Ueber den Asphalt, dessen Vorkommen, Beschaffenheit, Darstellung als Asphaltmastix sowie über seine Benutzung als natürlichen Mörtel, besonders zu Fußböden, Trottoirs und Dächern
Titel
Ueber den Asphalt, dessen Vorkommen, Beschaffenheit, Darstellung als Asphaltmastix sowie über seine Benutzung als natürlichen Mörtel, besonders zu Fußböden, Trottoirs und Dächern
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nach den bis zum Jahre 1847 damit gemachten Erfahrungen : für Architecten, Maurer, Steinsetzer und andere Baugewerkbe
23 Fluß aus seinem Bette in ein mehre Stadien von Babylon entfernt angelegtes Becken abgeleitet wor den war. Die Kai's des Flusses und die über ihn führende Brücke, wurde ebenso, wie die Mauer ge baut. Die „prächtigen schwebenden Gärten", auf welche Babylon mit Recht so stolz war, waren auf den oberen Theilen seiner zahlreichen Paläste ange legt; diese bestanden aus Terrassen, mit einer starken Schicht von Asphalt überzogen, über welche Garten erde aufgeschültct wurde, in der die kräftige Ceder des Libanon, der duftende Jasmin Arabiens und die herrlichen Rosen wuchsen, aus denen späterhin in Byzanz ein noch jetzt so sehr gesuchtes Parfüm ge, zogen wurde. Vor allen war es der königliche Palast, der, in der Mitte der Stadt an einem isoliten Puncte er baut, von Weitem gesehen, der Königin der Assyri schen Städte ein feenhaftes Ansehen gab. In unsern Tagen kann sich Jedermann mit ge ringen Kosten diesen wunderbaren Luxus der alten Babylonischen Könige verschaffen! Wir haben im Vorstehenden bei Weitem noch nicht alles historische Material ausgcbeutet, das die Zahl der Beweise für die Wichtigkeit der Anwendung des Asphaltes als natürlichen Mörtels, bei den Allen, zur Ausführung ihrer gewaltigen Baudenkmä ler, vermehren könnte. Aber die Trümmer dieser Denkmäler sind jetzt selten, und wir wollten keineswegs Vermuthungcn äußern, in denen man sich gar leicht verirren kann. Wir ließen nur durch die angeführten Beispiele im Laufe der Zeiten halb vergessene Trümmer für uns reden, als Beweise für die gemachten Behauptungen. Ja, die Trümmer dieser großen Städte, der früheren Sitze mächtiger Reiche, sind jetzt selten! Es sind ihrer so wenige, daß der Wanderer aus der