen dieser entsetzlichen Tage mitgenommen, und was sie gelitten haben mußte. Ottomar und Rolf erwiesen sich mehr und mehr als ihre treuesten Berater und fürsorglichen Kameraden, die alles Mög liche taten, damit sie wieder neuen Lebensmut faßte und das Leben überhaupt wieder schätzen und ehren lernte. — Es waren nun schon zwei Wochen seit dem Tode Professor von Irmlers vergangen. Immer noch war der Grund seines Selbstmordes in tiefstes Dunkel gehüllt. Von unendlich vielen Seiten, aus aller Herren Länder waren Ingeborg Beileidskundgebungen zugegangen. Immer wieder las sie aus ihnen, wie über alle Maßen geachtet und ge schätzt ihr Vater gewesen. Um so unverständlicher blieb ihr und den Freunden sein Selbstmord. Wenn man alle die Briefe und Kundgebungen las, die im Tvauerhause eingelaufen waren, so mußte man zu der Ueber- zeugung kommen, daß ein solcher Mensch, wie Irmler es ge wesen, unmöglich einen Feind gehabt haben konnte. Seine wirtschaftlichen Verhältnisse waren glänzend. Er selbst stand auf dem höchsten Gipfel des Ruhmes. Als Bild hauer genoß er einen Weltruf. So hatte er gelebt — geachtet und geehrt als Mensch und Künstler zugleich. Weswegen also hatte er seinem Leben ein Ende gemacht? Irmler lebte sehr zurückgezogen: nur seiner Kunst und seinem Kinde. Ingeborg war sein Abgott. Geselligkeiten und laute Gesellschaften mied er. Eng be- qrenzt war der Freundeskreis, der den Vorzug genoß, in „Villa Inge" verkehren zu dürfen. In der Stadt joch man ihn me. auf Freisprechung deS Angeklagten erkannt, da er in Wahr nehmung berechtigter Interessen gehandelt habe. Gegen das Urteil hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. DaS Reichsgericht verwarf diese jedoch als unbegründet, da der Be weis der Wahrheit für die Behauptung der Verleumdung des Richterstandes erbracht und die Absicht der Beleidigung ohne Rechtsirrtum verneint sei. Verwirktes. Unverbrennbare Filme. Fast alle Brandkatastrophen in Lichtspieltheatern, denen schon so viele Menschenleben zum Opfer fielen, haben ihre Ursache in der überaus leichten Entzündbarkeit des Films gehabt, der bekanntlich fast ausnahmslos aus Zelluloid hergestellt Wirtz. Nun mehr ist dem deutschen Chemiker Gustav Schaaf eine Er findung geglückt, durch welche die Filme infolge einer be sonderen Behandlung unentzündbar gemacht werden, ohne daß ihre sonstigen Eigenschaften irgendwelche nachteilige Einflüsse erleiden. Diese Erfindung ist um so mehr zu begrüßen, als eine französische Firma ebenfalls eine andere Art unverbrennbare Lichtbildstreifen hergestellt hat, wo durch der deutschen Fabrikation eine übermächtige Kon kurrenz erwachsen wäre, wenn nicht die neue deutsche Er findung den französischen Vorsprung wieder ausgeglichen hatte. Die Dame mit der Zigarre. Folgende? trug sich kürzlich auf der Londoner Regentstreet, einer der Haupt straßen der Weltstadt, zu: Eine elegante Dame drängte sich durch das Publikum; hinter ihr schritt ein sehr betrübt dreinschauender Mann. Sie hob sich dadurch aus der Menge heraus, daß sie sich mitten auf der Straße eine große, dicke Zigarre anzündete und mächtige Rauchwolken in die Luft blies. Es war jedoch nicht Verlegenheit, was die Trauermiene des Mannes verursachte, sondern etwas ganz anderes. Er hatte mit der Dame gewettet, daß sie es nicht wagen würde, am Hellen Tage mit einer Zigarre im Mund über die Regentstreet zu gehen, und er hatte die Wette verloren. Wer nicht liebt Wein ... Wo immer auch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird, merkt man bald, daß man etwas Dummes gemacht hat und daß blinder Eifer nur schaden kann. So geht es auch mit dem Alkohol- Verbot, welches außer in einigen nordischen Staaten bekanntlich vor allem in Amerika mit aller erdenklichen und doch unzureichenden Strenge durchgeführt wird. Wie aussichtslos es ist, anstelle der durchaus vernünftigen MSßigkeitsbestrebungen ein radikales Alkoholverbot auf die Dauer durchzuführen, zeigt sich dort z. B. darin, daß der Vollzugsausschuß der amerikanischen Gewerkschaften die Gewerkschaftsmitglieder aufgefordert hat, sich dem Vor gehen der Gewerkschaften gegen das zurzeit geltende Al koholverbot anzuschließen. Der Vollzugsausschuß fordert die Freigabe von leichten Bieren und Weinen. Das Verbot wird als ein sozialer und moralischer Fehl schlag verurteilt, denn es werde ja doch mißachtet und hintergangen. Himmelserscheinungen im März. Die Tageslänge nimmt jetzt wieder merklich zu. Am 21. d. Mts., vormit tags 10 Uhr tritt die Sonne aus dem Zeichen der Fische in.das des Widders und erreicht den Äquator: wir haben die erste Tag- und Nachtgleiche, Frühlingsanfang. Die Aus« und Untergangszeiten der Sonne sind am 1. d. Mts. 6 Uhr 50 Minuten und 5 Uhr 36 Minuten, am 11. d. Mts. 6 Uhr 28 Minuten und 5 Uhr 54 Minuten, am 21. d. Mts. 6 Uhr 4 Minuten und 6 Uhr 12 Minuten und am 31. d. Mts. 5 Uhr 41 Minuten und 6 Uhr 29 Minuten. Am 28. März ereignet sich die einzige in diesem Jahre in Deutschland sichtbare Sonnenfinsternis. Sie beginnt vor mittags 11 Uhr 1 Minute in Brasilien, erstreckt sich von da über Süd- und Mittelamerika, durchquert den Atlan tischen Ozean und geht dann über Nordafrika und Europa. Das Ende ist um 5 Uhr 9 Minuten. In Deutsch land ist die partielle Verfinsterung von 2 bis 5 Uhr zu be obachten. — Der Mond erscheint zu Anfang des Monats als schmale zunehmende Sichel. Am 6. haben wir das erste Viertel, am 13. Vollmond, am SO. letztes Viertel und am 28. Neumond. — Von den Planeten bleibt der Merkur auch in diesem Monat unsichtbar. Die Venns wird im ersten Drittel des Monats am westlichen Abendhimmel sichtbar und ist schließlich bis zu einer halben Stunde sicht bar. Die Sichtbarkeitsdauer des Mars nimmt weiter bis auf 3X Stunden ab. Der Jupiter wird von der Mitte des Monats ab die ganze Nacht hindurch sichtbar sei«. Saturn ist gleichfalls die ganze Nacht hindurch zu beob achten. i Es wurde fast ein Ereignis, wenn er sein Heim einmal verließ. Seine wundervolle Besitzung, weit vor den Toren der lär menden Stadt ein idyllisches Paradies, verborgen wie in emcm verzauberten Garten, war sein« Welt. Hier wohnte sein Glück. . Hier erstrahlte alles in seinem Sonnenglanz. , Dieses Glück hieß Ingeborg, sein Kind: sein Idol. Und das hatte Wolfgang von Irmler ganz plötzlich im Stich gelassen. Was hatte ihn zu diesem unverstehlichen Schritt zwingen können? Welch unsinniger Zwang hatte hier gewaltet? Welche geheimnisvolle, unbekannte Macht hatte dies be wirkt? Diese Macht konnte nicht menschlichen Ursprungs fein; st« war unirdisch, übernatürlich. — Warum hatte Wolfgang von Irmler Selbstmord, begangen? Rolf Brandt begann zu arbeiten und suchte dieser Frage auf den Grund zu kommen. Aber so viel und so angestrengt er auch nachdachte, alle Kombinationen erwiesen sich als falsch und unhaltbar. Er baute Hypothese aus Hypothese. Sie fielen schließlich alle in ein Nichts zusammen, ohne ihn auch nur einen Schritt seinem Ziele näher gebracht zu haben. Brandt war unermüdlich. Nach den verschiedensten Seiten stellte er Nachforschungen an. Ingeborg und Ottomar unterstützten ihn dabei tatkräftigst. Mes blieb vergebens. Brandt arbeitete fieberhaft. Er nahm sich fest vor, den Schleier dieses Geheimnisses zu lüften. Er entwickelte hierbei eine Energie, die Ingeborg und Otto mar höchste Bewunderung entlockten. Was irgendwie in seinen Kräften stand, geschah. Aber er hatte auch nicht den geringsten Erfolg. Bis zum Aeußersten spannte er sein« Kräfte an Alles blieb zwecklos. Alles verlief im Sand«. Rolf verrichtete Danaidenarbeit. (Fortsetzung folgt js