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8«st rzellen- t «bet adettos ' Mö. an Itos ASt« « sti M Seifers -legen irten -reinen estens ei"' -voll «. M '//s ektuoS' L istellev, all. ksrb> SlÜl!^ Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend BcjugK-Preis : Monallich 2,25 Mark, ff k "kl Anstellung durch die Bolen 2,50 Mark. llliS AizeigebliN 8ttnsprech-Anschlus; Ami Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Nummer 98 Postscheck-Konto Leipzig Rr. 2S1-W. Schristleitung, Druck u. Vertag Her««»« Rscht«, GWtz^NM«. Mittwoch, den 2^ August !92l 20. Jahrgang. Amtlicher Teil. H o k S P r e i s. Der Preis für Steinkohlenloks aus hiesigem Gaswerk yßd mit Wirkung vom 23. Auaust d. I. ab auf , 22 ML. 20 I»sg. für 1 Kektoliter s'stgesrtzt. An den VerkonsSz^i'en — Montags und Freitags von bis 5 Uhr — wild nicht« geändert. Htteudorf-Hkritka, am 23. Augun 1921. Der Gememdevorstand. OertLichsS Sächsisches. Mitrndarf-Vkripa, den rs August >925 — Herr Hermann Thieme hier, Moritzgaffe wohnhaft, am 19. d. M. 30 Jahre lang ununterbrochen bei dem Aoorerdegeschäst von Moritz Gubr, jetziger Bitzer Herr ^win Guhr, beschäftigt. Diese seltene Treue in der Arbeit 'Ad behördlicherseits dadurch wohlverdiente Anerkennung, dem Herrn Jubilar eine Ehrenurkunde der Amtshauvt- ^nnschaft Dresden-N. durch Herrn Gemeindevorstond Achter mit bester Beglückwünschung überreicht wurde Ach vonseiten seine« Arbeitgebers wurde der Jubilar in ^rrlennendster Weise geehrt. Möge diesem treuen Arbeiter eine lange gesegnete Tätigkeit beschicken sein -st- Der Vorstand des Frauenvereins macht nochmals ^swerksam aus seinen Ausflug nach Meisten. Es ist Ge- Geilheit geboten, die Sehenswürdigkeiten Meißens zu Eignen Preisen als sonst in Augenschein zu nehmen. Auch Dampferfahrt dürfte sich lohnen. Darum auf nach Meißen. Besondere Anmeldungen find nicht nötig, da e« ^»ügt, wenn die Zahl der Milfahrenden am Schalter fest- Rillt wird. Auch Gäste und Angehörige find willkommen, ^iehe Anzeige). . — Jetzt, nach dem Zusammenbruch diverser „Sport- ^dznne" tritt endlich der Staatsanwalt in Aktion; jetzt, es zu spät ist, die Betörten und Leichtgläubigen vor Men Verlusten zu bewahren. Ob die Unternehmer für ni Schwindeleien bestraft werden oder frei ausgehen, daran U keiner der Verlusttragenden ein materielles Interesse, schreckend wirkt keine Strafe. Wir sehen cs: Kaum Men diese „Konzerne" ab ewirtschaftet, so taucht ein neues Mernrhmen auf, eine „Kapital-Verwertungs-Gesellichast", Osenau dasselbe Geschäftsprinzip verfolgt, als die früheren ^port-Konzerne". Jeder nur Halbwegs geschulte Geschäfts- MNn weiß, daß die Höhe des Zinsfußes wächst mit dem 'M», dem da» angelegte Kapital ausgesetzt ist. Welche so gewagten Spekulationen können jährlich eine Ver- 'Mng von eintausendzweihundert Prozent abweisend U"d Mr netto, denn außer der monatlichen Verdoppelung der Zahlungen, die diese „Kapital-VerwermngS-Gesellschaft" ^spricht, muß sie doch noch ihren eigenen Gewinn, samt ^entstehenden Geschäfts- und Rcklameunkosten verdienen! '»weitere« Wort über ein solches Unternehmen zu verlieren, nutzlos. An einer gewissen Fülle von Einsichtslosigkeit »d Beschränktheit scheitert jeder noch so gut gemeinte Rat Wieder verständige Wort. Die herrschende Teuerung schürt ?Not; und dennoch vergeuden darbende Menschen ihre ^rn Mittel, um die sie ihre eigene Leichtgläubigkeit und Mnkenlostgkeit bringt! Welche UlteiiSlosigkeit gehört dazu, "tm Unternehmer Geld anzuvertrauen, der dem Einzahler Hz er in einem Monat zu verdoppeln! Sollte man H meinen, so viel Unerfahrenheit könne e» nirgends mehr „°«n! Wieoiele taufende Mark find von hier an die Sport- ?»zerne abgeführtl Welche Summen werden der „Kapital- ^Wertungs-Gesellschaft" zusUeßenl Sicher werden große Msäge etngezahlt werden — von denen, die nicht alle "den. R ?- Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat außer gegen '» Germania-, Alemannia- und Rhein-Elbe-Konzern bisher .4 keine Schritte gegen die anderen Konzerne, namentlich rm die Berliner, unternommen. Hierüber schweben noch Mästungen. Am Sonnabend ist dem Vernehmen nach »w der Turf-Konzern zusammengebrochen. Er hat keine Miahlungen mehr leisten können und hat den Konkurs Meldet. Der Zusammenbruch der Sportkonzerne hält Teile der Bevölkerung in dauernder Bewegung. In ^ Versammlung der Gläubiger de« Köhn-Konzerns wurde Mellt, daß die Gesamtverluste für ganz Deutschland die Sport-Konzerne rund 500 Millionen Mark be ¬ tragen, und in der die Anwesenden in einer Entschließung die Regierung aufsorderten, sämtliche Konzerne zu schließen. Es wurde fcstgestellt, daß das Geschäftsgebaren des Köhn- Konzcrs schon vor dem Eingriff des Finanzamtes recht merkwürdig gewesen sei, daß Millionenbeträge „irrtümlich" bei unbekannten Banken deponiert waren und Handlungen vorqenommen wurden, die nur in sehr unübersichtlicher W ise mit dem Köhn-Konzern verbunden waren u. s. w. ! Heinrich Sklarz, der die Verhandlungen mit dem Liquidator geführt hat, erklärte, die Steuerbehörde werde wahrscheinlich von ihrem Recht, den zmanzigfachen Betrag der nicht ge zahlten Steuern zu behalten, keinen G-brauch machen, da hierdurch die armen und ärmsten B-völkerunaSschichten getroffen würden. Die Verhandlungen mit Kölln hätten ergeben, daß die Schwierigkeiten bei dem Unternehmen bereits im April angefangen und daß der Eingriff des Finanzamtes den Zusammenbruch nur beschleunigt, nicht herbeigeführt habe. — Bis Sonnabend früh waren in Berlin 112 Sport banken geschloffen worden. Im Köhn-Sportkonzern hat die Ucberprüsung ergeben, daß 60 Millionen Mark Passiven nur realisierbare Werte von 5 Millionen gegenüberstehen und daß der Unternehmer Köhn sich selbst einen Jahresgehalt von 6 Millionen Mark bewilligt hatte. Der Haupttcil der Gelder ist verschwunden, ohne daß irgendwelche größere Wetten bet den Pfeiderennen getätigt worden sind. — Von juristischer Seile wird dem B. L -A geschrieben: Der Zusammenbruch verschiedener Wettkonzerne erweckt das Interesse für die Frage nach den Rechtsfolgen diese» Zu sammenbruche». Da» Nächstliegende ist natürlich, daß die noch vorhandene Raffe an die Beteiligten nach Verhältnis ihrer Einzahlungen verteilt wird, sei e» nun im Wege einer ein- fachen Liquidation oder im Konkursverfahren. Damit ist die Sache aber nicht erledigt. Die Personen, die schon „Gewinne" empfangen haben, werden diese an die Masse zurückzahlen müssen und dann ebenfalls nur einen Anteil an der Gesamtmasse erhalten. In ähnlicher Weise hat das Reichsgericht in den bekannten Prozessen der Frau Kupfer die „Gewinnempfänger" verurteilt, den „Gewinn" an die Konkursmasse zurückzuzahlen. Niemand darf in einer gegen den Sinn eines Gesellschaft-Vertrages oder in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise aus Kosten seiner Mit gesellschafter Gewinne beziehen. Auch Gutgläubigkeit schützt nicht Von jedem, der Rechtshandlungen vornimmt, wird nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen verlangt, daß er deren Folgen prüft. Jeder verständige Mensch muß sich aber bei dem geringsten Nachdenken sagen, daß nicht beliebig große Kapitalien aller zwei Monate verdoppelt werden können. Wer sollte denn dies Geld zahlen. Den empfangenen Be trag muß auch der zurückzahlen, der ihn bereits verbraucht ! hat. Den „Gewinnempfängcrn" ist daher nur zu raten, das empfangene Geld zu'ückzurahlen oder sich auf jeden noch so mageren Vergleich einzulassen. Sonst bezahlen sie die jetzt sehr hohen Prozeßkosten noch obendrein. — Vom Verband der sächsischen Holzarbeiter wird ein Bericht versandt, dem wir folgendes entnehmen: Gefordert wird eine Zulage von 150 Mark pro Stunde. Da die TarüVerhandlungen bereit» sieben Monate dauern, lehnten die Arbeiter die Forderung der Unternehmer, da» Lohnab- kommen noch 14 Tage länger, nämlich bis 31. August in Geltung zu lassen, ab. En weiterer Streitpunkt ist die Teilnahme der christlichen G werkschaflen an den Ver handlungen, worauf die Unternehmer bestanden, die Arbeiter aber nicht eingehen wollten, weil den 30000 frei organisierten Holzarbeitern nur eine geringe Anzahl Christliche entgegenstanden Die Christlichen haben nun auf die Teil nahme verzichtet. Trotzdem haben die Unternehmer die abgebrochenen Verhandlungen nicht wieder ausgenommen. Der Verband erklärte ferner, die Arbeitgeber hätten die Angelegenheit verschleppt, weshalb in Dresden, Leipzig, Döbeln, Freiberg, Eilenburg, Mittweida, Olbernhau, Groß- Schönau, Zwickau und Eulenroda bereits Teilstreiks au-ge- brachen seien. — Von amtlicher Seite wird mitgeteilt: Verschiedene sächsische Zeitungen bringen eine Notiz in der eine Eingabe des Bäckerverbande» Saxonia erwähnt wird, die sich mit Vorschlägen zur Mehlversorgung und zum Umlageverfahren befaßt. Beim Wirtschaft-Ministerium ist diese angebliche Eingabe bisher noch nicht eingegangen, doch ist es not wendig, verschiedene Angaben der Meldung richtig zu stellen. Zunächst hat über den Ausmahlungssatz, mit dem sich die Eingabe angeblich beschäftigt, gar nicht die Landesregierung sondern nur di' Rcichsgetreidestelle einheitlich für da« Reichs- gebict zu entscheiden. Ferner ist im ganzen Reiche jede Streckung de« Brote« mit anderem als Gerstenmehl ver boten. Es ist weiterhin nicht wahr, daß in Sachsen ander« verfahren wird, als überall im Reiche. Wenn in einzelnen Fällen trotzdem andere Zusätze vorkommen sollten, so ist da« unzulässig, und das W rtschaftsministerium muß e« anheim stellen, ihm solche Einzelfälle mitzuteilen. — Die Bautätigkeit in Sachsen im Juni 1921. Im Juni wurden in Sachsen sür Neubauten mit Wohnungen 236 Baugenehmigungen (gegen 234 im Mai) erteilt, und zwar in den Kreishauptmannschasten Bautzen 64, Chmnitz 50, Dresden 33, Leipzig 69 und Zwickau 20. Diese 236 Neubauten, von denen 231 auf neuer Baustelle errichtet werden, sollen insgesamt 799 Wohnungen enthalten. Außer- dem wurden 108 Baugenehmigungen (gegen 93 im Mai) für Um-, An- oder Aufbauten mit insgesamt 164 Wohnungen erteilt, von denen 8 Not- und Behelfsbauten mit 11 Wohnungen sein wcrdeu. Aurgeführt wurden 123 Neubauten 476 Wohnungen (gegen 75 Neubauten mit 229 Wohnungen im Mai). Durch ausgesührte Um-, An- oder Ausbauten wurden 121 Wohnungen gewonnen, darunter 8 in Not- und Behelfsbauten. An Gebäudeabgängen waren i« Juni 10 Gebäude mit Wohnungen, darunter 9 Wohnhau«» bauten, mit insgesammt 14 Wohnungen zu verzeichnen. — Die Erfüllung der Getreideablieferungspflicht. Die Kommunalverbändc find angewiesen worden, allen Land wirten, die ihre Lteferungspflicht zur diesjährigen Getreide umlage erfüllt haben, eine Bescheinigung ouszusteüen, die ihnen dies mit dem Bemerken bestätigt, daß sie nach de« Gesetz über die Regelung des Verkehrs mit Getreide vom 21. Juni 1921 in der Verfügung über den Rest de« Ge treide« völlig unbeschränkt sind, jedoch mit der Maßgabe, daß eine Verfütterung von Brotgetreide oder Brotgetreide- mehl gemäß tz 43 dieses Gesetzes nach wir vor verboten ist. E« liegt im Interesse jede« Landwirts, sich eine derartige Bescheinigung ausstellen zu lassen, da er in diesem Falle behördliche Eingriffe bei der freien Verfügung über den Rest seine« Getreide« vorbehaltlich der Fortdauer de« durch 8 43 ausrecht erhaltenen Fütterungsverbotes nicht zu be° furch! en hat. — Der Verkehr mit Schrotmühlen unterliegt im ge samten Reiche keinen Beschränkungen mehr. Auch die sächsische Verordnung vom 6. September 1919 ist durch die neuen reichsrcchtlichen Bestimmungen außer Kraft getreten. Lichtenberg. Freitag nachmittag in der 3. Stunde ist die Scheune des Bandwebers und Wtrtschaflsbesitzer« A. Philipp niedergebrannt, während das angebaule Wohnhau« erhalten werden konnte und nur wenig vom Feuer beschädigt worden ist Verbrannt sind etwa 20 Zentner Hafer, 3 Zenlner Gerste, Roggenstcoh und verschiedene Gerätschaften. Der entstandene Schaden ist ziemlich erheblich und durch Versicherung nicht ganz gedeckt. Kamenz. Empfindlich geschädigt wurde ein Wirt schaftsbesitzer in Weißig. Ihm sind in der Zeit 00m 5. bi« 8. August nach Einsteigen durch ein Fenster gegen 10000 Rk. gestohlen worden. Der Verdacht der Täterschaft richtet sich gegen eine Person die von der Gendarmerie gesucht wird. Kamenz. Großfeuer brach Montag früh V« 4 Uhr au« bisher noch unbekannten Gründen in dem Wiednitzer Sandschacht au» und äscherte da» Hauptgebäude der Kie«- Wäscherei vollständig ein Kessel und Maschinen konnten ge rettet werden. Der Schaden ist bedeutend. Oberlungwitz. Einen blutigen Kampf mit eine« Einbrecher hat der Bademeister Dietrich in der hiesigen Badeanstalt zu bestehen gehabt. Er überraschte den unbekannten Täter, der ihn durch Beilhiebe so schwer ver letzte, daß er von der Verfolgung Abstand nehmen mußte. Plaue n. Auf der Elstertalbrücke haben sich Montag früh der 18 Jahre alte Schneiderlehrling Willy Seifert und sein gleichaltriger Freund Alfred Strobel von hier, die beide taubstumm sind, vom Zuge überfahren lassen. Der Grund zum Selbstmorde ist unbekannt. — In der Nacht zum Sonntag wurde auf der Straße Plauen—Reichenbach ein Auto in dem zwei Schweden saßen, von drei maskierten Räubern durch mehrere Rcvolver- schüffc zum Halten gebracht. Den Insassen wurden 1500 Mk. abgenommen und der Chauffeur durch einen Schuß am Fuß schwer verletzt. Die Räuber entkamen im Dunkel der Nacht.