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MI Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend ,Ov«ndo«f»r Zrivmq' asch«<n« M«n«- taz, D,mier»<»q und Sonnabend. fl dezugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, Zustellung durch dir Dolen 2,50 'Mark. Fai!» !,ol,<-rer Brmall lKncg od. sonst, ls ^irndiorlchrr Storungen de» Beiriede» der u 3n>mig, der Lieferanten od. d. Beförderung»- 3 Eiuriihtungeus >>«> der Beheber keinen Än« U M«ch ans Neserung oder Nachlieferung der U ««*»>, »».««fNstchHahdenqd.BeznqsPreises. »t ^msprech-Aüschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Kummer 96 Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. ScheWeitung, Dmck u. Vertag Ker»«»« ABcht«, Freitag, den 19 August 19^1 20. Jahrgang. Amtlicher Teil. Hunde st euer. Es liegt Veranlassung vor daraus himuwcisen, daß für im Lause de« Iihres angeschafften oder zugebrachten Merpflichtigen Hunde die Steuer öinven 14 Gagen ^4 der Anschaffung zu entrichten ist. Die Steuer wird '"Ichenfallr nach Monaten berechnet, wenn nicht der Nach- h'i« erbracht werden kann, daß der Hund bereits ander- ^rt« ordnungsgemäß versteuert worden ist. Steuerhinterziehung wird mit dem 5—10 fachen Be? ^age der hinterzogenen Steuer bestraft. Httendvrf-HkriKa, am 16. August 1921. Der Gemerndrvorstand. OerMcheS rmd Gächstschss. Mitindort-Gtrilla, den ,8. August ,921. — Der Vorsteher des hiesigen Postamts, Postsekretär Mker, wurde zum Postmeister befördert. — Gemeinderatssitzung am 15. August im Rathaus iu Ottendorf-Okrilla. Der Vorsitzende, Herr Gemeinde land Richter, teilte mit, daß aui V'rfügung hin auck A Bezeichnung des Standesamtes Ottendorf nunmehr in Eilendorf-Okrilla genehmigt worden sei. Die Bezirkssteuer mit 18,74 Prozent zu erheben, aufzubringen sind für m Jahr ca. 28000 Mk. Für die auf der Siedlung an- ^tote Straße erhält die Gemeinde 3552 Mk. zurück, da "Et Bau ans dem W ge der produktiven Erwerbslosenfürsorge ^»lgt ist. Herr Baumeister Ehrig beabsichtigt auf der Adlung den Bau eines 2 Familienhauses, unter den Wichen Bedingungen erfolgt die Genehmigung. Herr Mx Buhr beabsichtigt seine alte Scheune abzubrechen und W4 einen Neubau zu ersetzen Genehmigung erfolgt unter W Bedingung, daß auf jederzeitige» Verlangen der erhöhte Mweg anzulegen ist. Die geplanten Aufbauten der Herren Aton Koziol und Ernst Stölzer fanden unter den bereit« sühn gestellten Bedingungen Genehmigung. In der Bau sche de» Herrn M Kühn wurde der Abstand von der Bord- Wie mit 2 Meter festgesetzt, da sonst ein Neubau fast un- Gülich sei, für eine geradere Legung der Straße erklärte M sich insofern nicht, da die Straße breit genug und auch ^sichtlich fei, doch soll die Ecke nach Bodens Weg bester '"gerundet werden. Die sich notwendig machende Straßen- Zeichnungen wurden folgende bestimmt: Nordstraße für die Ae von der Radeburgerstraße abgehende Straße im Orts- ^ Cunnersdorf, Siedlung für die von der Radebergerstraße gehende Straße, Mühlstraße für die von der Radeberger- Me nach der Königsbrückerstraße verbindende Straße, Mereistraße die von der Könisbrückerstraße nach der Berg- Abe führende Straße, Talstraße für die von der Försterei- Abe abgehende Straße im Ortsteil Kleinokrilla. De« fiteren wurde für da» Wegstück von der Radeburgerstraße .A der Tunnersdorfer Mühle die Bezeichnung Frankensurt Aimmt. lieber den Bau eines weiteren 4 bi» 5 Familien- Mes entspann sich eine längere Aussprache. Herr ^Mann erklärte sich voll und ganz für die sofortige In- Utiffuahme und legte Zeichnungen hierzu vor. Herr Aniejndevorstand Richter erläuterte die schlechte Finanzlage W erklärte sich au» diesem Grunde gegen einen weiteren da auch die Gewährung eines Zuschüsse« nach Mit- Wung he» Landeswohnungsamtes fast aussichtslos sei Ar Hau eines weiteren Familienhauses wurde beschlossen Wer Stimmenthaltung des Vorsitzenden. Die Einrichtung A gesetzlichen Vormundschaft betr., teilte der Vorsitzende daß da ein Bedürfnis nicht vorliege und es bei den ^bestehenden Verhältnissen bleiben könne. Der Schul- ."Hand hat den Ankauf de« 18000 Quadratmeter großen Aorlplatzes zum Preise 18000 Mk. beschlossen, allgemein u ober von den sporttreibenden Turnen die Meinung, daß Wer Platz nicht der geeignete sei, es wird beschlossen sich W dem Schulvorstand ins Einvernehmen zu setzen und Wen Punkt zu vertagen. In der Elektrizitäts-Angelegenheit «itgeteilt, daß die gestellten Anfragen bei den Groß- kMben noch keine Beantwortung gefunden haben. Da« Aushüttenwerk Brockwitz teilt mit, daß es eine feste Zusage W eine bestimmte Abnahme nicht machen könne. Zur Ge- ük» von Baukostenzuschüssen bewilligt man der Kredit. sächsischer Gemeinden ein 10 Jahre unkündbare« Mlehn von 100000 Mk. gegen 4,8 °/, Verzinsung. Die ^altuutz de« neu zu wählenden Gemeiuderate» wird ortsgesetzlich dahin geregelt, daß sich dieser au« 18 Vertreter und 2 Gemeindeältesten zusammensetzen soll. Nachdem weiteren Ansuchen die Erhöhung der Schornsteinfegergebühren auf 75°/<> zu bewilligen wird demgemäß beschlossen. Herr Beger teilte aus der Sitzung des Verkehrsausschusses noch mit, daß ZuaSverbefferunaen beantragt worden sind und daß eine Verbesserung der Bahnhöfe Moritzdorf und Cunner«. darf gewünscht werde. — Schmerzlose Heilung von Furunkeln. In der jetzigen ^eit, in der, wie bekannt, viele Menschen an Furunkeln eiden, wird es weite Kreise interessieren, daß e« San.-Rat Dr. Schindler in Hanau, wie er in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" berichtet, gelungen ist, ein B-- mndlungsverfabren ouszuarbeiten, laut welchem es möglich ist, in der Entstehung begriffene oder fchon bestehende Furunkeln meist schon durch eine einzige Jntensivbestrahlung mit den ultravioletten Strahlen der künstlichen Höbensonne so zu beeinflussen, daß sie ohne Vereiterung zur Ausheilung kommen: der Furunkel trocknet einfach ein und ist meist in ca. 24 Stunden schmerzlos verschwunden Bisher war man der Ansicht, daß nur Röntgenbestrahlungen Furunkel in ge wissem Sinne beeinflussen können. Röntgenbestrahlungen erzielen aber keine sofortige Heilung und find vor allen Dingen, wie bekannt nicht ungefährlich. Das neue Heil verfahren durch die ungefährliche völlig schmerzlose Bestrahlung mit künstlicher Höhensonne ist also ein erheblicher Erfolg; e« ist zu hoffen, daß die oft schwer zu heilende Furunkel- erkrankung, Fumnkulose genannt, nunmehr wesentlich ringe- schränkt wird. Notwendig ist allerdings Jntensivbestrahlung von mindest-ns 15 Minuten Dauer in ca. 10 cm Abstand von der Lampe. — Die P-eßemeldungen über die Berufung Müller- Brandenburg in da« Presseamt der Landespolizei find falsch. Hinsichtlich der Besetzung von Posten in der L"nde«polizei bleibt es bei der Stellungnahme, di« die Regierung in der bekannten Mitteilung der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei zum Ausdruck gebracht bat. Die Stelle de« Major« von Zanthier, die noch nicht besetzt ist, wird vorläufig kommissarisch verwaltet. — Wie von unterrichteter Seite verlautet, wird die Polizeistunde in Sachsen in den nächsten Tagen bis auf 1 Übr verlängert werden. Man wartet im Ministerium de« Innern nur noch das Eintreffen der amtlichen Mitteilung über den schon gemeldeten Beschluß de« Reichskabinetts auf Aufhebung der bisherigen Polizeistunde ab. — Die Pilzernte dieses Jahres ist vorläufig eine außerordentlich geringe. Nachdem im Frühsommer die Sammeltätigkeit einen lohnenden Erfolg hatte, war während der über einen Monat währenden Düne alles Pilzleben wie erloschen. Nachdem es nun geregnet bot, was nicht nur Kartoffeln und Obst gedeihen läßt, sondern wenn genügend Wä-me vorhanden, auch dem Pilzmycel in der Erde neues Wachstum verleiht, darf gehofft werden, daß dies im Herbst, der eigentlichen Pilzzeit, reichlich fruchten kann. — Zur Liquidation der Sportbank Karl Köhn will einbestimmt auftretende« Gerücht wissen, daß jetzt ein um fassendes Eingreifen der Strafbehörden zu erwarten sei und daß zunächst die zwangsweise Schließung der bestehenden Wettkonzerne bevorstehe. Die Beschlagnahme, die von selten des Finanzamtes bei dem Köhn-Konzern als Sicherheiten für die nichtbezahlte Kapitalsertragssteuer vorgenommen wurde, hat übrigen« keinesfalls die Summe von Millionen erreicht, sondern bleibt weit hinter einer Million zurück. Allerdings hat Köhn eine nicht unbeträchtliche Summe als Kapitalsertragssteuer in bar bezahlen müssen. Ab-r auch diese beträgt noch lange nicht eine Million. Es wird an zuständiger Stelle Wert darauf gelegt, zu betonen, daß es eine Entstellung der Tatsachen ist, wenn die Beschlagnahme der Summen durch die Finanzämter Schöneberg und Dresden, wo der Köhn-Konzern seinen Hauvtfitz hat, die Weiterführung der Geschäfte verhinderte und den Zusammen- brnch verschuldete. Diese im Verhältnis zu den kolloffalen Umsätzen geringen Summen könnten niemals die alleinige Ursache der jetzigen Zahlungsunfähigkeit sein. — Der Glasarbeiterstreik im Thüringer Wald ver schärft sich, nachdem die Industriellen im Lause der letzten Tage etwa zwanzig Oefen löschen ließen. Auf Grund dieser Tatsache ist mit einer längeren Stillegung der Thüringer Glasindustrie zu rechnen. Radeburg. Freitag abend scheuten nahe der Promyitzbrücke auf der Großenhainer Straße die Pferd« des fleischermeister Herrmann. Der Führer verlor die Wacht rber die Tiere und der Wagen fuhr in einen Erntewagen >e« Gutsbesitzers Richter hinein, wobei ein» der wertvollen Tiere über dem Huf ein Bein brach, sodaß e« getötet werden mußte. Meißen. Der Gemeindeverband Meißen.Stadt und Land hat den Preis für das 1900 Gramm-Brot auf 6 Mk. estgesetzt- Niederneukirch. Im Valtentale brach letzte Woche nach Passieren des Dresdner Abendzuges ein Böschungsbrand "us Durch den kräftigen Wind wurde das Feuer de« Bethlehemstift und dem Genesungsheim der Stadt Dresden zugetragen. Nur dem tatkräftigen Eingreifen der Einwohner Sommergäste und Freiwilligen Feuerwehr von Niederneukirch ist es zu danken, daß größeres Unheil verhütet wurde. Dippoldiswalde. Dem „Freiberger Anzeiger wird mitgeteilt, daß da« Auto des Wirtschaft-Ministers Fellisch >ei einer Besichtigungsfahrt in der hiesigen Gegend von einer Anzahl Erwachsener mit Steinen beworfen worden sei. Freiberg. Im städtischen Schwimmbade mehre» ich seit kurzem die Diebstähle von Geldtaschen aus den in den Zellen befindlichen Kleidern derart, daß der Verdacht berechtigt ist, ein „berufsmäßiger" Langfinger sei hier am Werke. Am Rilitärschwimmteiche im H 'spitalwald- wurden einem dort badenden hiesigen Einwohner fast alle Kleidung«- lücke nebst goldner Uhr und Kette und dem Portemonnaie estohlen. Oederan. Während der Nacht drangen Einbrecher m die Geschäftsräume des Zigarrenfabrtkanten Rothe hier ein und stahlen etwa 20000 Zigarretten, mehrere Uhren und andere Wertgegenstände, sowie etwa« über 100 Mark Bargeld. Von den Dieben fehlt noch jede Spur. Zittau. Die Unwetter, die in Form von Windhosen auch in der hiesigen Gegend Schaden anrichteten, suchten chwer da« Isergebirge heim. Von einer Katastrophe, wie sie im Isergebirge in solchem Umfange noch nicht beobachtet worden ist, wurde dort die Stadt Morchenstern mit ihrer Umgebung heimgesucht. Ein von Windhosen begleitete« Un» weiter richtete an Häusern und Bäumen schweren Schaden an Baumstämme von V, bis 1 Meter Durchmesser wurden wie Binsenhalme geknickt, ganze Bäume wurden herausge- riffen und Straßen und Wege waren übersät mit Besten, Ziegeln und Scherben von eingedrückten Fenstern. Da de« Oekonom Schmidt gehörige Magazin wurde wie ein Kartenhaus umgelegt. Zahlreiche Häuser und industrielle Betriebe wurden abgedeckt und beschädigt. Das Leitungs netz der ElektrizitätSfirma Panitschka in Schumberg an der Desse sowie die staatlichen Telegraphenleitunaen wurden zerrissen, so daß die Starkstromzuleitung und der Telegraphen verkehr gestört waren. Der Gablonzer Zug mußte auf offener Strecke halten, da zunächst die da« Glei« sperrenden entwurzelten Bäume weggeräumt werden mußten. Auch in Wiesenthal, wo unter anderem die Werkstätten der Glas fabrik L. Breit abgedeckt wurden, hat da« Unwetter arg gehaust. Die Windhose trieb ihr Unwesen auf einer nahezu vier Kilometer langen Strecke. Der in wenigen Minuten angerichtete Schaden ist enorm. Moldau. Am hiesigen Bahnhofe ist einem Fleischer aus Teplitz sein Korbwagen mit den beiden vorgespannten Pferden, einer dunkelbraunen Stute und einem Fuch«wallach gestohlen worden. Der Wert der Tiere und de« Wagen« ist zusammen etwa 23000 Mark. Leipzig. Die beiden vermißten Zwickauer Schul mädchen find hier aufgegriffen worden. Eine Entführung liegt nicht vor. Sie hatten auf eigene Faust eine abenteuerliche Reise unternommen. Aue. Der Deutsche Evangelische Semeindetag Landes gruppe Sachsen, hält hier am 6. und 7. September sein« Landestagung ab. Bad Elster. Der 48 Jahre alte Gastwirt Otto Kresse, der bekannte Wirt des „Deutschen Hruses" war mit einigen Kurgästen im benachbarten Grün zu Biere. Auf dem Nachhausewege ist er in der Dunkelheit während de« Gewitter« vom Weg abgekommen und eine Böschung hinab gestürzt, wodurch er den Tod fand.