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912k VSrl-nilaU I. d. Dtschn. Vuchh-Ird-U Nichtamtlicher Teil. 182, 7. August 1912. lassen, ihre Preispolitik mit dem Schlagwort »soziale Be strebungen« zu verteidigen suchen, ebenso kann und muß der Verlag mit vollem Recht als berufener Vertreter der litera rischen Interessen der Allgemeinheit zuweitgehenden Forde rungen entgegentreten. Auch in den Kreisen der Buchdruckereibesitzer wächst die Überzeugung, daß der bisherige Kurs der Vereinsleitung dem Gewerbe nicht zum Vorteil gereicht. Die Verhandlungen der erwähnten Hauptversammlung liehen eine sehr tiefgehende Unzufriedenheit erkennen, und im Gegensatz zu früher wußte diesmal die Opposition sich auch Gehör und Beachtung zu verschaffen. Der Grund für diesen Erfolg ist unzweifelhaft in dem Umstande zu suchen, daß die Unzufriedenen Stütze und Führung finden in einer geschlossenen Gruppe, der neu ge gründeten Freien Vereinigung Berliner Buchdruckereibcsitzer. Über die Gründung dieser Vereinigung soll hier nachträglich noch kurz berichtet werden. Im März d. I. erließen 42 Berliner Buchdrucker, Besitzer zum Teil sehr bedeutender Firmen, an ihre Kollegen einen Aufruf, dessen kurzer hier folgender Wortlaut zur Genüge die damit verfolgten Absichten und Ziele erkennen läßt. Berlin. Ende März 1912. Sehr geehrter Herr Kollegei Lassen Sie heule Zahlen zu Ihnen sprechen. In den letzten IS Jahren haben wir im Buchdruckgewerbe folgende Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen zu ver zeichnen gehabt: Jahr 1886 1961 1868 1911 Lohnerhöhung . 214^, 714°/» 16°/» 16—1214°/» Arbeitszeitverkür zung pro Woche 8Sti>. 14 Std. 14 Std. das ist seit 1896 eine Verteuerung der Produktionskosten um rund 46»/»! Die letzten Wochen werden Ihnen aufs neue bewiesen haben, daß es unmöglich ist. diese steten Lohnerhöhungen aus die Kund schaft abzuwälzen; sie werden Ihnen aufs neue bewiesen haben, daß die bisherige Tarispolitik eine regelmäßige Reduktion des ohnehin vielfach schon unzureichenden Geschästsgewinnes mit sich bringt, daß sie in ihrer letzten Konsequenz zur Auspowerung und zum Ruin der Prinzipale führen muß. Dem können wir unmöglich tatlos gegenüberstehen, wir kön nen nicht ruhig abwarten, bis wieder die nächste Tarifperiode und damit wieder eine neue Lohnerhöhung herangekommen ist. Dann ist es zu spät! Wir sind Freunde der Tarifgemeinschaft und befinden uns durchweg auf dem Boden des Tarifvertrages; wir stehen weder dem Buchdrucker-Verein als solchem, noch den Gehilfen feindlich gegenüber, aber darüber können wir unsere eigenen Interessen nicht ausgebenl Wenn Sie gleich uns der Überzeugung sind, daß es so wie in den letzten IS Jahren nicht weitergehen kann, wenn Sie gleich uns das Verlangen haben, daß eine Änderung Platz greife, dann bitten wir Sie, sich den Unterzeichnern dieses Rundschreibens anzuschlicßen. Diejenigen, die sich anschließen, werden wir zu einer in Kürze stattsindenden Versammlung einberusen, um über die weiter zu unternehmenden Schritte zu beraten. Das Ergebnis dieses Appells war über Erwarten günstig, denn schon im April konstituierte sich die neue Vereinigung, und ihre Delegierten erreichten in der Breslauer Hauptver- sammlung bereits praktische Erfolge. Die Verhandlungen wa ren offensichtlich auf einen Ton gestimmt, der zum mindesten ungewohnt war. Man braucht nicht so weit zu gehen, wie ein Fachblatt des Buchdrucks, das einer Besprechung der Vor gänge die Überschrift gibt: »Bllxensteins Glück und Ende«, mutz aber hervorheben, daß den Verantwortlichen Vertretern der Prinzipale bei den Tarifberhandlungen recht bittere Wahr heiten gesagt wurden. Als vielversprechendes Zeichen und gleichzeitig als Ab schwenken in neue Bahnen kann der gefaßte Beschluß ange sehen werden, einen »Fonds für besondere Zwecke« zu grün den, den man wohl nicht mit Unrecht als »Streikfonds« be zeichnet hat. Wenn das offizielle Organ des Buchdruckcrvereins diesen »Schritt vorwärts etwas so Selbstverständliches nennt, daß eigentlich nur von dem Wcttmachen einer alten Unterlassungs sünde gesprochen werden kann«, so ist das zutreffend; zugleich ist dies aber das Geständnis früher begangener schwerer Fehler. Wenn der neue Fonds seiner Bestimmung, eine nach drückliche Vertretung der Prinzipalsintercssen zu gewähr leisten, gerecht werden kann, dann darf man die Hoffnung hegen, daß bei der nächsten Revision des Lohntarifs die Prin zipale nicht mehr wie bisher mit leeren Händen und leerer Kasse der machtvollen Organisation der Gehilfenschaft und ihren Millionen gegenübertreten müssen. Dann wird es auch gelingen, die herrschende Stellung des Gehilfenverbandes in der Tarifgemeinschaft auf das rechte Matz zurückzuführen und das notwendige Gleichgewicht herzustellen, ohne das dieses gewerbliche Friedensinstrument seine Berechtigung verliert. Eine so gerüstete Vertretung der Prinzipale wird sich nicht mehr darauf zu beschränken brauchen, in Verteidigungsstellung die Forderungen des Partners zu diskutieren und diesen zum Nachgeben zu bewegen, sondern sie wird in der Lage sein, so wohl die eigenen Interessen als auch diejenigen ihrer Auftrag geber zum Woftle des gesamten Buchgewerbes zur Geltung zu bringen. .-t. ,l. II. Übersetzungen aus dem Deutschen in die dänische, englische, französische, holländische, italienische, norwegische, schwedische und spanische Sprache. Mitgeteilt von Hermann Mühlbrecht in Berlin. 1911, 1. Halbjahr. (Fortsetzung zu Nr. 180 u. 181 d. Bl.) /ttnstr. /Trerir'n 799K, Oeb. 15 «. 384 blr., m. 1 porkr. en 54 akb. op 44 pltn.). kl. 2.90; Asb. kl. 3.50. rvissue. dien- Voiü, Ixmxmans, kt. <.1l29> 11-j-299 p. O. 1 2 n. / T'Äbrng'en 7999,(7. F. Osb. 23 nisni. Iraänrions ku-tta in base alla kerrs. eäirions t«<l680L. kiaeenra, sooiska sä. konkremol686 (koecs. 8. Oa8oiano, I.. Oappelli), 1910. 8". p. 510. I.. 10. Libliokeoa äel p6N8iero rslißiogo moclerno, geris II, n" 6. 7/arnaeL, ^4., Fntsteknnx/ n. FntwreUnnA tier Xrre^enver/assnng' 7t. <7. Ttr'rc^enree^Ls rn cken 2 ersten ^a^r^nnkkerten. /77er'p2r'gs 7979, <7. T/rnrrc/ts' ^erta^./ Osb. 7 50 H. Harnaelc, Oarl Ouskav ^äolk. 0on8tikukion and ok klis ebnreb in 1Ü6 kirsk kvo 66nkuri68. Xstv Vork, kutnarn, 1910. (Orovvn kbeoIoZi- osl lib.) ol., § 1.75 nsk. //an//, 10., 7)r'e Tkarauiane. Haukk, N. W. Die XarnvvLne. (k'a.kmss Lrrekt-nnZ.) 12mo. I^onäon, Hivinßton8. 1/6. ' L 7' K 7?' k ^ 66b^7 50 L». i ^ t H k 1 01 . t 1 tzuink; s, novel; kr. dz??. 8e1kLsr. Xevv ^ork, Ruedseb,'11. (O2) o. '10-^'1l. 474 p. I). K 1.50 n.^ ^ ^ ^ ^ 7?r k 0 b. 3 .,L. 8-P148 p. v. K 1 n. ^ ^ /lebbet. 7^., ä t 6 öl kip. kratess, 1. Orassi e 0.), 1911. 16". x>. 109. Osnk. 95.