Ueber den Asphalt, dessen Vorkommen, Beschaffenheit, Darstellung als Asphaltmastix sowie über seine Benutzung als natürlichen Mörtel, besonders zu Fußböden, Trottoirs und Dächern
Titel
Ueber den Asphalt, dessen Vorkommen, Beschaffenheit, Darstellung als Asphaltmastix sowie über seine Benutzung als natürlichen Mörtel, besonders zu Fußböden, Trottoirs und Dächern
Untertitel
nach den bis zum Jahre 1847 damit gemachten Erfahrungen : für Architecten, Maurer, Steinsetzer und andere Baugewerkbe
Erstes Kapitel. Entstehung und Vorkommen des As phaltes. 26ir müssen zuvörderst erörtern, ob der Asphalt (abgeleitet von dem griechischen Worte sspbaliLo, ich befestige) ein Mineral sei, dessen Entstehung der der organischen Substanzen vorangehe, oder ob seine Entstehung nicht im Zusammenhänge mit den fossilen Pflanzen und Thicren stehe. Unsere Kenntnisse über diesen Gegenstand sind im Allgemeinen unbedeutend. In den geologischen Lehrbüchern ist die Entstehung der uns hier beschäfti genden Substanzen nur in Beziehung auf die Koh len dargestellt. Der Asphalt, oder das reine Bitu men stellt sich ganz isolirt aus der Reihe der Koh len, ergänzt aber gewissermaßen die Theorie von der Entstehung der kohligen Substanzen; denn wenn wirklich Graphit, Anthracit und Steinkohle erst durch Entweichen von Bitumen das geworden sind, waS sic sind, so ist das freie, in der Natur verkommende Bitumen ganz einfach als das Resultat einer solchen Verflüchtigung zu betrachten. Damit stimmt auch die Art und Weise seines Vorkommens vollkommen überein. Wir haben sogar Beispiele, wie unter An dern zu Außig in Böhmen, daß Braunkohlen durch Berührung mit Basalten an einzelnen Stellen in Anthracit umgewandelt worden sind, während in un mittelbarer Nähe das vertriebene Bitumen sich in reinen Asphalt oder Erdpech concentrirt. Schauplatz 154. Bd. 1