Ueber den Asphalt, dessen Vorkommen, Beschaffenheit, Darstellung als Asphaltmastix sowie über seine Benutzung als natürlichen Mörtel, besonders zu Fußböden, Trottoirs und Dächern
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Ueber den Asphalt, dessen Vorkommen, Beschaffenheit, Darstellung als Asphaltmastix sowie über seine Benutzung als natürlichen Mörtel, besonders zu Fußböden, Trottoirs und Dächern
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nach den bis zum Jahre 1847 damit gemachten Erfahrungen : für Architecten, Maurer, Steinsetzer und andere Baugewerkbe
28 Meer liefert, und daß, selbst wenn es die mit der Anwendung des Produktes von letzterem Orte ver knüpften Bortheile hatte würdigen können, sein Ge brauch wegen der Entfernung und der Transport- schwierigkciten unmöglich gewesen sein würde. Die Spuren von einer ferneren Anwendung des Asphaltes finden sich erst in den neueren Zeiten wieder. Dem Zufall, der so oft der Ohnmacht des Men schen zu Hülfe kommt, ist die Entdeckung der ersten Asphaltgrube in Europa zu verdanken, und durch einen zwiefach glücklichen Umstand wurde diese Entdeckung an einem Puncte gemacht, wo Asphalt von besserer Qualität, als an den meisten übrigen, später entdeck ten Fundorten gewonnen wird. Im Jahre 1712 fand ein Grieche, vr. Eirini d'Erynys, iProfessor der Physik zu Bern, bei sei nen geologischen Ercursionen im Canton NeufchLtel, in dem Theile des Juragebirges, welcher das kleine Bal-dc-Travers bildet, ein Gestein, ganz verschieden von denen, die die übrigen von ihm untersuchten Ge birgstheile ausmachten. D'Erynys erkannte in die ser Substanz sehr bald ein asphaltisches Product. Jndcß hatte schon vor d'Erynys dieses Pro duct von Travers einige Aufmerksamkeit erregt. Ein in deutscher Sprache im Jahre 1626 erschienenes Buch spricht von einer Harzerde. Etwas später, im Jahre 1692, widmete ein Arzl, Amicst, der Herzogin von Nemours eine Be schreibung des Fürstenthums Ncufchatel, in welcher er bei der Aufzählung der verschiedenen Mineralproducte des Ländchens das Val-de-Travers als Fundort von Steinkohle auffübrt; eine Bemerkung, die sich dem wirklichen Thalbestande zwar etwas nähert, ohne aber ganz wahr zu sein. Sonach gebührt d'Erynys allein das Verdienst der Entdeckung der Asphaltgrube von Bal-dc-Travers, denn er allein erkannte zuerst durch die