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Ottendorfer Zeitung : 14.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192110145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19211014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19211014
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-14
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 14.10.1921
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lediefer Sbe^e. Von unserem OMitarbefter wird uns geschrieben: In Nordtirol, an dessen landschaftlichen Schön heiten sich eben erst noch ungezählte Fremde, und insbe sondere große Scharen reichsdeutscher Alvenfreunde wieder einmal nach Herzenslust gütlich getan haben, droht ein Unwetter eigener Art herauszuziehen. Es macht sich bis lang nur in einem ausfälligen Erzittern der politischen Atmosphäre bemerkbar, ohne daß man recht zu erkennen vermag, von wannen es kommen, wo es einschlagen und wie es enden dürfte. Nur soviel geht aus mancherlei Be richten, die tz^den letzten Tagen nach Deutschland gekom men sind, hervor, daß das Tiroler Volk von einer Stim mung der Verzweiflung erfaßt ist, die Schlimmes befürchten läßt. Diese Stimmung erklärt sich einmal aus der Tatsache, daß bei der Hoffnungslosigkeit der Valutaverhältnisse des Landes der Ausverkauf der geringen Güter, die ihm noch verblieben sind, erschreckende Fortschritte macht, sodann aber auch aus der Erkenntnis, daß von Wien her, der so genannten Hauptstadt der österreichischen Republik, unter gar keinen Umständen mehr Hilfe und Rettung zu erwar ten ist. Die eigenen Grenzen sucht man gegen die Ver schleuderung der Sachgüter in das Ausland, so gut es eben gehen mag, durch Ausfuhrverbote zu sichern, aus den Gang der Ereignisse in Wien dagegen hat man natürlich gar kei nen Einfluß. In der Reichszentrale selbst wird es Wohl auch keinen einzigen Menschen geben, der imstande wäre, den Tirolern noch irgendwelche Hoffnung auf eine Besse rung der Lage zu machen. So haben sich die Blicke der patriotischen Tiroler auf das einzige Hilfsmittel gelenkt, das sie noch besitzen, ihre Heimatwehren, die unter Führung eines Dr. Steidle zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im Lande gegründet worden sind. Diese Ruhe und Ordnung ist bisher nicht gestört worden, aber die Erregung der Gemüter hat trotzdem nachgerade beängstigende Gestalt angenommen, ohne daß sie einen irgendwie greifbaren, schon deutlich erkennbaren Charak ter angenommen hätte. Es wird zur Gründung eines Deutsch-Schutzverbandes aufgefordert, mit dem Ziel, den im Zustand der Auflösung befindlichen Staat vor jedem gewaltsamen Umsturzversuch zu schützen. Von deutsch-radikaler Seite wird behauptet, daß diese Selbst--- schutzorganisation starken Zuzug aus Bayern erhalte, und daß ihr große Waffenmengen von dort zugestellt wür den. Wenn man diesen Mitteilungen Glauben schenken dürfte, würde es sich hier um eine Art Seitenstück zu der in Deutschland aufgelösten Orgesch handeln und Dr. Steidle soll danach ungefähr die gleiche Rolle anstreben, die General Zeligowski in Wilna und ungarische Honved- offiziere jetzt im Burgenland spielen. Er trägt sich mit dem Plan, den Anschluß Nordiirols an Reichsdeutschland auf eigene Faust zu be wirken. Und läßt sich auch nicht erkennen, wie weit seine Vorbereitungen hierzu schon getroffen sind, so stim men doch alle Meldungen aus Innsbruck darin überein, daß ernstlich mit Versuchen in dieser Richtung schon in den allernächsten Tagen gerechnet werden müsse. Die Tiroler haben lange genug, wenn auch mit inne ren: Widerwillen, so doch mit gelassener Folgsamkeit den Bemühungen der Wiener Regierung zugesehen, den Staat nach innen wie nach außen hin wieder einigermaßen lebensfähig zu machen. Es hat nichts anderes gegeben, als eine ununterbrochene Kette von Fehlschlägen. Der Kredit des Landes ist in einem erbarmungswürdigen Zu stand, und alle Verhandlungen mit den Finanzherren der Entente haben zu nichts, zu gar nichts geführt. Die Ver zweiflung über das eigene Elend hat sich um so tiefer ein- genistet, je öfter von Paris und von London aus finanzi elle Hilfe versprochen wurde. Man fühlte sich immer wie der an der Nase herumgeführt und danach in nur noch größeren Jammer zurückgeschleudert.Die Erfahrungen mit dem Burgenland drohen jetzt das Faß zum überlaufen zu bringen. Nicht einmal dazu erweist die Wiener Regierung, sich fähig, die Räumung dieses deutschen Gebietsteiles des ungarischen Königreiches durchzusetzen, für das ihr die gesamte Entente mit feierlicher Vertragsbürgschaft haftet. Das greift nicht nur an die Lebenskraft, das greift an die Ehre des Tiroler Volkes. Und so scheint es entschlossen zu sein, lieber ein Ende mit Schrecken zu machen, als die sen Schrecken ohne Ende noch weiter auszuhalten. Man warntes hüben und drüben vor unbesonnenen Abenteuern. Man weist es darauf hin, daß die raubgie rigen Nachbarstaaten, die Ungarn ebenso wie die Slawen, die Tschechen nicht minder wie die Polen nur darauf war ¬ ten, sich auf die kläglichen Neste der ehemaligen Donau monarchie zu stürzen, um auch sie noch unter sich zu ver teilen. Man stellt ihnen in sichere Aussicht, daß auch Italien bei dem Versuch, den Anschluß an Deutschland ge waltsam herbeizuführen, sofort einschreiten und sich zum mindesten ein Mandat zur Inbesitznahme des Landes von der Entente ausstellen lasten werde, und daß endlich jede etwaige Hoffnung auf eine Unterstützung ihres Vorgehens von reichsdeutscher Seite her trügerisch wäre. Darüber sollten die Tiroler bei den gegenwärtigen Zuständen in Deutschland sich selber keiner Täuschung hingeben. Aber ob alle diese Warnungen und Mahnungen noch etwas nutzen werden, steht dahin. Man scheint den Tirolerü mit der Erinnerung an ihren Nationalhclden Andreas Hofer die klare Einsicht in die Möglichkeiten, die ihnen geblie ben sind, getrübt zu haben, und wir müssen darauf gefaßt sein, daß ihnen das Herz mit dem Verstand durchgeht. Neue MgerlMß der LebenZechaltungsksstey. DieJndexzifferim September. Nach den Berichten des Statistischen Amtes ist die Reichsindexziffer, welche einen Maßstab für die durchschnittliche Höhe aller zmn unentbehrlichen Lebens bedarf erforderlichen Unlerhaltsmittel an Nahrung, Klei dung usw. gibt, im September gegenüber dem Monat August um 1,6 Prozent gestiegen." Sie stand im Septem ber auf 1062. Gegenüber dem Januar, wo sie auf 944 stand, beträgt die Steigerung 12,5 Prozent, gegenüber dem September 1920 beträgt sie 36,3 Prozent. Die neue Stei gerung ist vor allem auf die Verteuerung einer Anzahl wichtiger Lebensmittel zurückzuführen. Gegenüber Januar beträgt die Steigerung aller Lebensmittelpreise allein 12,1 Prozent. Für Kartoffeln und Gemüse sind an vielen Orten dagegen Preissenkungen zu beobachten, die an ein zelnen Stellen sogar eine Senkung der gesamten Index ziffer zur Folge gehabt haben, wie überhaupt die Be wegung der Preise im ganzen Reichs nicht einheitlich ver laufen ist. poMiscke AuncLscbaLZ. Wann fallen die militärischen Sanktionen? Zu dem Besuch des deutschen Botschafters in Paris beim französischen Ministerpräsidenten glaubt eine Pariser Agentur zu wissen, daß Dr. Mayer die Aufhebung der militärischen Sanktionen verlangt habe. Amtlich wird dazu erklärt, daß der Besuch nur den Zweck hatte, laufende Angelegenheiten zu erledigen. Die Aushebung der Besetzung von Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort ist jedoch kürzlich in einer Auslastung eines dem Pariser Aus wärtigen Amt nahestehenden Blattes als möglich hin gestellt worden, falls die deutsche Negierung ihre nächsten finanziellen Verpflichtungen erfüllt. Die Eisenbahnen in Privatwirtschaft? Der ehemalige preußische Eisenbahnminister v. Brei tenbach hat in der Presse die Frage aufgeworfen, ob eine staatliche Verwaltung heute überhaupt noch in der Lage ist, die Eisenbahnfinanzen in Ordnung zu bringen, oder ob die Reichseiscnbahnen nicht besser in die Privatwirt schaft unter staatlicher Kontrolle überzuführen seien. Der Staatssekretär im Reichsverkehrsministerinm, Stieler, ant wortete darauf in einem andern Blatt, daß diese Frage auf einer in kurzem stattfindenden Besprechung der Eisenbahndireküonspräsidenten erörtert werden solle. Weiter sei beabsichtigt, diese Frage noch in diesem Monat in dem Sachverständigenbeirat des Reichsverkehrsministe riums zu besprechen. Von amtlicher Seite wird aber er klärt, daß derartige Pläne nirgends ernsthaft erwogen werden. Neue Steckbriefe gegen die Führer des KaPP-Putsches. Der Oberreichsanwalt erläßt einen Steckbrief wegen Hochverrats gegen den General-Landschaftsdirektor Kapp aus Königsberg, den Major a. D. Pabst, den Oberst a^D. Bauer, den Arzt und VolkswirtschafLler G. W. Schiele aus Naumburg a. Saale, den Schriftsteller Karl Schnitzler, den Schriftsteller Trebitsch-Lincoln, den General der Infanterie a. D. Freiherr:: v. Lüttwitz und den Korvetterckapitän Ehr hardt. Die Reichsregierung hat eine Belohnung bis zu 50 000 Mark für den ausgesetzt, der zur Aufklärung des Sachverhalts oder zur Ergreifung eines der flüchtigen An geschuldigten beiträgt. — Für den mit dem Kapp-Putsch zusammenhängenden am 27. Oktober beginnenden Prozeß Der Mann mit äer Maske. Novelle von Walter Schmidt-Häßler. 7f (Nachdruck verboten.) Herbert war ebenso arm wie sie, nur etwas Tüchtiges hatte sein Vaier ihn lernen lassen. Aber mit dem be scheidenen Vermögen, das ihm geblieben war, unterstützte er seine beiden Schwefle: n, die sich als Stiftjräulsins not gedrungen von den Freuden der Welt zurückgezogen hatten, und außerdem seinen kleinen Bruder Hans, der als Kadett in Klön eine wenig luxuriö e Jugend verlebte und mit rührendem Eifer dem zukünftigen Feldmarschall entgegenarbeitete. Ein wundervolles Gnadengeschenk hatte Mutter Natur Herbert mitgegsben, ein Pfund, mit dem er hätte wuchern können, wenn er nicht den Namen der Freiherrn von Mtingen gÄragen hätte, und wenn es mit den Traditionen der weitverzweigten Familie nicht unvereinbar gewesen wäre, daß ein Svroste dieses Hauses sich durch Ausübung einer Kunst redlich sein Geld und noch dazu lehr viel Geld verdient bäite. Hatte einer seiner vielen Vettern Schulden gemacht, hatte er mit leichtsinnigen Frauen oder am Spieltisch größere Summen verloren, die ihn gezwungen hätten, den Rock des Königs auszuziehen, so wurde der Familientag an beraumt und die Sache „rangiert". Hätte Herbert aber für die Ausbildung seiner herrlichen Stimme, für ein «Astes Studium eine wenn auch noch so bescheidene Unter stützung von feiten seiner Familie erbeten, so wäre er fraglos mit Entrüstung abgewiesen und wie ein Schand- fleck auS Len Chroniken des Hauses gestrichen worden. Er war zur höheren Forstkarriere bestimmt worden und hatte sich bereitwillig gefugt — bis die kleine Hilde mit den dicken Blonözöpfchen ganz unerwartet wieder in sein Leben getreten war und feinen ganzen Zukunftsvlänen eine andere Richtung gegeben hatte. Ein Teil der starken Persönlichen Energie der Geliebten war auf ihn über gegangen, ihre selbständigen und modernen Anschauungen, He sie siÄ ungeeignet hatten sehr bald die Staudes- vorurteile, die er wie eine Kinderkrankheit mit sich hernm- trug, über den Hauken geworfen und so war es bei ihm zum eisernen Entschluß geworden, so schnell als möglich in irgend einem ehrenwerten bürgerlichen Berufe eine feste Stellung zu erringen und die Braut hsimzuführen, nachdem sie sich heimlich unverbrüchlich einander verlobt . hatten. Noch wie beute entsann sie sich dieses bedeutungs vollen Tages. Greifbar stand alles vor ihr, als ob es gestern erst gewesen. Langsam erhob sie sich von der Chaiselongue, ging zum Schreibtisch, aus dem sie das Kästchen mit ihren Schmucksachen nahm und wie im Traum den Deckel zurückschlug. Durch einen Spalt der Portiere stahl sich ein neugieriger Sonnenstrahl und ließ die Diamanten der Rings und Armbänder in allen Farben des Regenbogens ausfunkeln, aber die schlanken Finger schaben den ganzen Tand unbeachtet beiseite und suchten auf dem Grunde des Kastens nach dem schlichten Goldstreifen, dem einzigen Andenken an die schönsten Stunden ihres Lebens. Kein Name war hineingegraben in das matte Gold, kein Datum, denn beides stand ja in ihrem Herzen viel unauslöschlicher. Stur daS eine Wörtchen grüßte ihr zu wie damals, als sie es noch für ein Zauberwort ge halten: Ewig! Ein schmerzliches Lächeln glitt um ihre Lippen und in den Augen brannte es, wie von aufsteigenden Tränen. Sie stieb das Fenster aut; hell flutete die Sonne herein. Alles war still draußen im Park und über den Wiesen. Nur vom Wirtschaftshof klang daS Schnattern der Enten und das Gackern der Hühner herüber. Wie war doch nun alles gekommen? Da sing daS Rätsel an, für das sie keine Lösung finden konnte. Gleich nach ihrer heimlichen Verlobung hatte Herbert plötzlich feine Studien auf der Forstakademie abgebrochen und war abgereist. Niemand wußte wohin, kein Mensch konnte sein Geheimnis ahnen, als nur die Vertraute (einer Pläne, seine Braut, seine Silbe. Nur daß er plötzlich krank geworden war und zur Erholung seiner Gesundheit an einen: ganz billigen Ort ^iu Oberttalien lebte, wußten seine Bekannten, hatten aber —— Sammelmappe — für bemerkenswerte Tages- und Zeitereignisse. * Von den Ententeregicrungen wird amtlich erklärt, daß alle Nachrichten über eine Teilung Oberschlcsiens verfrüht sind. * In Wiesbaden wurde das Abkommen über die deutschen Sachleistungen an Frankreich von den bevollmäckstigten Mi nistern Lonchcur und Rathenau unterzeichnet. * Der Preußische Landtag genehmigte die Haushalte des Handelsministeriums und der landwirtschaftlichen Verwaltung. * Im Preußischen Landtag sanden neue Frattionsberatun- gcn zur Frage der Regierungsumbildung statt. * Die zweite Tagung des Völkerbundes ist in Gens ge schlossen worden. * Aus Nordtirol wird eine neue starke Bewegung für den Anschluß an Deutschland gemeldet. gegen den früheren Berliner Polizeipräsidenten v. Jagow und Genossen sind nicht weniger als hundert Zeuge n geladen und zehn Verhandlungstäge in Aussicht gestellt. Snylanä. Die Kriegsschuld an Amerika. Die amerikanische Re gierung stellt die Meldung in Abrede, daß sie bei der eng lischen Regiernng auf sofortige Bezahlung des den Ver einigten Staaten geschuldeten Betrages dränge. Ge rade das Gegenteil sei der Fall. Laut „Daily Mail" wächst auf beiden Seiten des Atlantischen Ozeans die Über zeugung, daß dis gegenseitigen Schulden die wirtschaftliche und politische Lage verwirren und daß daher eine Zu sammenkunft der Schuldner- und Gläubigernationen notwendig fei. Anderseits meldet die „Morning Post" aus Washington, Amerika habe nicht die geringste Absicht, die Kriegsschuld der Alliierten zu streichen oder auch nur herab zusetz em , Tokio. Der Kaiser von Japan ist schwer erkrankt. Man meldet, daß die Krankheit einen unheilvollen Verlauf nirnmt. Er ist teilweise gelähmt und der Sprache beraubt. Z^anäe! unä Verkekr. Noch immer Postzensur. Der Postüberwachung unter liegen nach einer Auskunft des ReichspostministerrumS heute noch Einschreibbriefe, Wertbriefe, Wertkästchen und Pakete, ferner Einzahlungen und Überweisungen nach dem Ausland, soweit sie den Betrag von 3009 Mark überstei gen. Zu dem Ausland rechnet hier auch das Gebiet der Freien Stadt Danzig und das Memelgebiet. Die Über wachung erstreckt sich auch auf Sendungen nach und aus den: Saargebiet. Die Sendungen werden Postüber wachungsstellen zugefühtt, die dem Reichsfinanzministe- rium unterstellt sind. Die gewöhnliche Briefpost nebst ein geschriebenen Postkarten, Drucksachen, Warenproben und Geschästspapieren nach dem Ausland geht nicht mehr über die überwachungsstellen, sondern wird, wie früher, aus dem schnellsten Weg dem Bestimmungsland zugeführt. Die bahnamtlichen Rollgebühren. Durch die reichs- hauptstädtische Presse wurde dieser Tage die bahnamtliche Nachricht verbreitet, daß am 26. September d. Js. eine Erhöhung der bahnamtlichen Rollgebühren in Kraft ge treten sei. Da die Form, in der diese Nachricht wieder- gegebm wurde, irreführend wirkte, wird jetzt dazu von zuständiger Sette berichtigend mitgeteilt, daß die dort an gegebenen Rollgebühren nicht für das ganze Reich Gel tung haben, sondern zunächst nur Berlin betreffen. Volkswirtschaft. Gegen die wilden Spekulanten. Zu der Anregung, die der preußische Handelsminister Fischbeck in seiner Rede im Preußischen Landtag gab, indem er vorschlug, den Danken und Bankiers aufzugeben, bei dem Umsatz von Devisen ein Du plikat des Abschlusses sür das zuständige Finanzantt anzufer tigen, wird weiter berichtet, daß schon des öfteren zwischen her vorragenden Mitgliedern der Bankwelt und den amtlM» Stellen Besprechungen stattgefunden baden, in denen auch del vcn Minister Fischbeck gemachte Vorschlag zur Sprache gekom men ist. Alle Besprechungen befinden sich aber noch im Nor stadium, und es ist möglich, daß man zu endgültigen Entschlie ßungen erst in Verbindung mit der vorgesehenen Devisenbe steuerung kommen wird. Nach Auffassung der Bankkreise dar? man sich aber von Zwangsmaßnahmen nicht all zuviel versprechen, da sie höchstens die Auswüchse der Spekulation Verbindern, aber niemals die Grundübel der Markverschlechterung selbst beseitigen können. pflichtschuldigst den Namen des OrteS nach kurzer Zell über wichtigeren Dingen vergeßen. Um so ununterbrochener bestand die Korrespondenz zwischen ihm und seiner Verlobten. Sie sprach ihm Mill zu nur dem dornenvollen Wege, den er vor sich batte; besprach alles mit ihm in seitenlange» fachlichen Briefen, jede Falte seines HerzeriS lag offen vor ihr, jeder Gedanke wurde mit ib- geleckt. Jeden Freilag hotte sie, unbekümmert um die Gedanken, tue der Schalterbramte klch machen mußte, seinen Brief von der Kost, jeden Sonnabend trug sie den ihrigen eigenhändig an den Schalter. Mit einer Angelegenheit nur wollte sie der Geliebten nicht bennruhigsn, ein Geheimnis nur behielt sie für sich, aus Liebe zu ihm, aus zarter Sorge um seine Ruhe. Die-es Geheimnis war Baumeister Berger, eine der markantesten Persönlichkeiten der Stadt, ein Mann, dessen großes, echt künstlerisches Genie, dessen manchmal sogar bizarre Phantasie ihn allgemein intereffant machten. Seit etwa einem Monat nach Herberts Abreise ver kehrte er im Hause der Gräfin und wurde bald ein'regel mäßiger Gast. Er war offenbar schwer reich, ein glänzender Gs'ellichatter, und, obgleich nicht mehr jung, doch eine be stechende Erscheinung, die namentlich auf Frauen einen ganz großen Zauber ausübte. Von dem Tage ab, wo er im Hanse der Gräfin seinen ersten Besuch machte, schien er sich in Hildegard verliest zu haben zum größten Leidwesen sämtlicher Mütter mit heiratsfähigen Töchtern, die vergeblich die Angelhaken verführerischster Liebenswürdigkeit nach ihm auswarfen. Je kälter und unnahbarer aber Hildegard war, desto stärker schien seine Neigung zu wachsen und eines Abends, als er nach einem sehr anregenden Diner länger als di« andern geblieben war, hielt er um Hildegard an. Es war eine peinliche Stunde für sie gewesen, als sie seine Werbung ablehnen mußte, denn sie hatte ihn alS vornehm denkenden Menschen, als liebenswürdigen Kavalier schätzen und achten gekernt, hatte öfter und eingehender mit wM geplaudert über ernste Dmge und wissenschaftliche Frage»- lSortietzmm folatt) Mer ftoße Po Zwei P! »gewissen te'trizttätsst ie andere, »genehm, u leiten, sich d M oder für ilbt zu. D Ablikmn, u And zu ük it ihm Sa leiten Nücke Also die- R Kellnerst »nn man r »e den Teil ün noch Kien — wi »hr oder n Müffel ru Äfteudic-en Mr wirft Hüge Por -linierte M „Ossian", ^n Äetriek ^fremder riefe, ft 'das so lie! ^bis zur s mlvort erbi Und fast die Din; »Mal gan lßlachtreihs Wnigend 'iastwirtsbc Gingen: Au glichen Au i>N dann n !>er Gastwi °user, Tanz 'iß der Hi: »sen GaM »geht und Mangen k 'd die nngl 'eien schleic »Lenen auf M hat ja r 'Mandsref e>ien Ferne M Hungs: e in Berlin Me zu erl M und „ Mie des - den von d ^rzugten !- alles l M, die ß Kellnerst »des zu bl »sende Ges f sich Höchs! 'ldigen, o »troncn, dl »den auSse »>tte Not d »denen no Stullenpc 'M noch ft , Das merl ftk Partcie »der Aufkl A nur wcc Mck zu sch: ,°eidc ausst en. 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