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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ff Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens tag, Donnerstag und Sonnabend. ^Bezugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, ff bei Zustellung durch die Boten 2,50 Mark. Falle höherer Gewalt sKrieg od. sonst, stgendvelcher Storungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderungs- kinnchtungen) hat der Bezieher keinen Än- !t"»ch auf Lieferung oder Nachlieferung der Aettuug »». »«fRückzahlung d. Bezugspreises. »O MzeiBIck Anzeigen-Preis: Die ZMe oder deren Rau» wird »A 8» Psg., Ms der erste» Seit« »M Hb Psg. berechn. Anzeigen werd«« an de» krschei»»»«^»»«» bis spStefteu« »»imM«-, 1V tWl i» ite «eschtchsstebe e»e««n. Jeder Anspeuch aus Rachtaj «lischt, »«»» der Anzeige«-Ke«»», d»ch M»O« ««»»»»»» »erden »«ch oder »w» dar WH»»»»»« i» M»»d»» »M. Femsprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Kummer 67 Sonntag, den ^2 Dum ^92l 20. Oaytg-tNg Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schristleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groh-OlrrU». .... . 7.. 7 n. —»7—-7-- —."? -7-7--T7 I Bekanntmachung Das Benutzt» des alten Fiedhofs zum Durchgangs- »tilehr, das Befahren des Friedhofs mit Kinderwagen und Handwagen, sowie das offenstehenlafsen der Tore wird hierdurch verboten. Ferner wird der zwecklose Aufenthalt von Kindern ohne ^glciümg Erwachsener vorgekommcner Unzuträglichkeitcn ^lber untersagt. Das Stehlen und Abschneiden von Blumen ^ld verboten. Zuwiderhandelnde weroen zur Rechenschaft ^ogen. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Httendorf-Hkrilla, am 11. Juni 1921. Der Lirchenvorstand. OertUche« r «d GächsifcheK. Gttrndorf-Vkrillo, den «.Juni ,92z. . 0 Dieser Tage wird an der Radeburgerstraße das erste ^ppelwohnhaus unserer Gemeinde gerichtet. Die ganze Meburgerstratze ist erst irr neuerer Zeit entstanden. Früher Geleit die Ortschaften Ottendorf und Cunnersdorf zwei H einander getrennte Dörfer, neuerdings haben sie sich -Hl nur zu einer Gemeinoeoerwaliung vereinigt, sondern sind auch mit rhren Baulichkeiten zu einer örtlichen ^«neinsamkeit verschmolzen Einstmals begrenzte das Gut alten Herrn Mißbach den Ort Ottendorf. Die Straße 'H Dresden lief in einem fpitzen Winkel mit dem Wege H Cunnersdorf zusammen. Die gefährliche Spitze ist ^stumpft und die stelle Straße vor dem früheren Gemeinde- H abgetragen. Der alte Weg nach der Hammermühle verlegt, weil neue Gebäude den Platz gebrauchten. stolze Neubau des Herrn Major Fischer gereichte der ^aße zur Zierde; unter anderen wohnlichen Familien- ? ^ern nimmt die Lrlla des Herrn Baumeister Eyrtg eine ^nagende Stelle ein! Der Wald, der früher der ^tburgelstraße ihren Retz verlieh, ist allerdings, bis auf kleine Stück de» Herrn Mißbach, gefallen und die reich hübten Gärten find gelichtet. Wteviele alte Bäume um- Melen das Hau«, das vor Jahren Herr Mujor Fischer Lohnte! Ganz vom Laube verborgen lag oas FamlUen- eines Dresdner Besitzers, hinter dem alten Gemeinde- Erhalten blieb nur der parkarlige Garten, der zu Neuen Rathaus gehört. Möge uns dieser Schmuck j?^rt bleiben. An Nalurschönheit hat unser Ort rm Ae der Jahre viel emgebützl. Es Uetz sich oaß mcht ver- ^l>en. Bei der großen Zahl neuer Häuser, die das An- Hellen der Bevölkerung dringend notwendig machte, ist es unmöglich die Schönheit der Landschaft zu erhallen. K * eine gewiße Pietät wäre erwünscht, wo es sich um die ^llung wenigstens der letzten Bäume handelt I Das oe« neuen, der G-.memoe gehörenden, Familien- ^Hauses begleiten die denen Wunsche der Einwohner- sür Gegenwart und Zukunft. G Kllchenvorstandssitzung. Die Gebühren sür die ^«<hen Amtshanolungen werden erhöht ab 1. Juni 1921 Ahnungen und Beerdigungen Erwachsener auf 3b Mk., h v°urtaufen 20 Mk, bet Beerdigungen von Kindern auf sk , sur oen Kinderchor bet Trauungen au; 1b Mk. mu 10 Mk. ohne Motette, bet Beerdigungen auf tz^k. mu Arte, auf 20 Mk. ohne Arie Die Gebühren °en Kinderchor sind fosorl bei der Bestellung an den /" zu zahlen. Die Darbietung des Goiteswortes an ^iu> frei. Dem Antrag des Gemeinderates betreffs Gerung seiner Vertretung tm Gemerndedlakonleausschutz ^lgegengekommen werden. Die Kosten sür die Ver- Ek eines Psarrseldes werden aus alle Anlieger verteilt. Mck lÄemetnverat erneut die dem Kirchenvorfiande ge- «iü? gehende Grundecwerbsfteuer aus parteipoltltschen ki " abgelehnt hat, wird mit Bedauern und Befremden si, ^""lntr genommen. Der Kirchgemeinde entsteht du ch ^^^lälle der G.unoerwervfleuer seit 1. Oktober 1919 Schaden. Dre ausfallenden Gelder hätten gut für til^kuhr, die dieses Jahr sehr hohe Kosten verursachte, V ? Gemeindediakome verwendet werden können. Auch bemerkt, daß Gemeindevertretungen ähnlicher Zu- tz^lchung den Nachtrag für die Grunderwerbssteuer Hw .^ben. wie z. B. Radeberg. Schließlich wird er- T' daß auch der Kirchenvorstand aus dem Boden der Trennung von Staat und Kirche stehe, da die be- »beu Verhältnisse für die Kirche unhaltbare seien. Aber deshalb müsse der Kirchenvor stand trotzdem seinen Ver pflichtungen gegen Siaat und Gemeinde Nachkommen. So müßen auch heute noch Kiichenbuchauszüge völlig kostenlos und portofrei sür Siaat und Gemeinden ausgestellt werden. Namentlich Erörterungen wegen der Staatsangehörigkeit sind häufig, aber sehr zeitraubend und doch völlig kostenlos. — Von der Vereinigung der deutschen Arbeitgeber- Verbände ist der Reichsregierung mitaeteilt worden, daß die Acksiter verschiedener Betriebe bei Aufstellung der Lohn listen Nichtaufnahme des Ueberstunoenverdienstes zu er zwingen versucht haben. Der Reichsfinanzminister stellt diesem Verlangen gegenüber fest, daß durch Erlaß vom 25. August 1920 lediglich die einstweilige AbzugSireiheit der besonderen Entlohnungen für Arbeiten, die über die für den Betrieb regelmäßige Arbeitszeit hinaus geleistet wurden, verfügt worden ist, daß aber an der Steuerpflichi der sür die Leistung von Ueberstunden, Ueberschichten, Sonntags arbeit und für sonstige über die regelmäßige Arbeitszeit hinausgehende Arbeitsleistungen gewährten besonderen Ent lohnungen sich nichts geändert hat. Das aus der Leistung van Ueberstunden u. s. w. erzielte Arbeits-Ein kommen unterliegt der Besteuerung genau so wie das übrige Einkommen. — Der Haushaltausschuß beschloß dem Landtag zu empfehlen, das Gesetz über einen weiteren Nachtrag zum Finanzgesetz aus das Rechnungsjahr 1920 nach der Vorlage anzunehmen, und zwar erhöben sich die Summen von 111247000 aus 118747264 Mark im ordentlichen Haus haltplan und von 97 707000 auf 102407000 Mark im außerordentlichen Etat So unscheinbar diese Vorlage aus sieht, ist sie doch von hervorragender Bedeutung. <Se faßt das Ergebnis des Nachtragsetats 1920 und der später noch bewilligten Nachsorderungen zusammen und bildet so einen gewißen Abschluß der Etatsberatung für 1920. Es ist nicht ausgeschloßen, daß die bürgerliche Hälfte das Gesetz ablehnen wird in Kosequenz ihrer Stellungnahme bei der Abstimmung über die Ministergehälter, die in den zusammensaßenden Be trägen enthalten find. — Um das grobe Kraftstromnetz über ganz Sachsen zu schließen, ist in den Etatforderungen der Regierung für 1921 eine Position von 48 Millionen Mark enthalten. Damit soll sobald wie möglich eine HochfpannungSfernleitung von Leipzig über Böhlen nach dem Vogtlande (Herlasgrün) gebaut werden. Hierfür, sowie für die notwendigen Um- spannungSwerke und für die etwa 180 Kilometer Mittel spannungsleitung in Westsachsen sind insgesamt 88 Millionen Mark erforderlich. Das staatliche Großkraftwerk in Bühlen soll im unmittelbaren Anschluß an den staatlichen Braun kohlentagebau bei Böhlen errichtet werden. Nach heutigen Preisen ist der Bauaufwand für das Kraftwerk bei einer Bemessung auf 60000 Kilowattleistung mit rund 200 Millionen Mark zu veranschlagen. Im Recknunqsjahre 1921 kommen nur voibereiiende Arbeiten in Betracht, so daß dafür ein Betrag von 20 Millionen Mark in den Etat einge stellt wird. — Wieder Schlachtfeste. Die Besserung auf unserem Lebensmittelmarkte macht sichtliche Fortschritte. Wer über das nötige Geld verfügt, kann heute schon alles wieder haben. Die freie Bewirtschaftung der Lebensmittel hat auf verschiedenen Gebieten, namentlich der Butter- und Milch wirtschaft, erfreulicherweise auch bereits eine Senkung der Preise im Gefolge gehabt. Hoffentlich hält diese an. Das Landeslebensmittelamt macht jetzt eine neue Erleichterung bekannt. Es hat mit Wi'kuna vom 1. Juni ab das Ver bot der Schlachtfeste und des Ausspielens von Fleisch und Wurstwaren aufgehoben Damit nähern wir uns wieder einen Schritt der besseren Zeiten vor dem Kriege. Hoffent lich trägt die Aufhebung dieses Verbotes zu einer Senkung der Schweinefleisch und Speckpreise bei, von der in letzter Zeit leider noch nichts zu spüren war. — Wmke und Ratschläge. In der jetzigen Zeit, wo die Kohlen so teuer, wo die Wohnungsnot so groß, daß viele H ussrauen genötigt sind ihre Wäsche auf dem Küchenherd zu kochen, ist das Wievererscheinen von Persil mit Freuden zu begrüben. Persil, da« von der Firma Henkel und Cie. in Düsseldorf hsrqestcllte selbsttätige Wüchmittel von gerade zu enormer Wasch- und Bleichkraft, macht den ganzen Wasch- prozeß mühelos und gestaltet ihn gewissermaßen zu einem Vergnügen. Bei Anwendung von Persil ist kein Waschbrett kein Reiben und Bürsten erforderlich, cs genügt vielmehr ein einmaliges ein viertel- bis halbstündiges Kochen und die schmutzige Wäsche erscheint wie neu, indem sie gleichzeitig den frischen Geruch der Rasenbleiche ausströmt. Gerade diese zauberhafte Wirkung läßt, weil scheinbar unerklärlich, manche vorsichtige Hausfrau befürchten, daß in Persil schäd liche oder ätzende Stoffe enthalten seien, die nicht gut für die Wäsche sind. Und doch befinden sie sich dabei im Irr- tum, da viele tausende Hausfrauen und Waschfrauen, die ebenso dachten, nach fortgesetzten Versuchen sich nicht allein von der absoluten Unschädlichkeit dieses einzig dastehenden Waschmittels überzeugt haben, sondern zu der Einsicht ge langt sind, daß Persil die Wäsche sogar schont, weil e» jeden Schmutz spielend löst, obne die Faser oder das Gewebe im geringsten anzugreifen. Persil enthält trotz seiner über raschenden Wirkung keinerlei Chlor oder Chlorverbindungen, so daß die Fabrik für seine absolute Unschädlichkeit bet fach- gemäßer Verwendung volle Garantie leistet, so daß niemand zögern sollte, sich dieses idealen Waschmittel«, das wieder in altbewährter Friedensware zu haben, zu bedienen. Dresden. Am Donnerstag nachmittag wurde am Terrassenufer der 8 Jahre alte Sohn Rudolf de» dort wohn haften erwerbslosen Arbeiters P. von dem Geschästsauto einer hiesigen Schokoladenfabrik überfahren und schwer verletzt. Der arme Junge hatte einen linksseitigen Oberschenkelbruch und verschiedene andere Verletzungen erlitten und wurde vom Kraftwagensührer nach der Sanitätswache II und von da mittels Unfallautos nach dem Krankenhause Johannstadt gebracht. — Am Donnerstag abend in der 7. Stunde lehnte sich ein achtjähriger Knabe H-, Sohn erneS Buchdruckerei besitzers, der hier in der Hindcnburgstraße zu Besuch weilte, so weit aus einem Fenster des 2. Stockwerke« hinaus, daß er das Uebergewicht verlor und auf die Straße htnabstürzte. Der Knabe erlitt bei dem Sturze schwere innere und äußere Verletzungen, denen er trotz rascher ärztlicher Hilfe altbald erlag. — I» der Streitsache zwischen Sarrasani und dem Siadtrat bat der Oberbürgermeister Blüher vermittelnd ein- gegriffen, so daß es wahrscheinlich zu einer beide Teile be friedigenden Lösung kommen wird. — In der Beratung des Rechtsausschuffes de» sächsischen Landtages lehnte dieser die von der Regierung vorgelegte Gemeindewahlrcform ab und damit auch die in der Vorlage vorgesehenen allgemeinen Neuwahlen am zweiten Sonntag des November. Es wurde beschlossen, von der Regierung einen neuen Entwurf zu verlangen, der zwei Paragraphen enthält und nach dem die Gemeinden, die 1920 und 1921 keine Neuwahlen vorgenommen haben, bi« zum 31. Dezember dss. Js. Wahlen ansetzen müssen. Lichtenstein. Die 2'/, jährige Tochter des in der Rödlitzer Straße wohnhaften Bergarbeiters Wolf, spielte mit Streichhölzern, wobei das Hemd des Kindes in Brand ge- riet. Die schweren Brandwunden führten den baldigen Tod des Kindes herbei. Crimmitschau. Eine 73 Jahre alte Witwe von auswärts, die sich hier bei ihren Verwandten aufhtelt, wurde am 4. Juni vermißt. Am anderen Tage ist die Vermißte in ihrem im 2. Obergeschoß gelegenen Schlafraum in einem verschlossen gewesenen Koffer tot aufgefunden worden. In dem Wahne, verfolgt zu werden, hat sie sich nachts in den Koffer verstecken wollen. Dabei hat sie den Kofferdeckel von innen zugemacht, wobei der Schließhaken in das Schloß ein geschnappt und der Koffer von innen nicht mehr zu öffnen gewesen ist. Elsterberg. Auf Cunsdorfer Flur wurden die Leichen eines Mannes und einer Frauensperson aufgefunden. Ta die Verwesung schon ziemlich weit vorgeschritten war, wurde die Beerdigung an Ort und Stelle vorgenommen. Nach den Feststellungen handelt es sich um den 43 Jahre alten Kraftwagensührer Adolf Kießling und dessen Braut Elfu Müller, die 1892 geboren ist. Beide stammten au» Plauen und hatten schon vor einiger Zeit die Stadt ver lassen, offenbar in der Absicht, ihrem Leben ein Ende zu machen. Kirchennachrichte«. Sonntag, den 12. Juni 1921. Vorm. 9 Uhr Predigtgotterdienst (Luk. 15). Anschließend Abendmahl. Abends 6 Uhr vom Pfarrhaus Wanderung der Jugend- vereinigung nach der Buschschenke. (Bei schlechten Wetter 8 Uhr im Rathaus.) Mittwoch 8 Uhr Bibelstunde in Cunnersdorf. Kathol. Gottesdienst Sonntag 0. */, 9 Uhr in Morttzdorf.