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nisterpräsident Beth len sagte erst kurz vor dem Er scheinen Karls in einer Versammlung, er sei für ein natio nales Königstum. Die ungarische Negierung habe die Pflicht, mit den Großmächten in diplomatische Verhand lungen über den Standpunkt der ungarischen Nation in der Königsfrage einzutreten. Unter diesen Umständen und bei dem Eintreten aller Kräfte für eine Monarchie in Ungarn ist nicht auzunehmen, daß der neue Versuch Karls ohne größere Verwicklungen ablaufen wird. gesiebt und mich eingehend in all das vertieft. Und zwar aus ungemein wichtigen und persönlichen Gründen!* Herbert sah den Vetter, der plötzlich ernst geworden war, erstaunt an, während dieser fmUuhr: „Sieh mal — mit dir kann ich reden, so recht, wie mir ums Herz ist, und schon deshalb habe ich mich ganz besonders gefreut, als ich hörte, gerade du seiest zur Bühne gegangen!* „Geireut hast du Lich?' fragte Herbert ganz verblüfft, der gar nicht mußte, was Kurt damit meinte. „Sehr gefreut sogar, denn — ich will dies ganz offen sagen — ich hatte einen sehr egoistischen Nebengedanken dabei. Ich dachte, du würdest mir vielleicht einmal raten, mir sogar in mancher Hinsicht Hellen können. Von meinen Bekannten und meinen Standesgenosieu steht mir doch eigentlich keiner wirklich nahe, und du bist doch mein Vetter.' „Da? klingt ja ganz fürchterlich ernst!' „I t es auch, Herbert — wirklich sehr ernst. Ich will dir auch gleich heute offen alles be chten, damit ich's runter habe vom Herzen. Ich kann nicht lange wie die Katze um den heißen Brei herumgehen. Als Majoratsherr auf Hoheneck kann ich nicht mehr astzulange unverheiratet Hamen, und daß unsere lieben Verwandten mich mit tausend Heiratsprojekten intrigieren, kannst du dir denken. Natürlich lauter erstklassige Propositionen, furchtbar feudal, furchtbar standesgemäß — und furchtbar langweilig. Nun ist aber mem Herz schon längst nicht mehr frei — schon seit meiner Leutnantszsit vollständig vergeben — und einer anderen meine Hand nebst Hoheneck und Um gebung andre en ohne mein Herz dazu — sieh mal, das kann ich nicht, das ist »unmöglich, denn ich müßte der anderen gleichzeitig saaen, daß ich ihr mein Herz wohl lasten, meine Hand aber anderweitig vergeben müßte. Und da käme ich schön an. — So, nun kennst du meine infame Situation! Nun rate mir mal! Prosit —' Er versuchte sich zu einem vergnügten Lachen zu zwingen, aber sein hübsches Gesicht sah doch verteufelt ernsthast dabei aus, als er sich tief in die Voister des Sofas zurücklehnte und Herbert erwartungsvoll ansah. „Ja*, sagte dieser, „so leicht ist da nicht zu raten, denn die Sache scheint mir ziemlich verwickelt zu reir^ Vor allen Dingen mußt du das Maß deines Vertrauen» voll machen und mir alles beichten. Wer ist denn die Glückliche, die du liebst?' „Käthe Scholz! Klangvoller Name. Was?! ' „Der Name tut nichts zur Sache. Hier Hande» sich's Am Lis Trägerin dieses Namens, die doch entzückend und vollwertig sein muß, ob sie nun Scholz oder Schmidt oder Lekmann heißt, wenn du sie deiner Liebe würdigst „Selbstverständlich ist sie das. Aber — sie ist beiS Theater!' „Wer sind ihre Eltern?!' „Sie hat keine.' . „Aber sie wird doch welche gehabt haben, will iS hoffen. Ist sie aus guter Familie?' „Ich — glaube! — Aber das ist ja gänzlich belang' los, Herbert, glaube mir, und wenn ihre Eltern weiß was gewesen wären. Sie selbst ist das entzückendste Geschöpf unter der Sonne, schön wie ein Engel, von rührender Anspruchslosigkeit und von der naiven Unberührtheit eines Kindes Überzeuge dich übrigens selbst und du wirst recht s b -!' Er sog seins Brieftasche hervor und entnahm einem versteckten Seitenfach ein Mädchenbild, das er vm Herbert hinlegte. „Du bist der erste Mensch, dem iw» zeige" — sagte er dabei — und wurde rot wie ein ver» siebter Knabe. Ohne ein Wort zu sprechen, vertiefte sich Herbert m das bezaubernde Gesichtchen, das ihn anblickte mit dfN wonnigsten Augen, die er seit langem gesehen. Ja, «E war schön, diese kleine Käthe Scholz, sehr ichön, wie eine blonde kleine Fee lehnte sie da an der dunklen PomA, von dec sich der feine Kopf scharf abhob. Ein leum' geschwungener Mund mit kaum merklicher Andeutung vrr' steckter Sinnlichkeit, die seingeschwungenen Brauen über den dunklen langbewimperten Augen, das zarte Oval des luv' lichen Gesichts und die reiche Fälle offenbar goldblond» Haare, alles das vereinigte sich zu einem Ganzen vo» geradezu bestrickendem Liebreiz. Fortsetzung folgt^ k^arl <ier Abenteurer. Des Exkaisers Einzug in Ungarn. Ganz plötzlich wurde am letzten Tage der vorigen Woche die Welt mit der Nachricht von einem neuen aben teuerlichen Unternehmen Karls von Habsburg, des frühe ren Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn, der bisher in der Schweiz geweilt hatte, überrascht. In Wien wurde bekannt, daß Karl mittels eines Luft schiffes nach Oedenburg gekommen sei. Die Truppen seien aus ihn vereidigt worden. Was man anfangs nur für ein Gerücht hielt, sollte sich rasch genug als wahr erweisen. Karl marschierte an der Spitze der Pronay- und Osztenburg-Truppen auf Buda pest, und seine Bataillone sollen überall siegreich vorge rückt sein. Die Regierung Bethlen machte Vermittlungs versuche und suchte Karl unter Hinweisen auf die außen politische Lage zum Verlassen des Landes zu bewegen. Ob die karliftischs Regierung mit Rakowszky und Julius An- drassy, die an Bethlens Stells gesetzt wurde, sich dnrchzu- setzen vermag, läßt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Wie es scheint, will die „Kleine Entente" gemeinsam gegen Karl und seinen Anhang vorgehen. Auch Tirol ist ange sichts der Gefahr eines monarchistischen Putsches in Be reitschaft. Das Unternehmen des früheren Monarchen der öster reichisch-ungarischen Monarchie ähnelt in auffallender Weife dem von ihm zu Ostern d. I. verübten Handstreich. Am 16. März erschien Karl in Steinamanger, wo er den Oberbefehl über die Truppen übernahm mit der Absicht, die ungarische Krone auf fein Haupt zu fetzen. Nach der Ansicht seiner Anhänger und Wohl auch nach seiner eigenen Meinung hat er auf die Königswürde in Ungarn nie ver zichtet, wenn er auch Zur Niederlegung der österreichischen Kaiserkrone gezwungen wurde. Damals scheiterte der Putsch an dem Widerstande der sog. kleinen Entente und an der Erhebung größerer Volksmassen in Deutschöster reich und der Tschechoslowakei. Karl konnte nur unter schwierigen Umständen wieder nach seinem Zufluchtsort zurüüaelangen, da sein Zrrg wiederholt von Arbeiteran- fammlungen ernstlich bedroht wurde. Ob diesmal der Anschlag ebenso operettenhaft verlaufen wird, ist fraglich, da die Verhältnisse andere geworden sind. Ungarn ist unter der Verweserfchaft Horthys tatsächlich wieder als Königreich proklamiert worden, und der bisherige Mi- Enteignung einer Reihe deutscher Güter angeordnet. Die Besitzer sind aufgefordert worden, ihr Eigentum inner halb dreier Monate an Polen zu verkaufen. Wenn das geschehen ist, kann die polnische Wirtschaft losgehrn. fnankreick. Briand ist zufrieden. Im weiteren Verlauf der Kammerauseinandersetzungen über die Innen- und Außen politik legte Ministerpräsident Briand nochmals in einer großen Rede seine Ansichten dar. Er kam auch auf die Oberschlesische Frage zu sprechen, wozu er er klärte, daß das Ansehen des Völkerbundes durch diese Angelegenheit sehr gewachsen sei. Die augenblickliche Lage sei befriedigend. Deutschland habe zwei Arsenale gehabt, das eine in Essen liege in Schußweite der französischen Kanonen drei Stunden von der Besatzungsgrenze entfernt, das andere in Oberschlefien existiere nicht mehr. Briand verwies zum Schluß darauf, daß die soziale Lage in Frank reich ausgezeichnet sei, und verwies darauf, der französi sche Staat könne nur entschieden republikanisch regiert werden. Schließlich erbat er das Vertrauen der Kammer. AuManck. AntibolschewisüschsS Massenattentat in der Ukraine. In Paris sind Nachrichten über Riga eingetrofsen, nach denen in der Nähe der Station Teiterow in der Ukraine ein Zug zur Entgleisung gebracht worden ist, in dem eine große Anzahl Kommunisten, darunter bekannte Führer der Partei, sich besanden. Die Gleise waren an verschiedenen Stellen ausgerissen, die Attentäter hatten sich in der Nähe im Walde versteckt. Sie haben auf den Zug geschossen und nach der Entgleisung 15 bekannte Kommunisten ge fangengenommen und ermordet. Nach Mitteilung der Sowjetregierung sind drei Eifenbahnwaggons völlig ver nichtet. Unter den Trümmern fand man dreißig zur Un kenntlichkeit verstümmelte Leichen. Außerdem wurden 200 Schwerverwundete geborgen. London. Wegen der politischen Unruhen in Lissabon, wobei auch Plünderungen fremden Eigentums befürchtet wer den, ist ein britisches Kriegsschiff nach Lissabon geschickt worden. Politische Kunäschau. VeutfcklLnL Die Wirkungen des Wiesbadener Abkommens. Im Neichsministerium für Wiederaufbau tagte der Beirät für Wiedergutmachungsfragen. Mehrere Regie rungsvertreter referierten über die Entstehung und die Einzelheiten des Abkommens. Einige Unklarheiten, die von den Beiratsmitgliedern zur Sprache gebracht wurden, konnten in der Diskussion durch die Regierungsvertreter behoben werden. Der Beirat erkannte in seiner überwie genden Mehrheit an, daß das Abkommen einen Fortschritt auf dem Gebiete der Reparation bedeute und bei billiger Berücksichtigung aller Verhältnisse den deutschen Inter essen zuträglich sei. Enteignung deutscher Güter in Posen. Die polnischen Gewalthaber in der ehemals preußi schen Provinz Posen beginnen jetzt mit großem Eifer, ihre Macht zu zeigen. Das dazu bestimmte Komitee hat die für beut unä morgen. Vorauszahlungen aus das ReichSuotopfer. Da! Landesfinanzamt Groß-Berlin teilt mit: Für die in del Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1921 auf das Reichs' notopfer geleisteten baren Vorauszahlungen wird eine feste Vergütung von 4 Prozent des gezahlten Betrages ge- währt, für die nach Paragraph 1 Abs. 1, 2 des Gesetzes, betreffend die beschleunigte Veranlagung und Erhebung des Reichsnotopfers, zu leistenden Zahlungen jedoch nur, wenn die Barzahlung mindestens drei Monate vor Ein tritt der Fülligkeit dieser Zahlungen erfolgt. Für Zah lungen auf den nach Paragraph 1 Abs. 1, 2 des genannten Gesetzes zu entrichtenden ersten Teilbetrag wird die Ver gütung nicht gewährt. Demgemäß sind bei baren Voraus zahlungen, die mindestens drei Monate vor Eintritt der Fälligkeit erfolgt sein müssen, bis 31. Dezember 1921 M je 100 Mark der Abgabe 96 Mark von den Steuerpflichti- len an die zuständige Finanzkasse zu entrichten. Die Ver gütung wird nur für die durch 100 Mark teilbaren Vor auszahlungen gewährt. Soweit die Barzahlung bereits stattgefunden hat, wird eine spätere Verrechnung erfolgen- i Sammelmappe s für bemerkenswerte Tages- und Zetteretgniss«. Oe Valeras Kampfansage. Eine kritische Wendung in Irland. Englands innere Politik ist abermals in eine kritische Lage versetzt worden. Der ungekrönte König von Irland, de Valera, hat ein Telegramm an Papst Benedikt XIV. gesandt, das in der britischen Presse als eine politische Sensation von außerordentlicher Bedeutung erklärt wird. In dem Telegramm heißt es unter Bezugnahme auf den zwischen dem Papst und dem König von England gepfloge nen Briefwechsel, das irische Volk sei sicher, daß die im Namen des Königs Georg gesandten Zweideutigkeiten ihm nicht gerecht würden. Das irische Volkglaube nicht, daß es dem britischen König Treue schulde. Die Unabhängigkeit Irlands sei formell von den gewählten Vertretern Irlands verkündet und durch die nachfolgende Volksabstimmung anerkannt worden. Irland sehne sich danach, in Frieden und Freundschaft mit dem britischen Volke wie mit allen andern Völkern zu leben. In London ist man bestürzt, was in den Blätterstim men feinen deutlichen Ausdruck findet. „Pall Mall and Globe" schreibt, de Valeras Telegramm habe eine Krise in der irischen Frage herbeigesührt. Die Lage sei äußerst ernst. Lloyd George mache die größten Anstrengungen, um einen Bruch zu vermeiden, der angesichts einer solche« Herausforderung fast unvermeidlich scheine. „Daily Chronicle" sieht eine allgemeine politische Krise voraus. Lloyd George hält die Fortsetzung der irischen Konferenz für unmöglich, „wenn de Valeras An sicht von der irischen Regierung geteilt werden sollte. Cs wird von einer Auflösung des Parlaments und von Neu wahlen gesprochen, die unter der Losung „Soll Irland im Reiche verbleiben?" stattfinden würden. Inzwischen wird, so heißt es, Lloyd Georges Teilnahme an der W a s h i n g- ton er Konferenz in Frage gestellt. * Zwischen Deutschland und England sollen Verhandlungen im Gange sein, um ein ähnliches Abkomme» wie das Wies badener mit Frankreich zustandezubringen. * Die amerikanischen Truppen sollen in etwa vierzehn Tae gen vom Rhein zurückgezogen werden. * In einem Telegramm an den Papst sagt der Jrenführer de Valera, das irische Voll schulde dem britischen König kein« Treue. * Exkaiser Karl von Habsburg ist plötzlich in Ungarn eingn troffen und mit ungarischen Truppen, öle zu ihm übergingen, aus Budapest marschiert. Seine Truppen sollen siegreich Vor dringen. Vie Kegierungskrife. ' Der Reichskanzler Dr. Wirth hat, wie bereits kurz ge meldet wurde, den Schritt getan, den man seit langem erwartet hatte: er hat dem Reichspräsidenten die Demis sion des Kabinetts überreicht. Das Schreiben, mit dem er den Rücktritt verkündigte, hat folgenden Wortlaut: Herr Reichspräsident! In schwerer Stunde hatte sich das gegenwärtige Ka binett entschlossen, die Verantwortung für die Durchfüh rung des Ultimatums zu übernehmen. Fünf Monate lang hat es eine Politik geführt» welche getragen war von dem Gedanke«, die Stellung des Deutsche» Reiches zu den Alli ierten zu regeln unv durch den ernsten Willen der Er- süllung vertraglicher Verpflichtungen bis an die Grenze der Lciffnugsmöglichkeit zur Wiedererstarkung Europas beizutragen. Es hat die dem deutschen Volke auserlegten überaus schweren Leistungen erfüllt, insbesondere den un geheure» Barbetrag von einer Milliarde Goldmark am 31, August abgetragen. Die alliierten Staaten haben die Erfüllung der deutschen Verpflichtungen, vor allen« die Durchführung der Entwaffnung, die unter großen Schwie rigkeiten sich vollzog, anerkannt. Er durfte erwartet wer den, daß im Hinblick aus Deutschlands Anstrengungen und auf sein ernsthaftes Bestreben, den vertraglichen Verpflich tungen treu Zu bleiben, die Besetzung der Nuhrhäfen rest los aufgehoben und hinsichtlich Oberschlesiens eine Lösung gefunden würde, welche dem Rechtsempfinden des deut sche» Volles und der Obsrschlesier sowie den künftigen fried lichen Beziehungen zwischen den europäischen Nationen entspräche. Statt dessen ist ein Diktat erfolgt, durch welches nicht nur weite Flüchen des oberfchlestschen Landes, sondern auch blühende deutsche Städte, der weitaus überwiegende Teil aller Bodenschätze, vier Fünftel der Verarbeitungs stätten der deutschen Heimat entrissen werden sollen. Ein großer Teil der an Polen fallenden Bevölkerung ist deut schen Stammes und deutscher Sprache und soll, entgegen dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und entgegen den« klaren Ergebnis der Abstimmung unter Fremdherrschaft fallen. Niemals wird das deutsche Volk diesen Verlust, den es wehrlos hinnehmen muß, verschmerzen. Obwohl das Kabinett nach wie vor überzeugt ist, daß nur das aufrichtige Bestreben aller Teile, die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, die politische und wirtschaft liche Wiederherstälung Europas ermöglicht, ist eS sich doch vollkommen klar darüber, daß die Grenzen der deutschen Leistungsfähigkeit und Ersüllungsmöglichkeit durch das schlesische Diktat sich erheblich verengert haben und daß so mit für die Politik des Reiches eine neue Lage geschaf fen ist. In Würdigung dieser Tatsachen hat das Kabinett be schlossen, den Auftrag zur Führung der Regierungsge- schäfte in Ihre Hände, Herr Reichspräsident, zurückzugeben. In Ausführung dieses Beschlusses habe ich die Ehre, Herr Reichspräsident, Ihnen die Demission des Kabinetts mitzuteilen. gez.: Der Reichskanzler Dr. Wirth. An die Überreichung der Demission schloß sich eine längere Aussprache über die politische Lage, in deren Ver lauf der Reichspräsident den Reichskanzler ersuchte, mit den übrigen Reichsministern die Geschäfte zunächst weiter zuführen. Damit erklärte sich der Reichskanzler einver standen. Oer Mnn mit äer Mske. Novelle von Walter Schmidt-Häßler. 21j (Nachdruck verboten.) „Na, Lann last unS mal auf Leine Zukunft anstoßen, mein lieber alter Junge!' rief Kurt und hob fein Glas in überg-ellender Herzlichkeit. „Ist es dir nun wirklich nicht im mindesten pein lich —' fragte Herbert und blickte in das Spielen der Seltperlen in seinem Becher —, „daß einer deiner nächsten Verwandten zur Bühne gegangen ist?" „Aber, liebster Vetter', erwiderte Kurt und strich sich dis Enden seines Schnurrbarts in die Höhe — wir leben doch rm zwanzigsten Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter. Noch vor fünfzig Jahren, ja vielleicht noch in unserer Kindsrzeit mag wohl der Künstler etwas vom Zigeuner und Nomaden an sich gehabt haben. Aber unsere alles nivellierende Zeit hat auch mit die>m zopfigen Vor urteil recht gründlich aufgeräumt. Heute seid ihr Künstler eine starte wohlfundierte Genossenschaft meist recht wohl habender Herren, spielt eure Nollen nicht nur auf der Bühne, sondern in der besten Geieilschaft, und habt im Herzen Berlins euer feudales Klublokal, wo ebewo gut gegessen und getrunken und ebenso hoch gespielt wird, wie in unseren standesgemäßen Zirkeln. — Und stoßt ihr wirk lich mal irgendwo auf das sogenannte „Vorurteil gegen Künstler', so kann euch das wirklich gleichgültig sein, denn das sind Menschen, Lie hinter ihrer Zeit zurückgeblieben sind und sich selbst damit ein Armutszeugnis ausstellen. Unsere Zeit fährt im Auto, mein Jungem die hat nicht Geduld, sich bei Vorurteilen aufzuhalten! „Und — hast du immer so gedacht?' „Wenigstens Lenke ich so feit längerer Zeit. Du stehst Loch, ich bin sehr gut bewandert.' „Bewundernswert für einen Grundbesitzer und bis herigen Leutnant!' lächelte Herbert, „du mußt sehr ge wissenhafte Studien gemacht haben!' r „Warum soll ich dies nicht gestehen, Herbert, ich habe Aar sehr ernste Betrachtungen über die,es Thema au- Nn botschaf lichen Ü hervorg wird di macht st reits de polnisch verlorer deutsche zum V« /SSV des Dö »eröffer -Wischer dann di tcn Koi Truppe erwarte so daß Verhän Währen gegenül schen K tuung f daß die dem ja besteht nähme sich dock bemerk! von Kö Reichs! „Da Giadt Ä unter d tum b Reiche < Gl' folgend Der alaubliö deutsch Recht ei wir ner mit Ru ihr Dc In net, da L 821 „J< ohne vo alle Be! „Ui noch be eine ger Jah -en schlossen Herrin .Ur womit i lich se n -D gekomm wit ein« Geliebte ist in B uns nist einander Und mo vm teuft osten ur als Ber ein P ü eine glü alles, w alles ge Nsnich wi- reic Ideale» betracht« werksam -Nädcoer tchreiblu