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Ottendorfer Zeitung : 13.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192111139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19211113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19211113
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-13
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.11.1921
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»M«. der gro« die An« flücks an. ne .frei« vill der e folgen LWWS und be« ; Ober er ober« chsischen baldige Minister sh über Organi- gesch sei gangen- n Stein rdustrie. n. Die nt Dr. London ikanisch- ft durch >lgender sid euren die Er« Reichs- ,en. Mit crhaupt Reichs« rerlei len. rhenden Mayer hundert rr Mit« Stellen ine An- er allen !, deren agbarer tschastsr Mütter Blumen fterpar- er Voi- igenom« ^errcchte natische ^chischen hiermit Nation m des die Be eist das »e Por- mglische n tiber- russische den an« och um me zur» denen ! jedoch uleiheNk aße be ¬ ert auf: : unter D. M- der ihm Mailand morden gefügtes Mailand a seiner nn, daß soll cr- refsiert« jetzt ab ltingen, 'ch aus r, war ulation ibn zu sich den «r dem um mit vidiere, hitekten el Geld r sich's nkantes zu der ltingen ordern. : guten der zu einer anderen Zeit die ganze Angelegenheit viel leicht aufgeklärt hätte, war es so gut wie selbstverständlich, daß Hildegard mit eigener Hand das ominöje Wort: »Annahme verweigert" darauf schrieb. Wollte er ihr vielleicht seinen Treubruch erklären, sie nachträglich um Verzeihung bitten? Und so wurde dieser Brief auch für Herberts Slplz die tödliche Kränkung und machte den Sieg des Rivalen zu einem vollständigen. Alles das zog heute wieder greifbar deutlich an seinem geistigen Auge vorüber, alles durchlebte er noch einmal, als wäre es gestern erit geschehen. Er batte nie kür möglich gehalten, das; dieser Mann je vor ihm au'tauchen wm de, daß er sich irgendwie in sein Leben drängen könnte. Aber daß Herbert jetzt da war, daß er in Berlin weilte, wohin auch ihn nun seine Zukunftspläne gleich alls zogen, ließ ihm die Möglichkeit, daß Herbert mit Hilde gard auf irgendwelche Weise zv.sammentreffen konnte, beinah zur Gewißheit werden. Er war zu weit schon ge gangen — er konnte nicht mehr zurück, konnte auch nicht stiüstehen auf dem einmal betretenen Pfade. Herbert — oder i-r selbst! Einen anderen Ausweg gab es nicht mehr. Punkt 12 Uhr in derselben Nacht stieg der „Herr Graf' wieder die Stusen zu Frau HohmeyerS Vier-, Wein- und Kaffeelokal hinunter. Er hatte seine ganze alte Ruhe wiedergefunöen, war nach stundenlangem, kaltblütigem Nachdenken zum Entschuß gekommen. Er mußte, wenn er Herr der Zukunft sein und in Ruhe die Früchte seines Handelns genießen wollte, mit Ler Vergangenheit brechen, ein für allemal, und zwar so schnell als möglich. Die Summen, die er erbeutet hatte, genügten vollkommen, selbst für verwöhnte Ansprüche — er konnte zufrieden sein. Der Herr Graf konnte unbeschadet nun vom Schau- vlab verschwinden, spurlos r wie er aufgetaucht war, konnte er wieder hinabsinten ins Dunkel und niemand war im stande, ihn wieder zu erkennen. War diese, seine letzte Tat, ge chehen, die nun einmal unabwendbar noch ge schehen mußte, so hatte der geheimnisvolle Graf Sobierski seine Schuldigkeit getan. Bruno Berger brauchte ihn nicht mehr. Deshalb mußte das, waS geschehen sollte, so rasch als möglich getan werden. Mit festem Griff legte er die Hand auf die rostige Klinke und trat entschlossen in den dämmerigen Raum. Am Büfett, im Gespräch mit Frau Lohmeyer stand ein junger Mensch, dessen Gesicht dis Hängelampe scharf beleuchtete, als er es dem Eintretenden zuwandte. Unwill kürlich stutzte Bruno bei dem unerwarteten Anblick und blieb einen Augenblick mitten im Keller sieben, denn wie ein Blitz kreuzte sein Gehirn die Vermutung, daß er dieses Gesicht im Leben schon irgendwo gesehen haben mußte. Es war ein auffallend hübscher Kopf mit feinen, beinah frauenhaft weichen Zügen, ohne aber dabei unmänn lich zu sein, denn die großen, dunkelbraunen, fast schwarzen Augen unter den energisch gezogenen Brauen verliehen ihm den bestimmten Ausdruck kühner Entschlossenheit und persönlichen Mutes. Um den Mund mit den vollen sinnlichen Lippen und Lem leichten dunklen Bartflaum verrieten eigentlich nur ein paar kaum merkliche, Linien dem geübten Auge des scharfen Beobachters die Abstammung vom Gewöhnlichen, die angeborene oder anerzogene Brutal: ät iM Charakter des Burschen. Er war sauber und mit einer gewissen Koketterie ge kleidet, die schmalen Füße stalen in eleganten Chevreaux- stieseln mit Lackspitzen, der hellfarbige englische Sommer anzug und die bunte Wäsche stimmten ha monllch zusammen und aus den dunklen lockigen Haren, die sich leicht auf die Stirn ringelten, saß eine lleidsame Sportmütze. Eine große weitze Nelke im Kuopffloch vollendete Las harmo nische Ganze. (Fortsetzung folgU Zahlungsfrist für Deutschland verlangt. NerikanischesMoratorium für europäischeStaaten. ! In den Vereinigten Staaten von Amerika mehren sich sie Stimmen, welche die von jeden; vernünftigen Politi- k längst erkannte Gefahr eines vollständigen Zusammen- ^chs'der Weltwirtschaft nicht mehr verschleiern. Sie "den offen zu, daß der drohende Ruin Deutschlands ne Katastrophe von unabsehbarer internationaler Trag weite nach sich ziehen müßte. Der zweite Vizepräsident -l amerikanischen Firma Marshall Field u. Co., Simpson i Ehikago, erklärte dem Vertreter der europäischen Aus- ?be des „Newyork Herald", die einzige Möglichkeit für -Uropa, die amerikanischen Rohmaterialien zu bezahlen, ü die Bezahlung durch Ware. Nach Simpsons Ansicht ist ! weit weniger notwendig, daß die fremden Nationen A Schulden an Amerika bezahlen, als daß in Amerika °r jedermann in Industrie und Landwirtschaft Arbeit ge hasst werde. Durch die verschleppende Taktik des Kon- Ws seit dem Waffenstillstände sei Amerika nach und M aller Vorteile verlustig gegangen, die es früher aus Üner Ausfuhr gezogen habe. Simpson verlangt vom »ngreß den schleunigen Erlaß eines Moratoriums W 10 b i s 15 I ah r en s ü r all e S ch ul d en e u r o- bischer Nationen in Amerika und fordert fer- tt, daß die Gläubigerstaaten, denen dieses Moratorium Mährt werde, dafür andererseits den finanziellen iruck auf Deutschland für einen gleichen nitraum unterlassen sollen. Wenn dies ge- W und die finanziellen Wiederhersiellungsüestimmun- A herabgesetzt und den Zahlungsmöglichkeiten angcpaßt würden, wenn dazu ein mäßiges Schutzzollsystem der Ver- Mgten Staaten komme, so wäre damit schon viel ge sehen, um die Voraussetzungen eines besseren Währungs- Ahältnisses wieder herzustellen. Simpson hofft, daß der Mgreß Schritte in dieser Richtung unternehmen werde. Ms jedoch etwas Derartiges nicht zustandekomme, so sei ü finanzielle Zusammenbruch Deuts ch- Mds vorauszusehen, durch den die Regierrmg in die Mde von Unverantwortlichen fallen würde, eine Mög- Wil, durch die Frankreich ernster bedroht Mse, als es durch deutsche Heere bedroht werden könnte. Keine Rettung ohne Zusammenwirken. In einer Versammlung des „Roten Kreuzes" in 'ewyork, die sich mit der begonnenen Drei-Miüionen- -ollar-Sammlung für die Notleidenden in Deutschland !»d Österreich befaßte, wurde ein an den Vorsitzenden -Harles Nagel, früheren Handelsminister der Ver- Mgtcn Staaten, gerichteter Brief des Präsidenten Har« M g verlesen, in dem die Bemühungen zur Wiederher- Mmg wechselseitigen Wohlwollens zwischen Amerika und Deutschland und Österreich herzlichst begrüßt werden. Herr Mel sagte dann, Lloyd Georges Worte: „Großbritannien Au nicht gerettet werden, ohne daß alle zusammenwir- A", müsse er erweitern dahin: „Die Welt kann nicht ge- Wt werden, ohne daß alle Völker Zusammenwirken." Element Biddle, eben von Deutschland zurückge- Mt, erklärte sein Bedauern, daß Deutschland auf der Mshingtoner Konferenz nicht vertreten sei, und drückte Me Befürchtung aus über die Zukunft Deutschlands und ft Welt, falls nicht die Schadenersatzverpflich- ^üngenDeiltschlandssofortermäßigtwür- W. Tleräen Möräer ausgLiiefert? -ur Verhaftung derspanischen Attentäter. . Durch die Ergreifung der Mörder des spanischen Mi- Wrpräsidenten Dato, die der Berliner Polizei geglückt wird wieder die Frage der Auslieferung von Verbrechern an einen anderen Staat aufgerollt. Für Behandlung solcher Fälle sind die noch zumeist aus 'st Vorkriegszeit stammenden Verträge zwischen den Meinen Staaten maßgebend. So existiert z. B. ein Ver- M vom Jahre 1878 zwischen Deutschland und Spa- >en, wonach bestimmte Arten von Verbrechern, in erster Me Mörder, gegenseitig auszuliefern sind. Einge- Mnkt wird diese Bestimmung dadurch, daß wegen politisch er" Verbrechen nicht ausgelicsert wird. Mse Einschränkung erleidet aber wieder eine Ausnah me dadurch, daß Angriffe gegen ein „Staatsober« Mipt" zur Auslieserug verpflichten. Im vorliegenden Falle handelt es sich um die Frage, " Ministerpräsident Dato als Staatsoberhaupt anzusshen ist, da man darunter eigentlich nur Monarchen oder Staatspräsidenten versteht. Diese Frage wird vom preu ßischen Iustizministerium zu prüsen sein. Auch ist zu untersuchen, ob der Mord an Dato ein rein „politisches" Verbrechen war. Bisher hat die spanische Regierung über haupt noch keinen Auslieferungsantrag ge stellt. Sollte das binnen zwei Monaten nicht geschehen, so würde man nach der üblichen Praxis die Verhafteten wieder freilassen und sie aus Deutschland verweisen, nicht aber über die Grenze desjenigen Landes, wo sie ihr Verbrechen begangen haben. Der Diplomatie fällt in dieser ganzen Frage nur eine vermittelnde Rolle zu, die Entscheidung liegt ausschließlich bei den Justizbehörden. Hauckerarbeit im Mannsee. Auf dem gesunkenen Dampfer „S torkow". In der „B. Z. a. M." schildert der Taucher Paul Pollack seine Tätigkeit auf dem Grunde des Wannsees, wo er bei der Bergung der Opfer des Schiffsunglücks, das den Stern-Dampfer „Storkow" und mit ihm mehrere Menschenleben vernichtete, die Hauptarbeit zu verrichten hatte. Pollack entwirft zunächst ein Bild von der gefahr vollen Taucherarbeit und von der Ausrüstung des Tau chers, die im ganzen etwa 200 Pfund wiegt. Unter den Fußsohlen trägt der Taucher Gewichte von je 22 Pfund, die Schultergewichte wiegen je 38 Pfund und hängen an einer Vorrichtung, die in Fällen der Gefahr dem Träger die sofortige Entfernung der Gewichtslast ermöglicht. Die Lustzuführung wird durch einen Gummischlauch bewirkt. Dieser Schlauch mündet im Helm am Hinterkopf in drei Kanäle, die die Luft über den Kopf hinweg in den Anzug gelangen lassen. Dir Hände sind ungeschützt, so daß sie frei im Wasser arbeiten können. Die Signal- oder Sicherheitsleine ist in Abständen von zwei zu zwei Metern mit farbigen Kennzeichen ver sehen, bei zwei Metern schwarz, bei vier Metern weiß, bei sechs Metern rot usw. Die ganze Länge der Leine beträgt 30 Meter. Einmaliges, zweimaliges und dreimaliges Ziehen an der Signalleine haben feste Bedeutungen. Von unten gegeben bedeutet einmaliges Ziehen: „Ich möchte nach oben!", von oben gegeben: „Du sollst mal heraufkom men". Zweimal ziehen, stets von unten gegeben, bedeutet: „Mehr Luft", dreimal ziehen: „Weniger Luft". Was nun die Arbeit auf dem gesunkenen „Storkow" betrifft, so gestaltete sie sich sehr schwierig, obwohl der Ort, an dem das Schiff liegt, sofort gefunden wurde. Der Taucher war kaum in das Schiffsinnere eingedrungen, als er im Kajütengang, der nach unten führte, hie Leiche eines jungen Mädchens entdeckte. Sie war leicht zu bergen und wurde, nachdem Pollack das Signal nach oben gegeben hatte, an die Oberfläche gezogen. Nicht ganz so einfach ge staltete sich die Bergung der Leiche einer älteren Dame, die zwischen der halboffenstehenden Tür der Toilette einge klemmt war. Der Taucher mußte sich Hochziehen lassen, um für die Weiterarbeit eine Brechstange zu holen. Er sprang dann wieder ins Wasser und stemmte die frei hin und her schlagende Toilettentür, die seinen Luftschlauch abzu- kneifen drohte, während er sich im Innern des Schiffes be fand, aus den Flügeln. Im Innern der Kabine, dis er nun betrat, sah es wüst aus. Alle leichteren Gegenstände trieben an der Decke des Raumes herum, während die schwereren Dinge unten lagen. Zuerst wurde der Kadaver eines Schäferhundes gefunden, der schnell nach oben ging. Ihm folgten Plüsch lehnen und -Sitze aus der Kabine, Gepäckstücke und an- deres. Und dann wurde die dritte Leiche — wieder eine Frau, — entdeckt: sie stand an einen Pfosten gelehnt. Das in der Kabine ruhige Wasser hatte sie nicht umgeworfen. Da inzwischen die Schiffe, die auf dem See gerade über dem Wrack des „Storkow" vor Anker lagen, in trei« bende Bewegung geraten waren, mußte der Taucher mit der Signalleine den Notruf geben und sich von neuem Hochziehen lassen. Die Arbeit konnte erst am nächsten Tage fortgesetzt werden. Tote wurden nicht mehr gefunden. Pollack ist dann um das ganze Schiff herumgegangen: es liegt ganz so wie in Fahrt, nur etwa bis einen Meter tief im Schlick. Ist der Dampfer erst aus dem Schlick heraus, dann ist, nach des Tauchers Überzeugung, das Heraus ziehen aus dem Wasser eine Kleinigkeit. 'Volkswirtschaft. Erleichterter Versand für Zeitungsdruckpapier. Die Not lage des Zeitungsgewerbes drohte sich zurzeit noch zu ver ¬ schärfen durch die Gefährdung des Transportes für Zeitungs- vapier infolge des Wagenmangels aus der Eisenbahn. Der Reichsverkehrsminister hat nun angeordneh daß Wagen für Zeitungsdruckpapier in den nächsten zwei Wochen mit Vor rang vor allen andern Gütern zu stellen sind. Die Eisenbahndirektionen sind besonders angewiesen, dafür zu sorgen, daß die Wagen nicht nur zur Beladung gestellt, sondern auch pünktlich bis zum Empfangsort durchgeführt werden. Erhöhung der Zigarrenprcise. Wie der Reichsverband Deutscher Zigarrenhersteller, E. V. in Berlin, mitteilt, hat die Entwertung der Mark ganz besonders auch die deutsche Zi garrenindustrie beeinflußt. Um die Rohtabakbestände immer wieder ergänzen zu können, sowie infolge der Steuererhöhunz und der gestiegenen Löhne habe sich die Zigarrenindustrie ge zwungen gesehen, ihre Preise mit sofortiger Wirkung zu er höh e n. . Von stak unä fern. Der Allgemeine Deutsche Flugverband. Auf der ge meinsamen Tagung der deutschen Flugverbände, die unter der Leitung des nordbayerischen Luftfahrtverbandes in Nürnberg stattfand, wurde die Gründung des „Allge meinen deutschen Flugverbandes" beschlossen. Zum Prä sidenten wurde der Essener Oberbürgermeister Dr. Luther gewählt. Nene amerikanische Spende für Oppau. Das Deutsche Rote Kreuz teilt mit, daß der deutsche „Newyorker Herold" und die Firma Zimmermann-Newyork für die Hinterblie benen der Verunglückten von Oppau einen Betrag von 84 000 Mark und 2400 Dollar an den Reichshilfsausschuß überwiesen haben. Explosion einer Granate. Auf dem Lagerplatz der Alteisenhandlung Falk-Adler in Cannstadt explodierte eine Granate, die sich unter Alteisen befand. Durch die Explo sion sind drei Arbeiter getötet worden. Ernste Folgen des Laugeneinbruchs in Hedwigsburg. Minister Oerter teilte in der Braunschweigischen Landes versammlung mit, daß in dem Schacht des Kalibergwerks Hedwigsburg, wo dieser Tage ein Laugeneinbruch erfolgte, das Wasser hundert Meter stieg. Von den 600 Arbeitern könne nur die Hälfte vorläufig auf der Saline des Werkes weiter beschäftigt werden. An eine Beseitigung der Wasser massen sei in absehbarer Zeit nicht zu denken. Millionenschaden durch Brandstiftung. Auf der Musterfarm bei Koburg, die dem früheren Herzog von Koburg gehört, haben unbekannte Täter die mit ungefähr 10 000 Zentnern Getreide gefüllten Scheunen, obwohl sie von drei Sipoleuten bewacht waren, in Brand gesteckt. Die gesamten Getretdevorräte sind vernichtet. Der Scha den beträgt weit über 2 Millionen Mark. Begnadigte Mörder. Die wegen Mordes dreimal zum Tode verurteilten Gebrüder Fleischer sowie der Berg mann August Zywiüi aus Hüls, der im Mai d. I. wegen Ermordung seiner Ehefrau zum Tode verurteilt worden war, sind, wie aus Essen berichtet wird, zu lebensläng lichem Zuchthaus begnadigt worden. Goldstücke als Butterbrotbelag. Bei der polnischen Zollrevision in Konitz wurden dieser Tage einem Händler Brillanten und 20 000 Mark in Gold beschlagnahmt. Die beschlagnahmten Sachen haben einen Wert von etwa 18 Millionen Mark. Der Händler batte Edelsteine und Gold auf eigenartige Weise versteckt. Die Butterbrote, die er in übermäßig großer Zahl bei sich hatte, waren mit Gold stücken belegt und dann mit Butter bestrichen. Bei wei teren Nachforschungen entdeckte man eine große Anzahl Eier, die mit Edelsteinen gestillt waren. Schließlich hat man bei dem Händler, nachdem man ihn in einen beson deren Naum gebracht hatte, noch Brillanten und Goldstücke an einer sehr anrüchigen Stelle entdeckt. Sturmschäden in Schweden und Dänemark. Der Sturm, der in den letzten Tagen in Skandinavien herrschte, hat wiederum zahlreiche Verkehrsstörungen zur Folge ge habt. Der Fährenverkehr zwischen Helsingborg und Hel singoer mußte eingestellt werden, während die Verbindung Warnemünde-Gjedser nur mit starker Verspätung durchge führt werden konnte. Mehrere Schiffe sind gestrandet. In Stockholm wurde ein großes Gerüst an der neuerbauten Högalids-Kirche durch den Sturm umgeworfen. Die aus dem Gerüst befindlichen Arbeiter wurden durch die Fenster öffnungen in die Kirche geschleudert und kamen wie durch ein Wunder unverletzt davon. Viele Kopenhagener Villen, die in der Nähe des Sundes liegen, standen unter Wasser, ebenso waren mehrere Straßenzüge vollkommen über schwemmt. » Der Mann mit cler Maske. Novelle von Walter Schmidt-Häßler. (Nachdruck verboten.^ j Im Innern wunderte er sich zwar ein wenig darüber, K der sonst so ungemein ernste Herr Architeft auf so Mmütige Streiche verfallen konme, aber schließlich konnte . es auch begreifen, daß dieser bei einer Heiratsannonce Nichtig war und sich in den Mantel des Pseudonyms Ate, da er ja, wie er gesagt hatte, die Dame noch gar M kannte. Und mit peinlicher Gewissenhaftigkeit packte ? die Briefe immer wieder sorgfältig ein und sandte sie Berger, wobei er sich im stillen das Vergnügen des (Mn Baumeisters ausmalte, wenn er die LiebeS- ^euerungen der Ehekandidatin zu Gesicht bekam. , So hatte denn Bruno tatsächlich die ganze Korre- Mdenz in seiner Sand. Wenn er in einsamer Nacht M Schein der Stndierlampe die Briese der beiden Atte, wenn er sah, wie diese armen Seelen sich wanden -endloser Pein der furchtbarsten Zweifel, wie der eine M dem anderen verzwetssungsooll rief und um eine K lärende Zeile flehte, da empfand er nur das marternde Aühl des Neides, nur das für ihn so beschämende Be- iMeiu, wie innig dieses äußerlich so kühle Mädchen Am konnte, wie reich dies verschlossene Gemüt an den jAmschaftlichsten Empfindungen war — die einem anderen Urten. Und weiter ging er auf der einmal betretenen Mn. Er woute und mußte dem Kamps nun ein Ende Men, mußte zum Ziele kommen. : So ließ er denn in Berlin Lie Vermählungsanzeige Abert« drucken und sandte sie wiederum durch seinen Mlässigen Mailänder Bekannten an Hildegard und die Wn. Er kannte ja nun Hildegards stolzen und in sich ge- offenen Charakter genügend, um zu wissen, daß nun Brücke' zwischen ihr und dem früheren Verlobten ab- "rochen war. b Und als nach dieser Zett, während sie in Saßnitz mit " Tante war, jener emgejchriebene Brief Herberts kam.
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