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Ottendorfer Zeitung : 22.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192203220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19220322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19220322
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-22
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 22.03.1922
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Snähampf um Oberseklefien. Zri der nunmehr anscheinend in kurzer Zeit bevor stehenden Teilung Obcrschlesiens in ein deutsches und ein Polnisches Gebiet wird uns von unterrichteter Seite ge schrieben: Tie deutsch-polnischen Verhandlungen über Ober schlesien ziehen sich, vom Obersten Rat angeordnet, nun schon viele Wochen und Monate hin, und obwohl von beiden Seiten angestrengt gearbeitet wird, ist man noch immer nicht zu einem Abschluß gekommen. Der Völkerbundsrat hatte es leicht, bestimmte Termine für die Durchführung seines Schiedsspruches über Oberschlesien uorzuschreiben. Die Termine sind längst verstrichen, ohne daß daraus von irgend einer Seite diese oder iene „Sank tionen" gefolgert worden wären. Befehlen ist eben un gleich einfacher als gchvrchen, und daß selbst so h^he Herren wie die Mitglieder 5es Obersten Nates sich in diesem Falle in Geduld fasten müssen, ist der deutlichste Beweis dafür, daß sie Unmögliches befohlen hatten. Nachdem das arme Oberschlesien nun schon mehrere Jahre lang in der fürchterlichsten Weise mißhandelt wor den ist, kann es auf ein paar Tage früher oder später, was die Durchführung des berüchtigten Schiedsspruches be- trisft, auch wirklich nicht mehr ankommen. Die Kom missionen, die in Genf an den ihnen auferlegten Verträgen so lange schon herumarbeiten, sind mittlerweile auch in der überwiegenden Mehrzahl der Fragen zu einer Einigung gelangt. Insofern braucht also Herr Calonder als Schiedsrichter nicht weiter bemüht zu werden. Zuletzt ist cs sogar gelungen, in der Frage der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen eine Verständwungsform zu finden. Sie soll die wesentlichen Lebensinteresten der Arbeiter in dem Polen zugespröchenen Teil von Ober schlesien wahren — wobei nur abzuwarten ist, was die Polen, wenn das Land erst ihnen überliefert ist, aus dieser Formel machen werden. In der eigentümlichen Art, mit der sie Vertragsbestimmungen, auch wenn sie noch so deut lich gefaßt waren, zu ihren Gunsten und zum Nachteil des Vertragsgeguers auszulegen verstehen, sind sie allen andern Völkern weit überlegen? selbst die Bolschewisten müssen in diesem unedlen Wettstreit die Segel streichen. Haben sie es doch, um ein neues Beispiel zu erwäbnen, fertiggebracht, eine ganze Anzahl von Oberschlesiern, die während des letzten Polenaufstandes über die Grenze ver schleppt wurden, bis auf den heutigen Tag in ihrer Ge walt sestzuhalten und trotz aller Vorstellungen von deutscher Seite jede bestimmte Auskunft über das Schicksal dieser Unglücklichen zu hintertreiben. Man muß annehmen, daß sie, an Leib und Seele schwer geschädigt, noch heute in polnischen Gefängnissen schmachten. Wenn aber die Nolen selbst der Interalliierten Kommission gegenüber offen kundige Vorgänge dieser Art wenn auch nur .hinten herum" zu decken verstehen, wie werden sie erst, nachdem die Aufsicht der Entente in Oberschlcsien zu Ende gegangen ist, mit den Rechten der polnisch gewordenen Deutschen verfahren, auch wenn sie jetzt in Geyf schwarz auf weiß niedergelegt werden. Die Polen zeichnen sich allen Nicht polen gegenüber durch einen völligen Mangel an Empfin den für Recht und Gerechtigkeit aus, und kein Mittel ist ihnen stark genug, andere Leute zu vergewaltigen, wenn sie an ihnen, sei es aus materiellen, sei es aus nationalen Gründen ihr Mütchen kühlen wollen. Auch in den wenigen Punkten, in denen bis zu diesem Augenblick noch keine Einigung zwischen den beiden Par teien zustande gekommen, in denen also mit einem Schieds spruch des früheren schweizerischen Bundespräsidenten zu rechnen ist, wird durch diese Entscheidung schwerlich ein wahrhaft befriedigender Nechtszustand für die deutschen Oberschlesier geschaffen werden. Diese Punkte betreffen einmal die Frage der Liquidation des deutschen Besitzes und der deutschen Interessen in dem an Polen fallenden Teil Oberschlesiens; sodann die Frage des Überganges des preußischen Staats- u.W deutschen Reichsbesitzes an Polen; und drittens gewisse Fragen über den Minderheitsschutz, sowie des Verkehrs über Kreuzburg. Äußerlich werden sie die hier zu fällenden Entscheidungen Wohl oder übet respektieren. Sie werden aber nichts unversucht lassen, um das, was der Schiedsspruch ihnen etwa aberkennen sollte, durch Verwaltungswikkür und überhaupt durch Schikanen aller Art wieder für sich einzubringen. Und pro der Deutsche dann sein Recht finden mag, das wissen die Götter. Der Völkerbund ist weit, und das Deutsche Re h ist schwach und wird Wohl auch auf lange Zeit hin.ms Des Vaters Vermächtnis. Original-Roman von Mrrner Sinn. Höre zu, wie sich alles vollcnocw Dein leiblicher Vater, Liebling, nahm herzlichen Anteil an unserem Glück. Ich weiß es jetzt, wie unsere Verlobung der einzige Trost.und der letzte Lichtblick seines verpfuschten und ge scheiterten Daseins wurde, an den er sich klammerte, und der allein sein schweres Sterben ihm einigermaßen leicht machte. Als er dich vor seinem Hin'scheiden zu sich bat, Inge, da hat er dein Glück und deine Zukunstsfröhlichkeit aus deinen Blicken in sich aufgesogen und mit seinem Kuß unsern Bund gesegnet. Kies es später, wie er's dir ausgezeichnet hat in seinem Tagebuch: ein hohes Lied der reinsten Liebe und edelsten Terklärtseins eines Menschen, der mit dem irdischen Loben bereits abgeschlossen hatte, um von höherer Warte aus, an der Schwelle ewiger Be freiung und überirdischer Versöhnung stehend, von der Sonne wahrhafter Gerechtigkeit beschienen dich segnen wollte, im schwachen Abglanz umrdischcr Vollkommenheit dir dein zu künftiges Lebensglück weisend. Doch dein PfloMaler? Ing-. Liebling, glaube es mir: er muß entsetzlich gelitten haben. Er hat seine Verfehlungen wahrlich mehr als genug gebüßt. Dein Glück konnte und durfte er nicht zerstören, aber damit wuchs seine Seelengual ins Unermeßliche. Du wußtest ja doch nichts von deiner Vergangenheit, von deinem tragischen Geschick. Irmler aber mußte mit Recht befürchten, daß du bei unserer Trauung deinen wahren Namen erfahren würdest und somit zur bitteren Erkenntnis all dessen gelangen müßtest, was er sorg- kam und wohlweislich dir bis dahin halte verbergen wollen. Dein Glück wurde feine Strafe, unsere Liebe sein Tod. Bis jetzt hatte er all dies Schreckliche von deiner Erkenntnis strnhalten können; nun aber trat das Schicksal ehern ihm in den Weg und bot trotzig-gebieterisch Halt seinem sorglosen Dasein, das er nur äußerlich ruhig führte, stets nur ängstlich auf dein rest- tojes Wohlergehen und dein sonniges Wonnedasein bedacht. noch schwach bleiben. An das Aufkommen eines wirklich friedfertigen Geistes vermag bei den Polen niemand zu glauben, der ihr Tun und Treiben, ihr Sinnen und Denken schon einmal in der Nähe kennengelernt hat. Allem Anschein nach bereitet man sich in Oberschlcsien darauf vor, daß die anbefohlene Trennung zum 1. Mai durchgeführt wird. Die preußische Regierung hat 'm Ver ein mit der Rcichsregiernng bereits in der Person des Gesandten Eckhard einen Bevollmächtigten ernannt, mit dem Auftrage, bei der Interalliierten Kommission die Ver handlungen wegen Rückgabe des deutsch bleibenden Teiles von Oberschlesien einzuleiten. Die Trennung, die es dann geben wird, geht mitten durch lebendiges Fleisch — und so wird sie schmerzlich genug sein. Um 10. Uprü — oder nie? Lloyd George zweifelt an Genua. Der Gedanke der großen Konferenz von Genua hat durch die Absage der Amerikaner eine schwerere Erschütte rung erlitten, als es anfangs den Anschein hatte. Der Ge gensatz, der zwischen den Ausfassungen und Meinungen der beteiligten Kreise herrscht, drückt sich in zahlreichen widersprechenden Meldungen aus. Während aus Rom be richtet wird, daß die Konferenz endgültig auf den 10. April festgesetzt wordcn sei, haben sich nach Pa riser Meldungen die Aussichten auf das Zustandekommen der Konferenz außerordentlich verringert, sodaß man sogar damit rechnet, daß diese überhaupt nicht zusammentretcn werde. Poincarö habe sich endgültig entschlossen, der Kon ferenz nicht beizuwohnen und folge somit dem Beispiel Amerikas. Die Haltung der französischen Regierung er kläre sich aus zwei Tatsachen: Erstens glaube Frankreich nicht daran, daß die Konferenz wirkliche Erfolge haben könnte. Zweitens lasse es die Reise, die Millerand im April und Mai nach Algier und Marokko unternehmen wird, unpassend erscheinen, daß zu gleicher Zeit auch der Ministerpräsident das Land verlasse. Weiter heißt es, daß sich auch Lloyd George bereits mit dem Gedanken vertraut mache, daß die Konferenz von Genua nicht zu- standekomme. Er wäre damit einverstanden, daß sie bis zum Herbst verschoben würde, weil dann mehr Aussicht bestünde, daß die Ver einigten Staaten, sobald einmal die Verträge der Washingtoner Konferenz ratifiziert sind, am Wiederaus- bauwerk Europas doch teilnehmen werden. In zwischen haben die Russen, die offenbar noch fest auf Genua rechnen, ihre Vertreter für diese Konferenz mitgeteilt, und ein englischer Abgeordneter hielt es für nötig, im Parla ment anzufragen, ob Schritte getan worden seien, um die russischen Delegierten gegen Ermordung zu schützen. Chamberlain erwiderte, dies sei eine Frage, welche die italienische Regierung angehe. Auf eine weitere Anfrage, ob die Aburteilung der deutschen Kriegs beschuldigten unter den Fragen sei, die in Genua zur Verhandlung kommen würden, erwiderte Chamberlain „Nein." — Bis jetzt ist so viel über die Fragen gesprochen und verhandelt worden, die in Genua nicht auf die Tages ordnung kommen sollen, daß man sich wirklich fraaen mutz: Was soll denn eigentlich noch verhandelt werden? politische Aunälckau. vetttlcklancD Der Reichswirtschaftsrat gegen die ZwangZanleihe. Bekanntlich batten sich schon vor dem Abschluß des Steuerkompromisses im Reichswirtschaftsrat Bedenken und Gegenpläne gegen die Zwangsanleihe gebend ge macht. Nunmehr hat der finanzpolitische Ausschuß des R.-W.-R. einen Antrag Hilferding angenommen, worin die Emission einer Zwangsanleihe als wirtschaftlich äußerst bedenklich erklärt wird, denn dabei dauere die In flation mit ihren verhängnisvollen Wirkungen fort. Auch schädige die Zwaugsanleihe den Kredit Deutschlands im Auslande. Der Ausschuß bedauert, daß nicht andere Arten der Kreditausbringung versucht worden sind, wie z. B. die Auslegung einer freiwilligen, goldwertbeständigen Anleihe. Bekämpfung von Seuchen. Im Hauptausschuß des Reichstages wurden beim Ka pitel „Neichsgesundheitsamt" des Etats zur Förderung der Bekämpfung des Typhus 750 000 Mark bewilligt. Als Bei- Jetzt nach so vielen Jahren forderte das Schicksal unerbitt lich seinen Tribut. Den wollte er ihm freiwillig nicht zollen. So mußte es ihn mit Gemüt erzwingen. Darum suchte Wolfgang von Irmler den Tod; durch ihn nur fand er endlich Erlösung aus bitterster Seelenmwt. In deinen Augen wollte und konnte er nicht als ein Mit schuldiger an dem Verhängnis dastchen, das über deinen armen, unglüälichen Vater vor vielen Jahren hereingebrochen war. Er fürchtete, dich zu verlieren, wenn du dein Schicksal erführest, und wenn sich das schreckensvolle Geheimnis enthüllte, das auf uns lastete. Dein armer Pflegevater lebte in dem Gedanken, daß du dann auch mich verlieren würdest, Inge. Er konnte ja nicht ahnen, wie heiß und innig wir einander zugetan. Er sah nur, wie wir beide uns in Sehnsucht zu einander verzehrten, und wollte es nicht fassen, daß Liebe alles zu überwinden vermag, well er es nicht wagte, vom Schicksal noch irgend etwas zu er hoffen. — Mein Märchen ist zu Ende Liebling! Jetzt weißt du alles * « Ingeborg hatte nicht als die Tochter eines Selbstmörders Ottomar die Hand zum Lebensbunde rechen wollen — darum hatte sie Wolfgang von Irmler den Revolver entrissen, um ihn als Ermordeten begraben zu wissen. Was aber wird ihr nun offenbar? Was für eine Ver gangenheit, offen vor aller Welt, lag hinter ihr? Sie war nicht die Tochter eines Selbstmörders, wohl aber das Kind eines Mör ders und die Pflegetochter seines Mitschuldigen. Es waren schwere, bange Tage, die Ottomar mit Inge jetzt noch durchzumachen hatte. Sie hielt sich Ottomars für unwürdig und bat ihn inständigst, ihr ihr Jawort zurückzugeben. Aber Ottomar dachte nicht daran. Immer wieder von Neuem versuchte er ihr diesen Gedanken auszureden: „Weißt du, Inge, was du mir früher einmal gesagt hast? Du sagtest: ich will meine Seele in deine Hände legen, sie sollen sie cinschiießen wie eine Schale und den Kern hüten. Deine Seele ist mein, und nie, niemals gebe ich sie drr zurück. Im Sammelmappe für bemerkenswert» Tage«, und Zeitereignisse. * Ein neuer italienisch-englischer Plan für die deutschen Re parationszahlungen sieht eine große internationale Anleihe vor. * Die Sowjetregierung hat um Zulassung russischer Sachver ständiger zur Londoner Vorbesprechung am 20. März nachge sucht. * Der Aufstand der südafrikanischen Grubenarbeiter ist nach einer blutigen Schlacht niedergeschlagen worden. trag zu den Unterhaltungskosten einer Anstalt für die Be kämpfung der Säuglingssterblichkeit wurden zwei Millio nen Mark gewährt; der gleiche Betrag wurde sür die Be kämpfung der Säuglingssterblichkeit und für dieKteinkinder- fürsorge im Deutschen Reiche bewilligt. Zur Bekämpfung der Tuberkulose bewilligte der Hauptausschutz drei Millio nen Mark. Erhöhte Hinterbliebenenunterstützung für Beamte. Das preußische Staatsministerium faßte am 24. No vember 1921 den Beschluß, daß vom 1. Oktober 1921 ab laufende und mehrjährige Unterstützungen für Hinter bliebene von Staatsbeamten bis zum fünffachen Betrage der in älteren Erlassen bestimmten Höchstsätze von den Fachministern selbständig unter bestimmten Voraussetzun gen bewilligt werden können. Wie dazu amtlich mitgeteilt wird, ermächtigt der Minister des Innern nunmehr die zu ständigen Behörden, im Sinne dieses staatsministeriellen Beschlusses zu verfahren. Die Anweisung und Auszahlung soll nach Möglichkeit beschleunigt werden. Teuerungsdebatte im Prcußenhause. Im Preußischen Landtag kam es bei der zweiten Lesung des Handelsetats zu lebhaften Erörterungen über das deutsche Wirtschaftsleben. Bei allen Parteien und bei der Regierung, in deren Namen der Handelsminister Siering sprach, herrschte Einigkeit darüber, daß der Weg zur wirtschaftlichen Gesundung langwierig und dornenvoll sein werde. Verhandlungen über daZ Arbektszekkgefstz. Die Spitzenorganisationen der Gewerkschaften beschäf tigten sich in Berlin abermals mit dem Arbeitszeitgesetz. Die Verhandlungen, die in der letzten Woche zwischen dem Neichsverkehrsministerium und den Gewerkschaften über dieselbe Maierie begonnen hatten, waren an dem Wider stand der Reichsgewerlschaft Deutscher Eisenbahn beamter gescheitert, dis scharf gegen die Einführung eines Sondergesetzes sür die Eisenbahner protestiert hatte. Eine Einigung über diese Frage ist auch jetzt zwischen den Or ganisationen nicht zustande gekommen. Es ist nicht ausge schlossen, daß bis zum Inkrafttreten des allgemeinen Ar beitsgesetzes ein Vertrag zwischen den Gewerkschaften und dem Reichsverkehrsminisierium zustande kommt, da bei der Eisenbahn die Streitfälle über Dienstzeit und Dienstbereit schaft noch nicht geklärt sind. Berlin. Die Überwachung der Post erfolgt seitens des Reichsfinanzministeriums, wie von amtlicher Seite erklärt wird, nur in finanziellem Interesse. Die Kontrolle beschränkt sich auf die Durchsicht von Wert- und Einschreibebriefe,:. Die Kon trolle kann noch nicht gan; aufgehoben werden. Politische Mo tive und Handelsspionage sind ausgeschlossen. Die Kontrolle ist geboten durch das Kapitalsluchtgesetz, und ihre Unterlassung würde bei der Entente Anstoß erregen. München. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und Vorgänger des Grasen Hertling Dr. Clemens Graf von Podewilsist im Alter von 72 Jahren gestorben. Beuchen <O.-S ). Die Polen treffen Vorbereitungen zur Übernahme der Verwaltung. Alle Vorbereitungen sür die Unterbringung der notwendigen polnischen Staatsbe amten deuten aus die Übernahme am 1. Mai hin. Tarnowik. Hier verhinderten die Polen die Fortschaffnng eines Teiles der Akten des Knappschaftsvereins nach Beuchen. Die Interalliierte Kommission schritt ein und verhinderte den Umzug, die Wtenschränke wurden versiegelt. London. Aus Kairo wird berichtet, das; infolge eines durch politische Streitigkeiten entstandenen Tumultes der Studenten in der mohammedanischen Moschee El Hazar ägyp tische Soldaten dis Universität besetzt haben. Uesküü. Zwischen bulgarischen Komitatschis und serbischen Gendarmen kam cs an der bulgarisch-serbischen Grenze zu h e fti g en Kä mP fe n. Auf beiden Seiten sind Tote zu ver zeichnen. Flug der Gedanken mag dich vielleicht jetzt noch ein leichter Schwindel erfassen, aber einen festen Punkt wird all dein Denken und Sinnen finden müssen: Dein steter Gedanke an mich. Du kennst das Wort Pascals, der da einmal gejagt hat: dos Herz Hal seine eigenen Gründe, die der Verstand nicht kennt. An dieses Wort mußt du dich halten, dann wirst du ganz schnell er- kennen, wie unsinnig und haltlos jetzt deine törichten Bedenken sind. Sieh', dort hinten im Park die allen Pappeln, die mit ihren Spitzen cm das allumfassende Firmamenl stoßen, und sieh', da hinten die Gipfel der Berge, von denen der Geist der Er habenheit weht; vernimm doch den Geist der Sehnsucht, der dort aus dem Wasser zu uns heraufrauscht .... Dies alles sind die Stimmen der Vorsehung, die zu uns sprechen. . . Sie weisen Hw auf das Licht des Lebens, das auf unserem Wege uns leuchtet; sie rühmen die ewige Gerechtig keit, die alles beherrscht und preisen das Glück, das letzt sich uns erschließt. Komm, Inge, vergiß alles, was hinter uns liegt — vor uns der Sonnenschein, die Sehnsucht, die Hoffnung . . . Schluchzend sank Inge in Ottomars Arm« und weinte sich aus an seinem Herzen. — So versunken waren beide in dem Bewußtsein ihres be freienden Glücks, daß sie gar nicht hörten, wie ziemlich energisch an die Tür geklopft wurde, und wie diese sich schließlich öffnete, ohne daß „Herein" gerufen wurde. Rolf Brandt und Professor Bramberg waren gekommen, um dem jungen Paare einen Besuch abzustatten und Inge und Ottomar, mit denen sie geineinsam so viel Schweres und Trübes durchlebt hatten, ihren aulrichtigsten Glückwunsch dar-^bringen. Inge und Ottomar überhörten vollkommen das Nahen der Beiden. Einen Augenblick blieb Brandt in der geöffneten Tür stehen und blickte neidisch auf das sich ihm bietens« Bild reinsten, be- seeligenden Glücks. « Bromberg stand hinter ihm und wollte ihn ins Zimmer drängen; da wandle fick der Kommissar ihm zu, zupft« ihn am Aermel und schob ihn leise hinaus: „Lieber Herr Professor, wir wollen ein andermal wieder, kommen; wir stören hier jetzt nur. Kommen Sie. wir berür sind im Augenblick hier vollkommen überflüssig." .... Enb« ....
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