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ttkMviskz AkttUU^ Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Kernsprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Rr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Rr. 28148. ScheiWeituntz, Dmck u. Beetsg H««««« MVcht«, Nummer l 39 Me „ON«»d«f»r Z«Mmq' «rschei»! M«n«- U taq, D»m,rr»I«q imd Lm,n,krnt>. « Brj»q,.Pr«iL: Monatlich 2gL> Mark, ll Kei ?>»stektm§ durch di« Baten 2,SO Mark. 8 Im Make tzäker«, Geioait I.tknrq ad. solch, ft i^«nd»etch«r Stnrunqen de« Beiriedes der N Aerinn«. oer Lieferanten »d. d. Beförderung»- Vknicht,nH»«s h,i der Becheher keinen An- U Freitag, den 2 Dezember zY2z 20. Jahrgang unter dem Zeichen der Denkmalsweihe. Nach einem kurzen GedächtniSgottcSdienst stellten die Vereine mit ihren u«- lorten Fahnen, die Korporationen, die Oberklaffen der Schule ne Angehörigen der Gefallenen usw. auf dem Markte zu« ^iuge nach den würdig vor dem neuen Friedhof gelegene« Denkmalsplatze. Oberpfarrer Harleß hielt die Weiherede nach den Grundgedanken: Denk an des Vaterlande» furcht- >are Not, an unserer Helden rühmlichen Tod, folge .der Treue Heilgem Gebot! Bürgermeister Richter übernahm da» Mal in die Pflege der Stadt. Die Gewehrabtetlung de« Militärvereins gab Ehrensalut. Amtrhauptmanu Geh. Re« gieruilgsrat Dr. Uhlemann au» Großenhain wohnte der Feier bei, ebenso die Offiziere der Umgegend. Da» Denkmal trägt 93 Namen Gefallener und Vermißter und ist mit der Gruppe „Ich halt' einen Kameraden" gekrönt. Kamenz. Gestern ist vor einem Fleifchladen in der Nordstrabe ein Fahrrad gestohlen worden, da« von seine« Besitzer kurze Zeit ohne Aufficht dort angestellt worden war. Ferner wurde in der Nacht zum Mittwoch in den Nieder- lagsraum des Postamts an der Arndtstraße eingebrocheu und dabei aus diesem Raume ebenfalls ein Fahrrad gestohlen. >>ch schönen Ausflugftellen ähnlich wie im Erzgebirge ksnnt- !ich zu wachen — Der W nter, dessen Antrittsmonat heute beginnt, meldet sich fchon recht deutlich an. Der Frost hat in den letzten Tagen zugenommen. Dicke Reftbeläae kleiden am Morgen die Dächer in weiße Gewänder. Das Thermometer zrigt schon Hobe Kältegrade an Eine unliebsame Folge oi se« F ast » ist, daß dis Bautätigkeit, soweit Maurerarbeit im Freien in Frage komm», hat eingestellt werden müssen. Auch für die Schiffahrt bringt der Frost Beschwernisse Die Elbe führt bereit« Treibei«, das bei längerem Anhalten des Frostes zu einer G.sahr für die Frachtschiffer anwachsen wird. — Die Vereint una großstädtischer Zeitungsverleger wendet sich in einer E klärung an die Leser, in der ffe be tont, daß die gegewärtige außerordentliche Teuerungswelle auch die Zeitungsvr läge zu einer allgemeinen Erhöhung ihrer Bezugspreise gezwungen habe, der leider in absehbarer Zeit weitere folgen würden, falls die vor Anfang de« nächsten I hrcs n>u zu erwartende erh bliche Steigerung der Ge hälter, Löhne, Rohmaterialien, insbesondere der Papierpreise und Postgebühren, Tatsachen werden würde. Großdittmannsdorf. Von den 297 Wahl- berechtigten erschienen 255 zur W hl. Es wurden für zwei verbundene bürgerliche Liften 105, für die Linksparteien 150 St mmen abgegeben. Die Bürgerlichen erhalten 4, die L nksvarieien 6 Sitze. Grünberg. Von beiden ausgestellten Wahl- voisftMxen erhielt jeder Vorschlag soviel Stimmen, daß jede Aste 4 V Ureter stellt. Langebrück Bei den Gemeinderatswahlen traten von 1857 Wählern 1533 zur Urne. Für den bürgerlichen Bo-schlag wuiden 934, für den sozialdemokratischen 597 Stimmen abgegeben Er erhalten die Bürgerlichen 9, die Sozialdemokraten 5 Sitze. Klotzsche. Von 4062 Wählern wurden 3086 gültiae St mmtn abgegeben. Die bürge-liche Liste erhielt 1895, die sozialdemokratische 1191 Stimmen. Es erhält demnach d e bürgerliche L fte 11 und die sozialdemokratische Liste 6 V Oeter. Dresden. Zigaretten und Tabakdiebstähle in Ver bindung mit Hehlerei, Begünstigung und Hinterziehung der Tabaksteuer beschäftigten das Dresdner Schöffengericht. Die A- kla e war erhoben worden gegen die Pack rin Anna Clara Wobst, die au« Klotzsch gebü tige TrschlerSehcsrau Martha Anna G öschel, den zu Mühlberg geborenen Tabakschnwder Karl Wilhelm Dietze und vier weitere Personen. Ein T il der Aog klagten war bei der F> ma Jarmatzi 6c Söhne be- chäfUgt, m deren Nachteil die Diebereien begangen worden waren Noch dem Ergebnis der Beweisaufnahme wurden die W bst und G-öschel zu je vier Monaten Gefängnis und 2000 Mark Geldstrafe, Di tze zu drei Monaten Gefängnis und 340 Mark Geldstrafe die anderen vier Angeklagten zu geringeren Strafen verurteilt. — Ein entsetzlicher Unfall hat ffch am DienStag-Abend in einer Wohnung, H-uptstraße 7, zugetragen. Der im Ruhestand lebende Dentist Bergfeld hatte gegen Abend auf kurze Zeit seine W 'hnung verlassen und seiner 73 Jahre allen Eh flau eine Kerze vorsorglich verabreicht, damit sie nichts mit der Gaslampe zu schaffen brauche. Al« nun die F au da» Lrcht anzünden wollte, ist sie vermutlich von einem Schlaganfall heimgesucht worden und mit dem Licht zu Boden gefallen. Hierbei haben sich ihre Kleider ent zündet, und die alte Frau hat hierbei den Vecbrennungs- tob erlitten. Außerdem brannten der Fußboden und ein Notenständer. — Zwischen dem Zirkusdirektor Sarrafani und dem Rate der Stadt D-esden ist nun endlich eine Einigung er- zielt worden. Die reichsgesetzliche Regelung der Lustbarkeits- Besteueiung, die mit dem 16. Dezember in Kraft tritt, ver mitteln eine Lösung der Bestcuerungrfrage, die dem Direktor Stofch-Sarrasani den Mut gibt, sein Dresdner Hau» wieder in Betrieb zu nehmen.* — Am Mittwoch nachmittag stürzte auf dem Bahnhofe Friedrichstadt das Pfe v eine« Speditionsrollwagens, der mit Maschinenteilen zum Verladen angefahren war, infolge Ebersbach i. L. Tödlich verunglückt ist a« Dienstag der 43 Jahre alte Eisenarbeiter Klauer in der W-edermannschen Eisengießerei im benachbarten Georg«- walde. Klauer war mit Schleifen an der Schmirgelscheibe beschäftigt, als plötzlich die Scheibe zersprang und die Stücke ihn derart am Kopfe verletzten, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Bärenstein. Nm vergangenen Sonntag wurde durch den hiesigen Gendarmeriewachtmeister der angebliche Mörder, der vor kurzer Zeit die Häuslersgattin Marte Wilt in Preßnitz ermordet haben soll, hier in dem 18 jährige« Fleischerlehrling Ernst Görner au« Preßnitz ermittelt. Der Mörder ist in da» Amtsgericht Annaberg etngeltefert worden. Bad Gottleuba. Am Sonntag wurde hier da« Ehrenmal, für die 1914 — 1918 gefallenen Helden au« Gottleuba, Heilstätte und Harlmannsbach errichtet, unter den Linden am Schützenhause geweiht, wobei alle Korporationen und Bewohner von Gottleuba und Hartmannsbach teil nahmen. Die ergreifende Weiherede hielt Herr Pfarrer Muntschick. Herr Sladtrat Hartmann, Vorsitzender de« Mililärverein», dankte allen, die zur Förderung de« Denkmal« beigelragen, insbesondere Herrn Bürgermeister Hackebeil, de« Ministerium de« Innern, Herrn Geh. Rat Schmidt und Professor Wrba, sowie Herrn Bilohauer Fritz, der Firma Kunath und der Fa. Milde und Co., Erzgießeret, Dre«den. Mittweida. Am Dienstag morgen in der dritten Stunde erfolgte in emem Generatoren - Gasofen der Stein- zeugwerke „Sansouci" eine heftige Explosion, durch die ein sehr großer Schaden an den Röhren, sowie an den Kanälen angerichtet und das Dach des Hauses in Braud gesetzr wurde. Mehltheuer (Bogtl.) Al» am Sonntag nachmittag gegen 2 Uhr der Personenzug nach Leipzig hier einsuhr. war der im Zuge befindliche Postbeiwagen in Brand ge raten. Das Feuer breitete stch, durch eine größere Anzahl im Wagen befindlicher Pakete mit Margarine und Schmelz butter begünstigt, sehr schnell au», so daß trotz sofort vor- genommener Löscharbeiten nur etwa 70 Pakete vor der voll ständigen Vernichtung gerettet werden konnten, während der weitaus größere Teil verbrannte. Der Bahnpostwagen, in dem sich kerne Beamten befanden, mußte in Mehltheuer aus gewechselt werden. Die Entstehungsursache des Brande» war nicht genau festzustellen. Anscheinend befand sich unter der von Hof nach Leipzig bestimmten Post ein Paket mit sehr leicht entzündbaren, feuergefährlichen Gegen ständen. Iocketa. Am Dienstag mittag, kurz nach 12 Uhr, geriet auf dem hiesigen Bahnhöfe ein Güterwagen in Brand, wahrscheinlich infolge Funkenfluges. Der Wagen war mit Rohbaumwolle beladen, von der nur wenige Ballen gerettet werden konnten. Der Schaden dürfte sich auf eiue Million Mark beziffern. Dtttndorf OkriLa den z Dezember -rz. Die Geldentwertung. Solange zugleich mrt d n fremden ZahlungSmi'teln die heimischen Wertpapiere b.rgaü steigen, solange da« Volk im Rausch der aus der Notenpresse empm flatternden Papi-rwark lebt, ist es eine undankbare Aufgabe, die Anfmerksawkei! auf die ernste Zeit zulenken, die mit schwanen Gewi ter - wölken immer näher rückt Wir täuschen uns alle, wem wir glauben, noch lange dwch ködere Einkünfte — gleichvi l ob er au« Lohn und Gehältern oder au« GeschäftSgewirn und Börsenspiel den Lebensbedarf bestreiten zu können. Bald muß der trügerische Schein schwinden, bald wird jedem kla werden, daß ein m harten Winter ein elend r Frühling solnt, daß die Schrecken de« Wi-tschastskampse« noch weit schwr^ zu ertragen sind al« die Opfer des Krieges. Im Hochgefühl dem Vaterland zu helfen, sind im Ringen mit einer W U von Feinden willig Gut und Blut von Hunderttausen^en dahingeaeben worden. Die Schmach, im Frondienst ntmme;- satter Gegner die letzten Kräfte aufzuwenden, um ein karge« Hungerleben zu führen, werden« wir nicht ruhig ertragen. Nur wenige Monate können wir mir eigenen Mitteln noch existieren. Unsere Waren find über die G enzen geschleppt, Rohstoffe und NabrungSvonäte fehlen. In dieser Lage sollen wir die ErfüllungSpolitff weiter betreiben, sollen wi> Starts- und Prioatbefitz de Entente ausliefern um sic' vor der U'Haltbarkeit ihrer ReparationSforderungen zu überzeugen Ein solches Fortwursteln kann nicht ohne heftige innere Re bung gehen, e« muß zu einem Zusammenbruch kommen, der allerdings nicht an den Lande«grenzen Haltmacher!, sondern die Nachbarländer mit sich in den Abgrund reißen würbe. Im Warenhandel macht die Teuerung tä Uch Fort schritte. I tzt, wo e« zu spät ist, v inch! man die Au - l ndekäusei, die mit ihrer kräftigen V lata üll s zu Spott preisen erstehen können, MÜckzndämuun. D rs geängstigte heimische Publikum hat sich versorg!, soweit es dazu lmnande war, aber diese Vorsorge war nur einer Minderzahl möglich und erstreckt sich auf einen kurz b-meffenen Z itraum. Die Waren, mit denen die geräumt n Lager jetzt ein'germai en anfgesüllt werd n, kosten im G okihanoel wen mehr als dü bisherigen V lkous«M'is, I n K inhnwel sim- sie für die Mehrzahl de» Volkes unerchwmglch I üblich r W.rfl greift man zu freiwilligen oder erzwungenen Lohn- und Ge haltserhöhungen, die alsbald aber du ch neue P-i« steigerung'N überholt werden. Da» kann weiter gehen, bi« die Kauffl alt der P rpiermark im Inland eb nso erschöpft ist, wie c« 'M ÄuSland bereit« ver Füll ist. D r Ausianoswert rcr M rk üt nach eine kurz n Er bolung wieder dem Liefrand n.che ekommen, der die Welt vor vierzehn Tagen in Schrecken fetzte. Bei einem Dollar- kur» von etwa 300 Mt. gilt die Mark nach alten Begriffen 1,4 Pfennig. Nach gleichem Maßstab errechnet sich für da« goldene Zwanzigmarkstück der 70 fache Wert in P ipieima k also etwa 1400 Mk, mährend hingegen Reichsstlbermünzen bei eine« Berliner Feinsilberpreis von 4500 Mk. einen Metallwert von 22 Papiermark für eine Silbermork haben. Ebenso bedeutet hiernach ein Einkommen von 100000 Papiermark nicht mehr al» etwa 1430 Goldma k Jeder weiß, wie weit er 1914 mit 1430 Maff im Jnh-e auskam und wie weit heute 100000 Mark reichen. Der Unterschied zwischen Papiermark und Goldmark schwankt in dessen entsprechend den Devisenkursen in erheblichem M ße von Tag zu Tag, oft von einer Stunde zur anderen. Tatsächlich fehlt heute da« Geld an allen Ecken und Enden. Den Beweis dafür liefert das Anschwellen der Handelswechsel in den Beständen der Reichsbank, die jahre lang neben den Reich «sch atzrreä sein eine ganz untergeo dneie Rolle spielten, letzthin aber doch eu e Höhe von 1324 Mll. Mark erreicht haben. Am offenen Geldmarkt üben die Großbanken seit etlichen Wochen eine auffallende Zurück haltung. Tägliches Geld ist nur schwer erhältlich. Der Geldbedarf ist aber in allen Betrieben de« Handels- und der Industrie durch die Steigerung der Rohstoff- und Waren preise und der Betriebskosten enorm emporgeschnellt, so daß die großgewerblichenMternehmungen zu immer neuen Kapital beschaffungen schreiten müssen. velckö eine rurt«, veiLN Nau! u. dien«, rckönen geint eganxen u. erkslten vM, vL»ckt rick nur mit g«r .Nein «ckt»» VS» VekLmrva t c«., — Der O trverein faßte in feiner l b en S tz rng den rine« Deichselschlages über eine Schranke hinweg und kam Beschluß, am 11. Dezember wieder einen Kanstabend, dies- unter emem Eisenbahnwagen zu liegen. Um das Tier aus mal musikalischer An, im Husch zu m lanitalten. E rechnet s^-'-r schlimmen Lage unverletzt zu befreien, mußte die schon heute auf zahlreichen Besuch seilen« oer Muglieder F verwehr herbeigerufen werden. M im PüVlchLtt. beschoß er> vÄschtchme Wege! Radeburg. Unser Städtchen staub am Souutag