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In einer im Reichs Ministerium für Ernäh- '»g und Landwirtschaft abgehaltenen Be- 'ichung wurde die Möglichkeit einer engeren geschäft- M Verbindung zwischen Erzeuger- und Verbraucher- ^anisationen auf Grundlage der freien Wirtschaft be- ^chen. WWrend der Kriegswirtschaft war bereits dis Lösung s Frage der unmittelbaren GeschäftSSeziehungen zwi- '8 Erzeuger- und Verbrauchervereinigungen, besonders ^8 Zweck? der Ausschaltung aller unnötigen Zwischenglied Ostwie des unreellen Handels, dringlich gefordert wor- > Es wurde damals, um die Zwangswirtschaft er- Mcher zu machen, die Bildung genossenschaftlicher 'wgsorganisationen gefordert. Doch stieß diese Forde- ?8 in allen genossenschaftlichen Kreisen auf stärksten 'derspruch. Beim Abbau der Zwangswirtschaft hätten Mdem die Mittel zur Durchführung des Zwanges not- Mgen versagen müssen, ebenso wäre hierdurch die 8!ere Bureaukratisierung der Lebensmittelversorgung '"eigeführt worden. Es konnten daher nur von der ^festigen Verständigung zwischen Erzeuger- und Ver- '8chervereinigungen Erfolge erwartet werden. Dieser 'S ist bereits mit Erfolg von den großen landwirtschaft- MGenossenschaftsorganisationen in Verbindung mit den Gingenossenfchaften beschritten worden. Die Sachver- '°igen aus landwirtschaftlichen und konsumgenossen- Michen Kreisen erstatteten eingehend Bericht über die 'm auf diesem Gebiete erzielten Erfolge und über die Ahnten Schwierigkeiten bei der praktischen Durchführung 8 allgemeinen war man der Ansicht, daß die Vorbedin- Mn gerade jetzt, wo die wirtschaftliche Lage Deulsch- ss größte Ersparnis auf allen Gebieten des Wirt- Mlebens erfordert, günstiger als je sind. Dies treffe Laders für den Verkehr mit Kartoffeln und ferner Mr den Verkehr mit Vieh, Milch und Milchpro - men zu. Um praktische Erfolge zu erzielen, müsse die M der Abkürzung des Weges vom Erzeuger zum 'braucher beim Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse der Hauptsache innerhalb der einzelnen Bezirke Provin- Md Landesteile gelöst werden. Hierzu hätten sich die 8 bestehenden Verbrauchervereinigungen aller Art mit f Erzeugerorganisationen in Verbindung zu setzen, um ' möglichst rasche Geschäftsabwicklung, insbesondere ,8 Verkehr mit leicht verderblichen Waren, zu ermög- ?8. Ferner müßte innerhalb größerer Bezirke unter ''8 Vereinigungen oder deren Spitzenorganisatiouen Manchen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, so bei Kar- ''ln und Vieh, ein Ausgleich geschaffen werden, da in Einzelnen Bezirken und Provinzen die dort benötigten M zum Teil nicht in genügender Menge vorhanden ''n. Es kommt darauf an, im freien wirtschaftlichen ''ehr einen Ausgleich zwischen den Interessen der Er- Aer und der Verbraucher zu treffen, bei dem beide "e ihre Rechnung finden. Um die unmittelbaren Geschäftsbeziehungen zwischen Mer- und Verbrauchervereinigungen zu fördern, wol- ,die Vertreter der Spitzenorganisationen der landwirt- Mchen und Konsumgenossenschaften erneut in diesem K auf ihre Unterorganisationen einwirken, damit all- ''S der so wichtigen Frage volle Beachtung geschenkt und Praxis auch dementsprechend gehandelt werde. Mn Ehrhardt gegen alle PEchMne. »Fingerzeig an die Negierenden." .Der seit seiner Beteiligung an dem Kapp-Unternehmcn Mnannte Kapitän Ehrhardt, der Führer der sog. Ehr- "stBrigade, sandte in diesen Tagen an die München- durger Abendzeitung folgende Erklärung: den Kapp-Tagen kehrt van Zeit zu Zeit die Nachricht Zi, daß ich mich mit dem Gedanken eines neuen Putsches s Ich legte diesen Nachrichten keine Bedeutung bei, da für eine propagandistische Mache von lmksradikaler Lbielt. In letzter Zeit beginnen jedoch auch an verani- Acher Stelle stehende Männer diesen Alarmnachrichten zu schenken und es beginnt, eine gewisse Beunruhi- 1 Platz zu greifen. Ich erkläre deshalb: 1. Ich habe nach Mißglückten Kapp-Putsch kein Bedürfnis, mich nochmals Mem solchen unvorbereiteten planlosen Unternehmen zu Ä?en. Ich persönlich habe vielleicht am meisten von allen EMcn an den Folgen dieses verunglückten Putsches zu «.^gehabt. 2. Ich sehe ganz klar, daß ein neuer Putsch z scheitern verurteilt ist. Das Bürgertum ist zerrissener Uneinheitlicher denn je. Die Machtmittel des Staates sind im Vergleich zum März 1920 erheblich gefestigter. Die Führer denken nicht daran, ihr sicheres Brot zu riskieren. 3. Ich halte es für ein Verbrechen an der Nation, jetzt, wo schwache Aussicht besieht, unsere Wirtschaft vor dem Zusammen bruch zu retten, indem durch große Opfer vielleicht die Er füllung des Ultimatums möglich wird, oder doch durch den Versuch zur Erfüllung Milderungen erzielt werden können, durch einen Gewaltakt störend, ja vernichtend in diesen Prozeß einzugreifsn. 4. Eine Einsetzung meiner Person als Putschist, ganz gleich, ob das Vaterland dabei in Scherben geht, ver bietet sich mir. Ich habe seinerzeit aus tiefster Überzeugung, dem Vaterlande zu Helsen, den Kapp-Putsch mitgemacht. Ich habe daraus meine Lehren gezogen. Mag man mich noch so sehr anfeinden, verfolgen und verhetzen, nie werde ich etwas unternehmen oder zu etwas die Hand bieten, was unserm Lande, unserm Volke zum Schaden gereichen könnte. Insbe sondere bitte ich, mich endlich außerhalb der öffentlichen Dis kussion zu lasten. Kapitän Ehrhardt schließt mit einem „Fingerzeig an die Regierenden", indem er sagt: Alle die Männer, die verbannt fern der Heimat leben, fehnen sich nach ihr zu rück und nach friedlicher Arbeit. Weshalb gewährt man eS ihnen nicht, wo sonst so viel amnestiert wird? Die Sorge um ihr Tun und Treiben wäre damit gegen standslos. Oie Hilfsaktion cles Reiches. Für die Bedürftigen aller Kreise. In seiner letzten großen NeichStagsrede hat der Kanz ler bekanntlich angekündigt, daß unter Aufwendung eines Milliardenbetrages ein großzügiges Hilfsunternehmen für notleidende Kleinrentner und andere Bedürftige geplant ist, das unverzüglich in Angriff genommen werden soll. Wie verlautet, sollen die Beiträge der Regierung ver mutlich nicht nur einmalige, sondern laufende sein, bis die Bedürftigkeit beseitigt ist. Wer seine Bedürftigkeit nach weist, soll einen bestimmten Unterstützungsbeitrag erhalten, dessen Höhe in jedem Falle wahrscheinlich so fein wird, daß kein Unbemittelter unter die Höhs der Einkünfte eines Erwerbslosen gerät. Der eine Teil des Werkes bezieht sich auf dieInva - lidenrentner, also auf jene Rentner, die schon heute einen gesetzlichen Anspruch auf staatliche Versorgung, haben. Für diese ist eine Erhöhung der Sozialrenten ge plant. Der andere Teil bezieht sich auf die Bedürftigen aller Kreise. Wenn vom Standpunkt des Staates auch keine Verpflichtung für die Erhaltung verarmter Stände besteht, fo betrachtet er es doch als seins Schuldigkeit, ge wisse Volkskreise, dis heute vielfach buchstäblich vor dem Verhungern stehen, diesem Schicksal zu entreißen. So hat man denn auch in der Reichsregierung bei der Aktion vornehmlich an die Kleinrentner gedacht, denen ein gesetz licher Versorgungsanspruch eigentlich nicht zusteht. — Eins amtliche Bestätigung dieser Mitteilungen bleibt zunächst noch abzuwarten. Oie f^esresl^ärken äer Mächte. Frankreich in Europa an erster Stelle. In den Vereinigten Staaten werden jetzt mit Rück sicht auf die bevorstehende Washingtoner Konferenz, in der über Beschränkung der Rüstungen gesprochen werden soll, die in Bereitschaft stehenden Heeresstärken der verschiede nen Lander veröffentlicht, und zwar nach amtlichen An gaben. Danach steht Fran? reich mit einer aktiven Heeres stärke von 1034 000 Mann au erster Stelle in Europa, an zweiter in der Welt da. Chinahat 1370 660 Mann Be waffnete, Deutschland steht mit 160000 Mann an letzter Stelle. Englands Heeresstärke beträgt 740500 Mann. Die Vereinigten Staaten kommen mit 140 000 Mann an vorletzter Stelle. Japan hat 300 000 Mann, Italien 250006. Von den übrigen Staaten werden Rußland mit 538000, Polen mit 456 000, Griechenland mit 255000, Spanien mit 253 000, die Schweiz mit 170 OM, die Türkei mit 150000, Tschechoslowakei mit 150 000 Mann angeführt. Von und fern. Tagung des Deutschen Sprachvereins. Der allge meine Deutsche Sprachverein hielt nach siebenjähriger Pause seine Hauptversammlung in Würzburg ab. Den Vorsitz führte als Nachfolger des verstorbenen Otto Sar razin der Oberlandssgerichtspräsident Dronke aus Frank furt a. M. Verhandelt wurde hauptsächlich über die Auf gaben, die die neue Zeit dem Verein stellt. Das künftige Oppau. Die bei der Explosionskata strophe zerstörten Ortsteils Oppaus füllen nach neuzeit lichen Städtebaugrundsätzen wieder aufgebaut werden, wobei man beabsichtigt, den Ort etwa 1000 Meter von der Fabri? abzurücken. Der holländische Millionenschwindler. Die österrei chische Devisenzentrale stellt auf Grund des von ihr ein geforderten Materials fest, daß der durch dis Geschäfte des flüchtig gewordenen holländischen Spekulanten Daniel Duim den Wiener Banken zugefügte Schaden zum heutigen Kurse etwa 968 Millionen Kronen beträgt. Dieser Schaden verteilt sich auf 24 Personen. Dis umstrittenen deutschen Feuerleitern. Aus Paris wird berichtet: Die nationalistische „Liberi" hat anläßlich der Feuersbrunst im Warenhaus Printemps mit Unwillen festgestellt, daß dis vielbewunderten mechanischen Leitern der Pariser Feuerwehr deutsches Fabrikat sind, un- fragte dabei, weshalb derartige Aufgaben nicht der französischen Industrie Vorbehalten bleiben. Tags darauf veröffentlichte das Blatt die Äußerungen eines hohen Jngenieuroffiziers der Pariser Feuerwehr, au§ denen hervorgeht, daß bisher keine französische Firma bereit gewesen ist, die Konstruk tton solcher Leitern auszuführsn. Ein englisches Mefseschisf im Bau. Auf einer eng lischen Werft wird zurzeit ein Schiff von 20 000 Tonnen gebaut, das als Wanderausstellung für die englische In dustrie eingerichtet wird und im August nächsten Jahres eine 18monatige Reise um die Welt antreten soll. Das Schiff ist mit drei Dieselmotoren ausgerüstet. 4009 Todesopfer des Taifuns in Japan. Der Taifun, über den jüngst berichtet wurde, hat in Japan furchtbare Verwüstungen hsrvorgerusen. Fünfundzwanzig Ortschaf ten sind größtenteils zerstört. In der Stadt Nogoya allein wurden über 60 Personen getötet und 1000 verletzt. Die Gesamtzahl der Todesopfer wird auf 4000 geschätzt, der Geldschaden auf mehrere hundert Millionen Ken. * Berlin. DaZ Polizeipräsidium empfiehlt Len Dernnsr Hausbesitzern, den Hausschluß von 8 Uhr auf 9 Uhr abends zu verlegen und damit den Bedürfnissen der Großstadt wieder gerecht zu werden. London. Ein großes Flugzeug ist über dem Flugplatz von Menstown in Brand geraten und abgestürzt. Zwei Offi ziere und vier Mechaniker wurden getötet. London. Amerikanische Statistiken haben ergeben, daß im Jahre 1920 in Nordamerika durch Automobilunsälle 12 000 Personen getötet und anderthalb Millionen verletzt wurden. GeriebtskaUe. Der Velberter Hochverratsprozeß. Vor dem Reichsgericht begann der Velberter Hochverratspozeß. Angeklagt sind vier zehn Anhänger der KAPD. aus Velbert, Düsseldorf und Elber feld, darunter auch eine Frau. Den Angeklagten Wird Hoch verrat vorgeworfen, begangen durch den am 20. August v. Js. unternommenen Versuch, in Velbert die öffentliche Gewalt in die Hände der Kommunisten zu bringen und die Räterepublik auszurusen. Der Hauptangeklagre, Schlosser Wilhelm Graß aus Velbert, Vorsitzender der dortigen KAPD., hat das ganze Unternehmen geleitet, die Besetzung der öffentlichen Gebäude veranlaßt, 1100 SOO Mark requiriert und einen Polizeikom missar entwaffnet. Der Angeklagte behauptet, dis Aktion sei nicht gegen die Regierung gewesen, sondern habe nur eine Kundgebung für Rußland sein sollen. Er bestreitet, die Absicht gehabt zu haben, den Bürgermeister abzusetzen. Eine W-MMonen-Schiebung. Die Lieferung des grünen TucheZ für die preußische Sicherheitspolizei wird in kurzem die dritte Strafkammer des Landgerichts Köln beschäftigen. Das preußische Ministerium deS Innern hatte 1919 seinen gesamten Bedarf an BcNeidungSstsfsen für die kurz vorher gegründete Sicherheitswehr aus freigewordenen ausländischen Militär- tuchen, die ihm von einer in Köln ansässigen Firma angeboten worden waren, gedeckt. Sowohl die Inhaber der ausländischen Firma als auch diejenigen Personen, welche bei der Durch führung und Abwicklung des Geschäfts tätig gewesen sind, sollen sich des Wuchers und des Kettenhandels schuldig ge- machr haben. Den übermäßigen Gewinn beziffert dis Anklage behörde auf nahezu 25 Millionen Mark. Die Störer der Danziger Parlamentsverhandlungen vor Gericht. Vor dem Danziger Schwurgericht begannen die Ver handlungen gegen die kommunistischen Volkstagsabgeordneten Hahn und Schmidt, die angeklagt sind, durch Gewalttätigkeiten die Arbeiten des Danziger Parlaments verhindert zu haben. Der Vorfall erregte seinerzeit großes Auflehen, zumal von linker Seite dem Volkspräsidenten das Recht bestritten wurde, Sicherheitspolizei in^das Parlamentsgebäude legen zu lassen. starke Energie und ein gewisses organisatorisches Talent entwickelte, das ihr außerordentlich gut stand und sie nur noch reizvoller erscheinen ließ. Dis Gräfin machte ein verhältnismäßig großes Hans und ihre Gesellschaften hatten eine gewisse Berühmtheit erlangt durch die stilvolle Eigenart, mit der Hildegard alles zu arrangieren verstand, durch den anregenden Geist, der von ihrer Person aus durch die behaglichen Räume wehte. Natürlich fehlte es nicht an Bewerbern, aber Hildegard blieb völlig passiv, zum Entzücken der Tante, die in ihrem greisenhaften Egoismus nichts lieber wünsSte, als Lie e „Akquisition", wie sie ihre Nichte einmal treffend genannt hatte, solange sie lebte, an sich zu fesseln. Zn Len Hauyibehinderungs- gründen einer standesgemäßen Ehe kam der Umstand, daß Hildegard absolut kein Vermögen besaß, und, da die Giänn selbst zwei Söhne Lei der Garde hatte, auch keine AusköLt hatte, von ihr etwas zu erben. ' Daß sie liebte mit der ganzen großen bedenkenlose Sorgfalt der Jugend und leidenschaftlich wieder gellem wurde, davon hatte niemand eine Ahnung, denn Herbert von Altingen, der im Hause der Gräfin als lieber ständiger Gast verkehrte, wurde von allen von jeher als eine Art von Spielkamerad, als ein harmloses MerbtÄbsel aus der Kinderstube und Lem Jugendspielplatz betrachtet. Daß diese Liebe in den zwei jungen Menschenhcrzen mächtige Wurzeln geschlagen, davon träumte sich keiner etwas, der die beiden miteinander plaudern und sich wie die Kinder necken sah. Denn die stillen Stunden ver traulichen Beisammenseins, wenn Lie Gräfin schlief oder ihre Whistpartie hatte, und wo Hilde und Herbert einander bei der Teemaschine gsgenübersaßen und ernst miteinander über die Zukunft plauderten, so furchtbar ernst und sst so traurig und sorgenvoll, diese Stunden hatten keinen Zeugen, und Loch waren es die bedeutungs vollsten ihres Lebens. (Fortsetzung folgt.) Zunächst mußte sie sich noch einmal ins Gedächtnis zurückcufen, wie doch eigentlich alles gekommen war, wie es geschehen körnte, daß aus Lem armen jungen Mädchen, Ler mittellosen Offizierstochter, der Braut des gleichfalls armen pommerschen Krautjunkers, die Gattin des Bau meisters Berger, des reichen und genialen Mannes ge worden war. Herbert von Altingen und Hildegard von Dahlen kannten sich von frühester Kindheit an, die Eltern beider waren innig befreundet gewesen. Das Leben hatte sie jahrelang getrennt, bis sie sich plötzlich und unerwartet auf einem höchst langweiligen Ballfest des Sängerbundes wiedersahen. Und von dem Tage an liebten sie sich u d wußten, daß sie zueinander gehörten fürs Leben. Hildegard wurde seit dem Tode ihrer Eitern bei einer Tante erzogen, was von feiten der edelmütigen Verwandten mehr Egoismus als Wohltat war, denn Hildegard besorgte der allen recht verwöhnten Dame Lie ganze Wirtschaft, stand dem großen Haushalt mit einer Umsicht und Zuverlässigkeit vor, daß der Vorteil ihres Ausenthaltes unter dem reichsgröflichen Dache ganz auf feiten der Gräfin von und zu Eberbmg-Biedenbach war. Herbert von altingen studierte in demselben Orte aus der Forstakademie, nachdem er Hitda zwei Jahre laug nicht gesehen und seltsamerweise auch nichis von ihr gehört hatte seit dem Tode ihres VaterS, Les alten Oberst leutnants, dessen letzte, von allerhand quälerischen Leiden verbitterten Jahre sie durch ihre opferfreudige Pflege, ihren sonnigen Liebreiz wunderbar verschönt hatte. Sie gehörte von jeher zu den begnadeten Menschen, die überall, wohin sie kommen, ein Stückchen Sonne mitzubringen scheinen, die jeder liebt, jeder am liebsten für sich ganz allein besitzen möchte und infolgedessen bewußt oder un bewußt ausnützt. So war sie auch im Hause der Tante in kurzem unentbehrlich geworden und von den beiden er wachsenen Söhnen Les Hauses bis zum Gärtnerburschen von der hysterischen Hausfrau bis zum letzten und jüngsten Dienstmädchen herunter war sie Ler erklärte Liebling, das Orakel, die Vertraute und Angebetete. Kein Wunder, wenn in dem uoL so jungen Mädchen sich allmählich eine Der mit el er Uasks. Roman von Walter Schmidt-Häßler. (Nachdruck verboten.) .'Deb' ich dich gekränkt, Hilda?" fragte ec jetzt und - Stimme batte das Sanfte, Schmeichelnde wieder, i,Znst ihr tödlich gekränktes Herz fo sympathisch be- A als sie sich von Herbert verlassen und verraten „Dann ist es unabsichtlich geschehen, denn ich ^8>irkiich nickt im entferntesten daran gevacht, dein fZ8dtschaftliches Gemhl zu verletzen, oder die L'-ebens- Akeit unserer guten alten Ex-'eltenz zu niedrig ein- s?8en. Ich werde ihm heute noch einen langen Brief Überschwänglichen Dankes schreiben und Lu sollst ihn 1 Bist Lu zuirieden?" Tsidegard nickte und wandte sich um. fühle mich durchaus nicht gekränkt", sagte sie >Mch, du irrst dich, Bruno! Weshalb sollte es mich ZEn, wenn dein dir angeborenes skeptisches Talent dir Freude an dem verdirbt, was edeldenkende fMn dir Liebes erweisen? Du verlierst selbst dabei Listen, das wundervolle Gefühl, anderen dankbar sein sollen, Reden wir nicht mehr davon. — Gehst du ich will mit dem Forstmeister noch einen kleinen machen. Er hat einen famosen Bock auf dem :! Und will mal revidieren, ob er sich in der Stelle, ^wechselt, nicht geirrt hat. — Und was machst den?" mich ein wenig hin. Ich glaube, ich be- jZ. Migräne!" ii j'Ue halbe Stunde später war Hildegard allein. Die Zimmers hatte sie verriegelt, um gänzlich un- hs.' zu jein, hatte die grünen Jalousien vor den herabgelassen und sich in dem Halbdunkel des t 5, Limmers lang auf Ler Chaiselongue aus gestreckt, -^'garette angesteckt und das leichte Sommerkleid mit ^'bequemen Kimono vertauscht. Nun konnte kein Wiener sie stören — ungehindert tonnte sie nach-