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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Ae Dir«s- t*», D»«,««»«, a»d S«m«ken». Be»»,«-Preis: M.mMch 2^b Mark, Kei Znftellm,, kriech kie Bvteii 2,»S Mark. 2» höherer Gewalt < Krieg c>d. socht. k,e»d»«Icher Ttörani^n Kes Betriebes Ker Zeruma, Ker Viefriante« »d. d. Beförderxngs- «mchtu»H«»> hat Ker Bezieher keneeei Ä«- UglerhiItiiWS- M AzeigMitl Fimffprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Rr. St. Psftfkheck-Konto Leipzig Rr. 2S148. Dmek s. B««»g Her»««« MGHch», . - ...... > > —— , , Nummer ^0 Sonntag, den 4 Dezember 20. Jahrgang. Amtlicher Teil. Hilfe für Kleinrentner. Zur Linderung der dringenden Not unsrer Kleinrentner hat sich der unterzeichnete HilfsauSschuß die Ausgabe gestellt, die den Kleinrentnern in Aussicht stehende Unterstützung au« Staatmitteln zu ergänzen, da viele bei der groben Zahl der Kleinrentner im Bezirke nur unzureichend sein wird. Ein grober Teil unserer Kiernrenlner ist nur auf die Zinsen eine« geringen Kapitale« angewiesen, und kann sich rnsolge Alter« und Krankheit durch Ändert mch:« mehr ver- dienen Hier gilt es besonder« ichaell helfend etnzugreisen Da öffentliche Mittel lerder nicht ausreichend zur Verfügung stehen, wendet sich der unterzeichnete tzilssau»jchuß an die begüterten Kreise unserer Gemeinde, insbesondere an die An- gehörigen von Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe mit der dringenden Bitte um Spenden in Geld und Waren für die infolge unseres WirlschaftSelende« notleidenden Klein rentner. Die zugedachten Spenden bitten wir den Sammlern des landwirtschaftlichen Vereine» uns de» Gewerbemreine» au»zuhändtgen, auch werden im Rathaus Gaben gerne entgegengenommen. Für eine gerechte Verteilung wird der Hilfsausschub Sorge tragen. Httendsrf-Hkrilla, am 1. Dezember 1921. »er «Mtautlchilß litt Sie klejimliwel. Richler, Gemeindevorstand. OertUche« ««d «achfrfche». Onendsrl-Vkrilla, den r. Dezember zzr,. — Die Leser unseres Blatte« seien noch einmal au> da» heute Abend punkt 8 Uhr im Gasthof zum schwarzen Roß ftallsindende Gesangstonzert de« Männer-Gejang-Vereins de» OrtSteileü Cunnersdorf aufmerksam gemacht. Nähere» siehe Inserat. — Bauernregeln für den Monat Dezember. Dezember veränderlich und Uno, bleibt der ganze Winter ern Kind. — Ehriftmond rm Dreck, macht der Ge>unohert ern Leck. — Auf lallen Dezember mrt tüchtigem Schnee, folgt ern fruchtbares Jahr mrt reichlichem Klee. — Fliegt tm Dezember noch der Birkensaft, dann kriegt der Winter keine Kruft. — Dezember kalt m»t Schnee, gibt Korn auf feder Hoh'. — Wuynachten tm Schnee, O e,n rm Klee. — Weihnachten nag, gibt leere Speicher und Fatz. — Jp» um Weihnacht mild und faucht, wird da» neue Brot uns lerchr. — Was die Kundigen längst vorauagefehen haben, ist eingetreten. Ebenso plötzlich, wie die oeulfche Mark IN den tiefsten Abgrund gestürzt war, ist sie daraus empor- gejchnellt. Der Dollar, da» Spekulationsoojekt der breiten Masse, ist entsprechend gefallen, und in den Kreisen derer, die trotz aller Warnungen die Hänoe nicht davon lasten konnten, heischt Bestürzung D^ L iotragenoen srno auch in diesem Falle in der Hauptsache die Keinen, denn ore b.» rufsmäßtge Spekulation hat rangst reartsterl. Der Börsen gewinn von Monaten m be» Venen, dre zu spar oe.luüfteu, zu einem großen Lette zum Teufet, uno o.e rtage ist lrttisch für die, Vie ihre Lebenshaltung auf 0>e Meheernrrahmen au» dem Börfengejchäsren eingestellt hatten. Eoenfoweutg wie die Ursachen für ven Sturz der Mark veulttch erkenudar waren, sind auch die Grunde für ihr plötzliche» sprunghafte» Steigen Nicht ohne weitere» ersichtlich. Feg steht, daß ven ersten Anlaß die Wenvuag die Au»>tchr auf Erleichterung der Reparationszahlungen ist. Da» vadurch bevmgte erste Nachgeben de« DollarlUlse» Hal Vann anschelnenv da» Aus land zum Anlauf großer Markmeugen veranlaßt uno zum andern bet den deu.schen Spekulanten oen vegreisttchen Wunsch hervorgerufen ihre Gewinne m letzter Siunoe zu realisieren. Dadutch sind so große Deorsenmengen aus ven Markt geworfen woroen, vab eine Panik eargehrn maßte. Da» Bemühen einiger Großbanken, durch Urbernahme er heblicher Levifenmengen den Kurs zu halten ist vm^er oer- geben» gewesen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dre Drage weiter entwickeln werden und welche Folgen der Dollarsturz für unsere Wirtschaftsleben haben wird. Zunächst besteht jedenfalls allgemeine Verwirrung, die sich aber bald klären wird, wenn sich herau»stellt, ob die steigende Tendenz der Mark anhalten wird oder nicht. — Der Recht-ausfuchß de» Landtages beschäftigte sich am Mittwoch wteoerum mit der Regierungsvorlage über die Einverleibung selbständiger Gursbeztrke. Die Drurfch- MioMleu Mru deu Lütrüß gestellt, dev K L de» Gesetzes nach dem die Gutsbezirke den Gemeinden angegliedert werden muffen, in denen die bewohnten Gebäude stehen, und dafür die Möglichkeit zu lassen die Eingliederung ent- orechen der wutfchaftlichen Lage der Gutibezirke zu ge- tatten. Dieser Aatiag wurde mit 10 sozialistschen gegen 9 bürge, l>che Stimmen abgelehnt. Weiter wurde mit dem gleichen Summverhältnis folgender Antrag de. Unabhängigen angenommen: „Da» Ministerium de» Innern kann auf Uebereinkunft erfolgte,' Eingemeindungen, zu denon die Aus- nchtrbehörden überyaubt nicht, ober ohne Mitwirkung de» B zirks- und Kleisausschusse« Genehmt ung erteilt hat, aufheben, wenn der in den selbständigen Gutsbezirken zu- nändige Bezirksausschuß seßstellt, daß bei der Eingemeindung der in § 2 ausgestellte Grundsatz nicht beachtet worden ist. Die aufgehobene Eingemeindung ist al« von vornherein nicht vereinbart anzusehen." Schließlich wurde auch da» ganze mit dem oben angegebenen Stimmenverhältni» ange nommen. — 180000 Mark Gehalt für einen sächsischen Minister. Die neue Besoldungsoorlage, die dem Landtage am Dien«, tag zugegangen ist, schließt sich dem Verspiel des Reiches auch hinsichtlich der Minister an. Die sächsischen Minister sollen dasselbe Gruuvgehalt von 180000 Mark wie die Reichsminister und preußischen Minister bekommen. Diese Gleichheit ist nicht begründet und ein BtUch mit der Ver gangenheit. Seit dem es Minister gibt beziehen sie in Sachsen naturgemäß weniger als die tm Preußen und später rm Reiche. Em preußischer Minister erhielt 50000 Mark Gehalt, ein sächsischer nur 26000 Mark, also fast nur die Hälfte. In oer sächsischen Volkskammer wurde und zwar auch auf Bestreben des sächsischen Minister Lipinski daran sestgehalten, vaß ein sächsischer Minister nicht so gestellt sein kann, wie ein preußischer und ein Reichsminister. Erhielt dieser zuletzt 50000 Mark Grundgehalt, so der sächsische 40000 Mark. Ein solcher Unterschied ist auch begründet; denn so wenig der Oberbürgermeister von Zittau gestellt sein kann wie der von Dresden, so wenig würde eine Gleich stellung mit den Ministern im Reiche, Preußen und in Sachsen fachlich, zumal bei der Finanznot, sich rechtfertigen lassen. Die Sache hat auch eine wetlergehende Bedeutung. Wenn die fächfischen Minister fo hoch gestellt werden sollten, »m W.oerfpruch mit der Vergangenheit und der sachlichen Grundlage, so würden die ersten Bürgermeister der großen Städte daraus Folgerung ziehen und Gehälter erbitten, die auch sachlich nicht begründet sind und in keinem Verhältnis zu dem pehen, was visher zum Vergleich m Sachsen heran- gezogen werden tonnte, vor allem aber mit der Flnanznot der Städte tm schroffsten Widerspruche stehen. — Das November- uno Dezember-Heft der „Hausbücher für Sachsen" beschließen auf- würdigste oen Jahrgang dieser ausgezeichneten Helmalzettschlisl, die sich durch ihren echt volkstümlichen Charakter und die gediegene Vielseitigkeit ihre« Inhalt« bereit« in Taufenden von Familien Eingang verschafft hat. Da» Lezembechefl, va» ver aufstrebenden Zeitschrift gewiß viele neue Freunoe gewinnen wird, enthält auch den Schluß de« Roman« „Walo" von Wilhelm von Polenz. — Zum Binden der 12 Monatshefte können durch vie V.rlagsanstalt fFrrma Alsreo Aieüler, Olbernhau i. S) elegante Huldlernen-Einband-Decken bezogen werden. Außer dem ist oer Jahresband der Hausbücher für Sachsen er schienen und gleichfalls durch alle Buchhandlungen ooer vom Verlag zu beziehen. Dresden. In einer am Mittwoch abgehaltcnen Sitzung oe» Schulau»,chuffe» wurde u. a. untgereilt, daß im nächsten J rhr e 3350 Kinder weniger zur Schulaufnahme kommen werden. Dadurch würde erne große Zahl von L.hr- kräften entbehrlich. Diese dienen dazu, die ausfcheidenden L h er zu ersetzen, der Rest wird den Fortbildungsschulen überwiesen. Neueinstellungen von Lehrkräften erfolgen Nicht. — Infolge des Frostwetters und der damit verbundenen Gefahr üe» E öftreren» steht der Schiffsve.kihi aus der Ober elbe unmittelbar vor ferner Einstellung. Die Schiffe haben bereits ore Häsen ausgesucht. Verfrachtungen ab Hamburg und anderen Hafen der Unterelbe nach Plätzen der Oberelbe werden nur noch unter Vorbehalt angenommen. Großharthau. Vollständig niedergebrannt ist in der Nacht zum Mittwoch die hiesige Malzfabrik. Gegen 2 Uhr nachts war in der Dörre Feuer ausgebrochen, daß gtögeren Umfang nahm. Am Brandplatz erschien außer der Oclsfeuerwehr ore Feuerwehr Frankenthal und um V, 7 Uhr wurde telephonisch noch die Bischofswerdaer Feuerwehr um Hilfe gerufen. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich infolge ve» Wassermangels sehr schwierig. Pirna. Am Dienstag nachmittag wurde auf.der Dresdner Strafe da» neunjährige Schulmädchen Just au« Copitz, da» seine auf der Dresdner Straße hier Wohnende Großmutter besuchen wollte von dem Anhänger eine« Laß- auto« überfahren und getötet. Da» Mädchen hatte sich am Anhänger anhängen wollen; dabei ist e« unter da« Hiuttl' rad gekommen, da« ihm über Brust und Hal« ging. Wilthen. Eine seltene Liebhaberei leistet« sich «tue Witwe in einem benachbarten Orte, die vor nunmehr acht Jahren mit ihrem damal» noch lebenden Ehegatten zwei Gänseriche kauften, die die beiden Leut« so lieb gewannen, daß sie, da sie selbst ktnderlo« waren, die beiden Trere wie an Kindesstatt pflegten. In fast ebenso große Trauer wie durch den Too ihres Gatten wurde die Frau durch die Er« krankung de« einen Gänserich» versetzt, der sich mit seine« Artgenoffen allmählich eine gewlffe Bildung angeeignet hatte und regelrecht den Hoshund vertrat. Auch sonst waren beide Trere sehr anhänglich und gelehrig. Al« der trank« Gänserich schließlich geschlachtet werden mußte, «ar di« Frau nicht imstande, das Fleisch zu genießen, obwohl ein Gänseleichnam sonst nicht verachtet wird. Sie schenkte ihn daher einem Verwandten, der auch den Versuch machte, den nahezu Neunjährigen weich und klein zu kriegen, wat ihm aber trotz allen Mühen» nicht gelang. W e verlautet, soll der Mann sich weitere derartige Geschenke sehr energisch verbeten haben. Cossebaude. Am Montagvormittag ist ein 15 jährige» Mädchen von Brabschütz auf dem öffentliche» Wege von hier nach Brabfchütz in der Nähe de« Rtngelfchen Grundstücks von einem Unbekannten zu Boden geworfen worden. Ihm wurde zur Verhinderung von Hilferufen ein Lappen in den Mund gesteckt und e« seiner Barschaft be» raubt. Bernsdorf. Auf dem Zimmerplatze der Firma Müller und Raida waren mehrere Arbeiter mit Ablade» von Holz beschäftig, woran sich auch der Sägewerk«arbeiter Gustav Dix beteiligte. Beim letzten Stamm kam er, jede», falls durch Ausrutfchen, zu Fall und die ganze Last fiel ih« in» Genick, sodaß infolge Genickbruche» der Tod auf der Stelle eintrat. Limbach. Infolge unvorsichtigen Hantieren« bet« Reinigen einer Schußwaffe wurde hier ein zehnjährige« Mäochen durch den 16 Jahre allen Sohn eine» Gärtnerei besitzer« in den Rücken geschossen und schwerverletzt emem Krankenhause zugeführt. Kirchberg. Zu einer überwältigenden Kundgebung gestaltete sich die Weihe de» Kriegerdenkmal« der Kirchfahrt auf dem Friedhöfe. Mehr al» 3000 Menschen nahmen an der Feier teil. Da» Denkmal zeigt die Gestalt eine» sterbenden Kriegers mit der Fahne vor einer 14 Meter brerten architektonischen Wand, die die Ramen der 330 Ge fallenen trägt und den Abschluß einer gärtnerischen Anlage bildet. Es ist eine treffliche Schöpfung de» Dresdner Bild hauer» Paul Lindau. Schöneck t. B. In der Scheune de» Kießlingsche» Bauerngutes in Will tzgrün stürzte die 20 Jahr« alte W»rt- schaftsgehilfin Elsa Prötzfchner au» beträchtlicher Höhe aus die Tenne herab, erlitt einen Bruch der Wirbelsäule und starb nach mehrstündigen qualvollen Leiden. Auerbach. Die Maßnahmen zur Abwendung der Arbeitslosigkeit, die hier ungewöhnlich grob war — am 1. März d. I. waren im Auerbacher Bezirke 22700 Personen zu unterstützen — verursachten tm verflossenen GefchäsiSjahre eine Autgabe von 29,7 Millionen Mark, hiervon wurden 8,4 Millionen erstattet, so daß oer Bezirk mit 21,3 Millionen belastet blieb. Ueberdie» wurde da» Projekt der Muldentalsperre in Angriff genommen dessen Ausführung für sich allein etwa 60 Millionen Mark er- fordert. Zurzeit find in Auerbacher Bezirke nur etwa 2000 Erwerbslose vorhanden. Kirchenuachrichte«. Sonntag, den 4. Dezember. Vorm. 9 Uhr Predtgtgotte»dienft. Nach«. 5 Uhr Abenvmahl-gottesdienst. Abeuvs l/,8 Uhr Jugendveretnigung. Elternabend i« Ring mit Theateraufführung: Herr Peter Squenz. Montag abends 8 Uhr Lande»kiichltche Gemeinschaft iE der neue« Schule,