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Ottendorfer Zeitung : 09.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192111098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19211109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19211109
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-09
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 09.11.1921
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Vas Instrument der Vernicklung. Von unserem O-Mitarbeiter wird uns geschrieben: Die geistige und körperliche Spannkraft des Reichs kanzlers muß auch von seinen politischen Gegnern aner kannt werden. Nach Tagen und Nächten größter Erre gung, quälender Ungewißheit und aufreibendster Sorge, nach kurzem aber heftigem Kamps um eine Reichstags mehrheit für sein zweites Kabinett, ist er schnell wie der Wind plötzlich wieder in den Süden des Reiches geeilt, um .dort seiner Pflicht als badischer Staatsangehöriger, wie andere Kinder dieses Landes auch, zu genügen. Und kaum in Karlsruhe dem Eisenbahnwagen entstiegen, steht er schon in einer riesenhaften Zentrumsversammlung auf der Rednertribüne und erleichtert sein Herz vor einer Zu hörerschaft, die willig die politischen Gedanken teilt, die er vor ihr ausbreitet. Jeder leitende Staatsmann muß, so sagt er, die Ge legenheit ergreifen, mit dem Volk, aus dem er hervorge wachsen ist, in Verbindung zu treten, und Dr. Wirth hat sich mit Recht darauf berufen, daß er solche Gelegenheit, wo immer sie sich auch ihm bot, niemals unbenutzt ge lassen habe. Dr. Wirth sprach in Karlsruhe wieder von jenem Bund der Mitte, der schon in der Nationalver sammlung das Zusammenarbeiten von Arbeit und Besitz ermöglicht habe, von der Notwendigkeit, nicht zu zer splittern, sondern zusammenzuführcn und auszubauen, von dem Abbau des Hasses, auf den er seine Politik ein gestellt habe. An seiner Person hätte die Koalition der Mitte, die in diesen schweren Tagen angestrebt wurde, nicht zu scheitern brauchen. Er hätte gern einem anderen Führer Platz gemacht. Es war aber eine Einigung nnter den Parteien nicht zu erzielen, obwohl die Lage immer kritischer wurde, und so habe er schließlich den Auf trag übernommen, mit Männern, statt mit Parteien die neue Regierung zu bilden. Aber wie in Berlin, so habe auch in Genf das Gefühl für das politisch Notwendige sich nicht durchringen können. In Oberschlesien habe man die Überzeugung, daß die Lösung der oberschlesischen Frage ver Gerechtigkeit ins Gesicht schlage, und wir hätten allen Grund, die Wegnahme der großen oberschlesischen Pro duktionsfläche als einen Raub zu bezeichnen, der die deut sche Produkttonsfähigkeit auf das empfindlichste berührt. „Der Versailler Vertrag ist der Hexenhammer der europäischen Zerstörungspolitik. Er ist ein Instrument der Vernichtung, nicht des Wiederaufbaues.- Dr. Wirth findet einigen Tröst wenigstens in der Bestimmung, daß Deutschland das Recht habe, von Zeit zu Zeit seine Lei stungsfähigkeit nachprüfen zu lassen. Er meint, daß auf dieser Grundlage die Welt einsehen müsse, daß es so wie bisher nicht weitergehen könne, und beruft sich auf die nachdrücklichen Warnungen, die er zu den verschiedensten Malen vor der Fortsetzung der bisherigen Vergewaltk- gungspolitik gegen Deutschland ausgesprochen habe. Dr. Wirth vertritt die Meinung, daß seine Politik der Erfüllung keineswegs völlig erfolglos gewesen, habe doch Briand kürzlich selbst wieder zugegeben, daß, wenn es nach Frankreich gegangen wäre, ganz Ober schlesien von vornherein an Polen überwiesen worden wäre, und daß die Einheit unseres Reiches zerstört worden wäre, wenn Frankreich bei allen kritischen Gelegenheiten, die in den letzten Jahren auftraten, seinen Willen hätte durchsetzen können. Noch ist die Einheit des Vaterlandes uns erhalten geblieben. Dr. Wirth glaubt, diesen Erfolg auch seiner Politik gutschreiben zu dürfen, und er vermag im übrigen die Zuversicht nicht auszugeben, daß die Welt schließlich einmal zu der von ihm gepredigten besseren Einsicht in das Gemeinschaftsinteresse aller europäischen Pötter kommen werde und kommen müsse. Dr. Wirth hat ganz recht damit, die Politik, wie sie im Versailler Ver trag verkörpert ist, als einen Hexenhammer der euro päischen Zerstörung zu bezeichnen. Der „Hexenhammer" des Mittelalters enthielt die Zusammenstellung des Hexenprozeßrechts, dazu bestimmt, das Unwesen dieser Zeit mit Stumpf und Stiel auszurotten. Der Ver sailler Vertrag ist dazu geeignet und wohl auch dazu be stimmt, das von den Franzosen als Unwesen empfundene Deutsche Reich bis auf den Grund zu zerstören. Bis jetzt hat sich noch keine Macht stark genug oder gewillt gezeigt, Lie Franzosen in dieser Vernichtungspolittk auszuhalten. Man muß alle Achtung vor der Hoffnungsfreudigkeit des Kanzlers Dr. Wirth haben, wenn er trotzdem nicht daran verzweifelt, das Deutsche Reich und seine Einheit vor der zermalmenden Wucht dieses „Hexenhammers" retten zu können. Manchmal wollte es scheinen, als ob der eine oder der andere der Ententestaaten ein Einsehen hätte, Der ^ann mit der )Vlaske. Novelle von Walter Schmidt-Häßler. 27) (Nachdruck verboten.) In dem kleinen, aber unendlich gemütlichen Erker zimmer ihrer bescheidenen Wohnung lag die reizende Käte Scholz auf dem weißen zottigen Bärenfell, das über die Chaiselongue gebreitet mar. Sie war entschieden weit hübscher noch als ihr Bild, wie sie Lalag in dem ent zückenden Morgenrock aus weichem, lichtblauem Tuchstoff, daS ihre zierliche Figur mit all ihren feinen Linien scharf auSprägte. Den rötlich blonden Kopf auf den rechnen Arm gestützt, in der linken Hand eine stark parfümierte Zigarette, schien sie in seligem Nichtsun vor sich hin- zuträumen, aber sie blickte alle paar Minuten nach der Uhr, die auf dem Kaminsims stand, und das nervö s > Spiel der schlanken Hände, die bald an den Quasten ihres Haarnetzes zupiten, bald unruhig sich in die seidenen Kissen bohrten, verriet deutlich, daß sie längere Zeit schoss jemand erwartete. Das Zimmer trug den Anstrich des Künstle rischen. Lorbeerkränze mit bedruckten Schleifen, Bilder von allerlei Bühnenmitgliedern, japanische Fächer und NippeSsachen bedeckten die Wände und gaben dem Ganzen ftwaS Gemütliches, Persönliches, und die vielen intimen Kleinigkeiten, wie Kissen, Teppiche, kleine Tischchen und Etageren machten die Mietswohnung zum behaglichen Damenheim. Ein bißchen unordentlich sah es wohl auS, ein leiser Hauch von Unsauberkeit lag darüber gebreitet, aber wenn man das süße Geschöpschen inmitten ihrer bunten Herr lichkeiten iah, wenn man tief in die wundervollen Augen sterne blickte, mußte man unwillkürlich so galant sein, alles Las für Genialität zu halten. Sie war aber nichts weniger als genial, sie war nur schön und schlau, die kleine bezaubernde Käthe Scholz. Und ihre größte Schlauheit bestand darin, daß niemand ihr diese Eigenschaft an'ah, daß der Ausdruck naivster Kindlichkeit so unverändert auf dem holden Wädchenantlitz geschrieben stand, wo sie io gänzlich unbeobachtet, io sich aber immer wieder ist diese Hoffnung zuschanden gewor den, und es sausten immer neue Schläge auf Deutschland hernieder. Vie Sickerung der Krotverlorgung Bis zum Frühjahr 1922. Die Konferenz der Ernährungs- und Landwirtschafts minister in Oldenburg beschäftigte sich nach Erledigung der Kartoffelangelegenheiten mit der Frage der Brotgc- treideversorgung. Von dem Präsidenten der Reichs getreidestelle wurde ein Bericht über den Stand der Ab lieferung von Umlagegetreide erstattet. Danach war bis zum 15. Oktober die im Gesetz bis zu diesem Zeit punkt verlangte Menge von drei Vierteln der Gesamtum lage erheblich überschritten. Die Ablieferung bis zum 25. Oktober betrug 1065 802 Zentner, gleich 43 Prozent der Gesamtumlage. Schon dieses Ergebnis der Erfassung sichert zusammen mit der getätigten Einfuhr die Brotver sorgung bis zum Frühjahr. Die Konferenz war ein stimmig der Auffassung, daß mit allem Nachdruck die weitere Einbringung der Umlage zu betreiben ist und daß gegen schuldhaft säumige Landwirte unnachsichtlich mit den im Gesetz gegebenen Handhaben vorgegangen werden soll. Zu der Frage der Förderung der landwirtschaft lichen Produktion sprach eine Reihe namhafter Vertreter landwirtschaftlicher Hochschulen und Verbände. Die Kon ferenz einigte sich nach eingebender Aussprache über die Grundlagen neuer Leitsätze, die für die wertere Behand lung dieser Produktionsfrage im Reiche und in den Län dern einheitlich maßgebend sein sollen. polttilcke Kundsckau. veutfcklrnck. Beratungen über die Steuerpläne. Der vorläufige Reichswirtschaftsrat beschäftigte sich weiter mit den Steuervorschlägen. Der Entwurf eines Kapitalverkehrssteuergesetzes, das einen Mehrertrag von etwa 881 Millionen bringen soll, wird nach den Vor schlägen des Reparationsausschusses angenommen. Den Satz für die allgemeine Umsatzsteuer will die Regierung von 1)4 auf 3 Prozent erhöhen. Der Vertreter der Kon sumvereine, Bästlein, schlägt vor, den Steuersatz auf zwei Prozent zu beschränken. Der Antrag wird angenommen, ebenso eine Entschließung v. Siemens, die Umsatzsteuer nur als Provisorium zu betrachten und einen vollständi gen Umbau des Steuersystems vorzunehmen. Ohne Er örterung wird der Bericht über das Körperschaftssteuer gesetz genehmigt, der die Mehrbesteusrung für erträglich erklärt, aber die Besteuerung der Gesellschaftsgewinne aus schließlich an der Quelle wünscht. Ebenso werden die Be richte über das Vermögenssteuergesetz und das Ver mögenszuwachssteuergesetz genehmigt. Die Wahlen für den Staatsgerichtshof. Der Neichsrat hat die Wahl von fünf Beisitzern zum Staatsgerichtshof vorgenommen. Es wurden gewählt als Beisitzer Universitätsprofessor Dr. Smend in Bonn, Staatsminister a. D. v. Seidlein in München, Präsident des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts v. Nostiz in Dresden, Oberlandesgerichtspräsident Mandry in Stutt gart und Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Knauth in Jena, außerdem wurden fünf Stellvertreter gewählt. Gesetz gegen die Börsenspekulation in Aussicht. Der Hansa-Bund für Gewerbe, Handel und Industrie hatte seinerzeit an die beteiligten Reichsministerien das Ersuchen gerichtet, von Rechts wegen gegen die Auswüchse der Spekulation mit ausländischen Zahlungsmitteln an deutschen Börsen einzuschreiten. Seine Kritik galt beson ders den seit kurzer Zeit an den Börsen auftretenden Ele menten, deren Hauptgeschäft darin besteht, den Kursstand der deutschen Mark herunterzuarbeiten. Das Reichswirt schaftsministerium hat dem Hansa-Bund soeben mitgeteilt, daß zur Behebung der vom Hansa-Bund gerügten Miß stände Vorarbeiten für ein gesetzgeberisches Vorgehen im Gange seien. Der Gesetzentwurf foll demnächst dem Rrichs- kabinett zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Erneute Untersuchung über die mitteldeutschen Unruhen. Im Untersuchungsausschuß des Preußischen Land tages wurde eine Reihe von Zeugenaussagen abgegeben, die für manche Angehörige der Schutzpolizei, welche wäh- i Sammelmappe j süi bemerkenswerte Tages» und Zeitereignisse. * Die Botschasterkonfercnz hat den Protest Deutschland! gegen die Genfer Entscheidung über Oberschlesien als „unbe gründet, null und nichtig" zurückgewiesen. * Der Botschafterrat will die Frist zur Durchführung aller in der oberschlesischen Entscheidung enthaltenen Bestimmungen bi» zum 31. Dezember d. I. festsetzen. Bis dahin soll die Entente besatzung in Oberfchlesien bleiben. * Im Reichswirtschastsrat erklärte der Vertreter der Regie rung, diese halte an den bisherigen Steuerplänen fest, nur die Kohlensteucr werde nachgeprüst. * Aus der Konferenz der Ernährungsminister in Oldenburg wurde fcstgestellt, daß die Brotversorgung bis zum Frühjahr sichergestellt ist. * Ein Gesetz gegen die Auswüchse in der Spekulation an der Börse wird von der Regierung vorbereitet. * Kapitänleutnant Ehrhardt hat eine öffentliche Erklärung abgegeben, daß er sich dem Reichsgericht nicht stellen wird. * Das Ultimatum der Kleinen Entente an Ungarn ist von der Großen Entente verhindert worden. rend der mitteldeutschen Unruhen einzuschreiten hatten- ungünstig lauteten. Nach der Beendigung des Verhörs teilte Staatskommissar Dr. Weismann im Auftrage des Ministers des Innern mit, daß der Mniste« auf Grund des Berichts sofort den Justizminister uv« Untersuchung der neu bekanntgewordenen Mißhandlung^ fälle gebeten habe. Es wurde ferner ein mehrheitsss^ialv stischer Antrag angenommen, den Landtag um erneute,Er mittlungen zu ersuchen und schuldige Beamte aus'der Schutzpolizei zu entfernen und zu bestrafen. Verhinderung des Ausverkaufs am Rhein. Entgegen anders lautenden Nachrichten wird von zu ständiger Seite mitgeteilt, daß in allen Teilen des besetzten Gebietes, sowie in Essen, der bayerischen Pfalz, Birken feld und am Brückenkopf Kehl einheitliche Bestimmungen zur Verhütung des infolge des Markkurses einsetzenden Ausverkaufs erlassen wurden. Die Bestimmungen in allen Teilen des besetzten Gebietes halten sich inhaltlich an die Verordnung des Oberpräsidenten der Rheinprovinz und sind von der Interalliierten Rheinlandkommission ge nehmigt worden. Frankreich. Poincarä als Prophet. Der frühere Präsident, der seit seinem Rücktritt in zahlreichen Reden und Schriften seine Kriegshetze gegen Deutschland fortsetzte, erhebt jetzt wieder einmal seine Stimme, um diesmal unseren Bankrott zu prophezeien. Er schreibt in der „Revue des denk Mondes": „Um seine Verpflichtungen für das erste Jahr zu erfüllen, das heißt 1650 Millionen Goldmark zu zahle», müßte Deutschland bis zum 1. Mai 1922 eine Milliarde Goldmark in fremden Devisen beschaffen. Dafür müßte es wenigstens 30 Milliarden Papiermark anlegen, also m» gefähr so viel, wie die Steuern einbringen. Wir könne» also mit Sicherheit annehmen, daß im Januar oder spätestens im Mai Deutschland den Verbündeten seine Zahlungsunfähigkeit erklären wird." Wenn Poincatt diesen Bankrott nicht wünscht, bei dem vor allem auch Franzosen die Leidtragenden wären, so muß er seine» Landsleuten empfehlen, die Reparationspolitik in die vo» der deutschen Negierung vorgeschlagenen vernünftigere» Bahnen zu leiten. * Dresden. Der unabhängige sächsische ArbeltSminM Jäckel tritt von seinem Amte zurück. Zu seinem Nachfolge wird der unabhängige Reichstagsabgeordnete, Arbeitersekreiar Ristau, ernannt werden. München. Der bayerische Ministerpräsident Graf Ler chenfeld führte aus der Landesversammlung der Bäuerische» Volkspartei aus, sein Kabinett werde in den politischen Bahne» der bisherigen Regierung weiterwandeln und sich die Aufrecht' erhaltung von Ruhe und Ordnung zur Hauptaufgabe mache«» Vom L-okukampfpirtr. Bochnm. (Abgelehntcr Schiedsspruch.) Die Arbeiter der Schwer- und Metallindustrie haben den vo»' Neichskommissariat gefällten Schiedsspruch, der eine Loh»' erhöhung von 1,40 Mark pro Stunde vorsteht, mit großer Mehrheit abgclehnt. Lvndon. (Die Arbeitslosen.) In der vergangene» Woche ist in England eine Zunahme der Arbeitslosen u>» 400 000 verzeichnet worden. selbst und ihrer Erwartung überlassen war, hatte aller» Lings dieser stereotype Ausdruck kindlicher Sorglosigkeit und scheinbar unbewußter Koketterie einem andern Platz gemacht. Um die Winkel des kleinen, sinnlich vollen Mundes zuckte eS nervös und die feinen Nasenflügel zitterten in unverhohlener Nervosität. Aui der Probe heute vormittag hatte sie die kurze Nachricht auf einer Visitenkarte von Kurt bekommen, daß er am Nachmittag zu ihr käme, und diese unerwartete Botschaft hatte ihr einen Strich durch die Rechnung ge macht, denn sie hatte über den heutigen Tag und nächst folgenden ganz anders disponiert. Daß Kurt im Juni nach Berlin kommen wollte, wußte sie ja allerdings, aber daß er sich vorher anmelden würde, wie er es rücksichts voller weise sonst immer getan, hatte sie mit Lestimmthett erwartet. Sie hatte ihn lieb, sehr lieb sogar, sie batte sich gleich im Anfang ihrer Bekanntschaft ganz unauffällig über seine Verhältnisse orientiert, und das hatte die Temperatur ihrer Neigung noch um einige Grade erhöht, denn der millionen schwere Majoratserbe out Hoheneck wäre auch ohne den Reiz seiner Persönlichkeit seiner fünfundzwanzig Jahre ein Objekt gewesen, mit dem man für die Zukunft rechnen konnte, und seine fast knabenhafte Verliebtheit bot für Liese Zukunft die vollsten Garantien. UDaß Käthe Scholz nicht seine Geliebte geworden war, sich nicht blind und bedenklos in seine Arme geworfen hatte, war ein erneuter Beweis für die kluge Berechnung, mit Let sie das einmal ins Auge gefaßte Ziel verfolgte, für die Sicherheit, mit der ihr Verstand ihr junges stürmisches Blut zu beherrschen wußte, natürlich auch tür ihre makellose Reinheit, die ja gewissermaßen ihr Betriebs» kapital bildete. Von der erträumten Zukunft war aber noch nie zwischen beiden die Rede gewesen. Sie war zu klug, er jedenfalls zu schüchtern gewesen bis heute, so daß Käthchen io eigentlich noch nicht wußte, woran sie mit ihm war. Aber der feine geschäftliche Spürsinn, den sie von ihrem Vater geerbt hatte, ließ sie auch diesmal nicht im Stich. In Bertin w« ein and«« Mann noch in ihr Leben ge ¬ treten, ein sehr reicher schlesischer Gutsbesitzer, der sich, auf den Geldpunlt, sehr von Kurt unterschied. Er M ebenso wie dieser in das reizende Käthchen verliebt, äußerte sich seine Neigung stürmischer, leidenschaftlich"' zielbewußter. Auf einem großen Wohltätigkeitsseste,. A Fräulein Käthe Scholz in lichtblauem Seidentüll ägyvti^' Zigaretten verkaufte, hatte man sich kennengelernt, »»" in einer befreundeten Familie trat sie den eleganten Gut» Herrn und Nennstattbesitzer bei verschiedenen Gelegenheit^ Und da er wohl sehr schnell eingesehen haben mochte. d»" Kälbchens Herz ohne die dazu gehörige Hand nicht zu er' langen war, io bot er ihr schnell entschlossen die seiE als Tausch an. , Käthe hatte mit ih em entzückenden Lächeln quitttem batte errötend zu Boden geblickt und ihm geantwortet daß sie diele so unendlich wichtige Frage noch einige Le» ernsthaft überlegen müsse. Noch sei ihre Liebe zur zu groß, noch hoffe sie Karriere zu machen und die mit Goethes Gretchen und ähnlichen Gestalten zu »e schenken. Herr von Rottenstädt möge auch ein Jabr la»S die Ernsthaftigkeit seiner Empfindung noch prüfen und l» wollten beide sich ein Jahr reiflichen Bedenkens auferiegei» Rottenstädt war abgereist und schrieb Käthe äuge» blicklich glühende Briefe von der Riviera, wo er eine» Teil der Wartezeit zuzubringen gedachte, und konnte n»» jeden Tag zurückkommen, um sich ritterlich nach de'» Befinden der stürmisch Begehrten zu erkundigen und da»» seine Liebessehnsucht des weiteren auf den Rennplätzen r» Longchamps und Trouoille oder an den Spieltischen o»» Trouoille zu betäuben. So hatte Käthchen zwei Eisen Feuer, nährte mit unschuldsreinen Kinderhänden die lebenden Flammen und wartete geduldig. auf die gro»° Rolle, die ihr den ersehnten Erfolg in der Kunst bringen sollte. Um so ungeduldiger wartete sie heute auf Kurts »». gesagten Besuch, der so plötzlich kam, daß sie unbedinS berechtigt war, etwas Außerordentliches dahinter zu vrr muten. Von beiden Freiern war er ihr unstreitig Liebere, denn unstreitig war er len barer als der and»'' vor dessen fast brutaler Leidenschaftlichkeit sie manLlM eur heimliches Grauen empfind. (Fortsetzung folgte s Das Werk den Erd und Dams irdische Ka furter L Sewehre h sfabnkatio! bom 31. 3 schließe der Zerstör in Span die Erfüll! interalliier diesen. Daß I len Befugr wähnt zu bald gegei erheben Sänge aber stiebe sind shiouage u denen die ' da von eir Gesundung „Wied, «Deutschlan Paris, und schon dama sichert, auch jederzeit ei iir Deutsch! ßttelles Le °lliie-t deren Spitz Lauer und der la^, diese hat m wngen, ge scheinend a Jetzt h «ufs Korn «ns den H Frankfurt, >Die Waffe unter gegn wertvolles ßellung vo schlagen w derstcmdlick Und es wa denen üb, Und Brot s Aber das llontrollkor heuerliche ' düng unl lagen folg, So ist legene We Leder- unt Vas Deutsä Der 2 unstaltet v Aampfspie 6ahre wie Werden. > m großem Pfittekpuni Umrahmt Formen. Um d Zolles zu Partei, bo ber Presse »tzcnde dc Winisteriw danke, die während t Ve KurtS Er. Ler nei dgen, daß ^dere hei Etwas wie Mögll H eine ß Zn zu gw Hre Verz sänge, der - Die k 'Z selben Korridor, der Wirti, , Ein si dufsprang, . Mit c Auf der § «eit zum k - -3ch Mu! ein", ^Vpen süi Hortungen °er um 4 ?ch vorai >e seinen Uhr zu Ihnen Dame » .Es t Gerbert P teleg -N erschi Aulich -
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