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Ottendorfer Zeitung : 16.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192110161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19211016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19211016
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-16
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.10.1921
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nils«. ne Rede er Sorge äriemate« baden in c Word« nnden. Tagung Zang der sich bei mit de« «s ganze «versöhn« Arbeits« Zen Per« Nur Be- slo sigleit 'irtschaft, uernvei» Haft, der ir Frage »ringung rflichtun- ich durch ;en, daß übeschaf- daß der trieb er- mberg en Suße- 0 Perso« i. Wäh- ckäfte in des frü- ilten. In n Grabe ganzen et. Zn Süd- ener Ge- zwischen rger zu' ch Part ie wegen ote lehnt en eines Landtages taatsko«^ ufzulöse«- bei de«« jetzt von 'elilla -b' en letzte« ückzuse r g »er- ,u seinern men us- Aus M Regelung nd. 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Ihre Hände ballten sich zusammen, daß die Nägel sich '^merzend ins Fleisch gruben, ein trockenes Schluchzen krschütterte ihren ganzen Körper, und aufstöhnend in fassungslosem Groll sank sie auf der Chaiselongue zu sammen, , Dort lag sie stundenlang, bald grübelnd und sinnend, bald weinend, als müßte sich das jahrelang zurück- ^sogene Weh auf einmal ausströmen in erleichternden Tränen. Mehrmals hatte sie den Gedanken gefaßt, ihren Gatten rurn Vertrauten zu machen, ihn zu erinnern an das Ge- wbnis, in ernster Stunde ihr Freund, ihr Kamerad zu pw. Sie wollte ihm beichten, daß sie Herbert geliebt batte, und im Schmerz, im Haß, im Wirbel all der Leiden schaften, die damals ihre Sinne verwirrten, Brunos Weib geworden war. Sie wollte ihm sagen: Sieh, ich habe Ais Jugendliebe niedergerungen mit all meiner Energie, habe dir gelobt, dir ein treues Werb zu fein und ich werde dielen Eid halten. Aber hilf mir, die Infamie zu ^'Meiern, die man an mir begangen hat, hilf mir die sigen finden, die Herbert und mich auseinandergerissen M einer teuflischen Lüge. Gewähre mir diese Genug- wung, damit ich Frieden finden kann. Du. bist Lazu im- Nnde, wenn du nur willst. Du bist eLner dec ersten Danner der Stadt, hast Beziehungen zu den Einfluß- ^ichsten, Ler Staatsanwalt ist einer Leinsr intimsten Be- annten, und wenn du den Weg der Öffentlichkeit scheust, w «must Lu ihn privatim dafür intereffiyren. denn er ist und nur auf energisches eine auf Widerruf wieder verletzte ihn derart, daß er Der Mnn mit 6er Mske. Roman von Walter Schmidt-Häßler. (Nachdruck verboten.) k)2näel unä Verkehr. Die neuen Eisenbahntarife. Wie schon mitgeteilt Wurde, wird zum 1. Dezember im Eifenbahnpersonenver kehr eine Erhöhung der Fahrpreise ftattfinden, die etwa 80 Prozent der bisherigen Sätze betragen wird. Als ungefährlich galt, in entschieden liberalem Sinne wirkte, mit einer wissenschaftlichen Mis sion in Oberschlesien, wo er den Hunger typhus studieren sollte. Kurz darauf aber warf ihm die Politik denn doch Steine in den Weg: er wurde, weil iü^Uzser als Politiker kein M 'm Blatt vor den Mund 0^ nahm, seiner Stelle an der Berliner Universi tät, wo er sich 1847 ha bilitiert hatte, entsetzt Verlangen der ärztlichen Ver- angestellt. Diese Maßregelung Preußen den Rücken kehrte und Kuctolk Virckon>. Zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages Zum hundertstenmal jährt sich am 13. Oktober der Lag, an dem in dem pommerschen Städtchen Schivelbein Rudolf Virchow, einer der großen Bahnbrecher und Weg weiser der modernen Medizin, das Licht der Welt erblickte. Es erregte nicht geringes Aufsehen, als im Jahre 1846 der junge Berliner Prosektor Virchow über die Grundfor men der Krankheiten Ansichten geltend machte, die von denen anerkannter medizinischer Größen bedeutend ab wichen. Die Regierung wurde auf den jungen Gelehrten aufmerksam und betraute ihn, obwohl er auch schon poli tisch hervorgetrete» war, und was damals als nicht ganz einem Rufe als ordentlicher Professor nach Würzburg folgte. Noch von Berlin aus hatte er ein förmliches Pro gramm feiner eigenen wissenschaftlichen Tendenzen im Gegensatz zu denen anderer Forscher aufgestellt, und im Herbst 1856 konnte er im Triumph als ordentlicher Pro fessor und als Direktor des eigens für ihn begründeten Pathologischen Instituts an die Berliner Hochschule zurück kehren. Er hat sie seitdem, wenn man von seinen größe ren Forschungsreisen absieht, bis zu feinem am 5. Septem ber 1902 erfolgten Tode nicht mehr verlassen. Virchow ist der Begründer der sog. Zellularpathologie und hat dadurch einen nachhaltenden Einfluß auf die Ent wicklung der gesamten modernen Medizin ausgeübt. Als Grundursache aller Lebensvorgänge der Veränderungen der Organe und Gewebe stellte er die Erregbarkeit der Zellen hin, und diese neue Anschauung wurde mehr und mehr die Grundlage der neueren Arzneiwissenfchaft. Aber noch auf vielen anderen Gebieten leistete Virchow Hervor ragendes. Zu erwähnen sind seine wichtigen Arbeiten über Kanalisation und Städtereinigung, über Desinfektion, über Schulhygiene, Lazarettwesen u. a. In das Gebiet der Anthropologie und Ethnographie hat der große For scher vielseitig umgestaltend und fördernd eingegriffen, wie seine Arbeiten über Rassen und Schädelmessung, über das deutsche Haus usw. beweisen. Von weitgreifendem Einfluß auf die Beurteilung der modernen Völler Euro pas waren die unter seiner Leitung vorgenommenen Schulerhebungen über die Farbe der Haare, der Augen und der Haut, durch die man zuerst feste Unterlagen für die Kenntnis der Rassenverteilung zu gewinnen versuchte. Groß ist die Zahl der wissenschaftlichen Werke Vir chows und die feiner Beiträge zu Zeitschriften und Sam melwerken. Seine geistvollen „Gedächtnisreden" auf her vorragende Mediziner und seine populären Vorträge wur den ebenso berühmt wie die vielen Schriften, die er im Interesse gemeinnütziger Vereine veröffentlichte („Dis Ausgabe der deutschen Turnerei", „über die Erziehung des Weibes für seinen Beruf" usw.). Und neben all dem fand er noch Zeit, sich bis ins höchste Alter hinein in sehr reger Weise politisch zu betätigen. Er war feit 1839 Stadtver ordneter in Berlin, seit 1862 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und von 1880 bis 1893, Mitglied des Deutschen Reichstages. Als Parlamentarier gehörte er der Fortschrittspartei, deren Mitbegründer er war, dann der Deutschfreisinnigen Partei an. Mindestsätze sind folgende Preise festgesetzt worden, die für die Entfernung von 1 bis 5 Kilometer gelten: für die 1. Klasse 3,90 M., für die 2. Klasse 2,30 M., sür die 3. Klasse 1,30 M., für die 4. Klasse 1,00 M. Die Fracht sür 10 Kilo gramm Expreßgut bis zu 10 Kilometer beträgt 0,48 M. Die Preise der Schnellzugszuschlaglarten werden ab 1. De zember betragen: für die 1. Zone (bis zu 75 Kilometer Entfernung) in der 1. und 2. Klasse 10 M., in der 3. Klasse 5 M., für die 2. Zone (75 bis 150 Kilometer) 1. und 2. Klasse 20 M., in der 3. Klasse 10 M. und für die 3. Zone (bei Entfernungen über 150 Kilometer) in der 1. und 2. Klasse 30 M. und in der 3. Klasse 15 M. Vaiulakorgen. Der Endkampfin Oberschlesien. Ein neuer Beweis dafür, daß das Valutaelend nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt als ein schweres Hindernis für eine Gesundung der gesamten Weltwirtschaft empfunden wird, ist in den Bemühungen amerikanischer Staatsmänner um eine Festigung des Markkurses und der politischen Zustände in Deutschland zu erblicken, der eben nicht nur in unserem, sondern eben sosehr in ihrem Interesse liegt. So schreibt der bekannte Oberst House, der Mitarbeiter Wilsons, in der Zeit schrift „Worlds Work" über die Lage in Europa, Deutsch land sei der Schlüssel der wirtschaftlichen Lage. Die augenblickliche deutsche Regierung sei die sicherste und vernünftigste, die Deutschland seit dem Kriege gehabt habe. Es würde gut für alle sein, wenn die jetzige deutsche Regierung am Ruder bleibe, da sie eine Annähe rung an Frankreich begrüßen würde. House hofft, daß Großbritannien und Frankreich der deutschen Regierung ermöglichen werden, die Unterstützung des Reichstages dadurch zu gewinnen, daß sie Ergebnisse vorweisen könne. Ferner äußerte der als Lebensmittelkommissar be kannte Staatsmann Hoover in einer Rede vor einer Exporteur-Vereinigung, die großen Banken könnten viel leicht irgendeinen nichioffiziellen Plan ausarbeiten, der eine Stabilisierung der deutschen Mark und damit eine Stetigkeit in den Währungen zur Folge haben würde. Die Führung und Aufsicht diefer Banken werde das private ausländische Kapital ermutigen, das notwen dig fei, um die ausländische Valuta Wiederherzu st ellen. Es erscheine wenig aussichtsreich, diese Stabi lisierung durch politische Aktionen zustandezubringen. Kemberger. Die Beweisaufnahme. Berlin, im Oktober. Im weiteren Verlauf des Prozesses Hemberger Warde zu nächst die Vernehmung des Angeklagten Protze zu Ende ge führt. Eine Klärung der Widersprüche, die zwischen seinen Angaben und denen der Angeklagten Hemberger bestehen, ist nicht erfolgt. Die dritte der angeklagten Personen, Frau Weise, war in der Zeit, in der der Mord begangen wurde, noch nicht verheiratet und hieß damals Fräulein Zierlein. Sie steht unter der Anklage der Mitwisserschaft. D'e Zierlein wohnte bei der Familie Dr. Hemberger und zog mit Frau Hemberger mit, als diese die eheliche Wohnung verließ. Sie will nicht bemerkt haben, daß Frau Hemberger von ihrem Manne mißhandelt wurde. Bei Protze habe sie mehrfach epi leptische Anfälle beobachtet; er sei dann hingefallen und habe einen starren Blick gehabt und phantasiert. Nach der Ermor dung des Dr. Hemberger habe Protze sie mit dem Tode be droht, wenn sie etwas verraten würde. Frau Hemberger sei, als sie die Nachricht, daß die Tat vollbracht sei, empfing, voll kommen gefaßt gewesen und habe sogar gelächelt. Vor dem Untersuchungsrichter hatte Frau Weise ausgesagt, daß Frau Kemberger Protze wiederholt ersucht hätte, sie von ihrem Manns zu erlösen. Die Beweisaufnabme begann mit der Vernehmung der Eltern und mehrerer Anverwandten Protzes. Die Zeugen be kundeten übereinstimmend, daß Protze in seiner Jugend Krämvfe gehabt habe. Die Mutter Protzes, eine Stiefschwester der An geklagten Hemberger, erklärte, daß sie Frau Hemberger nichts Böses nachsagen könne. Sie habe auch nicht bemerkt, daß Frau Kemberger Männerbekanntschaften suchte. Ihren Kindern sei sie stets eine gute Mutter gewesen. Auch eine andere Zeugin, mit der Frau Hemberger verkehrte, hat keine Veranlassung ge habt, in moralischer Hinsicht irgendwelche Bedenken gegen die Angeklagte zu hegen. Der Zeuge Rechtsanwalt Münzer sagt aus, daß eines Tages Fran Hemberger bei ihm erschienen sei, um die Scheidungsklage anhängig zu machen. Sie be schwerte sich darüber, daß ihr Mann ihr untren sei und das älteste Kind sehr schlecht behandle. Der Zeuge bat dann ver geblich versucht, die Eheleute Hemberger zu versöhnen. Kri minalkommissar Dr. Riemann berichtete im einzelnen über die polizeilichen Maßnahmen, die ergriffen wurden, als der der allmächtige Hüter des Gesetzes, und gerade ibm stehen Mittel zu Gebote, von denen wir anderen armen Menschen keine Ahnung haben. Sei groß und selbstlos, beweise mir deine Liebe, suche den Schuldigen und ziehe du ihn zur Verantwortung. Aber ein Gefühl der Zaghaftigkeit, des Zweifelns hielt sie immer davon ab. Sie sah im Geiste sein Gesicht, wenn sie vor ihm stände und so zu ibm sprechen würde. Und da, da war er wieder, der verhaßte, gefürchtete Zug um den Mund, der so gar nicht zu seinem sonstigen Wesen stimmte, der einem anderen zu gehören schien, einem Fremden, der in ihm verborgen saß, versteckt in den geheimnisvollsten Tiefen feiner Seele und nur manchmal sein unheimliches Vorhandensein kundgab durch diesen ent setzlichen Zug, der das Gesicht des anderen entstellte. „Nein, um keinen Preis wollte sie ihm ihr Geheimnis mitteilen. Wie sie so vieles allein getragen, wollte sie auch dies allein zu Ende führen. Am Abend hatte sie ihre Selbstbeherrschung wieder- gefunden. Daß sie müde und leidend! aussah, wunderte Bruno nicht, denn er wußte ja, daß sie den ganzen Nach mittag mit heftiger Migräne in ihrem Zimmer zugebracht hatte. Um so zuvorkommender und zarter war er heute, während sie an dem kleinen Extratischchen auf der Veranda saßen und soupierten. „Weißt du", sagte er, während er von seiner Reise sprach, „es wäre famos, wenn wir uns morgen früh den Landauer anspannen ließen, da ich ja doch von Blanken burg aus den Zug benutzen muß, und du begleitest mich zum Bahnhof. Wir frühstücken dort in einem guten Hotel, dann reife ich, du machst im Städtchen ein paar Kom missionen und fährst dann gemütlich mit dem Wagen hierher zurück. So bat Ler langweilige Tag für Lich etwas weniger Ödes. Was meinst du dazu?" Hildegard war bei Brunos Anerbieten ganz erschrocken. Laß er aussprach, was sie im Innersten als Höchstes sich gewünscht hätte, aber mit ruhigstem Gesicht erwiderte sie, während sie ihm Tee «inschenlte: „Ein reizender Plan, Bruno, wahrhaftig. Selbstverständlich mache ich LaS, Len» Brief des Angeklagten Protze über die von ihm verübte Mord tat eingegangen war. Man hat diesen Brief zunächst für einen Schauerroman gehalten. Von stab unä fern. Spende der Sowjetregierung für Oppau. Die Ber liner Vertretung der russischen Sowjetrepublik hat der deutschen Reichsregierung anläßlich der Oppauer Kata strophe ihre Teilnahme ausgesprochen und eine Spende von 10 000 Mark übermittelt. Das Paßvisum nach Obexschlesten. Das französische Konsulat in Breslau teilt mit, daß ab 6. Oktober das Vi sum nach Oberschlesien 100 Mark kostet. Der Preis ist nicht verteuert, der Frank wird aber infolge des Valutastandes jetzt mit 8 Mark bewertet. Ermäßigte Telegrammgebühren. Die Wortgebüh ren für Telegramme nach Ägypten, Äsrika-OstküstL. Afrika- Süd, Ascension (Insel), Belgisch-Kongo, St. Helen», Asien via Castern, sowie Australien via Eastern und Viv Impe rial Pazific werden um je 5 Mark ermäßigt. Einbruch in Altötting. In dem bekannten bayerischen Wallfahrtsort Altötting brachen Berliner Einbrecher in die Schatzkammer ein. Die Täter wurden durch die Gendar merie gestellt und durch Schüsse schwer verletzt. Der Raub konnte ihnen wieder abgenommen werden. Weltslucht eines alten Reichen. Der bekannte Fidei« kommitzbesttzer und Aufsichtsratsvorsitzende der Maschinen fabrik Augsburg-Nürnberg, Freiherr von Cramer-Klett, der reichste Mann in Bayern, beabsichtigt demnächst ins Kloster zu gehen, und zwar zu dem strengen Einsiedler orden der Karthäuser. Freiherr von Cramer-Klett ist erst 48 Jahre alt und mit der Erbin des fränkischen Gutsherrn Freiherrn von Würzburg verheiratet. Er besitzt einen un mündigen Sohn und eine unmündige Tochter. Mord aus offener Straße. In Prag ereignete sich auf einem der belebtesten Plätze, dem Wenzelplatz, ein auf sehenerregender Mord. Der Fabrikant Weil aus Przikam, der sich wegen falscher Zeugenaussage in gerichtlicher Untersuchung befand und feinem Verteidiger, dem Advo katen Steiner, die Schuld daran zuschob, erschoß aus Rache den 22jährigen Sohn des Advokaten, dem er zufällig be gegnete. Sturmverheerungen tu Petersburg. Anhaltender Sturm hat in Petersburg große Verheerungen verursacht. Das Wasser der Newa stieg 8,5 Fuß über Mittelmaß, ganze Stadtteile standen unter Wasser, zahlreiche Häuser sind zusammengestürzt, auch Verluste an Menschenleben sind zu verzeichnen. für beut unä morgen. Rückzahlung von Reichsschatzanweisungen. Bei der am 5. Oktober öffentlich bewirkten Auslosung der am 1. April 1922 zur Rückzahlung gelangenden Serie der aus lösbaren 5Prozentigen Schatzanweisungen des Deutschen Reiches von 1917 ist die Serie IV gezogen worden. Die Be sitzer der zu dieser Serie gehörigen Schatzanweisungen werden aufgefordert, die am 1. April 1922 fälligen Nenn beträge dieser Schatzanweisungen gegen Quittung und Rückgabe der Schuldurkunden und der nach dem Zeitpunkt der Rückzahlung fällig werdenden Zinsscheine Nr. 10 und 11 bei der Staatsschuldentilgunaskasse in Berlin W. 8, Taubenstraße 29, zu erheben. Die Einlösung geschieht auch bei den Reichsbankanstalten außerhalb Berlins. Die Wertpapiere können schon vom 1. März 1922 an diesen Stellen eingereicht werden, die sie der Staatsschuldentil gungskasse zur Prüfung vorzulegen und nach der Fest stellung die Auszahlung vom 1. April 1922 an zu bewirken haben. Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird Vom Kapital zurückbehalten. Mit dem Ablauf des 31. März 1922 hört die Verzinsung der ausgelostcn Schatz anweisungen auf. Vordrucke zu den Quittungen werden Von sämtlichen Einlösungsstellen unentgeltlich verabfolgt. Pscrdelieserungen an Italien. Halbamtlich wird ge meldet: Außer den bereits bekanntgegebenen Lieferungen von Pferden in Ausführung des Friedensvertrages macht die Viehablieferungskommission die Lieferung von Pfer den gn Italien während der Monate November und De zember im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger bekannt. Bezug der Lieserungsbedingun gen, Zeit und Ort der Einreichung der Angebote sind aus der Bekanntmachung im Reichsanzeiger ersichtlich. so ganz allein hier den langen Tag unter die em entsetz lichen Publikum zu sitzen und das Kinderge'chrei auf dem Spielplatz anzuhören, hat wirklich wenig Ver lockendes." „Ja, ich sagte dir ja gleich, daß die Gesellschaft hier so wenig anregend sein würde. Aber du meintest, so schlimm wurde es ja nicht sein. Nun sieh dich mal um an der Mittagstafel. Immer derselbe Typ, den kenn ich: Registrator und schwergeprüfte Lehrerin. Besondere Kennzeichen: Goldene Brille, Strickitrumpf, Siegelring auf dem Zeigefinger, Granatbrosche, Korallenhalsband und Ubrkette aus Lem Haupthaar teurer Verblichener! Gräß lich! Warum sind wir nicht nach Genf oder Pallanza gegangen!" „Weil ich gern mal die deutschen Wälder kennen lernen wollte, weil du Ozon haben sollst für deine Nerven und weil es hier so wundervoll einsam ist, so abseits von der großen Heerstraße!" „Nonne!" lachte Bruno und begann sich seine Zigarre anzuzünden. „Warte nur, bis du in Berlin bist, dann hört diese klösterliche Scheu vor allem Öffentlichen von selbst auf. Dann werde ich auf den Bällen den Groß städtern mal zeigen, was es in der Provinz für schöne Frauen gibt." „Und Lu Meinst, daß du wirklich den Auftrag von der Regierung erhalten wirst, daß man deine Pläne allen anderen vorzieht? Daraus würde womöglich auch eine feste Anstellung tür dich remitieren?" „Ich zweifele nicht daran. Die Sache spielt ja schon ziemlich lange und muß doch nun endlich mal zum Klappen kommen. Du scheinst dick wirklich darauf zu treuen? Ich habe gar Nicht geglaubt, daß meine stille Hilds so leuch tende Augen haben kann!" „Ob ich mich freue! Erstens deinetwegen, daß du endlich den Platz findest, wohin du mit deinen Fähig keiten gehörst. Und. zweitens, weil ich mich heraussehns aus der Kleinstadt, Lie trotz ihrer hundertachtzigtaruend Einwohner ewig ein engbegrenztes Provinznsst bleibt, wo cs tausend Dinge, tauieno Erinnerungen gibt, die ich Sun auf immer hinter mir lasse." (Fortsetzung folgte
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